Stell ich zu hohe Ansprüche an Gore Tex?

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Habe eine Gore Tex Paclite Jacke seit ca. einem halben Jahr. Bisher zweimal mit spezielem Waschmittel genau nach Anleitung gewaschen. Wenn ich jetzt nur eine halbe Stunde einigermaßen gemütlich fahre, ist sie innen am oberen Rückenbereich ganz naß! Wie war das mit der Atmungsaktivität? Das ist doch nicht normal,oder erwarte ich einfach zu viel von Gore Tex?
 
Monarch schrieb:
Habe eine Gore Tex Paclite Jacke seit ca. einem halben Jahr. Bisher zweimal mit spezielem Waschmittel genau nach Anleitung gewaschen. Wenn ich jetzt nur eine halbe Stunde einigermaßen gemütlich fahre, ist sie innen am oberen Rückenbereich ganz naß! Wie war das mit der Atmungsaktivität? Das ist doch nicht normal,oder erwarte ich einfach zu viel von Gore Tex?

hi!
welches waschmittel hast du benutzt? hat das waschmittel möglicherweise imprägniersubstanzen gehabt (war es ein waschimprägnierungspflegemittel)? hast du den verlust der atmungsaktivität erst nach dem 2maligen waschen feststellen können oder war die atmungsaktivität vor dem waschen genauso miserabel?
 
wenn du zu viel schweiss produzierst kann der irgendwann nicht mehr verdunsten...da kann die jacke nix für, dann biste eben zu warm angezogen
 
paclite ist vielleicht nur für verregnete, schnelle, sehr lange und übel kalte abfahrten ok. aber nicht für die ebene und schon gar nicht für bergauf.

soviel zu meinem - naja - "fehlkauf".
 
Das Waschmittel habe ich von dem Händler bekommen wo ich auch die Jacke gekauft habe, also an dem kann es nicht liegen. Mich würde das nasse im Schulterbereich vielleicht gar nicht stören,wenn es dann nicht kalt werden würde. Warum soll Paclite in der Ebene nichts taugen? Gibt es was wasserdichtes,was atmungsaktiver ist? Lauter Fragen wegen einer Jacke,aber ich erwarte einfach bei so einem Preis eine gute Funktion.
 
Habe die gleichen "Sorgen" mit Paclite! Aber es ist schon klar, die Membrane kann nicht unbegrenzt Schweiß durchlassen, ist ja kein Netzshirt. Ich versuche immer mit den Bündchen bzw. Schnürbändern die Luftzikulation zu regulieren. Bergauf funktioniert das aber wirklich nicht so gut.
 
Frieden + Liebe!

Der Nichtslutz hat schonmal 10 Wochen in seinen Goretex-Klamotten gewohnt und hat dabei festgestellt, dass man eben nass wird, wenn's regnet...Der eigentliche Vorteil vom guaranteed-to-keep-you-dry-Plastik ist das geringe Gewicht, das geringe Packmaß und die absolute Winddichtigkeit (-dichtheit!?!).

Der große Nachteil ist das Loch auf dem Konto.....und unter Umständen ein nicht zu unterschätzendes Aroma.....

Dia Atmungsaktivität beruht auf dem unterschiedlichen Dampfdruck auf beiden Seiten der Membrane. D.h. wenn's draußen kalt und trocken ist (also etwa beim Skifahren) und innen warm und feucht (isses praktisch immer) funktoniert Goretex sogar halbwegs, ist es aber draussen auch feucht und warm (also 10°C und Regen - bestes Beikwetter), schwitzt man schon mehr als durch die Membran passt, wenn man nur "schwitzen" denkt....Die paar Gramm Saft, die dann noch ausdünsten sind bei der Menge, die man so transpiriert dann auch egal....ist wenigstens meine Meinung.

Um's mal polemisch auszudrücken ist ein Müllsack eigentlich genauso funktional...

Grüße vom Nichtslutz!
 
Also das Wasseransammeln ist dann kein Problem wenn du unter der Membranjacke die passenden Funktionskleidung anhast.
Da bleibt wenigstens die Haut trocken.
Allerdings ist sicher richtig dass der Feuchtigkeitstransport nur bei bestimmten "innen" und "außen" Temperaturen gut funktioniert.
Gegen den Müllbeutel spricht, dass bei Kälte der Schweiß innen gefriert....
Hat ich auch schon.
Mittlerweile ist mir ne Softshell am liebsten.
 
Argiope schrieb:
Also das Wasseransammeln ist dann kein Problem wenn du unter der Membranjacke die passenden Funktionskleidung anhast.
Das ist das richtige Stichwort.
Denn Nässe direkt an der Haut bedeutet auch verstärkte Auskühlung, die man mit der Funktionskleidung ja verhindern will.
Wer macht es sich schon gerne wärmer als es ohnehin schon ist. ;)
 
Also von gore text erwartest du nicht zuviel..Gore Tex ist führendes Klamotten Institut wenn es um Kleidung mit Qualität geht...Ich würde sagen einfach schweiß abhaltedes zeugs benutzen mach dir deo aufn rücken oder so^^
 
Argiope schrieb:
Gegen den Müllbeutel spricht, dass bei Kälte der Schweiß innen gefriert....
Hat ich auch schon.

Wenns draussen Minusgrade hat gefriert dir der Schweis auch unter Gore-Tex Zeugs.

Der Unterschied zwischen einem Plastikmüllsack und einer Paclite Jacke besteht in der Optik und vor allem im Preis. Die Paclite-Jacken kann man wirklich nur tragen wenn es regnet andernfalls wird man immer nass von "innen". Stellt sich natürlich die Frage warum soviel Kohle dafür ausgeben wenns einfache Regenjacken auch tun. Als ich blöder weise eine Paclitejacke kaufte wurde diese schon innen nass wenn ich mal eiligen Schrittes zur Kaufhalle gegangen bin ( klar die Schlauen werden jetzt sagen:das falsche oder zu viel an gehabt ) Den Verkäufer der Jacke auf das Thema angesprochen meinte: das wäre eben nur eine Jacke für "Berg runter" ansonsten trägt man sie im Rucksack.

Gruß Bernd
 
komisch. bei mir funktioieren die "atmungsaktiven" funktionsteile i.d.r. super bis sehr gut. was zum einen daran liegt, dass ich nicht sooo viel schwitze. aber zum anderen auch daran, dass ich mir die dinge passend kaufe - was ich bei vielen mitbikern und mitskitourengehern nicht so oft sehe. da werden die sachen, dann gern mal größer gekauft als es gut ist - ist halt stylischer. oder mit ungeeigneteter unterwäsche bzw. second layern komibiniert.
der vergleich mit dem müllsack? lächerlich!. sorry
 
powderJO schrieb:
komisch. bei mir funktioieren die "atmungsaktiven" funktionsteile i.d.r. super bis sehr gut. was zum einen daran liegt, dass ich nicht sooo viel schwitze. aber zum anderen auch daran, dass ich mir die dinge passend kaufe - was ich bei vielen mitbikern und mitskitourengehern nicht so oft sehe. da werden die sachen, dann gern mal größer gekauft als es gut ist - ist halt stylischer. oder mit ungeeigneteter unterwäsche bzw. second layern komibiniert.
der vergleich mit dem müllsack? lächerlich!. sorry
So richtig verstehe ich den Zusammenhang zwischen zu großen Klamotten und schlechterer Wasserdampfpermeabilität nicht. Ich hätte glatt geglaubt mit größerer Fläche könnte auch mehr durch. Aber Vergleiche mit schnöder Physik ? lächerlich!
 
Bei zu großzügiger Verpackung kühlt die Luft auf der Innenseite der Membran ab. Weil sie gesättigt ist, kondensiert der Schweiß dabei und kann nicht mehr abtransportiert werden, das ist schon richtig.
Für mich möchte ich jedenfalls behaupten, dass ich zwar zu dämlich sein mag, "Semipermeabilität" zu schreiben, nicht aber durch ne Jacke zu schwitzen......und ehrlich gesagt habe ich auch bisher selten Leute getroffen, die beim Radln freiwillig nen Fallschirm tragen.....

Nimmt man die 15 g/m²h von Würfelglück und begibt sich auf eine 3 Stunden Tour mit ner (Goretex)-Körperoberfläche von etwa 2 m², macht das 90 g Trans-Goretex-spiration. Auf der Strecke verbrauche ich etwa 1.5L Wasser. Da ich nachher nicht aussehe, wie Elvis in seiner reifen Phase, sei das eine Näherung für den produzierten Saft. Abzüglich Kopf, Hände und Füße mögen davon grob 1L unter dem Goretex-dress entstehen - also 1000g.

Das würde bedeuten, daß ich gerade mal 9% trockener geblieben wäre...
Die 9% finde ich recht teuer erkauft.
Allerdings ist das auch nur eine Näherung und ich laß' mich gerne korrigieren.

Grüße vom Nichtlutz
 
Vielleicht erwarten hier wirklich einige zuviel. Nicht zuletzt weil GORE ja eine entsprechende Erwartungshaltung weckt (guaranteed to keep you dry). Bei sportlicher Aktivität dürfte niemand wirklich trocken bleiben.
Um den Unterschied zum vielzitierten Müllsack zu erfahren kann ich nur vorschlagen, selbigen beim Biken tatsächlich mal anzuziehen. Allerdings tut's auch ein alter K-Way (Jacke und Hose) wie wir sie anhatten bevor Gore & Co kamen. Und dann den Berg hoch. Selbst ich als "Wenigschwitzer" ziehe das Zeug auch im Regen freiwillig aus, wenigstens sterbe ich dann nicht den Hitzetod.
Wenn man's also richtig macht sind diese Membranen ein echter Fortschritt, aber sie sind weit davon entfernt perfekt zu sein.

Öcsi
 
Nichtslutz schrieb:
Das würde bedeuten, daß ich gerade mal 9% trockener geblieben wäre...Die 9% finde ich recht teuer erkauft.

auch höhere mathematik führt nicht immer zum richtigen ergebnis ;) – jedenfalls wenn ich auf meinen erfahrungsschatz zurückgreife. und dann stelle ich fest: fahre ich bei regen ohne jacke bin ich klitschnass bis auf die haut. fahre ich dagegen mit der regenjacke (in meinem fall 'ne paclite) bin ich nicht klitschnass, sondern trocken. ein wenig staunässe gibts immer am bereich der schultern und des oberen rückens (rucksack).
 
hi

glaube, du bist schlicht und ergreifend an die grenzen von goretex gelangt...

die richtigen antworten stehen schon in den beiträgen. die grundvoraussetzung ist möglichst eng anliegende kleidung mit darunterliegender funktionswäsche. das weiter geschnittene zeugs sieht zwar manchmal besser aus, funzt aber mit der nässe-ableitung so gut wie gar nicht mehr.

dann brauchste in jedem fall die passende funktionswäsche drunter, baumwolle wirkt hier eher wie ein schwamm, der die feuchtigkeit aufsaugt und nicht mehr abgibt. liegt ja schließlich die jacke drüber... ;)

es muss auch nicht ausschließlich die kombination wäsche-->jacke sein, man kann natürlich auch noch ein shirt oder eine weste drunterziehen, hauptsache die leiten eben die feuchtigkeit ab. alles eng aufeinanderliegend, klar.

dann sollte man atmungsaktive fasern möglichst wenig und dabei nur extrem schonend waschen, sonst verlieren die fasern ihre beschichtung und damit ihre atmungsaktivität --> wasche meine jacken selten, ohne bzw. mit extrem wenig waschmittel und möglichst schonend (=kalt oder 30 grad), funktioniert auch nach der 37. wäsche noch gut

vom bügeln halt ich gar nix, denn die fasern sind ja beschichtet und dürften das entsprechend schlecht aushalten. oder hat damit jemand gute erfahrungen gemacht? lerne gern dazu...

und DIE kombination aus wasserdicht, winddicht UND atmungsaktiv gibt es so gut wie überhaupt nicht. was willst du? entweder atmungsaktiv, dann wird die jacke/die hose/was auch immer sicher nicht zu 100% wasserdicht sein, sondern vielleicht nur zu 70 oder 80%.

selbst die besten jacken werden bei dauerregen durchnässt werden, da hilft einfach nix. auch gore-tex ist nur gewebe und keine gummi-haut.

ODER komplett wasserdicht, dann geht aber meistens auch kein schweiß nach draußen... insofern ist der vergleich mit dem müllbeutel nachvollziehbar...

natürlich gibts auch die eierlegenden wollmilchsäue die beides können, aber für den preis kriegt man dann teilweise schon ein gescheites bike...

ich mache es so: im winter ne atmungsaktive jacke mit fleece-einsatz, radler-tights mit fleece "gefüttert" an den beinen, funktionswäsche drunter. wenns extremst regnet/schneit, dann zieh ich ne wasserdichte regenjacke + hose drüber, an die schuhe stulpen. fleece-mütze unterm helm, klar.

jetzt für den frühling nehm ich ne softshell-jacke, tights und funktionswäsche. bei starkem regen genauso regenhose + jacke, stulpen und dichte handschuhe.
und im sommer kurze hose, langarm- oder kurzarm-shirt, evtl. dünne winddichte jacke.
regenjacke und regenhose samt stulpen hab ich immer dabei, da kann einen einfach nix überraschen...

alles klar?

hope this helps
gruss
timmi74
 
timmi74 schrieb:
vom bügeln halt ich gar nix, denn die fasern sind ja beschichtet und dürften das entsprechend schlecht aushalten. oder hat damit jemand gute erfahrungen gemacht? lerne gern dazu...


bügeln bzw. wärme (es kann auch der backofen bei auftautemperatur oder der trockner sein) ist wichtig. es reanimiert die faserbeschichtung. nur zu heiß darf‘s nicht werden - dann schmilzt das material.
 
mal n kurzer Einwurf:

Ihr bügelt eure PacLite-Jacken? Ich hab schon bedenken die zu waschen! Bringt das wirklich ne Verbesserung oder bringt das nicht nur die Poren zum verschmelzen?

gruezi.
 
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