Tacho mit höhmesser, ein paar Fragen zur Funktion

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Würd mir gerne Tacho mit Höhemesser zulegen.
Bis jetzt hab ich gelesen das die Barometrische Höhenmessung relativ stark von Wetterschwankungen und dem damit sich veränderden Luftdruck beeinflusst wird.
Wie macht ihr das denn auf Längeren touren, kalibriert ihr der dann zwischendruch an stellen wo man genau die höhe weiß?
Oder vernachlässigt ihr diese ungenauigkeit?

In bezug auf die genauigkeit gibt es da unterschiede zwischen den anbietern, wohl kaum oder?

Danke
 
Beim Tacho gibt es Schwankungen der aufaddierten Hm um bis zu 10% zwischen den Herstellern. Sigma zeigt in der Regel zu viel an (meine pers. Erfahrung im Vgl. mit anderen wie Ciclomaster, Garmin, und Kartenmaterial).

Ein Navi kann mit seinem GPS Signal die Hm korrigieren (kann man bei Garmin aktivieren), somit kann man Luftdruckschwankungen etwas ausgleichen. Hat aber den Nachteil, wenn beides zu sehr voneinander abweicht (schlechter GPS Empfang), daß die Korrektur dann das Gesamtergebnis verfälscht.

Wenn Du beim Tacho die aktuelle Höhe während der Fahrt korrigierst, summiert / reduziert sich auch das Gesamtergebnis um den korrigierten Wert und verfälscht somit am Tagesende die aufaddierten Hm. Ist also nicht zu empfehlen. Zumal sich durch die wetterbedingten Luftdruckschwankungen bei einer 1500Hm Tour das Ergebnis vielleicht um 100-200Hm verändert. Das ist noch im Rahmen, denn ein Tacho ist ein Hobbygerät und am Ende des Jahres ist es wurscht ob man 30.000 oder 32.000 Hm geradelt ist.
 
Der Luftdruck schwankt auch durch Windeinfluß. Je windiger und böiger das Wetter ist, umso mehr wird das Messergebnis verfälscht in Richtung größerer Gesamtanstiegswerte. Nach meiner Erfahrung mit verschiedenen Höhenmessern hat jeder Hersteller Algorythmen in die Geräte eingebaut, um solche Schwankungen in den Griff zu bekommen. Mit unterschiedlichem Ergebnissen. Die Ergebnisse verschiedener Modelle weichen voneinander ab.
Mein Fazit: Das sind letztlich als geschätzte Werte zu interpretierende Größen. Nur bedingt exakt.

Die von mir verwendeten Geräte sind alle nicht mehr aktuell zu kaufende Geräte von CatEye und Cyclomaster. Die Werte meiner Geräte von Cyclomaster sind realistischer. Das CatEye Gerät war aber ein sehr altes Fabrikat aus dem vergangenen Jahrhundert.

Die Höhenwerte aus GPS Signal sind allemal genau genug um im Gebirge festzustellen, auf welcher Höhe man sich befindet. (Vorteil: wetterunabhängig.) Gesamtanstiegswerte aus GPS sind aber auch mit Vorsicht zu interpretieren, wegen Schwankungen der Empfangsstärke, Signalreflektionen und der daraus resultierenen Positionsfehler. Das GPS-System ist zudem in der Horizontalen genauer als in der Vertikalen.

Sam
 
Meine Erfahrungen basieren auf Touren, die bis ca. 6h dauern. Keine Mehrtagestouren, Alpencross, usw. Für diesen Zweck war mein Sigma Rox 9.0 bis jetzt jedem GPS deutlich überlegen. Luftdruckschwankungen kommen nicht so plötzlich. In dieser Zeit bewege ich mich ebenfalls und meistens bleibe ich nicht auf selber Höhe. Sowohl die absolute Höhe als auch die hm waren bis jetzt um einiges genauer als mit dem GPS. Die Abweichung bei 1500hm lag bis jetzt im Bereich +/-100hm. Meistens um einiges darunter. Damit kann ich sehr gut leben. Die absolute Höhenangabe bei 2000müM lag ca. 30m daneben.
Sobald man im dichten Wald ist, ist das GPS meistens überfordert. Die Höhenangaben schwanken viel stärker und vor allem schneller als die Schwankungen durch Wetteränderungen.
Das Rox hat sogar einen Algorithmus, der sich bei Pausen/Standby die letzte Höhe merkt. Wenn das Gerät wieder eingeschaltet wird, wird der aktuelle Luftdruck automatisch mit der letzten Höhenangabe assoziiert. Wetteränderungen über Nacht (bei Mehrtagestouren) oder wetterbedingte Pausen werden dadurch automatisch ausgeglichen.
Smartphone Apps, die die Höhe aufgrund der aktuellen Position aus einem fein gerasterten Gridfile ableiten, sollten m.E. die höchste Genauigkeit haben. Das konnte ich bist jetzt aber nicht wirklich testen.
 
Moin !

Nachdem ich erst zu den technischen Möglichkeiten geantwortet habe, jetzt die Schilderung meines Verhaltens.
Wenn mich die Höhe interessiert, schaue ich meist auf den Tacho. GPS läuft eh mit, aber dort schaue ich selten auf die aktuelle Höhe.
Will ich gesamte Höhenanstiege wissen, schaue ich auf die Werte des Tachos.
Um die Genauigkeit des Tachos einschätzen zu können, vergleiche ich die Messergebnisse derselben zurückgelegten Tour an mehreren Tagen und bei unterschiedlichem Wetter.
Hier, wo ich wohne, ist es eher nicht bergig sondern hügelig bis flach. Nach meiner Erfahrung spielt der Einfluß von Windböen einen umso größeren, verfälschenden Einfluß, je windiger und je flacher das Gelände ist. Fehler durch Wetteränderung sind vorhanden, aber quantitativ i.d.R. geringer, da sich die Veränderungen langsam über den Tag vollziehen.
Letztlich traue ich aktuellen Angaben zur momentanen Höhe.
Gesamtanstiegswerte sind dagegen kritischer zu beurteilen. Ist man sich bewußt, wie groß die Messfehler einer Messung, eines Messsystems sein können, kann man die Ergebisse entsprechend interpretieren.

Gruß
Sam
 
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