Spiel bei Tune Naben

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Hallo,

ich habe mir einen gebrauchten LRS mit Tune Naben gekauft. Da die Lager nicht mehr die Besten waren habe ich sie nach Anleitung getauscht.
Leider habe ich im eingebauten Zustand leichtes Spiel wenn ich die Felge entgegen der Laufrichtung bewege. Sowohl leicht am VR und etwas stärker am HR.
Passscheiben habe ich nach Anleitung eingesetzt so dass 0.15 - 0.2mm Platz verbleiben.
Ist dieses Spiel bei den Tune normal oder sollte ich noch Passscheiben nachlegen. So ein Spiel kenne ich bisher von keiner anderen Nabe.

Danke euch!
Matthias
 
Laut der aktuellen Homepage und Bedienungsanleitung von Tune ist minimales Lagerspiel normal. Meine Tune Naben, allerdings Baujahr 2007, hatten dies auch, laut Tune damals ebenfalls normal und im Fahrbetrieb tatsächlich nicht negativ bemerkbar. Für mich allerdings nicht akzeptabel, da m. E. verschleißfördernd. Ich fahre XTR und 240 S, die haben beide kein Spiel, nur die Freiläufe gehen gerne mal kaputt, aber ich werte das als Verschleiß, zumal bei DT der Freilauf nicht wirklich die Welt kostet.
 
Ich habe vor kurzem auch, an einem neuen Nabensatz von Tune, dieses Lagerspiel eingstellt. Wenn wirklich nur 0.15-0.2mm Spiel vorhanden ist, merkt man das normalerweise überhaupt nicht. Ich würde das nochmal überprüfen und gegebenenfalls mit Passcheiben nachgehen.
 
Ich hatte mal einen Nabensatz aus Mag 190er-Zeiten in Benutzung und war auch ein wenig frustriert. Entweder Spiel oder ziemlich fester Lauf. Und dann ja den Schnellspanner nicht zu fest schließen! Angeblich sollten die Naben ja gaaanz soft laufen, auch bei stärkster Vorspannung. Habe ich so leider nicht nachvollziehen können. Eigentlich schöne Naben, aber eben auch mit guten Macken behaftet.
 
Habe heute mit weiteren Passscheiben die Nabe ganz gut abstimmen können.
Nun scheint es erstmal zu passen. Scheint wirklich auf die genaue Abstimmung anzukommen. Warum klappt das bei anderen Herstellern auch ohne Scheiben. Die Lager sind doch eigentlich nicht so unterschiedlich. Naja jedes System hat Vor-und Nachteile...
 
Das Spiel ist bitte nur zu bewerten, wenn die Räder inkl. Spannachsen montiert sind.

Grundsätzlich kann man Naben so bauen, dass das Spiel nicht eingestellt werden muss. Das Ganze ist jedoch in der Regel weder leicht noch all zu günstig. Passscheiben sind dann die bzw. einer der simpelsten, günstigsten und leichten Lösungen. Notwendig ist das Ganze weil die Fertigungstoleranzen mitunter doch recht erheblich sind. Nicht unbedingt bei den Lagern als bei den Aludrehteilen. Die Aluteile haben dann auch mehrere kritische Maße mit je Toleranzen (Abstand Lager von Naben und Freilaufkörper, Länge der Achse, Endkappen etc. pp.) so das sich die Toleranzen fröhlich aufaddieren was ausgeglichen werden sollte. Auch komprimiert es diese leichten Aluachsen ungemein wenn über eine Spannachsen Druck auf die Achse kommt. Wobei die komprimierende Kraft zwischen Leichtbauspielzeug und einem Shimano Spanner ganz erheblich vikariieren und damit auch die Kompression der Achse.
 
Das ist (leider) auch der Grund, warum diese vielleicht stockkonservativ und eher langweilig wirkenden DT ratchet Naben ein Alleinstellungsmerkmal haben, neben der Tatsache auch, dass deren Ratchet Patent eben Freilaufdefekten durch Überlatung und ungleichmäßiger Kraftverteilung bestens entgegenwirkt.
: Mann muss und kann diese Naben nicht mehr Nachstellen und nichts verschiebt sich. Das ist schon eine Leistung!
Und gut gedichtet sind sie auch.


Sehr, sehr gewünscht hätte ich mir, dass tune das Dezibel Projekt (magnet-zahnscheibentechnik) als Tune beibehalten hätte. Die Fertigungsqualität dort ist schon ziemlich hoch und ansehnlich. Allgemeine Nabenprobleme nicht unlösbar, wenn sie zum Fahrerprofil grundsätzlich passen.
 
Die DT Naben sind von der Konstruktion her nicht grundsätzlich immun gegen ein Verspannen der Lager. DT bekommt es sehr gut hin die Toleranzen in der Massenfertig auf einem Niveau zu halten, dass es die Lager nicht nennenswert verspannt. Das bekommt DT meiner Meinung auch weit besser hin als Tune. Die DT Naben bzw. deren Lager kann man mit sinnlos angeknallten Spannachsen trotzdem durchaus schädigen bzw. die Lebenszeit verringern.

Was den Zahnscheibenfreilauf angeht, das hat wenig mit dem Patent zu tun. Das Patent bezieht sich mehr oder weniger nur darauf, dass zwei schwimmend gelagerte Zahnscheiben ineinanderreifen. Solche Freilaufmechanismen hat es mit einer beweglichen Zahnscheibe und einem starrem Zahnprofil bereits vorher gegeben und hätte entsprechend kaum patentiert werden dürfen.
https://register.dpma.de/DPMAregister/pat/PatSchrifteneinsicht?docId=DE19847673A1
 
Im Dauerbetrieb weitet sich das dünne Alu-Gehäuse und die Lager fangen an zu wandern.
Hat gar nicht viel mit Toleranzen zu tun, weil Novatec Teile mit höheren Toleranzen auch rollen.
Das ganze kann unter beachtung des Gewichts mit einer Carbonhülse "behoben" werden.

Ratchet: Nun gibs es wirklich ernstzunehmende Alterntiven, auch für Einsteiger:
28t ratchet.jpg

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Die DT Naben sind von der Konstruktion her nicht grundsätzlich immun gegen ein Verspannen der Lager. DT bekommt es sehr gut hin die Toleranzen in der Massenfertig auf einem Niveau zu halten, dass es die Lager nicht nennenswert verspannt. Das bekommt DT meiner Meinung auch weit besser hin als Tune. Die DT Naben bzw. deren Lager kann man mit sinnlos angeknallten Spannachsen trotzdem durchaus schädigen bzw. die Lebenszeit verringern.

Was den Zahnscheibenfreilauf angeht, das hat wenig mit dem Patent zu tun. Das Patent bezieht sich mehr oder weniger nur darauf, dass zwei schwimmend gelagerte Zahnscheiben ineinanderreifen. Solche Freilaufmechanismen hat es mit einer beweglichen Zahnscheibe und einem starrem Zahnprofil bereits vorher gegeben und hätte entsprechend kaum patentiert werden dürfen.
https://register.dpma.de/DPMAregister/pat/PatSchrifteneinsicht?docId=DE19847673A1

Mit entsprechender Kraft kann ich jedes beliebige Alu Bauteil in meinem Schraubstock deformieren...

Ratchet:

Definitiv ist das ein Patent, dass bis vor kurzem verhindert hat, dass nun viel mit ähnlichem Mechanismus arbeiten.

Den Ratschenschlüssel aus dem Werkeugkasten gibt es schon länger, das stimmt ;)
 
Im Dauerbetrieb weitet sich das dünne Alu-Gehäuse und die Lager fangen an zu wandern.
Hat gar nicht viel mit Toleranzen zu tun, weil Novatec Teile mit höheren Toleranzen auch rollen.
Das ganze kann unter beachtung des Gewichts mit einer Carbonhülse "behoben" werden.

Ratchet: Nun gibs es wirklich ernstzunehmende Alterntiven, auch für Einsteiger:
Anhang anzeigen 533676

Anhang anzeigen 533677 Anhang anzeigen 533678


Was ist das für eine Nabe?

Und ja, Gehäuse weiten und stauchen sich mit der Zeit, deshalb verzichten die meisten Hersteller mittlerwerile auf Distanzhülsen oder Kragen auf der Achse um die Lager innenseitig abzustützen, da im Laufe der Zeit die Toleranzen zu weit auseinander liegen und die Naben meist Spiel bekommen.
Vom billig bis zum teuren Made In Germany Produkt.
Heutzutage wird eben lieber/besser von aussen nachjustiert: Acros, Syntace, King u.v.v.a

Bei Zipp Naben z.B sieht man, dass im aufgebauten Zustand die Kappe zur Abschirmung der Speichensitze nicht abnehmbar ist. Ergo, weitet sich das Gehäuse an dieser Stelle samt Nut um einen Bruchteil, der ausreicht...
 
Es geht nicht um den Schraubstock sondern um reale Anwendungsszenarien und da ist eine zu hart angezogene Spannachse schlicht und ergreifend real.

Das Patent hat vielleicht durchaus Hersteller abgehalten, das aber meiner Meinung eher weil es böse verklausuliert ist. Zahnscheiben als Freilaufmechanismus in Naben einzusetzen war solang die Zahnscheiben nicht beide schwimmend gelagert waren kein Problem. Importverbot für King Naben gab es ja auch nie, schlicht weil das Patent von DT da nicht gegriffen hat.


Mit der Zeit sich weitende und verformende Aluteile... das geht bei den typischen Legierungen auch schon ganz übel in die Esoecke. Wenn weitet sich aufgrund der Speichenspannung mal der Lagersitz. Das zeigt aber hauptsächlich, dass die Nabe arg grenzwertig ausgelegt ist. Das ganze sollte jedoch reversibel sein, ansonsten ist die Nabe sicher zu schwindsüchtig dimensioniert.

Das die Hersteller auf einstellbare Lösungen umsteigen hat schlicht etwas damit zu tun, dass sich das Ganze mit weniger kritischen Maßen weit effizienter fertigen lässt. Anstatt für jeden Bund die Toleranzen in der Serie auf wenige µm je kritischem Maß reduzieren muss kann man bei einstellbaren Lösungen fast schon zehntel Millimeter Abweichungen akzeptieren, da es sich bei der Endmontage günstig kompensieren lässt.
 
Ich weiß nicht genau, was du hiermit bezwecken willst.
Du sagst selbst, dass sich Lagersitze weiten und bezeichnest es dennoch indirekt als Esoterik.
Was nun genau?


Wenn du einen Schnellspanner um einen Leichtbau Nabenkörper sehr stark zupresst und die Anschläge/Endstücke via Lager und Lagerring
als Mittel nimmst, bekommst du einen Nabenkörper verformt. Je nach Modell dauerhaft.
Eine Mig70 press ich dir mit nem Shimanoschnellspanner kaputt.
Die meisten Achsen stauchen sich bereits ab dem Punkt, der benötigt wird um ein Laufrad sicher zu fixieren.

Hab aber auch grad keine Lust und wenig Zeit darüber zu diskutieren. Auch nicht per PM.
 
Zuletzt bearbeitet:
Du schriebst "mit der Zeit", das Weiten mit der Zeit gibt es jedoch nicht. Das Weiten der Lagersitzen mit aufgebrachter Speichenspannung gibt es aber durchaus. Ich trenne da klarer als du ;).

Naja und wenn taugliches Spannen nicht möglich ist, ist es Schwindsucht und kein Leichtbau mehr. Gerade wenn es wirklich zur dauerhaften Verformung kommt.
 
das Weiten mit der Zeit gibt es jedoch nicht.
Stauchen und Weiten mit der Zeit gibt es durchaus. Wenn durch zu hohe Belastungen Bauteile Innen und/oder aussen komprimiert werden. In der Regel auch gerne wegbrechen. Bei unterdimnesionierten Freiläufen z.B (Im Grunde meist nur Sperrklinkenfreiläufe)
Dass es dann plötzlich auftritt, ist eine andere Geschichte.
Denke, ich hab schon genug Naben repariert, um mir ein Urteil bilden zu können
 
Schauen auf den Bildern nicht schlecht aus. HR-Nabe mit 310g angegeben. Da würde ich persönlich doch lieber zur DT350 greifen. Ist nicht wirklich teurer und man bekommt alle Ersatzteile/Werkzeuge und kennt die Qualität. Aber immer schön, wenn neue Produkte kommen.
Homepage:
http://www.rbn.hk/?product=xm470

Die sind bedeutend günstiger als DT350.
Mit 28t sind die schon angenehmer als die 18t der DT350.
Die Nachfrage nach qualitativen Sätzen ist in unteren Preisklassen sehr stark.
Hier zählen persönliche Urteile nur wenig, sondern technische Zuverlässigkeit.

Ich hätte eher davon abgeraten, abgerockte Tune teile zu nehmen. Dann lieber doch DT240s.
 
Ja, leider war der LRS vom Preis so ok, dass ich mit den Tune nun Leben muss ;-) So schlecht sind sie nun auch nicht, auch wenn es sicher tollere Systeme gibt. Habe doch einige Sportfreunde, die die Naben doch schon recht lange ohne Probleme nutzen.
Meine letzte DT350 HR-Nabe hat ca. 130€ gekostet. Deine neue Entdeckung kostet im Moment bei Ebay oder ALi ca. 90€. Ist schon günstiger und die 28T Verzahnung ist sicher auch fein. Auch wenn ich im Touren/Marahonbereich einen 18T Freilauf völlig ok empfand.
Jedoch soll sich die technische Zuverlässigkeit erstmal zeigen. Also teste mal für uns und berichte!

Danke nochmal an die Jungs die mir zum Thema geholfen haben!
 
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