Shimano BR-M447 - Druckpunktverhärtung bergab

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Hi

Ich habe ein problem mit meiner seit ca. 1 Jahr montierten BR-M447.
Nachdem ich der Hinterradbremse neue Beläge spendiert habe und das Rad dann einige Zeit rumstand (2-3 Monate) beobachte ich eine Druckpunkt-/Hebelwegverschiebung vom Lenker weg bei längeren Abfahrten. Das geht soweit, dass der Hebel in der "Nullstellung" fast keinerlei Hebelweg mehr hat, sondern SOFORT zieht.

Ich habe auch das Gefühl es drückt dabei die Beläge näher an die Scheibe und die ganze Geschichte schleift dann etwas.

Woran kann das liegen? Könnte Entlüften Abhilfe schaffen?
Ich habe auch von "Zuviel Öl im System" gelesen. Aber die Zeit zuvor hat die Bremse ja auch unverändert gut funktioniert.
Eventuell hat die Bremse Wasser gezogen?

Irgendwelche Ideen und Lösungsvorschläge? :winken::)
 
Hast du beim Belagwechsel die Kolben zurück gedrückt?

Es kann durchaus sein das die Bremse überfüllt ist. Das passiert wenn man beim Entlüften die Kolben nicht zurückdrückt. Ist aber auch kein Beinbruch. Einfach oben den Ausgleichsbehälter am Bremshebel öffnen und dann die Kolben zurückdrücken. Überschüssiges Öl läuft dann über.

Eventuell hat die Bremse Wasser gezogen?

Nein.
 
Gute Frage... ich behaupte mal ich habe es vergessen...

Ich habe die Bremse seit Montage nicht entlüftet.

Dann wird es an den NICHT zurückgedrückten Kolben liegen... hoffe ich ;-)
 
es liegt an der Bremse. Das ist ein bekanntes Shimano Prob, welches von Deore bis XT/Zee-Bremshebeln auftritt. Die integrierte Membran ist irgendwann defekt und das führt dazu, dass bei langen Abfahrten oder ruppigen Teilstücken der Druckpunkt nach Außen wandert. Bremst man dann eine Weile nicht, ist der DP wieder nahe am Lenker.
 
Durch das zurückdrücken der Kolben dürfte das Problem aber doch etwas abgeschwächt werden nehme ich an?

Sprich ich würde einfach nur den Hebelweg verlängern- der ist z.z. wie gesagt nur minimal
 
Rückmeldung: War bisher zu faul die Kolben mit geöffnetem Hebel zurückzudrücken- das Problem ist ja auch nicht so wild und wenn ich Zeit habe fahre ich lieber, anstatt zu schrauben :D

Aber falls es jemand interessiert:

Mit Hilfe der Explosionszeichnungen von Shimano konnte ich die Membran heraussuchen..

https://www.paul-lange.de/support/shimano/explosionszeichnungen_archiv/BL//BL-M445-2994.pdf

Diese kriegt man hier auch einzeln:

http://bicikli.de/shop/SHIMANO-Ersa...HAELTER-RECHTS-BL-M445-Shimano-Code-Y8V108000

Also falls sich das Problem bis dahin nicht gelöst hat, werde ich mir meine Membran mal genauer anschauen und bei Bedarf austauschen.
 
Gewicht? Scheibengröße? Was passiert, wenn du die Hebel los lässt und sofort wieder anziehst (Achtung, nur bei einer Bremse probieren!)?

Normalerweise ist das ein Kochen der Bremsflüssigkeit. Es bilden sich Blasen, der Druck im System erhöht sich, weil sich die Blasen ausdehen (Gas braucht mehr Raum als Flüssigkeit desselben Stoffes). Solange du die Bremse gezogen hälst, ist es ein geschlossenes System, deswegen wirkt sich das so aus.

Wenn du sie dann öffnest und sofort wieder anziehst, kann es passieren, dass der Bremshebel komplett "durchfällt". Weil die Blasen die Bremsflüssigkeit (hier Mineralöl) in den Ausgleichsbehälter drücken.

Ziehst du dann wieder an, drückst du die Blasen zusammen statt die Kolben. Deswegen nur mit einer Bremse (üblicherweise vorne) probieren und das Verhalten provozieren, also nicht in einer Extremsituation probieren und die zweite Bremse in Reserve lassen.

In seltenen Fällen ist ein Hauch von Wasser in die Bremse gekommen, dann würden sich bei Mineralöl bereits ab 100° Bläschen bilden. Dann hilft nur Austausch der Flüssigkeit (was aber kein viel größerer Aufwand als entlüften ist).

Üblicherweise passiert so etwas bei schweren Fahrern mit schlechter Bremstechnik und kleinen Scheiben.
 
Achtung nur eine Vermutung . Was sollte an der Membrane / Dichtung kaputt sein . Dann währe sie undicht . Ich vermute das der Deckel ( bei der Eplosionszeichnung Nr. 3 ) irgendwo eine Entlüftungsbohrung hat damit die Membrane atmen kann . Wenn diese verstopft ist gibt es den beschriebenen Effect .
Ein Problem das bei manchen Radialkolbenhebeln mit Entlüftung in der Lenkerschelle auch auftritt .
 
90kg. 180mm hinten (Das Problem tritt nur hinten auf).
Dass die Flüssigkeit "kocht" glaube ich nicht. Das passiert schon bei relativ kurzen Abfahrten relativ schnell. Meine Bremstechnik ist eigentlich ganz normal, d.h. kein Dauerschleifen, eher offen lassen und dann kurz, aber knackig bremsen.

Dass die Membran undicht ist, ist eventuell möglich... ich habe minimalsten Ölaustritt am Hebel festgestellt, obwohl ich noch nie eine der Schrauben geöffnet/angezogen habe...
 
Würde mal behaupten das die Verbindung zwischen Ausgleichsbehälter und Geberzylinder dicht ist. Mit Isopropanol durchspülen das ganze, vielleicht verstopft da was.
 
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