Stuntzi, Du bist nicht gescheitert, sondern hast erfolgreich trotz enormer Schneemengen den Pass erreicht. Klasse!!!
Die Bilder sind wie immer der Wahnsinn, aber besonderen Dank auch von mir für die Bilder von der bestimmt schweinekalten Abfahrt. Das hat bestimmt Überwindung gekostet, da abzusteigen und den Berg wieder hoch zu laufen.

Ich bin übrigens für Variante 3. So wie Du es formuliert hat, hast du Dich doch innerlich schon lange entschieden ;) :
Hab allerdings keine Ahnung, ob/wie das fahrbar ist.
 
Ich bin auch für 3. "Weiß nicht ob das überhaupt geht" ist ja wohl klarer Fall :)
 
Hallo Stuntzi, warum bist du eigentlich nicht auf dem 2018er Specki von Canyon unterwegs? Bist du zu früh dran dieses Jahr, das sie dir noch keins schicken konnten oder für die Zwecke nicht geeignet genug?
 
Letztendlich bestimmen die äußeren Umstände (Wetter, Höhe, in der du dich bewegst, ...) maßgeblich mit, ob sich der im Blauerhimmelsonnenscheinpanorama überwältigend schöne Trail als dein bester Freund oder als menschenfressendes Monster erweist.
Du hast da bisher immer *) den richtigen Riecher gehabt. Bin gespannt.
*) fast immer. (Das dunkle Loch im Stollen...) Aber wer von uns hat noch nie seinen Schutzengel bemüht?
 
03.05. 20:00 Hotel Yeti in Manang, 3540m

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An der Annapurna ist man als Biker immer noch ausreichend exotisch, dass einen die Wanderergrüppchen auf der Abfahrt anhalten und zu ausgedehnten Fotosessions nötigen. Die Asiaten tun sich da immer besonders hervor: Mein Rekord waren heute Vormittag auf der Abfahrt vom Basecamp etwa acht Inder, die jeder einzeln mit mir und Radl aufs Bild wollten. Dermaßen gepampert als "supercooler und einzigartiger Abenteurer" wundere ich mich nicht schlecht, ...

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... als später in Manang eine Gruppe mit knapp fünfzig(!) Mountainbikern eintrifft. Ein bunter Mix aus Nepalis und anderen Asiaten mit ein paar Bikeguides und vielen Trägern ist auf dem Weg um die Annapurna. So viel zum Thema "Geheimtipp": Fahrt's lieber heute als morgen her, bevor man sich hier wie an der Garmischer Ennigalm an einem sonnigen Sommersonntag vorkommt :).

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Nachmittag und Abend meines "Rückzugtags" vom Tilicho Basecamp vergehen eher gesellig. Manchmal trifft man einfach nette Menschen.

Danke übrigens für die tolle Beteiligung hier in den letzten Tagen. Scheint mir fast, ein geordneter Rückzug ist populärer als hartes Durchbeißen. Ein bisserl wurmts mich jetzt im Nachhinein allerdings schon: Wir hatten bestes Wetter am Eastern Pass, der Mesokanto La war nur noch fünf Kilometer Luftlinie ohne große Höhenunterschiede entfernt, der nächste Vormittag wäre auch noch sonnig und warm gewesen. Am selben Tag hätt ich's rüber durch den Schnee und runter ins Tal nicht mehr gepackt, war zu platt. Aber die Biwakausrüstung war ja dabei und so ausgelegt, das ich die Nacht recht anständig überstanden hätte.

Aber naja... war halt ne spontane Bauchentscheidung. Draussen schlafen sollte nur für den Notfall sein, und Notfall wars keiner. Hatte mir das insgesamt leichter vorgestellt an einem einzelnen Tag, wohl weil der Weg letztes Jahr zur selben Zeit beim rübergucken fast komplett schneefrei war. Drum auch überhaupt der Plan, es im Frühling zu probieren statt im Herbst.

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Wie auch immer: Unten in Manang strahlt jedenfalls wieder heisse Nepal-Sonne auf nackte Trekking-Bäuche, als wäre nix gewesen.
 
Don't look back in anger! :o

Obwohl,, ich wäre da wohl ähnlich gepolt wie Du. :D

Dennoch, ich denke Du hast Dich richtig entschieden. Unterwegs draußen zu schlafen bedeutet halt auch nen möglichen Wetterumschwung wirklich ausgeliefert zu sein. Und das ist nicht cool!
 
Mei. Hätte, hätte - Fahrradkette.
Du hast dich - aus dem Bauch heraus - für's Umkehren entschieden und bist gesund und in einem Stück unten angekommen :daumen:. Nothing else matters mMn.
Mit nassen Füßen und ziemlich geschlaucht auf ü5.000üNN zu biwakieren, ob das wirklich so prickelnd gewesen wäre :ka:?
 
@wissefux, danke für das Angebot mit den waldigen Taunustipps. Könnte allerdings noch ne ganze Weile dauern, bis die Gegend mal in einer Tour vorkommt. Die Welt ist noch so groß.

@michi220573, Northwave hab ich schon seit Jahren abgelegt. Die "Schnürung" war den Zorrotouren auf Dauer nicht gewachsen. Der Rest war OK und mit dem Shimano MT91 (jetzt XM9) relativ vergleichbar.

@bMerry, zu grün, zu Wald!

@spoony, glaube bei @Berghecht würde es noch mehr abgehen, wenn der ganze fotoalbum-webschmarrn von mtbnews (sorry admins, aber ist so) mehr auf langsame Problemnetze Rücksicht nehmen würde. Bin heilfroh, das umgehen zu können... und kann jedem angehenden Radlblogger hier nur dringendst raten, seine Bilder extern zu hosten. Das macht den Unterschied zwischen Spaß und Frust.

@ThPhy, Rückflug ist gebucht, unflexibel. Insgesamt genau ein Monat, so lange wie das günstige Visum.

@bikebazi, gleich drei Postings am Stück... saugeil... besonders das mit "ja mei"... : - )

@GG71, der Grip war super... so ein bisserl Schnee regt doch nen Stollenreifen nicht auf. Und ganz so viele Zusatzhömes werdens durch die paar Bilder dann doch nicht.

@hasp, scheint euer Frühling führt sich wie ein Sommer auf.

@Hammer-Ali, die Südafrikaner haben.das Basecamp allerdings bei 150cm Neuschnee verlassen. Das ist ne ganz andere Hausnummer wie meine fünf.

@Trekiger, noch ist nicht aller Tage Abend!

@darkJST, Biwaksack? Keine Ahnung, nix Gore. Sowas ganz leichtes, dünnes, billiges halt: ca. 100g Aluhülle. Kannst du im Prinzip nach ein- bis zweimaliger Benutzung wegwerfen und ist nur für Notfälle.

@Specialk, bittesehr... gern geschehen.

@MikeyBaloooooza, Regen mag ich auch nicht.

@crossy-pietro, es gibt auch eine Art "Foto-Flow", da ist dann jeder Schuss ein Treffer und.nix muss wiederholt werden.

@Crissi, gute Entscheidung... ist echt schön hier.

@HenryB., der Kang La springt einem auf der Karte ja förmlich ins Gesicht. Leider trotz Annapurna-Nähe total permit-und-guide-verseucht. Spontan geht da wohl gar nix.

@red_hook, meiner Sattelklemme geht's gut, egal ob Westen oder Osten.

@basti321, auch der Manaslu ist permit-und-guide-verseucht. Und der Kammerlander ist in der Tat ein cooler Typ.

@Fubbes, muss nicht nach Pokhara, da wartet nix und niemand.

@stony1951, Gerlinde K. leistet.

@Hegi und andere Spender, danke für die Yak-Burger und die Tee-Eimer. Alkohol ist immer noch tabu, solang es vielleicht doch noch mal rauf geht.

@Lenny911, das neue Spectral taugt irgendwie nicht mehr so zum Bikepacking, denke ich. Unpraktischer kann man den Dämpfer nicht platzieren... und der Wegfall der Sattelklemme ist ein schwerer Schlag. Dafür "entspricht es jetzt deutlicher irgendeiner corporate identity Formsprache" und man darf damit ganz offiziell Drei-Meter-Drops lutschen... oder so ähnlich. Danke.

@backcountry, Kinoabende sind aber was ganz feines... ab und zu.

@Maddinth, Nochmalwiederkommengründe find ich gut. Sowas heb ich mir wenn möglich überall auf.
 
Zuletzt bearbeitet:
04.05. 09:15 Auf dem Weg zum Ice Lake, 3800m

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Morgens um sechs in Manang: Der Mond verschwindet hinter dem Gipfel des Ganggapurna (7454m)...

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... und ich mach ich auf den Weg zum Eissee.

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Könnte mühsam werden. Aber mit der diversen Annapurnen zwischen siebeneinhalb- und knapp achttausend Metern im Blick schiebt man doch ganz gern mal ein bisserl.

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Die Annapurnakette über dem Marsyangdi-Tal.

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Annapurna II (7937m) und Annapurna IV (7535m).

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Annapurna II etwas näher, für die Gletscherfreaks. Der Berg hätte es vom Beauty-Faktor schon verdient, ein Achttausender zu sein. Aber Höhenvermessung ist kein Wunschkonzert.

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Am imposantesten ist eigentlich der Khangsar Kang (7485m). Das dunstige Spitzerl hinter dem Joch im Hintergrund könnte vielleicht der Gipfel der "echten" Annapurna (8091m) sein, aber nagelt mich nicht drauf fest. Bessere Bergbilder gibt's falls gewünscht ansonsten immer unter https://www.himalaya-info.org/Map annapurna_himal.htm .

Jetzt weiter schieben... Guten Morgen in die Büros wünsche ich... :)
 
04.05. 10:15 Ice Lake Tea House, 4280m

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Vom Marsyangdi-Tal hinauf zum Ice Lake sind's stramme zwölfhundert steile Höhenmeter, allesamt zu schieben. Nach zwei Dritteln der Strecken erscheint ein kleines Teehaus, perfekt geeignet für eine Annapurnudelsuppe.

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Außerdem eignet sich das Häuserl auch ganz gut als Umkehrpunkt für Warmduscher. Der weitere Weg hinauf zu den Seen bringt nix wesentlich neues mehr, der schöne Name "Ice Lake" beschreibt auch eher zwei etwas traurige Pfützen am Berg. Die Aussicht ist natürlich gigantisch, aber die hab ich auch von hier. Und eben wegen selbiger entscheide ich mich zur verfrühten Abfahrt: schon ziehen ein paar Wolken an den Annapurnen vorbei, in ein bis zwei Stunden wird man von den tollen Gipfeln nix mehr sehen. Wäre doch schade, also nix wie bergab. Den Trail hab ich ja grad hochgeschoben, daher warten keine Überraschungen. Müssen auch nicht, denn eins ist sicher: Es wird verdammt geil werden... :)
 
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Am imposantesten ist eigentlich der Khangsar Kang (7485m). Das dunstige Spitzerl hinter dem Joch im Hintergrund könnte vielleicht der Gipfel der "echten" Annapurna (8091m) sein, aber nagelt mich nicht drauf fest. Bessere Bergbilder gibt's falls gewünscht ansonsten immer unter https://www.himalaya-info.org/Map annapurna_himal.htm .

Jetzt weiter schieben... Guten Morgen in die Büros wünsche ich... :)

Moin Moin auf den Berg :)! Geiler Gipfel! Viel Spaß bei der Abfahrt!
 
Mahlzeit aus dem Büro zurück. Immerhin scheint hier auch die Sonne und es wird wieder sommerlich warm.

Die vielen Fahrräder :confused: Scheint echt kommerziell geworden zu sein das "ungewöhnliche" zu bereisen. Überlaufen wäre es echt schade drum.
Die kleinen Dörfer sehen echt aus wie aus einem Western Film, irgendwie genial.
 
@stuntzi , lass doch nochmal Revue passieren:

@Berghecht und Du hattet am See echt Probleme auch bei der relativ dünnen Schneedecke Strecke zu machen. Es gab keine Spur der Ihr einfach folgen konntet. Es gab nicht zu sehende Löcher. Die Höhenluft hat Euch zugesetzt (Ich kenne das nur ansatzweise von einem Schweizer Gletscher auf 3.500m), und die Bikes waren da auch mehr ein Hindernis. Folgerichtig seid Ihr umgedreht.

Und am nächsten Tag sah das Wetter auch nicht besser aus. Du hattest hochgerechnet daß auf 5.500m mit 30cm Schnee zu rechnen ist, und die Entwicklung des Wetters war nicht so ganz absehbar.
 
Meine mich zu erinner das wir auf dem einzigen blauen Planeten leben. Nun beweist @stuntzi dass dem nicht so ist ;)
Hoppla... da ist mir der Farbregler wohl etwas verrutscht. Hab's korrigiert. Aber das ist der echte Mond aus dem echten Bild von der Pocketknipse, nicht irgendwas eingesetztes. Am Kontrast wurde natürlich gedreht... nur so für Spaß. Aber die Auflösung hat mich selber verwundert.
 
04.05. 11:00 Auf dem Ice-Lake-Trail bei Braka, 3600m

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Der Ice Lake Trail ist wirklich ein gelungener Ersatz für die entgangene Schneewühlerei am Mesokanto La.

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Einerseits hab ich die Queen des Tals Annapurna II immer direkt vor der Nase, ...

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... andererseits ist das Wegerl zwar steil, aber knuddelt mich mit unzähligen Miniserpentinen, die fluffiger nicht sein könnten.

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Ohne...

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... Worte.

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Ein paar keuchende Akklimatisierungstrekker sind natürlich schon unterwegs, der Ice Lake ist eine beliebte Vorbereitungswanderung für den Thorong La. Aber nach zwei bis drei Großgrüppchen, jeweils eingerahmt von ihren Guides, ist der Spuk vorbei und die Bahn wieder frei.

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Annapurnakehre reiht sich an Annapurnakehre.

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Schräglagenzorro hat keine Zeit für die Blicke talaufwärts nach Manang.

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Macht nix, kann mir ja nachher die Fotos angucken.

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Der Trail sieht wirklich so aus... kein Witz: eine Miniflowkehre folgt der anderen, am Ende sicher über hundert Stück. Freilich steht man aufgrund des stattlichen Gefälles dauernd auf der Bremse, aber das lässt sich verschmerzen. Der Untergrund ist jedenfalls frei von jeglichen Steinchen oder gar Schotter, sozusagen ein grippiges Gedicht... wie für Biker gemacht.

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Am Kloster Brakha im Marsyangdi-Tal findet der Spaß schliesslich sein geniales Finale. Fazit zum Icelake-Trail? Einer der besten in der Gegend... mitnehmen dringend empfohlen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Das war's dann wohl mit meinen Überquerungsplänen für den "Mesokanto La".
Echt schade ...
Also bin erstmals absolut wahnsinnig geworden, wenn ich zufällig gesehen habe, daß Du wieder mal in der Ecke bist und genau das machen willst, was ich mir damals 2014 bei meiner ersten leider gescheiterte Umrundung auf dem Rückweg für mein nächstes Trip nach Anapurna skizziert habe. Mehr als Dein Bericht und die Bilder hätte ich dann für die Planung nicht gebraucht :)
Bleibt wohl dann noch ne Weile unklar wie genau man über Mesokanto La mit dem Rad kommt und ob sich das Ganze letztendlich lohnt ... wobei 2000+ Hm abfahrt mit Blick auf Dualaghiri sollten schon lohnenswert sein :)

Offensichtlich aber auch nicht ganz leichte Entscheidung zu welcher Jahreszeit man das am besten unternehmen soll. Im Winter halt weniger Schnee, aber kälter und kürzere Tage ... Etwas schwer einzuschätzen wie viel Zeit man da oben vom Lake bis zum Pass braucht. Wanderer machen die Route kaum und es gibt leider wenige Berichte.

Icelake war bei mir auch im Plan drin. Scheint sich auch wirklich zu lohnen :)
 
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