also bei allem Respekt (und Wertschätzung für ausführliche Antworten), aber irgendwo ists schon absurd:
da wird in den letzten Monaten oft sinngemäß argumentiert: naja, die Industrie liefert, was schnell fährt, sie brauchen moderne Endurorace Bikes mit denen sie sich in der EWS im Kampf um Sekunden wettbewerbsfähig präsentieren können (seh ich eigentlich auch so)
Aber wenn das mit den Ergebnissen eigentlich nicht zusammenpasst, erklärt man, dass bei diesen Fahrern das Material nicht so wichtig ist (eine Aussage, die ich für schlicht falsch halte), fürn Maxi scheinbar schon, aber fürn (großgewachsenen) Absalon halt nicht. Aha.
Also plötzlich sind die vielen Vorteile nicht mehr für die Pros sondern für den Otto-Normalverbraucher.
Das widerspricht dann aber eigentlich wieder dem von dir geschriebenen, weil ich will problemloses, miteinander kompatibles Material; ich will nicht irgendwas aufgezwungen bekommen. Und ich will zB wie auch von dir geschrieben nicht Laufräder nachzentrieren müssen. Aber paradoxerweise ist genau das ja eine Schwäche der größeren Laufräder. Damit sie nicht träge sind, sollen sie leicht sein, gleichzeitig aber ist es ohnehin rein physikalisch logisch, dass sie durch die größeren Hebel und - wenn auch minimal - ungünstigeren Speichenwinkel anfälliger sind.
Und dann taucht zB das neue Canfield auf, das auf 650b hin konstruiert wurde, und doch schreibt der Chef selbst, dass er es lieber verspielter mag und daher mit 26" aufgebaut hat. Ist der einfach inkompetent oder sind seine Vorlieben irgendwie falsch?
Wirklich stringent und überzeugend ist das nicht. Und das Argument:"naja, wer von euch hat sie im direkten Vergleich getestet" ist schlicht arrogant. Natürlich haben die wenigsten von uns 2 vergleichbare Bikes am besten noch hintereinander auf derselben Strecke gefahren. Wie auch (wenn man nicht grad MTB-Testfahrer ist).
Dann aber seine Hypothesen wie Fakten hinzuwerfen (nicht nur hier sondern ständig im letzten halben Jahr) "650b ist im direkten Vergleich einfach besser" oder (sinngemäß) "650b ist schneller, daher ist 26" als Racebike nicht konkurrenzfähig und wird aussterben" und eben gleichzeitig die meisten User durch oben genanntes Argument aus der Diskussion ausschließen zu wollen bzw. deren Aussagen zu diskreditieren, ist schon ein bisserl ein Affront.
Ich seh einfach eine Industrie, die das macht, was man erwartet - nämlich die Leute zum Kauf von möglichst viel neuem Material zu pushen. Ok. Und ich will auch nicht sagen, dass 650b prinzipiell schlechter ist. Aber bitte stellts nicht uns Kunden als große Gewinner dieser Änderung hin. Das sind wir nämlich nicht. Es hat einfach Vor- und Nachteile.
Man kanns glaub ich recht simpel runterbrechen auf: Vorteil ist mehr Traktion, Nachteil ist ein weniger verspieltes Fahrgefühl, unter Umständen auch tatsächlich trägeres Handling. (Die geringere Sturzgefahr halte ich übrigens für ein Märchen, man denke nur an die erste Kurve in Pietermaritzburg...) Ob man persönlich davon profitiert, entscheidet sich auch daran, wie sehr einen die Umstiegskosten (inkl. geringerem Wiederverkaufswert des 26" Radls) tangieren, wie der Fahrstil ist, wie groß man ist (bei 1,55m Mädls-Endurobikes wird ein ausbalanciertes 650b Rad wohl schwierig), wie einfach der persönliche Geschmack ist,...
Aber diese Darstellung "650b ist besser

, 26" ist veraltert" wird der Vielfalt der Realität nicht gerecht.