Um hier auch mal meinen Senf dazu zu geben:
Am unauffälligsten von Bremsleistung, Geräuschentwicklung und Nassverhalten etc. waren immer die normalo Standartscheiben der Anbieter.
Erst mit dem Wunsch, dass Gewicht meiner Bikes auf ein minimum zu reduzieren, brachte mich ebenfalls dazu mich mit Alternativen zu beschäftigen.
Nach studieren der üblichen Verdächtigen habe ich dann zu Trickstuff Dächle UL gegriffen. Diese erfüllen definitiv sehr gut Ihren Zweck. Jedoch ist die Geräuschentwicklung in langen und heissen Bremspassagen gewöhnungsbedürftig. Das hört sich amfangs komisch an. Ich musste bei langen und steilen Abfahrten ein paar mal zwischendurch anhalten und prüfen ob wirklich alles ok ist. Ich lebe aber noch.
Aufgrund der Rückrufaktion der Dächle UL mussten dann kurzfristig neue Scheiben her, da die Lieferzeit für die überarbeiteten bis April/Mai dauern würden. Also hatte ich mir die nur leicht schwereren zweiteiligen Formula Bremsscheiben zugelegt.
Diese funktionieren auch sehr gut, es gibt aber zu den Trickstuff doch wesentliche Unterschiede. Nach etwa 1000km mit Trickstuff und 1000km Formula muss ich sagen, dass ich, wenn ich es mir wieder aussuchen könnte, tatsächlich wieder zu den Dächle UL greifen würde.
Diese sind hinsichtlich Montage und vor allem, wenn es um das Ausrichten der Scheiben im Bremssattel geht, am unproblematischsten. Ein paar mal mit dem Richtwerkzeug Hand anlegen, fertig. Nach dem Einfahren funktionieren diese tadellos.
Bei den Formula ist das wirklich ein Mega Gefrickel. Durch die zweiteilige Ausführung ist es in meinen Augen nahezu unmöglich diese plan zu fertigen. Ferner ist mir bei keiner gelungen diese wirklich
100% sauber auszurichten. Zwar laufen meine jetzt Schleiffrei, aber das wird zum Geduldspiel und ist wie gesagt auch nicht
100% hinzubekommen.
Was die Geräuschentwicklung anbelangt machen die Formula Scheiben aber jetzt auch komische Reibgeräusche. Unterscheiden sich daher nur marginal von den Dächle. Wobei die Dächle nur unter Volllast mettalisch klingen. Die Formula haben immer Reibgeräusche.
In meinen Augen sind die Dächle UL unterm Strich Ihr Geld wert.
Man muss halt immer wissen, dass Leichtbau immer auch bedeutet, dass man sich am Limit bewegt und man mehr Aufwand hat. Eine
Shimano normalo Scheibe schraubt man dran, richtet Sie kurz aus und vergisst Sie. Bei den Leichtbau Scheiben spielen Drehmoment der Schrauben, Ausrichten etc. eine tragende Rolle. Da musst du schon mit mehr Feingefühl heran gehen. Wenn du da genauso drangehst wie bei einer RT66, dann ist die mal so richtig verbogen.
Unterm Strich würde ich daher immer zu normalen Scheiben raten. Wenn aber die Performance eine Rolle Spielt, dann gerne zu leichten Scheiben. Hier würde ich aber auch aus eigener Erfahrung dann wirklich zu den Dächle UL greifen.
Die KCNC Dinger etc. kommen für mich nicht in Frage. Zwar sieht man diese oftmals auch an Racebikes von Profis. Aber man muss hier immer bedenken, dass diese für ein, zwei Rennen benutzt werden und dann vermutlich weggeschmissen werden. Unser eins macht das sicherlich nicht. Und wenn die Profis Ihre
Bremsen samt Scheiben selber einstellen und ausrichten müssten, würden die es sich wahrscheinlich zweimal überlegen, ob das die paar Gramm wert sind.
Jeder sollte für sich überlegen inwieweit er hier eingreifen möchte. Ein Kilogramm abnehmen und aber dann normale Scheiben fahren wäre sicherlich sinnvoller ;-)