@ergoprox
Generell für Sättel gilt, nicht jeder ist für jeden Hintern. Kann ich Dir ein Lied von Singen.
Der Eine sitzt Sitzknochenlastig, der Nächste eher auf dem Schambein und der Andere irgendwie mitten drin.
Den 611 gibt es auch in 13cm. Aber generell was die Sitzbreite angeht, ist es auch abhängig von der Sitzposition. Erfahrungsgemäß sollte man breiter wählen, je aufrechter man sitzt. Schmäler, je racelastiger man sitzt. Aber auch das ist sehr individuell und sollte man tunlichst nicht pauschalisieren.
Der 611 entlastet mich sehr am Schambein, drückt aber stärker auf die Sitzknochen. Der
Ergon entlastet gut die Sitzknochen, drückt wiederum stärker auf das Schambein. Manche Sattelkonturen treiben eine Art Keil zwischen die Pobacken, andere sitzen sich wie ein flache Biergarnitur.
Meine Erfahrung hat desweiteren gezeigt, anderer
Sattel, neue Eingewöhnung. Man muss einen
Sattel schon 'ne Weile fahren um letztendlich ein Fazit zu ziehen. Mal eben 20km schruppen is nicht. Oft werden auch Fehler in der Eingewöhnungsphase gemacht. Man sollte schon ein paar Tage zwischen den Fahrten pausieren. Weil die Haut und die dünnen Gefäße sicherlich stark gereizt sind. Wenn der 611 so seine 100 - 120km, in ca. 10-14 Tagen runter hat, kann man durchaus ein Fazit ziehen und weiß ob er passt oder nicht.
Was die Sattelnase angeht ... diese richtet sich ja lediglich nach dem Schambein. Tut es dort weh, weiter runter. Gerade so weit, bis es nicht mehr drückt. Mehr auch nicht.
Vergessen sollte man die alten Methoden mit Wasserwaage pi pa po. Völliger quatsch, muss schlichtweg taugen. An DH Rädern sieht man häufig eine hohe Nase weil so mehr Freiraum nach hinten eingeräumt wird, aber die Sattelnase noch der Führung an den Innenschenkeln/Knien dient. Des weiteren ist es für meinen Geschmack auch etwas angenehmer die Nase leicht hoch zu nehmen, aufgrund der tiefen Sitzposition und den stärker angewinkelten Beinen beim downhilling.
Genau das ist es, was mich an Variostützen ärgert. Ist der Sattel an der höchsten Stützenposition für den Uphill, die Gerade. Passt die Sattelneigung. Senke ich den Sattel auf Bergabfahrt herab, dann ist mir die Sattelnase zu tief.
Was die Sattelposition in der Länge angeht ... grundauf sollte man versuchen sich eine gewisse "Grundpositionsfindung" anzueignen. Warum? Weil man so eine gleichbleibene Bedingung zur Beurteilung schafft. Beispielsweise die Beine etwas zusammen nehmen und über die Sattelnase das Gesäß in den
Sattel schieben/positionieren. Neigt man dazu mehr nach hinten zu rücken, da die Kreisbewegung beim Pedalieren suboptimal scheint, demensprechend verschiebt man den
Sattel. Das gleiche gilt für den Kehrschluss.
Was mir zudem noch einfällt ist, dass 14cm erstmal relativ sind. Diese Angabe deckt sich nicht mit Angaben jeglicher Hersteller. Fraglich sind die Messpunkte der einzelnen Produkte.
Hoffe ich konnte Dir so ein wenig weiterhelfen.
Gruß
Franco
PS.: Taugt er Dir einfach nicht. Weg damit. Ist Dein alter
Sattel ok, fahr ihn weiter. Ansonsten bleibt nur testen, testen, testen.