Das kann man natürlich so oder so sehen.
Entweder es ist ein Welt Cup Rennen, wo die Besten der Besten antreten und wo die schnellsten, besten und technisch versiertesten vorne sind, oder sein sollten. Dann sollten sich aber die anderen FahrerInnen danach richten. Bzw danach trachten, besser zu werden.
Oder man richtet sich, wie auch Gesellschaftspolitisch, eher an die schwächsten der Gesellschaft, hier halt im Rennsport, und adaptiert die Strecke nach dem Schwächsten, der Schwächsten; und damit es dann nicht doch zu leicht oder unspäktakulär ist, belässt man entweder das ein oder andere Stück oder baut eben noch etwas, meist künstliches, ein.
Eigentlich sollten solche Fahrerinnen wegen grober Unsportlichkeit aus dem Rennen genommen werden. RennrichterInnen/-beobachter werden ja wohl an der Strecke gewesen sein?
Tja, das ist halt leider der Nachteil bei einem Rennen.
Es wurde mal von einem Forumsmitglied behauptet, dass die RennfahrerInnen bzw World Cup Racer ohnehin alles gute, technisch versierte Athleten seien. Ich glaube das nicht. Eher dass es davon nur ein paar wenige gibt. Siehe auch oben (Rücksicht und Streckenbau für die Schwächeren).
Und wenn man zu denen gehört, so wie offensichtlich du, die gut sind und dann von den schlechteren aufgehalten werden, glaube ich dir gerne, dass das frustrierend ist
. Neben „Endgeschwindigkeit“ und Kraft gehört halt auch noch das technische Fahren, sowohl bergauf als auch vor allem berg ab dazu. Zumindest wenn man den Anspruch hat oder stellt bzw die Vorstellung hat, dass man halt alles können sollte, also ein komplette/r FahrerInn zu sein
.
Was ist, was wäre die Alternative?
Wirklich 5-10 Meter breite Forststraßen anlegen, damit jeder der richtig schnell rein treten, und somit vorbeifahren kann, um dann die anderen, wenn es eng wird, nicht vorbei lässt?
Ähm, siehe deine Aussagen von ganz oben:
In der Nacht zum XCO-Rennen hat es damals zudem stark geregnet. Die Folgen konnte niemand so richtig abschätzen.
Man hatte Erfahrungswerte von vor 2 Jahren und vom Vorjahr.
Dass, wenn es regnet, eben schwierig(er) werden würde. Und für viele Fahrerinnen gefährlicher, weil sie eben nicht so gut fahren können, und wie du selbst geschrieben hast, einen Tunnelblick haben. Dh sie sind auf das schnelle fahren und leichtbau konzentriert, vergessen aber dabei, dass sich die Witterung geändert hat
. Was zumindest einen anderen Reifen bedungen hätte. Damit wäre schon das ein oder andere Maleuhr vermieden worden; oder ein klein bischen das Sicherheitsgefühl erhöht worden.
Andererseits haben viele Teams (oder nur die großen) ja Mechaniker, Teammanager, Trainer etc.
Aber die Ausrüstung (alleine) oder "das Team" hilft halt auch nicht viel, wenn man auf das Trainieren und Üben, und dann auch noch bei solchen Verhältnissen, verzichtet
.
Angebot und Nachfrage
.
Nicht, ob es genug davon gibt:
Die sind wichtig, keine Frage.
Aber das wichtigste ist doch „nur“ das
Spektakel.
Mit Verlaub, selbst die FahrerInnen, sind dabei nicht so wichtig. Irgend eine/r wird schon gut und schnell fahren können
.
In erster Linie profitiert die UCI, der Veranstalter und die Teams. Und natürlich der oder diejenige die konstant weit vorne ist und dementsprechend vom Team und den Sponsoren bezahlt wird.
Der Veranstalter profitiert, wenn ihm noch genug (Geld) übrig bleibt. Dh wenn ihm nach Abgaben an die UCI, Steuern, Sicherheitskräfte (Helfer, Rettung), Werbung, Anzeigen etc. noch genug übrig bleibt; um das Spektakel im nächsten Jahr nocheinmal zu machen.
Da die meisten Zuschauer entweder selbst keine mountainbiker sind oder selbst nicht wirklich gut mountainbiken können, ist es ihnen auch ziemlich egal, ob die Strecke jetzt sehr oder extrem anspruchsvoll (oder auch gefährlich) ist. Wichtig ist die Show. Brot und Spiele
. Wenn es dazu jede Menge Bier
, Kaffee, Red Bull (mit Wodka ;-) gibt, sowie zum Fressen
, wie Schweinshaxen, Bratwürste, Burger, Pommes, dazu laute Musik, eine Massenbewegung bzw Stimmung, einfach, ein Spektakel
, dann sind sie zufrieden
.
Eine reine Asphaltstraße im Wald wäre sicher nicht so spektakulär, da würden dann schon einige Zuschauer ausbleiben. Und solange die Strecken noch einigermaßen attraktiv, für die Zuseher und Übertragungen sind, werden sie kommen.
Denn die Zuschauer vor Ort bzw die vor den Geräten wollen und müssen etwas sehen; und zwar so viel wie möglich. Am Besten wäre ohnehin eine Veranstaltung im Stadion. Am Nürburgring sind sie auch immer wieder enttäuscht, wenn die Rennwägen minutenlang
nicht zu sehen sind, daher mußte man die Strecke ja verkürzen und ein paar Mal in Sichtweite „Schleifen drehen lassen“.
Ich finde es toll, wenn du technisch so gut bist
; und ich freue mich über so etwas
. Ich mag halt weniger oder nicht nur, die Tempobolzerei
. Daher finde ich es schade, wenn eben so Strecken wie in Albstadt, noch mehr vereinfacht wird.
Es muss ja nicht nur ein Nino Schurter oder Jolanda Neff die Strecke für problemlos halten. Oder die 20 letztplazierten des Damen und Herrenklassements die Strecke für unfahrbar halten. Aber die FahrerInnen so um die Top Zehn wäre halt nicht schlecht zu befragen. Das die Teams natürlich ein interesse haben, die Strecken zu entschärfen ist klar und wirtschaftlich nachvollziehbar. Denn wenn der Top Star sich verletzt, gibts (vereinfacht gesagt) kein Geld. Daher sind die Teams auch nur bedingt aussagekräftig.
Aber vielleicht sollte man neben dem XC Luschen Lauf
noch eine andere Serie plazieren (so wie beim/neben dem Boxen das Ultimate Fighting) oder eine andere Organisation aufziehen (a la Enduro World Series)?