Scott Apache (1999): Erneuerung

Ich sehe da keinen Haken, außer vielleicht beim Gewicht, welches aber in dieser Preislage immer eher mehr ist. Dieser LRS ist eine grundsolide Sache, zumindest wenn die Speichen auch noch aus Edelstahl sind (was nicht angegeben wird). Das der LRS im Moment nicht lieferbar ist hast du gesehen?
Übrigens ist die Sache mit der Montage in einem moderneren Rad zu vernachlässigen, weil neuere Räder bestimmt nicht mehr diese Einbaubreite, Schnellspanner oder gar 26" haben.
 

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Re: Scott Apache (1999): Erneuerung
Da das mit der Lieferbarkeit momentan so eine Sache ist, aber auch um meine Skills zu verbessern (es wäre schade, wenn ich z.B. das Einstellen des Lagerspiels versemmle und bei der Fahrt die Nabenlager der neuen Laufräder ruiniere) bin ich erstmal den Reparaturweg gegangen: Neue Lagerkugeln, neue Achsen sowie neue Konusse für vorne und hinten, dazu sehr großzügig neues Fett verteilt.
Das Einstellen des Lagerspiels hat meine ich am Ende gut geklappt, auch wenn es mich sehr viel Zeit gekostet hat; hilfreich war v.a. das folgende Video (gerade der Tipp mit der jeweiligen Ringseite von zwei Ringmaulschlüsseln, um den eingebauten Zustand mit dem Schnellspanner nachzustellen):


Spontan habe ich mich anschließend dazu entschlossen, den eigentlich auf Vorrat gekauften Schraubkranz MF-TZ510 zu verbauen (ich habe den Fehler gemacht und ihn einmal aus der Verpackung geholt, da hat mich der neue Zustand einfach zu sehr angelächelt :) ).
Allerdings habe ich jetzt das Problem, dass das Hinterrad wohl zu weit rechts ist, was sich darin äußert, dass a) vorne nicht in den 2. und 3. Gang geschaltet werden kann und b) hinten im 7. Gang die Kette von der Schraube des Gepäckträgers berührt wird. :( Meine Vermutung: Da habe ich wohl auf der rechten Seite die Kontermutter, etc. zu weit rechts platziert - blöderweise konnte man auf den eingangs gemachten Fotos nicht mehr erkennen wie viel vom Gewinde hervorstand. Die Schraube vom Gepäckträger habe ich ein bisschen rausgeschraubt, um mit der Pedalkraft den Schraubkranz weiter reinzuschrauben, hat aber anscheinend nicht viel gebracht, nachdem ich die Schraube wieder reingedreht habe.

Ist das eurer Meinung nach tatsächlich die Ursache?
Falls ja wäre natürlich die Frage um wieviel ich das Ganze nach links versetzen soll; gibt es da eine "patentierte" Methode?
 

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Wenn alle Distanzscheiben und Muttern auf den richtigen Seiten der Achse angeordnet sind, kannst du die Nabe nicht zu weit rechts montieren. Du kannst nur die Achse verschoben montiert haben.
Der Achsüberstand zur letzten Kontermutter sollte links und rechts ungefähr gleich sein, so um die 4mm.
Haben die neuen Konusse und Muttern die gleiche Dicke wie die alten Teile? Vielleicht ist dort der Hund begraben und du brauchst rechts nur noch eine Beilagscheibe zwischen Konusmutter und Kontermutter damit die Kontermutter weiter aus der Kassette heraus kommt.
Aussehen tut das auf deinen Bildern aber passend.
Die Kette kann an der Gepäckträgerschraube hängen bleiben, wenn dein kleinstes Ritzel eine andere Zähnezahl wie an der alten Kassette hat. Außerdem braucht die Gepäckträgerschraube nicht so lang sein.
Dein Umwerfer gehört einfach neu eingestellt. Dass die Kette nicht mehr auf die kleineren Blätter fällt, hat nichts mit der Kassette hinten zu tun.
 
Ah ja, und ganz wichtig: Liegt der Schaltzug am Umwerfer in der richtigen Nut unter der Klemmschraube?
Am Umwerfer steht auf der Rückseite der Leitbleche die genaue Bezeichnung, irgendwas mit FD-CT92-E.
Diese Nummer gebe ich dann hier ein: https://si.shimano.com/de/#/
Danach kommt die Einbauanleitung und Ersatzteilzeichnung:
https://si.shimano.com/de/manual/search?input_model=FD-CT92-EIn der Einbauanleitung steht rechts oben wie der Zug verlegt und geklemmt sein muss:
https://si.shimano.com/de/pdfs/si/6KV0B/SI-6KV0B-000-GER.pdfUnd wie der Umwerfer eingestellt wird steht dort auch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe mal probeweise den alten Schraubkranz drangemacht und damit hat dann das Schalten hinten problemlos funktioniert. Anscheinend hat der neue Schraubkranz, wohl aufgrund des fest montierten Speichenschutzes, ein anderes entsprechendes Maß als der alte, dessen Speichenschutz ein separates Teil ist.

Den Umwerfer konnte ich mit der Einbauanleitung einstellen.

Nachdem ich beim Einstellen der neuen V-Brakes gemerkt habe, dass das vordere Laufrad einen leichten Höhenschlag und das hintere sowohl einen Höhen- als auch einen stärkeren Seitenschlag hat, war mein spontaner Plan dann, mir den folgenden Laufradsatz zu bestellen, um die beiden alten Laufräder als Übungsobjekt zum Erlernen des Zentrierens zu benutzen: https://www.bike-discount.de/de/m-wave-26-disc-v-brake-laufradsatz
Anstatt alles "blind" zu montieren und Ruhe zu haben, kam mir gestern der spontane Gedanke die Achsen den neuen Laufräder rauszuschrauben, a) um zu sehen wie das Innenleben bei einem neuen Laufrad aussieht und b) das Lagerspiel einzustellen, da ohne montierten Schnellspanner keinerlei Lagerspiel vorhanden war. Trotz passendem Werkzeug bewegte sich die Kontermutter leider kein bisschen und irgendwann war der "Konus" rund. :( Aufgrund von Hitze und Übermüdung bin ich nicht sofort auf die Idee gekommen, einfach über die andere Kontermutter anzusetzen damit sich früher oder später eine der Kontermuttern löst. Genau das habe ich schließlich gemacht und eine der beiden Kontermuttern hat sich gelöst, wobei sie sich selbst dann nur schwer rausziehen ließ, während der "Konus" sogar daran "geklebt" hat. Die Kontermutter auf der gegenüberliegenden Seite lässt sich beim besten Willen nicht lösen.
Meine Laune war dann besonders gut, als ich auf Wikipedia noch Folgendes gelesen habe: "Anstelle von Konuslager können auch so genannte „Industrielager“ verwendet werden. Dies sind beispielsweise handelsübliche, mit Wellendichtring abgedichtete Rillenkugellager. Ein Einstellen des Lagerspiels ist hier meist nicht möglich bzw. notwendig."
D.h. meine Aktion war an sich total unnötig... :( Das Erlebte wäre mir aber wohl ohnehin irgendwann widerfahren, wenn es darum gegangen wäre die Rillenkugellager auszutauschen.
Ich bin mir auch nicht sicher, ob es etwas bringen würde die Achse in einem Schraubstock einzuspannen und ich hätte es versucht (nach dem Motto nichts mehr zu verlieren), allerdings habe ich so ein Werkzeug nicht.

Ich habe mir jetzt den Kopf darüber zerbrochen, wie ich ebendiesen wieder aus der Schlinge bekomme... Ideal wäre es die komplette Achse als Einzelteile zu bekommen, um das Ganze selbst zusammenzubauen, ohne natürlich die Kontermuttern so dermaßen festzuschrauben wie das wohl im Werk in China/Taiwan passiert ist. Allerdings ist es mir nicht gelungen eine solche Achse zu finden... Übrigens sieht es mit der hinteren Achse kaum besser aus, zumindest was die rechte Seite betrifft, da die linke Seite über eine größere Schraube verfügt, die sich relativ leicht lösen ließ - rechts allerdings keine Chance.
Mein aktueller Plan sieht nun so aus, dass ich mir die beiden alten Laufräder in einer Fahrradwerkstatt zentrieren lasse, damit das Scott soweit fertig ist. Im weiteren Verlauf werde ich dann mit den beiden neuen Laufrädern an einem Selbsthilfekurs teilnehmen, um das Einspeichen und Zentrieren zu erlernen, wobei ich die Naben gegen Shimano Deore HB-T610 (vorne) sowie Shimano Deore FH-T610 (hinten) austauschen werde, um was Vernünftiges draufzuhaben, für das es auch Ersatzteile gibt. Kann man die bestehenden Speichen wiederverwenden oder braucht es neue?

Über Meinungen/Ideen würde ich mich sehr freuen, gerne auch wenn jemand eine Bezugsquelle für genau solche Achsen kennt.
 

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Bei vielen Achsen ist eine Seite gar nicht zum Lösen vorgesehen, weil nur von der anderen Seite her die Nabe zu zerlegen ist und evtl. das Lagerspiel eingestellt wird. An Hinterradachsen mit Konuslagern arbeitet man sich immer von der linken Seite vor, die rechte Konterung wird gar nicht gelöst.
Wo Ersatz für die Achse erhältlich ist, sollte eigentlich bei Bike Discount zu erfragen sein:
https://www.bike-discount.de/de/kontakt
 
Ich habe mal probeweise den alten Schraubkranz drangemacht und damit hat dann das Schalten hinten problemlos funktioniert. Anscheinend hat der neue Schraubkranz, wohl aufgrund des fest montierten Speichenschutzes, ein anderes entsprechendes Maß als der alte, dessen Speichenschutz ein separates Teil ist.
Das ist ganz normal so. Bei jedem Schraubkranz sitzen die Ritzel axial ein klein wenig wo anders, zumal so ein Schraubkranz ja auch erst im Fahrbetrieb in seine Endlage "geschraubt" wird. Das ist übrigens auch bei Kassettennaben so: Beim Tausch einer Kassette durch eine Kassette mit anderen Zähnezahlen oder von einem anderen Hersteller, sitzen die Ritzel auch immer ein paar Zehntel wo anders und das Schaltwerk muss wieder neu eingestellt werden.
 
Bei vielen Achsen ist eine Seite gar nicht zum Lösen vorgesehen, weil nur von der anderen Seite her die Nabe zu zerlegen ist und evtl. das Lagerspiel eingestellt wird. An Hinterradachsen mit Konuslagern arbeitet man sich immer von der linken Seite vor, die rechte Konterung wird gar nicht gelöst.
Ausgehend vom Foto "23" aus meinem vorherigen Beitrag: Wenn die eine Seite tatsächlich nicht zum Lösen vorgesehen sein sollte, dann kann man denke ich das Ganze als Einwegartikel sehen, da man sonst keine Möglichkeit hat, das Rillenkugellager bei Bedarf auszutauschen - man muss beide Schrauben lösen, um das Lager frei zu bekommen.
Meine Demontage-Aktion war wirklich überflüssig, aber ich verbuche sie inzwischen als Lehrgeld und irgendwann wäre es sowieso passiert, wenn es um den Austausch der Rillenkugellager gegangen wäre.

Mal sehen, ob es seitens Bike-Discount Ersatzteile gibt. Falls nicht, dann läuft es wohl tatsächlich darauf hinaus, dass ich die alten Laufräder zentrieren lasse und ich die neuen zu einem Selbsthilfekurs inkl. zwei neuer Shimano-Naben mitnehme, um das Einspeichen und Zentrieren in Ruhe zu üben.
 
und ich die neuen zu einem Selbsthilfekurs inkl. zwei neuer Shimano-Naben mitnehme, um das Einspeichen und Zentrieren in Ruhe zu üben.
Du musst aber davon ausgehen, dass du dann auch neue Speichen in anderer Länge benötigst, weil fast jeder Nabenhersteller eigene Lochkreise für die Speichen im Nabenflansch hat. Auch ist der Flanschabstand meistens leicht unterschiedlich.
Aber selber Einspeichen zu können finde ich toll - ich kann's nicht. :(
 
Beim Schauen diverser YouTube-Videos zum Thema Fahrrad habe ich gesehen, dass auch ein Service des Steuersatzes möglich ist. Da der Steuersatz in meinem Fall sehr altbacken zu sein scheint, habe ich mal ein Foto davon angehängt. Im SCOTT-Katalog von damals wird hierzu Folgendes angegeben: TH B-52-S 1-1/8"

Das sollte das folgende Teil sein (laut dem Titel ist das ein anderes Modell, die Fotos zeigen aber genau die o.g. Ausführung): https://www.ebay.com/itm/385358182259

Nach über 20 Jahren ohne Service und vielen Kilometern hätte ich als Laie gesagt, dass es Sinn macht, das Ganze auseinander zu nehmen, auch wenn ich jetzt keine Auffälligkeiten beim Lenken feststellen kann. Ich kann aber leider den Schwierigkeitsgrad überhaupt nicht einschätzen. Wie lautet deine Empfehlung? Ist dir ggf. eine anfängergerechte Anleitung für so einen altmodischen Steuersatz bekannt? Macht es ggf. Sinn Ersatzteile vorab zu bestellen?
 

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Ich würde dir empfehlen den Steuersatz nur mal zu zerlegen, säubern und neu fetten. Derartige Steuersätze halten normal sehr lange und vorab Ersatzteile zu sammeln, macht keinen Sinn. Zumal das ein ganz normaler 1 1/8" Gewindesteuersatz ist, von dem es noch viele als Ersatz gibt. Siehe z.B. hier:
https://www.mtb-kult.de/Steuersaetze_1https://studiobrisant.com/teile/lenker-parts/gewinde-steuersaetze/Hier hab' ich mal gezeigt wie man einen Gewindesteuersatz austauscht, ist zwar ein 1"-Steuersatz, das Prinzip ist aber genauso wie bei 1 1/8":
https://www.mtb-news.de/forum/t/198...le-weitere-jahre.648367/page-36#post-14274689Hier steht wie man so einen Steuersatz einstellt:
https://www.fahrrad-workshop-sprockhoevel.de/gewinde-steuerkopf-einstellen.htm
 
Ich habe mir ein Einpress-Montagegerät für Lagerschalen sowie ein Demontagegerät für Steuersatzlagerschalen bestellt. Benötige ich das beim hier diskutierten Scott überhaupt, um einen einfachen Steuersatz-Service (säubern, neu fetten, einstellen) durchzuführen?

Ehrlich gesagt ist es mir trotz Lektüre von diversen Texten und Schauen von Videos noch nicht wirklich gelungen, mir das Ganze bildlich vorzustellen. Einigermaßen haben mir die beiden folgenden Videos geholfen:


Mir hat sich dann auch die Frage gestellt, ob das Scott über einen Gabelkonus am Gabelschaft verfügt und ob es ggf. Sinn macht, den ebenfalls zu demontieren? Im 2. verlinkten Video wird das per Schraubendreher und Hammer gemacht; ich würde dann tatsächlich mit diesem Werkzeug liebäugeln https://www.bike-discount.de/de/park-tool-crp-2-konus-abzieher-profi-universal

Zur Vorgehensweise:
Anfangen würde ich mit der Demontage des vorderen Bremssattels. Anschließend würde ich die obere Steuerkopfmutter lösen. Im nächsten Schritt würde ich die im Foto "24" gezeigte silberne Schraube des Lenkers lösen. Wenn ich nicht vollkommen daneben liege, sollte sich der Lenker dann nach oben und die Gabel nach unten drücken lassen.
Ergibt das so einen Sinn?
 
Also das bestellte Werkzeug brauchst du nur für einen Steuersatztausch, um den Steuersatz zu servicen, ist das alles nicht nötig. Was du brauchst sind aber zwei Steuersatzschlüssel, einen zum Halten der Lagerschale, und einen zum Kontern der Steuersatzmutter. Das sollten eher dünnere Blechschlüssel (Größe müsste 36 sein, bitte überprüfen!) sein, weil die dicken Gabelschlüssel aus dem Kfz-Werkzeugbedarf nicht genügend Platz haben:
https://www.bike-components.de/de/C...WUyZvBgQMVS1WRBR1zzA2zEAQYAyABEgIdFPD_BwE&t=bDamit die Oberfläche der Muttern nicht beschädigt wird, klemme ich bei Demontage und Montage eine Zipptüte dazwischen:

Deine Vorgehensweise ist nicht ganz richtig:
Zuerst wird die Innensechskantschraube (= Spannschraube) vom Vorbau gelöst, müsste SW 6 sein. Diese Schraube nur ca. 2 Umdrehungen lösen, dann mit dem Hammer (und evtl. einer Stecknuss für Innensechskant) einen beherzten Schlag auf den Schraubenkopf geben, damit sich der Klemmkeil im Gabelschaft löst. Evtl. diesen Vorgang mehrmals machen. Wenn der Klemmkeil lose ist, kannst du die Schraube ganz herausdrehen und den Vorbau aus dem Gabelschaft durch Drehen herausziehen.
So ungefähr ist der Aufbau, du hast unten aber keinen Spreizkonus, sondern einen Klemmkeil:
fahrrad_vorbau.png

Dünnes Kriechöl von oben und unten durch den Gabelschaft reinlaufen lassen, hilft oft.
Erst wenn der Vorbau demontiert ist, kannst du die Kontermutter (= Kopfmutter) vom Steuersatz lösen, dabei die Lagerschale gegenhalten. Wenn die Kontermutter gelöst ist, kannst du die Lagerschale abschrauben, vorsicht, evtl. fallen dann oben schon Kugeln heraus.
Danach vorsichtig die Gabel nach unten aus dem Steuerrohr herausziehen, auch hier können Lagerkugeln herausfallen. Meistens sind aber Kugelringe (mit Blechkäfig) verbaut.
Achtung: Die genaue Einbaulage der Kugelringe merken!
Alle Lagerschalen (im Steuerrohr) und den Gabelkonusring mit Lumpen säubern, Kugelringe im Kurkenglas mit Benzin und Pinsel säubern, alles mit gut Lagerfett zusammenbauen und den Steuersatz wieder einstellen.
https://cyclyng.com/2017/01/26/mode...eute-teil-i-die-welt-der-gewindesteuersaetze/
 
Frohe Weihnachten und vielen Dank für die sehr starke Unterstützung!
Ich war die letzten Wochen so stark eingespannt, dass ich mich dem Thema leider erst jetzt wieder widmen kann.

Die Demontage, Reinigung, das Fetten sowie die Montage haben problemlos funktioniert, montieren muss ich nur noch die Spannschraube und anschließend den Steuersatz einstellen. Einen Klemmkeil oder einen Spreizkonus habe ich seltsamerweise nicht bemerkt, davon ausgehend, dass es sich dabei am Ende um ein loses Teil handelt. Der Zustand v.a. der Lagerschalen war aus meiner Sicht in Ordnung.
Zur Spannschraube habe ich die folgenden Fragen:
  • Ich habe bei der Wartung des Steuersatzes so ziemlich alles großzügig mit Fett versehen (inkl. Vorbauschaft von außen und innen soweit wie möglich) und würde auch bei der Spannschraube so vorgehen, habe aber beim Gewinde leichte Hemmungen, da ich mir nicht sicher bin, ob ich so nicht ein eigenständiges Loslösen der Schraube im Laufe der Zeit riskiere. Wie siehst du das?
  • Mit wie viel Nm sollte ich die Spannschraube am besten festziehen?
  • Die Reihenfolge ist egal, d.h. das Lagerspiel kann ich auch bei fertig montierter Spannschraube einstellen?
 
Einen Klemmkeil oder einen Spreizkonus habe ich seltsamerweise nicht bemerkt, davon ausgehend, dass es sich dabei am Ende um ein loses Teil handelt.
Der Klemmkeil wird noch im Gabelschaft stecken, zumeist festgerostet, speziell dann, wenn der Klemmkeil aus Stahl ist. So sieht ein Schaftvorbau mit Aluklemmkeil aus:
Schaftvorbau.jpg

Ich würde versuchen den Klemmkeil irgendwie von unten herauszuklopfen, z.B. mit einer Steckschlüsselverlängerung für die 1/2"-Ratsche. Warum? Weil man den Vorbau sonst im Drehwinkel und in der Höhe nicht mehr positionieren kann.
habe aber beim Gewinde leichte Hemmungen, da ich mir nicht sicher bin, ob ich so nicht ein eigenständiges Loslösen der Schraube im Laufe der Zeit riskiere. Wie siehst du das?
Auf jeden Fall fetten. Diese Schraube sichert sich selber, weil sie durch die Länge wie eine Dehnschraube wirkt.
Mit wie viel Nm sollte ich die Spannschraube am besten festziehen?
Das weiß ich nicht, für diese Schraube gab es noch nie eine Vorgabe, auch weil die oft ein M8x1 Feingewinde hatte.
Die Reihenfolge ist egal, d.h. das Lagerspiel kann ich auch bei fertig montierter Spannschraube einstellen?
Ja, ist egal. Ich finde das Einstellen des Steuersatzes mit montiertem Vorbau und Lenker sogar einfacher.
 
Ich würde versuchen den Klemmkeil irgendwie von unten herauszuklopfen, z.B. mit einer Steckschlüsselverlängerung für die 1/2"-Ratsche. Warum? Weil man den Vorbau sonst im Drehwinkel und in der Höhe nicht mehr positionieren kann.
Der Klemmteil dürfte das mit dem roten Pfeil markierte Teil sein, oder?

steuersatz_innenansicht.png


Dann stehe ich ehrlich gesagt gerade gewaltig wie der Ochs vorm Berg, da ich dachte, dass sich zwischen dem Klemmkeil und dem Vorbauschaft genau dieses rot markierte Teil dazwischenbefindet. Oder anders formuliert: Wenn der Klemmkeil (roter Pfeil) im Gabelschaftrohr nur festgegammelt ist und sich nach oben entfernen lässt, welches Teil verhindert dann eigentlich, dass man die ganze Einheit (gemäß dem von dir gezeigten Foto) nach der Montage mit der Spannschraube nicht einfach nach oben rausziehen kann?
 
Ja, der Klemmkeil ist das Teil in der Mitte mit dem Gewinde. Durch die Schräge wird der Klemmkeil im Gabelschaft, beim Anziehen der langen Klemmschraube, zwischen Vorbauschaft und Gabelschaft verkeilt. Dadurch kann man den Vorbau nicht mehr drehen oder nach oben herausziehen.
Zumindest, solange die Klemmschraube fest ist.
 
Es hat ziemlich problemlos geklappt und als ich den Klemmkeil in Händen hielt, hat mir das Prinzip endlich gedämmert. :)
Das Einstellen des Steuersatzes ging relativ leicht, wobei ich nicht weiß, ob das Ganze wirklich erfolgreich war: Ein Spiel ist bei der unteren Lagereinheit nicht feststellbar und auch der Lenker dreht sich nach leichtem Antippen aus der Mittelachse nach links/rechts. Allerdings habe ich probeweise nach dem Festziehen der oberen Steuerkopfmutter die untere Mutter weiter festgezogen und dann versucht die obere Steuerkopfmutter fester zu ziehen - die hat sich aber keinen Millimeter mehr bewegt, weshalb ich die untere Mutter wieder zurückgedreht habe. Es ist denke ich eher schwer, das aus der Entfernung zu beurteilen, aber ist das normal bzw. passt das so?

Wenn das so passen sollte, steht eigentlich nur noch der "Schalthebelservice" an:

Zum Schluss überprüfe ich, ob alles passt, u.a. sich die Gänge ordentlich wechseln lassen.
 
Das Einstellen des Steuersatzes ging relativ leicht, wobei ich nicht weiß, ob das Ganze wirklich erfolgreich war
Mit der unteren Mutter stellst du das Steuersatzspiel ein und mit der oberen Mutter wird nur noch gekontert, damit sich die beiden Muttern nicht mehr lösen können.
Allerdings habe ich probeweise nach dem Festziehen der oberen Steuerkopfmutter die untere Mutter weiter festgezogen und dann versucht die obere Steuerkopfmutter fester zu ziehen - die hat sich aber keinen Millimeter mehr bewegt, weshalb ich die untere Mutter wieder zurückgedreht habe.
Das klinkt schwer nach kontraproduktiv. Hier steht eigentlich alles:
https://www.fahrrad-workshop-sprockhoevel.de/gewinde-steuerkopf-einstellen.htm

Schaltung einstellen wird dort übrigens auch gezeigt:
https://www.fahrrad-workshop-sprockhoevel.de/schaltung_einstellen_shimano.htm
 
Heute konnte ich alles abschließen und morgen steht dann die Probefahrt an. :)

Steuersatz einstellen:
Ich denke ich habe das in meinem letzten Beispiel schlecht geschildert. Die obere Steuerkopfmutter hatte ich festgezogen und davon ausgehend, dass sich deshalb die untere Mutter nicht mehr bewegen darf, habe ich der Neugier halber versucht sie mit dem Werkzeug zu drehen - mit Erfolg. Nach meinem bescheidenen Verständnis heißt das, dass ich die obere Steuerkopfmutter nicht fest genug angezogen habe, allerdings habe ich extra einen längeren Ringmaulschlüssel eingesetzt und hatte irgendwann Hemmungen noch mehr Kraft einzusetzen.
Letztlich habe ich es so gelöst, dass ich die untere Mutter in Richtung der oberen Steuerkopfmutter festgedreht habe und auf diese Weise waren schließlich beide Schrauben fest. Ausgehend vom verlinkten Video kann ich keinerlei Lagerspiel feststellen und gleichzeitig bewegt sich der Lenker geschmeidig (um ein Gefühl zu entwickeln habe ich zuvor für kurze Zeit das Lagerspiel bewusst zu stramm eingestellt), von daher gehe ich davon aus, dass alles passt, auch wenn meine Vorgehensweise von der "Norm" abweicht.

Schalt-/Bremshebel:
Eigentlich war ich schon fertig, dann habe ich aber gesehen, dass das Plastik der unteren Schalthebel auf beiden Seiten deutliche Risse hat, weshalb ich die beiden Schalt-/Bremshebel ersetzen wollte. Ich habe mir 2x Shimano ST-EF41 besorgt, verbaut und alles eingestellt.

Eine abschließende Frage:
Obwohl alle Gänge einwandfrei schalten und nichts schleift, ist mir aufgefallen, dass die Kette beim Kurbeln nicht im gleichen Abstand zur inneren/äußeren Kettenführung verläuft, d.h. der Abstand wird mal kleiner und mal größer. Ist das normal?

Außerdem:
VIELEN DANK @ArSt für deine starke Hilfe und vor allem Geduld seit dem Beginn des "Projekts"!!! :anbet::anbet::anbet: Ich habe dadurch sehr viel gelernt und freue mich wirklich sehr über das gewonnene Wissen. Es ist auch erstaunlich, wie plötzlich die Sicht auf das Fahrrad ist, wenn man quasi jede einzelne Schraube angefasst und sich mit den Einzelheiten der verschiedenen Komponenten auseinandergesetzt hat.
 
Obwohl alle Gänge einwandfrei schalten und nichts schleift, ist mir aufgefallen, dass die Kette beim Kurbeln nicht im gleichen Abstand zur inneren/äußeren Kettenführung verläuft, d.h. der Abstand wird mal kleiner und mal größer. Ist das normal?
Passiert das beim Treten, also eiert das Kettenblatt? Wenn nichts schleift, kannst du das ignorieren.
Ein leichtes Eiern des großen Blattes gibt es oft bei preiswerteren Kurbelsätzen, ist halt so und stört normal auch gar nicht.
 
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