Mann, war das ein phantastischer Tag: Kaiserwetter, Blödeleien von morgens bis abends und Trails, die die Sinne verwöhnten. Doch genug des Eigenlobes (na ja, der Guide war schon gut.

), hier ist der Bericht.
Am Sonntag trafen sich zur vereinbarten Zeit fast alle Biker. Es waren dabei
- handlampe (Uwe)
- backloop (Thomas)
- on any sunday (Michael)
- daywalker74 (Thomas)
- manni (Manni)
- badehose (Gene)
- nifnaf (Achim)
- und meine Wenigkeit.
Nachdem auch der letzte Teilnehmer Oil of Olaz aufgetragen hatte, natürlich nur als Sonnenschutz und nicht gegen die Falten des Alters, konnten wir um 10:25 starten. Das muß hier ganz besonders erwähnt werden, daß wir wirklich nur mit 25 Minuten Verspätung gestartet sind. Nicht schlecht, Herr Specht.
Nach ein paar Minuten Rollen am Rhein entlang, bog man in Richtung Linzer Berge ab zur ersten Bergwertung durch "Die Verschönerung". Kein Witz, der Forstweg heißt wirklich so. Oben auf dem Kamm angelangt (die ersten 200 Höhenmeter waren geschafft), führte die Tour über Forstwege, Wurzeltrails und Wiesenrutschen in Richtung Hummelsberg.
Nach wagemutiger Durchquerung eines Schießplatzes, natürlich auf schmalem Trail, war der erste Aussichtspunkt erreicht. Vom Hummelsberg schweifte der Blick in Rheintal. Das Auge überquerte den Rhein, streifte verliebt die Landskrone und blieb versonnen im gegenüberliegenden Ahrtal hängen.
(Kleine poetische Einlage für das Team Tomburg

).
Manch Teilnehmer hatte die Einladung der Tour wohl nicht richtig gelesen und bestand auf artistischen Klettereinlagen. Dabei wollte ich die Klettersteige eigentlich nur runterfahren.
Dann führte die Tour zum ersten Mal vom Rhein weg hinunter in das Brochenbachtal Richtung Wied. Doch bevor wir die Wied erreichten, stand die nächste Bergwertung auf dem Programm - aus dem Brochenbachtal wieder hinauf in luftige Höhen um uns den ersten Schuß Naturdroge zu verpassen: der berühmte R8 nach Arnsau.
Wenn natürlich einer vor lauter Endorfinen und glückseligem Klingeln in den Ohren den Trail nicht mehr findet, kann es auch im Wald schon einmal zu Stauungen kommen.
Da auch bei dieser Tour wieder ein paar ominöse GPS Geräte dabei waren, tat ich mein Bestes um die Elektronik zu verwirren. Deshalb führte das Tourendesign von Arnsau nach Alsau und dann wieder durch das Brochenbachtal den Berg hinauf. Dabei kamen wir der bergrunter gefahrenen Route bis auf 10m nahe. Das sollte eigentlich für einen elektronischen Knoten gereicht habe. Bin mal auf die GPS Auswertung gespannt.
Aus dem Brochenbachtal wieder rauf auf die Höhe bis nach Rödder und bei Steinshardt abgetaucht in das Anxbachtal wieder bis nach Alsau.
In Alsau war die Gruppe mittlerweile durch das fortwährende und schweißtreibende Auf- und Ab derartig zusammengeschweißt, daß man unbedingt ab sofort Tandem fahren wollte.
Nein, nicht hintereinander, sondern nebeneinander! Und jeder darf lenken!!
Hinter der Brücke hieß das nächste Ziel Weißenfelser Ley, welches uns einen weiteren schönen Tief- und Ausblick gewährte. Leider war der Aussichtspunkt schon durch ein Liebespärchen besetzt. Also, wollten wir der Sicherung unserer aller Rente nicht im Wege stehen, spielten Kavaliere und entfernten uns gesittet nach kurzem Aufenthalt.
Welchen guten Ratschlag Uwe wohl auf den Lippen hat?
Von der Weißenfelser Ley bis zur Nescher Mühle sind es etwa 7km auf guten Forstwegen. Auch wenn die Forstwege machmal zum Heizen verleiten, sollte man doch ab und zu auf den Guide warten. Aber wer nicht hören will, muß halt wieder raufschieben.
Die letzten paar Killometer auf den obligatorischen Singletrails erreichten wir die Nescher Mühle. Hier wurde erst einmal Rast gemacht, wie es sich eigentlich für jede schöne Tour gehört, aber zu wenig gemacht wird.
Frisch gestärkt mit Schlagsahne, Kuchen, Spezi, Radler und mit dicken Beinen knabberten wir an dem nächsten Anstieg. Mann, der hat bestimmt doppelt so lange gedauert, wie alle vorherigen Rampen. Oben in Breitscheid angelangt, stand Kultur auf dem Programm. Ja ja, die Tour hatte für jeden etwas. Auch für die Bücherfritzen. Der Basaltlehrpfad führte uns zum Roßbacher Häubchen, ein Basaltkegel. Nach kurzer Diskussion, ob der Pfad denn nicht doch fahrbar wäre, wurde das Häubchen mit den Füßen bestiegen. So manch einer war froh, nicht auch noch das Fahrrad mitgetragen zu haben.
Vom Roßbacher Häubchen dann wieder runter in das schöne Wiedtal. Und für das nächste Mal, nicht vergessen "Den Trail rechts, dort wo der Wald am dunkelsten ist!"
Das Sahnehäubchen der Tour kam zum Schluß. Von Roßbach nach Waldbreitbach, durch das Wallbachtal über Schloß Wallburg nach Over und dann wie im Traum endlos den Super-Trail hinab surfen. Unten an der Wied angelangt, das Blut kocht in den Ohren, keiner kann sprechen, alle grinsen, über eine kleine Brücke auf die andere Seite der Wied und nach einem kurzen Anstieg weiter surfen.
Man möge mir nachsehen, daß ob der besonderen Qualität dieser paradiesischen Trails der Mantel der Geheimniskrämerei über diese Trails gelegt wird - keine Photos, keine Einstiegspunkte.
(Wer sie nachfahren will, fragt die GPS Reporter.

)
Zum guten Schluß blieb nur noch die Rückfahrt durch das Wallbachtal in Richtung Weißbierkasten. Alles kein Problem, nur die nächsten 250 Höhenmeter standen dazwischen. Aber auch das war bald überstanden und so kam jeder zu wohl verdientem Weißbier, Würstchen und Salat bei mir im Garten.
Statistik: 70 km, 1900 Hm
"Geschaftt!! Endlich da!!"
Die Geschichte von der Krönung King Thomas des Viertelvorzwölften, seiner kurzzeitigen Entmachtung und Wiederbesteigung des Throns erzähle ich ein anderes mal ......................
und hier gibt's noch weitere Photos:
http://fotos.mtb-news.de/fotos/showgallery.php/cat/7320
Hat Spaß gemacht und bis zum nächsten Mal,
Ralf (blitzfitz)