Schlechte Bremswirkung

Wenn du den Bremshebel immer noch weit ziehen kannst und sich kein halbwegs harter Druckpunkt erfühlen lässt, dann ist Luft in der Bremse.

Wenn man die Beläge wechselt muss man die Kolben, welche auf den Belag drücken wieder auf Ausgangsposition bringen. Bedeutet die sollen ungefähr Bündig mit dem Bremssattel abschliessen, wenn die Kolben noch einen halben mm rausstehen ist kein Problem.

Das Wort Verzögerung zu benutzen, um einen schwammigen Druckpunkt zu beschreiben ist ungünstig. Verzögerung ist das Gegenteil der Beschleunigung, daher verwirrend im Zusammenhang mit Bremsen!

Btw, lies dir mal Schildbürgers Bremsenkompendium durch. Dann bist hinterher nicht mehr ganz so ahnungslos.
https://dl.dropbox.com/u/29281116/Scheibenbremsen Kompendium.pdf
 
Ich brauch eigentlich nur eine starke Bremse, die nicht so viel Verzögert.

kaufen.

Was willst du uns damit mitteilen?
Eine starke Bremse verzögert auch stark. Das lässt sich kaum vermeiden ;)

Wobei das immer noch am Fahrer liegt, der bestimmt meistens wie stark gebremst wird.

Und probiere mal ne große Scheibe verdammt nochmal.
 
...
Ist es auch normal, das vom ersten Druckpunkt bis zur Vollbremsung noch der Hebel sehr weit gedrückt werden muss?
Bin das von früher nicht gewohnt. Ich brauch eigentlich nur eine starke Bremse, die nicht so viel Verzögert.
Nein, das ist nicht normal. Das ist ein sicheres anzeichen für luft im system. Die musst du nämlich immer weiter zusammenrücken (-> hebelweg -> `verzögerung´), um die kraft auf die kolben zu erhöhen. Ist sie perfekt entlüftet, ist die bremsflüssigkeit im prinzip fast so inkompressibel wie metall. Deswegen druckpunkt.
Muss ich sie vielleicht entlüften?
Dann muss ich mir noch nen Set dafür kaufen.
So sieht es aus.

Wenn du aber trotz gutem druckpunkt mit sehr viel kraft drücken musst, um eine ausreichende bremswirkung zu erzielen, dann stimmt etwas an dem reibpaar scheibe - bremsbelag nicht. Meist ist es öl oder eine andere flüssigkeit, die auf auf den scheiben haftet. Sie kann beim ölen von kette oder ritzel mit einer spraydose leicht auf die scheiben kommen. Auch wenn aus wasserpfützen mit einer ölschicht drauf (gut im spiegelnden licht zu erkennen) etwas gegen die bremse spritzt, hat man das problem. Sogar mit einem putzlappen kann man sich öl oder fett auf die scheibe bringen.

Da hilft nur säubern. Aber: bremsbeläge sind porös. Die können auch wie ein schwamm gefüllt sein. Da hilft nur ausdampfen (s. bremsenkompendium von schildbürger)
 
Naja, einbremsen ersetzt aber definitiv nicht das Entkonservieren. Ohne entkonservieren bekommt man keine Bremse vernünftig eingebremst. Im Gegenteil, man schrottet die Beläge fast genauso als ob man sie mit Öl pflegt.
Es sie denn es gilt die Aussage daß ein dummes blindes Huhn auch mal ein Korn findet :D

Übrigens, entkonservieren liegt im Aufgabenbereich des Händlers :aetsch:
Du hast mithin Anspruch darauf, sollte nicht entkonserviert worden sein, den Fehler auf dessen Kosten beseitigen zu lassen.
Meinst du das im Ernst? Das ist ja wirklich eine abenteuerliche Geschichte, kein mir bekannter Bremsenhersteller hat je ein Wort darüber verloren. Gibt es irgendeinen Beleg dafür? Oder ist das nur ein äußerst kreativer Gag der an mir vorbeiging?
 
Ich glaube nicht, daß Luft im System ist. Auf den Bildern ist ganz klar zu sehen, wie weit der Bremshebel zu ziehen ist. Ich halte das für völlig normal. Bei Luft im System würde der Bremshebel viel weiter, wahrscheinlich bis zum Griff, zu ziehen sein. Also: Entlüften braucht's nicht.
 
Ich glaub auch (noch) nicht an Luft im System, eher an Fehler 55 ;)

Wie schon x mal gesagt empfehle ich bei dem Gewicht eine 200/203mm Scheibe am Vorderrad.
Es ist schon ein Unterschied zur 180mm, nicht nur bei der Standfestigkeit.
 
Ich glaube nicht, daß Luft im System ist. Auf den Bildern ist ganz klar zu sehen, wie weit der Bremshebel zu ziehen ist. Ich halte das für völlig normal. Bei Luft im System würde der Bremshebel viel weiter, wahrscheinlich bis zum Griff, zu ziehen sein. Also: Entlüften braucht's nicht.
Hast du mal abgeschätzt, wieviel luft im system sein muss, bis man sie sicher diagnostizieren kann? @Schildbürger Das gehört dann auch ins kompendium. :D
 
@Mr. Tr!ckstuff
Das ist was für dich. Du tust doch den lieben langen Tag nix anderes als Bremsen entwickeln. Was hältst du von der nachfolgenden Behauptung?


Zitat:
... du musst beide Brensen einzeln einbremsen. Ca 10 Bremsungen mit jeweils nur einer Bremse aus ~25km/h bis Stillstand. Damit werden grob vereinfacht Trennmittelrückstände aus der Produktion der Beläge weggebremst.
...

Naja, einbremsen ersetzt aber definitiv nicht das Entkonservieren. Ohne entkonservieren bekommt man keine Bremse vernünftig eingebremst. Im Gegenteil, man schrottet die Beläge fast genauso als ob man sie mit Öl pflegt.
Es sie denn es gilt die Aussage daß ein dummes blindes Huhn auch mal ein Korn findet :D

Übrigens, entkonservieren liegt im Aufgabenbereich des Händlers :aetsch:
Du hast mithin Anspruch darauf, sollte nicht entkonserviert worden sein, den Fehler auf dessen Kosten beseitigen zu lassen.

Bei @Heiko_Herbsleb weiß ich nie so genau ob er das was er so sagt ernst meint, ob es ein schlechter Witz ist oder ob er tatsächlich daran glaubt.

Mir ist von einer sogenannten "Entkonservierung" der Bremsscheibe bei fertig montierten Rädern nichts bekannt. Erscheint mir auch nicht logisch. Zum einen würde eine Konservierung den bereits eingebauten Bremsbelägen nicht gut tun, der Lieferant hat ja auf den bestimmungsgemäßen Gebrauch keinen Einfluss mehr, zum anderen Frage ich mich was bei einer Edelstahl Bremsscheibe konserviert werden soll.
Ich lerne aber auch gerne hinzu und denke dass auch andere eine Klärung der Frage gerne sehen würden.

Dass Ersatz Bremsscheiben vor Gebrauch gereinigt werden versteht sich von selbst.

KFZ Bremsscheiben sind ebenfalls außen vor, da praktisch so nicht vergleichbar.
 
Zuletzt bearbeitet:
Jungs und Mädels, erstmal danke für die ganze Hilfe. Wie ihr gemerkt habt, bin ich in dem Thema ziemlicher Anfänger und lerne manchmal schwer dazu. Das ist also nicht böse gemeint, wenn ich manchmal dumme Fragen stelle. Danke für die Geduld.

Ich bin nun heute beim Kumpel sein GT Sensor Pro gefahren. Das hat 180er Scheiben mit Formula T1 Bremsen.
Die Bremse ist genau mein Fall. Ich weiß, ist eine ganz andere Liga. Liegt Preislich ja sogar knapp über der Magura Mt5.

Man kann sie gut dosieren, und mit wenig Kraft und wenig Hebelwirkung leicht zur Vollbremsung bekommen. Selbst mit den 180er Scheiben und meinem Gewicht ging das Bremsen super.

Ich denke mal, unabhängig von der Dosierung und Kraftaufwand, werde ich mit meinen low Budget Bremsen diese Bremskraft bei weitem nicht erreichen können, oder?

PS : habe Verzögerung total falsch verstanden. Hatte es in der Bike mal gelesen. Dachte das ist das gleiche wie Dosierung.

Also nochmal sorry für meine extrem lange Leitung. Aber dieses Thema ist mir echt wichtig zu verstehen, weil Bremsen nen grosser Sicherheitsaspekt ist, und ich mich auch sicher auf dem Bike im Gelände bewegen möchte.
 
Ich denke mal, unabhängig von der Dosierung und Kraftaufwand, werde ich mit meinen low Budget Bremsen diese Bremskraft bei weitem nicht erreichen können, oder?
Doch klar. Einfach nur 7% fester am Hebel ziehen. Vielleicht dafür ein bissl Fingerkraft trainieren.

Ich habe hier die Kombination Shimano BR-M395 Shimano BL-M505 mit 180/180, also so ziemlich das gleiche, wie Du. Mehrere hundert Höhenmeter auf kurvigen italienischen Betonrampen mit +- 30% können diese Bremse nicht erschüttern. Kann nicht behaupten, dass die Formula T1 den Job deutlich besser machen würde. Dafür gab es Bremsen, welche den Job garnicht gepackt haben. Das gebremste Gesamtgewicht: etwa 100 kg.
 
Ich habe hier die Kombination Shimano BR-M395 Shimano BL-M505 mit 180/180, also so ziemlich das gleiche, wie Du. Mehrere hundert Höhenmeter auf kurvigen italienischen Betonrampen mit +- 30% können diese Bremse nicht erschüttern.

Wie schafft man das. Vor zwei Tagen war ich beim Örtlichen und hab mir ein Fatbike zur Probefahrt ausgeliehen. Da war diese Bremse im Original dran. Hab ich extra nachgesehen weil mir beim Bremsen auf der Straße in der Ebene schon der Angstschweiß auf der Stirn stand, so grottenschlecht kam die Fuhre zu stehen.
Das Thema Fatbike war übrigens nach 10 Minuten erledigt.
 
Zuletzt bearbeitet:
... Da war diese Bremse im Original dran. Hab ich extra nachgesehen weil mir beim Bremsen auf der Straße in der Ebene schon der Angstschweiß auf der Stirn stand, so grottenschlecht kam die Fuhre zu stehen ...
Da hat wohl der Örtliche etwas vermurxt. Bremsen der Bauart kenne ich schon seit der BR-M525 von irgendwann 2005 und die haben noch nie enttäuscht bzw. nichteinmal ansatzweise irgendwelche Probleme gemacht.

Ich kann nichteinmal erkennen, dass man für die Bremse mehr Fingerkraft bräuchte, aber ich habe auch einen Maxi Grip Professional Ring, original Made in Sweden ...
 
:confused: hab ich da was versäumt? Meinst du so ein Teil ?
Genau das. Ich kann es nur empfehlen. Aber nur das Original. Die billigen Kopien brechen gerne oder werden weich.

Was deine Bremsen betrifft, betreibst du die mit der original Scheibe/Belag Kombi?
Die Originalbeläge. Früher waren es die M08 jetzt sind es die B01S. Die B01S erinnern mich optisch an Pappkarton, aber funktionieren letztendlich genau so gut, wie die M08.

Ich finde die Shimanobeläge echt gut. Da gibt es andere Bremsenhersteller, bei denen die Beläge nicht so gut funktionieren. Auch von Alternativherstellern, welche über € 20 für deren Beläge haben wollen.
 
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