Also,
dann versuch ich mal, ein wenig Klarheit hier reinzubringen.
Bei der Unterscheidung von Schwimm- und Festsattel geht man einfach nur vom Wort selber aus. Ein Festsattel ist, wie es der Name sagt, fest montiert und unbeweglich, ein Schwimmsattel ist schwimmend montiert und kann sich so seitlich bewegen.
Durch diese seitliche Bewegung ist gewährleistet, daß sich der
Sattel immer optimal mittig zur Bremsscheibe positioniert. Der Nachteil dieses Systems (z. B. Gustav M) ist, das die Beläge, bedingt durch die seitlich Ausrichtung, immer ein wenig an der Scheibe schleifen. Der Vorteil ist, das ein penibles Ausrichten mittels Spacern entfällt, die Bremse zentriert sich quasi selbst.
Die Festsattelbremse tut dies nicht. Bei ihr muß der Bremssattel exakt ausgerichtet werden. Gelingt das, läuft sie sozusagen schleiffrei.
Bei der Festsattelbremse gibt es 2 Typen. Die Einkolben-Festsattel- und die Mehrkolben-Festsattelbremse.
Eine einkolbige fährt z. B. der spessarter, mit seiner 2001er Louise. Hierbei schiebt ein beweglicher Kolben einen
Bremsbelag gegen die Scheibe und diese weiter auf einen festen
Bremsbelag. Ein leichtes Verformen der Bremsscheibe ist hierbei gewollt. Die Scheibe läuft bei diesem System nicht mittig im
Sattel sondern steht etwas zum beweglichen Belag hin. Nach Lösen des Bremsgriffs, gehen Scheibe und Kolben in ihre Ausgangslage zurück. Ein genaues Einstellen der
Bremsbeläge ist hier wichtig, damit man einerseits nicht so nah an der Scheibe liegt, das es schleift und andererseits nicht so viel Abstand hat, das die Beläge nicht mehr greifen.
Der Bremsbelagverschleiß muß bei diesen
Bremsen von Hand nachgestellt werden. Dieses System wird aufgrund dieses Nachteils über kurz oder lang vom Markt verschwinden. Sie werden verdrängt von den Mehrkolbensystemen.
Hierbei handelt es sich meistens um 2-Kolben-Festsattelbremsen.
Hierbei werden 2 gegenüberliegende Kolben gleichzeitig mit Druck beaufschlagt und bewegen sich parallel auf die Scheibe zu.
Die Scheibe wird bei diesem System mittig im Bremssattel ausgerichtet.
Diese Bremssysteme haben eine automatische Belagsnachstellung. Die Kolben laufen in sog. Quadringen, die sich bei Druckbeaufschlagung nach außen wölben. Läßt der Bremsdruck nach, gehen die Ringe in ihre Ausgangsposition zurück und ziehen so die Kolben, bzw. die Beläge von der Scheibe weg. Eine gut ausgerichtete Bremse dieser Art läuft absolut schleiffrei.