Selbes Drama mit jeder SRAM Schaltung...

Zu früh gefreut. Die gestrige Runde hat gezeigt, dass sich praktisch keine Besserung ergeben hat. Alles recht sonderbar...

Nachdem vorher scheinbar alles soweit wieder funktioniert hat, blieb das Bike 48 Stunden ungenutzt. Beim ersten Losfahren musste ich den Schaltzug erst mal 7-8 Klicks entspannen, damit sich die Kette überhaupt in Richtung kleine Ritzel bewegt hat. 7-8 Klicks, das sind bei 12fach Welten! Das Rad stand vorher ein paar Minuten in der prallen Sonne. Das befeuert wieder meine Theorie der Temperaturabhängigkeit.
Auch während der Fahrt gab es, wie zuletzt auch, immer wieder unpräzise Schaltvorgänge.

Schaltzug/Hülle sind neu, Kette ist neu, Schaltröllchen gewartet. Schaltauge ist präzise ausgerichtet. Schaltwerk hat kein Spiel, Stabi ist auf ein Mindestmaß zurückgedreht. Habe im Laufe der letzten Monate alle möglichen Schaltzugtypen probiert. Aktuell ist ein Jagwire Pro drin, vorher verschiedene von Shimano. Fühlt sich alles gleich an.

Jede Teilkomponente (Schaltwerk, Schaltzugabschnitte) ist soweit leichtgängig. Im Verbund benötigt man relativ viel Kraft zum Schalten.

Mir fällt nichts mehr ein... 🤔
Wenn du die Züge und Außenhüllen schon mehrfach gewechselt hast und die nötigen Kräfte am Trigger relativ hoch sind:
Werden die irgendwo geklemmt um nicht zu klappern und könnte es dabei zu Quetschungen gekommen sein?
Sind die Radien groß genug?
Hast du mal einen anderen Trigger probieren können?
Fettest du deine Außenhüllen?
Ziehst du neue Züge in die Hüllen ein oder Komplettset?
Läuft der beidseitig ausgehängte Zug in verbautem (warmen?) Zustand leichtgängig in der Außenhülle?

Nur mal paar Anregungen
 
Werden die irgendwo geklemmt um nicht zu klappern und könnte es dabei zu Quetschungen gekommen sein?
Sind die Radien groß genug?
Sind nur zwei Hüllen: Trigger-Rahmen und Rahmen-Schaltwerk. Die Radien sehen völlig normal aus. Ziehe ich am letzten Ende des Seils und schalte hin- und her, fühlt es sich leichtgängig an.
Hast du mal einen anderen Trigger probieren können?
Trigger als Ursache würde ich aufgrund der obigen Beobachtung erst mal ausschließen. Ist ein XTR. Aktuell ist es nicht so einfach, einen Trigger zu bekommen.
Fettest du deine Außenhüllen?
Hab's ohne, mit Shimano-Fett, mit Öl probiert. Aktuell Ballistol.
Ziehst du neue Züge in die Hüllen ein oder Komplettset?
Grundsätzlich Züge und Hüllen
Läuft der beidseitig ausgehängte Zug in verbautem (warmen?) Zustand leichtgängig in der Außenhülle?
Siehe oben

Was benutzt du für Endkappen am Schaltzug?
Nur noch am Schaltwerk eine gedichtete Metallkappe plus kleine, schwarze Kunstofftülle (lag Schaltwerk bei). Sonst mittlerweilen die einfachen Shimano Endkappen, um die Reibungsverluste zu minimieren.

Werde die Schalterei nochmal mit deaktiviertem Stabi probieren. Vielleicht liegt hier auch die Ursache für die Temperaturabhängigkeit.
 
Da bin ich auch dabei.
Auf meinem Freerider Shimano XT --> ausser Anwenderfehler und crash no Problemo.
Auf meinem alten 26" Hardtail mit dem ich ueberall runtergescheppert bin. Shimano XT --> ausser Anwenderfehler und crash no Problemo.

Jetzt auf meinem neuen Hardtail SRAM SX Eagle 1 x 12. Eine sehr empfindliche Schaltung. Wahrscheinlich zu empfindlich fuer meinen Fahrstil. Der Schaltarm scheint staendig verbogen und gefuellt bin ich nur am einstellen. Dann laeufts wieder ne Zeit dann wieder Schaltprobleme, Arm haengt oder Kabelzug vernudelt in der Schaltarmatur am Lenker. Da ist mittlerweile durch die staendigen Feldreperaturen schon ein Schraubengewinde rausgerissen...

Momentan weiss ich nicht ob ich die SRAM upgraden soll oder komplett wieder auf Shimano wechsle.
 
Servus
ich weiß nichts obs dir hilft, aber ich hatte was ähnliches vor kurzem (und habe hier im Forum eigentlich nur die Unterstellung bekommen ich wäre zu dumm).
Bei mir am Shimano Schaltwerk älterer Generation am Uralt Rahmen. Ich hatte mal eine teurere YBN Kette probieren wollen, montiert, lief eine Weile und dann begannen die Probleme.

In der Mitte der Kassette teilweise beim hochschalten gerattert, teilweise nicht sauber runtergeschaltet, genau so wie du es beschreibst. Lustigerweise bei zwei Rädern die gleiche Kette mit ähnlicher Resthardware gewechselt und trat auch da später auf. Später kam noch eine Art im Pedal spürbares Rubbeln dazu. Die eine Kette hatte außerdem nach kurzer Zeit über 0,5% Längung. Habe ewig rumprobiert, aller zerlegt, geschmiert, Radien neu, B Screw usw. Ging sich nicht aus, genau wie bei dir: man meint man braucht etwas mehr Zugspannung, gibt drauf, danach funktioniert der Rest nicht mehr.

Habe an beiden Rädern auf eine Shimano Kette zurückgewechselt und das Problem war weg. Woran es genau lag? ich habe keine Ahnung und finde es immer noch kurios. Aber irgendwas passte da am Zusammenspiel der Komponenten und der Kette nicht.
 
Werde die Schalterei nochmal mit deaktiviertem Stabi probieren. Vielleicht liegt hier auch die Ursache für die Temperaturabhängigkeit.
Ist damit die Clutch gemeint?
Da hat Shimano bei mir mittlerweile einen echt schlechten Stand.
XTR 11fach neu -> Clutch minimal vorgespannt, Schaltverhalten total bescheiden
XT 12fach neu -> Clutch minimal vorgespannt, Schaltverhalten total bescheiden
Deore 11fach neu -> ...

Abhilfe hat bei allen Schaltwerken ein Clutchservice geschaffen.
Ausnahmlos waren alle 11 und 12fach Shimanos im Auslieferungszustand aus der Verpackung ohne Fett oder mit einer minimalen Menge in der Clutch versehen. Das kann so gar nicht richtig funktionieren, ja Shimano meint die Clutch sei nur für den Trail und nicht das Berg hoch fahren, aber das ist auch quatsch. Auch im Trail muss es richtig und sauber schalten.

Das einzige neuere Shimano Schaltwerk das ohne Probleme sofort gut lief, war das XT Di2 am Rad meiner Freundin. Da war die Clutch dann aber vom Vorbesitzer gut gefettet worden.
 
Ist damit die Clutch gemeint?
Genau, die Clutch. Habe sie jetzt minimalst vorgespannt. Weiß nicht, ob das reicht. Es schaltet sich jedenfalls spürbar leichter.

Die Clutch ist frisch gewartet, die Rollen im Inneren mit etwas Öl versehen.

Hab bei der Aktion noch was anderes entdeckt:

1623945188547.png


Unteres Röllchen. Finde den Fehler...
 
Eigentlich geht's hier ja um SRAM Schaltungen, dennoch...

Hab im Manual zu meinem Shimano-Schaltwerk den Schritt "Prüfen Sie das Reibmoment" gefunden und daraufhin die Clutch auf 4-5Nm eingestellt. Das ist in etwa die Kraft, die ich zuletzt einstellte und als ziemlich schwach empfand. Ist aber in meinem Fall genau die Schwelle, ab der das Schalten unpräzise wird.

1623990753829.png

Auszug (Händlerbetriebsanleitung RD-M9100, Seite 29)
 
Kurzer Bericht nach der heutigen Runde (knapp 70km):
Es schaltet sich erwartungsgemäß etwas leichter und auch präziser. Dennoch musste ich ein paar mal nachjustieren, wenn auch bei weitem nicht mehr in dem gewohnten Maß. Die Clutch scheint immernoch genügend zu dämpfen. Vielleicht gehe ich mit dem Auslösemoment noch 0,5Nm runter.

Ich vermute trotzdem, dass die Ursache der Probleme eine Kombination aus verschiedenen Ursachen ist. Clutch, Schaltwerk, Sensibilität von 12fach allgemein... Auch wenn es genügend Schaltungen gibt, die funktionieren - das ganze scheint nicht 100% ausgereift.
 
Ich hatte jetzt vor einer Weile mal Ballistol besorgt, und meine Schaltwerke (Shimano + Sram) darin getraenkt und dann etwas mobilisiert.
Die Schaltqualitaet hat sich deutlich verbessert. Werde ich nun regelmaessig machen und beobachten.
Danke an alle Oeltippgeber!
 
Ich weiß. das es nicht hilft...
Hatte das gleiche Problem wie der TE mitten auf der Tour.
Die Kassette kontrolliert, da hatte sich im Zwischenraum der Problemritzel ein Grashalm festgesetzt.
Unglaublich, das dünne Ding entfernt, beim rausmachen schon auseinander gefallen, aber die Schaltung war wieder top.
Wenn mir das einer erzählt hätte...
Bekloppt.
 
Zurück
Oben Unten