stirbt 26 Zoll aus?

Hallo zusammen,

ich möchte ein paar Fragen zu diesem bereits geposteten Video stellen:

Ich möchte hier keine neue Entfachung der Sinnhaftigkeit von 26" zu 27,5", sondern nur eine reine technische Klärung:

Bei Part Fahreindrücke mag die Aussage des Fahrers ja von mir aus sein, aber:
Bei den Zahlen und Fakten sind mir persönlich mehrere Unstimmigkeiten aufgefallen:

Gewicht: es wird von 5% Mehrgewicht von 650b zu 26" gesprochen (1500g zu 1590g/Laufrad Gesamt im Video)
Hört sich zwar kleinkariert an, aber es sind 6%.
Bei mir resultiert daraus die Frage: Wie belastbar/vertrauenswürdeig und realitätsnah ist diese Aussage/sind weitere Aussagen des Herren?
Ich halte die Aussage auch schlichtweg zu pauschal.

Trägheitsmoment:
-Das höhere Trägheitsmoment soll ein Vorteil für das Überrollen sein? In Wirklichkeit wird doch das Gesamtgewicht des Fahrers + Fahrrad betrachtet werden müssen oder? Für mich ist das Inertialsystem falsch gewält.Auf das eigentliche Fahrverhalten würde es sich wohl negativ auswirken (schlechtere Beschleunigung wegen mehr Masse)
- Ich komme auf Werte im zweistelligen Bereich nicht auf 1,5% von 26 zu 27,5 (habs aber nur kurz überschlagen)
- So wie es dargestellt wird, ist das nur eine einachsige Betrachtung des Problems.
Um es auf die Wirklichkeit besser übertragen zu können, fehlt die zusätzliche Betrachtung der Rotationsachse um das Steuerlager. (Agilität?). Berechnet habe ich das aber noch nicht.

Anlaufwinkel:
Nicht überprüft, klingt aber recht logisch, sofern gleiche Massen betrachtet werden (siehe Trägheit)

Auflagefläche:
Warum wirken sich geänderte Auflageflächen besser auf den Rollwiderstand aus? Rein pysikalisch ist der Wiederstand nur von Materialpaarungen abhängig. Im mikroskopischen Bereichen auch geschwindigkeitsabhängig.
Wenn die Kontaktfläche länger, aber auch schmaler wird, scheint das ein Vorteil zu sein. Warum? Sind dann mehr Stollen im Einsatz? Für welches Profil gilt das? Die Fläche ist normalerweise unabhängig bei der Betrachtung von Rollwiderständen (zumindest bei nicht verformbaren Körpern)? Wie passt das zusammen?

Mir kommt das Video nicht plausibel vor und gleichzeitig realitätsfern, oder betrachte ich die Dinge falsch?
 
So, jetzt habe ich mir das Vid mal voll angesehen und anschließend noch einmal Deine Fragen durchgelesen.

Eigentlich ist das Video ja eine schöne Zusammenfassung der gängigen Industie-, Händler- und Magazinerklärungen.
Die detaillierte Untermauerung wirkt beliebig. Von Daher: Hut ab für deine herausgearbeiteten Fragen ...

Es stellt sich keinesfalls die Frage was besser ist. Eher ist es wohl eine Feststellung, dass jede Änderung am Rad von den Fahrern mehr oder weniger gemocht wird. Anders ist nicht automatisch besser.
Was dem Einen seine Eule, ist dem Anderen seinen Nachtigall ...

Würde 26" weiterhin angeboten, würde der Markt das in kurzer Zeit selber regeln.
Verdächtig ist der hohe Aufwand, mit dem die neuen Größen gebetsmühlenartig schöngeredet werden. Ich bin da weiterhin mißtrauisch ...

Außerdem ist meine Körpergröße mit 1,73m so gering, dass nichts anderes als 26" geht!
 
Ich habe das Video (noch) nicht gesehen, hänge am Handy. Aber zur Auflagefläche vermute ich folgendes:
Das ist die gleiche Begründung, die für möglichst niedrigen Luftdruck herangezogen wird - was auf den Druck bezogen in meinen Augen auch plausibel ist.
Bei hohem Druck geht der Reifen bei jedem Stein ein Stück hoch und wieder runter. Je niedriger der Druck ist, umso mehr wird dieser Stein "verschluckt" und der Reifen verformt sich "um den Stein herum". Die Auflagefläche wird durch den geringen Luftdruck vergrößert und deshalb folgt:
Geringer Luftdruck --> Große Auflagefläche --> Viel Grip

Auf die großen Laufräder bezogen heißt das nun, dass große Laufräder bei gleichem Luftdruck besser sind als kleine, weil die Auflagefläche größer ist.
Nun könnte man anmerken, dass der Luftdruck in jedem Laufrad nur so gering sein kann, dass der Reifen gerade so nicht durchschlägt. Das würde dazu führen, dass immer das Gesamtsystem aus Reifen+Felge betrachtet werden muss, weil breite Reifen mit niedrigerem Druck gefahren werden können, bis sie durchschlagen. Ein 26er LR mit 2,4" breiten Reifen könnte also eine größere Auflagefläche erzielen als ein 27,5er LR mit 2,1" Reifen, genauso beim 29er LR.
Letztlich sind verschiedene Laufradgrößen in Bezug auf ihre Auflagefläche also nur dann vergleichbar, wenn die Reifen gleich dick sind. Dann können 27,5er und 29er eine größere Auflagefläche erzielen als ein 26" Laufrad.
Den "großen Rädern" eine höhere Auflagefläche zuzusprechen, ohne dabei auf die Reifenbreite einzugehen, ist daher Marketinggequatsche und hat mit Logik nichts zu tun.
 
Aussage im Video: je größer das Laufrad desto länger und schmaler wird die Aufstandsfläche, bei gleichem Druck und gleicher Reifenbreite.
...Wirkt sich auf Rollwiderstand und Gripp positiv aus [zitat Ende]

(Druck = Kraft / Fläche) Das bedeutet, dass die Fläche (Länge x Breite) gleich bleibt. Also die Kernaussage wohl stimmt. Aber wieso ist das Vorteilhaft für den Rollwiderstand und Gripp wenn sich doch eigntlich nichts verändert hat?! (Außer auf dem schmaleren Stück werden durch die Geometrieverschiebung mehrere "Noppen" im Eingriff gehalten.
-> für mich ist das aus der Luft gegriffen. Warum das Vorteile bringt sagt er nämlich auch nicht, wohl weils keine gibt :)
 
Um die Radgrößen vergleichen zu können, muss natürlich immer die gleiche Reifen- und Felgenbreite genommen werden. Den Druck würde ich als weitere Konstante nicht nehmen, da er für die Radgrößen unterschiedlich ausfallen kann. Wichtiger ist die Verformung des Reifens bei Belastung, nehmen wir einfach mal 20% an, wie bei den Federgabeln.
Bei konstanter Verformung wird die Auflagefläche länger mit größerem Raddurchmesser, aber nicht breiter. Natürlich sinkt dann auch der Anpressdruck an den Boden entsprechend.
 
Ich dachte immer je breiter und kürzer die Aufstandsfläche, desto vorteilhafter für den Rollwiderstand im Gelände. Siehe dazu: http://www.mountainbike-magazin.de/know-how/expertentipps/alles-ueber-rollwiderstand.35972.2.htm
Hi,
musst genau hinschauen ... der Artikel ist vom "23.03.2005", da galt noch die "alte Physik" :lol:
BTW:
Hier eine m.E. interessante Diskussion von Radon zum Thema 26 / 27,5:
http://www.mtb-news.de/forum/t/radon-modellneuheiten-2015.684612/#post-11757598

Stephan
 
Irgendwie werde ich aus dem Artikel nicht ganz schlau, dazu wird zu wenig auf die Versuchsparameter eingegangen. Welche wurden bei den Versuchen konstant gehalten, welche variiert? Aus dem Kontext lese ich heraus, dass bei dem Vergleich der Reifenbreiten der Luftdruck konstant gehalten wurde. Das halte ich für problematisch, da dann bei dem dünneren REifen als Referenz der dickere relativ gesehen mit Überdruck geprüft wurde. Das sieht man auch an dem Latsch in dem Schaubild: Dadurch dass der breitere Reifen sehr straff aufgepumpt ist federt er weniger ein und der Latsch ist entsprechend kürzer. Das halte ich für praxisfern. Noch dazu beißt sich das Ergebnis dieses Versuchs (breiter, zur Referenz relativ stark aufgepumpter Reifen rollt leichter) etwas mit dem Gesamtergebnis, dass weniger Luftdruck generell leichter rollt. Denn das würde bedeuten, dass Reifenbreite und Profil wichtiger sind als der Luftdruck. Hier wär ein Versuch mit gleichem Reifenmodell und unterschiedlicher Breite interessant. Auch die Erklärung des Rollwiderstandes mit dem Hebelarm erschließt sich mir nicht ganz.
Ich würde die Arbeit gerne mal lesen, denn der Artikel wirft bei mir mehr Fragen auf als er beantwortet.
 
...
Hier eine m.E. interessante Diskussion von Radon zum Thema 26 / 27,5:
http://www.mtb-news.de/forum/t/radon-modellneuheiten-2015.684612/#post-11757598

Stephan
Ja, die Diskussion beobachte ich auch schon seit geraumer Zeit - passiv. ;)

Nun sind die Radonstatements völlig nachvollziehbar. Es muß den Kunden (Forenusern) auf Deibel komm raus klargemacht werden, dass die neuen Größen besser sind. Dazu bemüht der Hersteller/Vertrieb das Totschlagargument, dass 26"er vom Markt genommen wurden, weil sie niemand mehr will ... :eek:

Doppelte Wirkung: 1. Den Usern wird sugeriert, dass 26" von gestern ist. 2. Die Begründung dass es keine 26"er mehr gibt ist auch gleich mitgeliefert. Kundenwunsch - feddich.

Ein Schelm wer ... :)

Die Vertriebler stehen unter hohem Erfolgszwang. Da ist jedes Mittel recht ...

BTW: Auch die Redaktion dieses Forums macht da offenbar fleißig mit. Die Plattform für kommerzielle Vertiebunterstützung wird immer weiter ausgebaut. Themenbereiche werden so geschnitten, dass User steuerbar werden. Regionalbereiche mit persönlichen Beziehungen werden abgehängt. LMB ist verschwunden. Schließlich soll konsumiert werden. Wer aktiv beikt oder gar persönliche Kontakte hier im Forum pflegt, kann nicht konsumieren.
Daher auch das ach so moderne neue Forendesign ...
Wieder mal ein Schelm wer ... :(
 
LMB ist verschwunden.
Nein:
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Nach X-tausend Seiten spam ich auch mal meinen Senf:
Ich gehe auch mittlerweile davon aus, dass 26" nicht aussterben wird.
Dafür wird der "Classic" bzw. "Youngtimer"-Bereich schon sorgen.

In meinem ~20 Jahren alten GT passt eh kein 650B rein und mein Fully von 2007
wird auch nichts davon bekommen.
Mache mich ja schon darauf gefasst, meine Reifenmäntel im REAL zu kaufen.

Habe am Wochenende mal mit einem 29er Cube bisschen rumgedaddelt und mich
nicht wohlgefühlt. Das, was gut gefallen hat, das kann mein Cross/Trekkingrad auch.
Und wenn alles nichts mehr hilft, dann werd ich den MTB-Bereich verlassen und
mit einen reinen Crosser holen. Dieser Sektor braucht das Rad nicht neu erfinden.
 
Irgendwie werde ich aus dem Artikel nicht ganz schlau, dazu wird zu wenig auf die Versuchsparameter eingegangen. Welche wurden bei den Versuchen konstant gehalten, welche variiert? Aus dem Kontext lese ich heraus, dass bei dem Vergleich der Reifenbreiten der Luftdruck konstant gehalten wurde. Das halte ich für problematisch, da dann bei dem dünneren REifen als Referenz der dickere relativ gesehen mit Überdruck geprüft wurde. Das sieht man auch an dem Latsch in dem Schaubild: Dadurch dass der breitere Reifen sehr straff aufgepumpt ist federt er weniger ein und der Latsch ist entsprechend kürzer. Das halte ich für praxisfern. Noch dazu beißt sich das Ergebnis dieses Versuchs (breiter, zur Referenz relativ stark aufgepumpter Reifen rollt leichter) etwas mit dem Gesamtergebnis, dass weniger Luftdruck generell leichter rollt. Denn das würde bedeuten, dass Reifenbreite und Profil wichtiger sind als der Luftdruck. Hier wär ein Versuch mit gleichem Reifenmodell und unterschiedlicher Breite interessant. Auch die Erklärung des Rollwiderstandes mit dem Hebelarm erschließt sich mir nicht ganz.
Ich würde die Arbeit gerne mal lesen, denn der Artikel wirft bei mir mehr Fragen auf als er beantwortet.


ich finde den Artikel auch etwas irreführend (Bezüge unklar). Ich schau mal ob ich an die originalfassung komme. Das Thema hat irgendwie Interesse geweckt.
 
hallo
Hallo zusammen,

ich möchte ein paar Fragen zu diesem bereits geposteten Video stellen:

Ich möchte hier keine neue Entfachung der Sinnhaftigkeit von 26" zu 27,5", sondern nur eine reine technische Klärung:

Bei Part Fahreindrücke mag die Aussage des Fahrers ja von mir aus sein, aber:
Bei den Zahlen und Fakten sind mir persönlich mehrere Unstimmigkeiten aufgefallen:

Gewicht: es wird von 5% Mehrgewicht von 650b zu 26" gesprochen (1500g zu 1590g/Laufrad Gesamt im Video)
Hört sich zwar kleinkariert an, aber es sind 6%.
Bei mir resultiert daraus die Frage: Wie belastbar/vertrauenswürdeig und realitätsnah ist diese Aussage/sind weitere Aussagen des Herren?
Ich halte die Aussage auch schlichtweg zu pauschal.

Trägheitsmoment:
-Das höhere Trägheitsmoment soll ein Vorteil für das Überrollen sein? In Wirklichkeit wird doch das Gesamtgewicht des Fahrers + Fahrrad betrachtet werden müssen oder? Für mich ist das Inertialsystem falsch gewält.Auf das eigentliche Fahrverhalten würde es sich wohl negativ auswirken (schlechtere Beschleunigung wegen mehr Masse)
- Ich komme auf Werte im zweistelligen Bereich nicht auf 1,5% von 26 zu 27,5 (habs aber nur kurz überschlagen)
- So wie es dargestellt wird, ist das nur eine einachsige Betrachtung des Problems.
Um es auf die Wirklichkeit besser übertragen zu können, fehlt die zusätzliche Betrachtung der Rotationsachse um das Steuerlager. (Agilität?). Berechnet habe ich das aber noch nicht.

Anlaufwinkel:
Nicht überprüft, klingt aber recht logisch, sofern gleiche Massen betrachtet werden (siehe Trägheit)

Auflagefläche:
Warum wirken sich geänderte Auflageflächen besser auf den Rollwiderstand aus? Rein pysikalisch ist der Wiederstand nur von Materialpaarungen abhängig. Im mikroskopischen Bereichen auch geschwindigkeitsabhängig.
Wenn die Kontaktfläche länger, aber auch schmaler wird, scheint das ein Vorteil zu sein. Warum? Sind dann mehr Stollen im Einsatz? Für welches Profil gilt das? Die Fläche ist normalerweise unabhängig bei der Betrachtung von Rollwiderständen (zumindest bei nicht verformbaren Körpern)? Wie passt das zusammen?

Mir kommt das Video nicht plausibel vor und gleichzeitig realitätsfern, oder betrachte ich die Dinge falsch?
zusammen...........darf man fragen, wo der nette Trail im video wäre. LG
 
Vor ein paar Jahren in der Marketingabteilung einer großen Fahrradschmiede:
Marketingmann: Ich möchte euch alle begrüßen, schön, das auch die Marketingleute einiger anderer großen Hersteller unserer Einladung gefolgt sind.
Wie ihr wisst, haben wir alle das gleiche Problem. Die Verkäufe unserer Cash-Cows der Mountainbikes sind seit Jahren rückläufig.
Einer der Anderen: Wann gibt’s eigentlich Abendessen?
Marketingmann: Ja, Ja, für ein anständiges Rahmenprogramm haben wir natürlich auch gesorgt. Abendessen gibt’s um 19:00 Uhr und danach haben wir für euch noch ein paar Überraschungen vorbereitet (Dinge die sich privat keiner leisten würde, hier zahlts aber die Firma und da ist es ja Sch...ß egal was es kostet).
Unsere Umsatzzahlen sind seit Jahren rückläufig und wir brauchen mal wieder eine richtige Innovation oder irgendwas, was wir als solche verkaufen können.
Die Entwicklung: Wie wär’s z.B. mal mit Wartungsärmeren Bauteilen? Den Bedarf gibt es, das hören wir immer wieder von den Verbrauchern.
Marketingmann: Papperlapapp, den Bedarf der Verbraucher legen wir fest. Wäre ja noch schöner wenn die uns sagen würden was wir zu produzieren haben.
Die Entwicklung: Wir haben da seit Jahren schon Pläne wie wir z.B. die Wartungsintervalle unserer Federelemente mit minimalem Aufwand verdoppeln könnten. Wir müssten einfach ein paar Pfennigartikel gegen andere austauschen.
Marketingmann: Pfennigartikel ? Wir verbauen keine Pfennigartikel. Wir verbauen Ingenieurskunst auf höchstem Niveau. Da hat der Verbraucher überhaupt keine Einblick (zu haben).
Die Entwicklung: Oder z.B. Schaltungen. Wir haben da Vorschläge, wie man den Aufwand der Einstellung, Wartung und Schmierung minimieren kann.
Unseren Scheibenbremsen könnten wir das ewige schleifen abgewöhnen oder das Entlüften vereinfachen oder die Standzeit verlängern.
Unsere Federelemente könnten wir so konstruieren, das auch Otto-Normalverbraucher mit den Einstellungen was anfangen kann. Außerdem kann man das Wartungsintervall auf deutlich über die paar Stunden anheben die wir heute vorgeben. Wer will schon gern alle paar Wochen sein Bike warten.
Wenn wir schon alle zusammensitzen könnten wir doch auch die vielen verschiedenen Standards vereinfachen. Das macht es dem Schrauber einfacher Kleinigkeiten mal selber zu machen.
Marketingmann: Selber machen? Wir verkaufen hier nichts zum selber machen.
Die sollen gefälligst zum von uns geschulten Fahrradfachverkäufer gehen oder gleich neu kaufen. Oder was glauben sie warum wir seit Jahren schon an z.B. elektronischer Fahrwerksverstellung/Dämpfung arbeiten. Meinen sie wirklich 98 % der MTBiker merken den Unterschied zur mechanischen Einstellung oder kennen den Unterschied zwischen Druckstufe und Zugstufe oder wie das heißt. Natürlich nicht. Aber darum geht’s hier überhaupt nicht. Die sollen endlich kapieren, dass es hier nicht um ein Fahrrad, sondern um ein Lifestyleprodukt geht. So was kostet (viel) Geld und ist nicht zum rumbasteln gemacht.
Wofür haben wir den unsere Markenshops und Vertriebspartner?
Die Entwicklung: Aber…..
Marketingmann: Kein aber. Was Neues muss her. Was Auffälliges. Was, was jeder haben will, egal was es kostet oder ob es Vorteile bringt. ‚Wie wär’s z.B. mal mit ner neuen Laufradgröße.
Die Entwicklung: Kleiner oder Größer?
Marketingmann: Mir doch egal. Gut verkauft funktioniert beides.
Die Entwicklung: Aber was soll das bringen?
Marketingmann: Von ihrem ewigen Aber hab ich jetzt langsam die Nase voll. Die Weiterentwicklung unserer Produkte werden wir ab sofort ohne Konstruktions-/Entwicklungsabteilung voran bringen. Wir informieren sie dann wenn wir eine Lösung gefunden haben. =>> Der Konstrukteur/Entwickler verlässt den Raum.
Marketingmann: So, jetzt können wir endlich die Entwicklung unserer Produkte voran bringen.
Anderer Marketingmann: Kleinere Laufradgrößen sind doof. Das rückt die Mountainbikes zu sehr in Richtung Kinderfahrräder.
Marketingmann: O.k., also Größer. Gut so. Endlich machen wir Fortschritte. Aber wie groß?
Anderer Marketingmann: Wäre schön, wenn wir hier auf was Bewährtes zurückgreifen könnten. Nehmen wir doch einfach 28 Zoll.
Noch ein Anderer Marketingmann: 28 Zoll geht nicht. Die Laufradgröße ist durch die Trekkingräder bei den Mountainbikern schon verbrannt.
Anderer Marketingmann: Und wenn wir die nur anders nennen? Zum Beispiel 28 Plus, 28 MTB, 28 Allterrain oder 28 XC oder so ähnlich.
Marketingmann: Nein, da muss was Neues her. Wie wär’s mit 29-er.
Anderer Marketingmann: Aber das stimmt doch gar nicht. Die Felgen sind doch dann 28-er.
Marketingmann: Ist doch wurscht. Interessiert sowieso keinen und nachmessen werden`s die Trottel wohl nicht. Wenn`s dann doch rauskommt sagen wir einfach es liegt an den größeren Reifen. Und im Englischen klingt twentyniner auch noch gut. Jetzt muss alles gut geplant werden, um den Produklaunch erfolgreich zu gestallten.
Erstens: gezielte Informationen an die Presse
Zweitens: Prototypen herstellen
Drittens: die Werksfahrer mit den neuen Bikes ausrüsten
Anderer Marketingmann: Und wenn die das nicht wollen?
Marketingmann: Dann erklären wir ihnen nochmal wer ihr Gehalt zahlt.
Viertens: Gute Testergebnisse => Werbung
Anderer Marketingmann: Und wenn die Tester die Räder doof finden? Die sind doch unabhängig.
Marketingmann: Das glauben sie.
Fünftens: Händler auf unsere Seite bringen => Werbung
Sechstens: Markteinführung => Werbung
Siebtens: Gute Testergebnisse untermauern => Werbung
Achtens: Die ALTE Laufradgröße diffamieren, die Fahrer als alt, unflexibel und ewig gestrig darstellen
Neuntens: Räder verkaufen
Zehntens: Räder verkaufen
Elftens: Räder ……..
Zwölftens: ………
…………
Anderer Marketingmann: Und die ewigen Jammerer, die, die alles hinterfragen und z.T. auch noch eine Berufsausbildung/Sachverstand haben. Da könnten doch Fragen aufkommen.
Marketingmann: Glauben sie mir, haben wir die Journaille erst mal auf unserer Seite, knicken auch die schnell ein.


Ermutigt durch die erfolgreiche Einführung der Twentyniner, wurde das gleiche Prozedere kurze Zeit später mit wieder einer neuen Laufradgröße wiederholt.


Alle hier dargestellten Zusammenhänge, Aussagen, Personen oder Firmen sind rein zufällig gewählt. Ich glaube natürlich nicht, dass es sich so, oder so ähnlich zugetragen hat.




Sorry, ist ein bisschen Lang geworden
 
Hast dir aber viel Mühe gegeben, Respekt! :D

Aber auch ziemlicher Quark.

Z.Bsp. der Teil mit den wartungsärmeren Teilen bzw. Wartungsaufwand für Federelemente.

Mich z.Bsp. interessiert das einen Schei***, könnte unwichtiger nicht sein.

Und mal Butter bei die Fische, wir reden von Fahrrädern.
In Euros gesprochen also von Kleinvieh.
Ne Kassette für 40 EUR, ne Kurbel für 80.
Das sind VKs, da verdient schon der Händler dran und der Importeur und der Hersteller und, und, und.
Und das sind keine Dinge die man jede Woche kauft.
Da soll man jetzt Entwicklung reinstecken damit die Kassette noch 1000km länger hält?
Wozu?
Achso, und der Kunde soll am besten alles selber machen können, klar.
Der Mechaniker in der Werkstatt kann ja auch über Hartz 4 aufstocken.
Hauptsache die Kunden können möglichst billig biken.

Die Branche muß leben und das ist nicht mehr wie recht.
Wir wollen ja auch in Zukunft unsere Händler und unsere Hersteller haben.

Wem das Hobby zu teuer ist solls lassen, ist ja nur ein Hobby und freiwillig.
 
Hast dir aber viel Mühe gegeben, Respekt! :D

Aber auch ziemlicher Quark.

Z.Bsp. der Teil mit den wartungsärmeren Teilen bzw. Wartungsaufwand für Federelemente.

Mich z.Bsp. interessiert das einen Schei***, könnte unwichtiger nicht sein.

Und mal Butter bei die Fische, wir reden von Fahrrädern.
In Euros gesprochen also von Kleinvieh.
Ne Kassette für 40 EUR, ne Kurbel für 80.
Das sind VKs, da verdient schon der Händler dran und der Importeur und der Hersteller und, und, und.
Und das sind keine Dinge die man jede Woche kauft.
Da soll man jetzt Entwicklung reinstecken damit die Kassette noch 1000km länger hält?
Wozu?
Achso, und der Kunde soll am besten alles selber machen können, klar.
Der Mechaniker in der Werkstatt kann ja auch über Hartz 4 aufstocken.
Hauptsache die Kunden können möglichst billig biken.

Die Branche muß leben und das ist nicht mehr wie recht.
Wir wollen ja auch in Zukunft unsere Händler und unsere Hersteller haben.

Wem das Hobby zu teuer ist solls lassen, ist ja nur ein Hobby und freiwillig.

@schoeppi: nehm doch den Beitrag nicht so ernst. Es geht auch immer noch um Laufräder.

@cheetahman: witziger Beitrag :-)

Durch wen und wann kamen eigentlich die ersten Serienbikes/Laufräder in 29 und 650b auf den Markt? Die Frage konnte ich mir gerade nicht beantworten.
 
Daß größere Räder besser über Unebenheiten rollen (wenn sonst Alles gleich ist), ist ja wohl klar. Nützt halt nicht viel, wenn es keine gescheiten Reifen gibt. Was muss man denn an der Kettenschaltung großartig warten? Man muss ja nicht unbedingt 20fach mit haardünnem Kettchen nehmen. 9fach gibt's auch noch. Daß auf der gleichen Felge der MTB-Reifen einen größeren Außendurchmesser hat als der Trekkingreifen, ist eigentlich logisch, wenn man mal so drüber nachdenkt. Daß der Reifensitzdurchmesser idealerweise nicht mit dem Reifenaußendurchmesser identisch sein sollte, scheint sich aber immer noch nicht rumgesprochen zu haben.
Ursprünglich war ich den 29ern gegenüber positiv eingestellt, aber dieser komische 650B-Mist hat mir irgendwie die Laune verdorben. :(
 
Daß größere Räder besser über Unebenheiten rollen (wenn sonst Alles gleich ist), ist ja wohl klar. Nützt halt nicht viel, wenn es keine gescheiten Reifen gibt.

Gibts doch.
Rocket Ron, Racing Ralph, Race King, X King, ist doch alles verfügbar.

Das dünne 10-fach Ketten einen Unterschied machen in Sachen Wartung wäre mir jetzt auch neu.
Davon habe ich noch genau gar nix gemerkt.

@schnippo: die 29er sind eine Idee von MTB-Legende Gary Fisher gewesen.
Der hat die ersten Prototypen gebaut.
Das wurde zunächst belächelt, fand aber schnell immer mehr Liebhaber.
Daher haben sich dann die großen Firmen des Sache angenommen, zunächst in den
USA (Trek, Specialized).
 
Zuletzt bearbeitet:
Ok, Hinterreifen gibt's schon mal. Aber vorne bin ich verwöhnt und will Nix anderes mehr als den Highroller mit 2fach-Karkasse und Durchschlagschutz. Mehr als 1,2 bar ist mir zu hart.
 
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