Offene Worte: Specialized-Produktentwickler Jan Talavasek zu "Standards"

Kaum ein Thema wird so kontrovers diskutiert wie der Sinn und Unsinn von neuen Standards. Wir haben Jan Talavasek, Produktentwickler bei Specialized, zu seiner Meinung über Boost, Metric Shock Sizing, Plus-Reifen und den Tod des Umwerfers gefragt.


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"Wir haben es doch am einfachsten von allen, denn wir haben ja die Ressourcen – wir können‘s ohne grosse Schmerzen machen. Ist ja unser Job: Wir sind Ingenieure, wir müssen Rahmen bauen. Wir bauen ja nicht Rahmen, weil sich ein Standard ändert, sondern weil es immer wieder die Möglichkeit gibt etwas besser zu machen. Machst halt ein Rad alle 2 oder 3 Jahre neu, ist der Lauf der Dinge. Ob da jetzt dieser Standard oder jener da ist, ist uns eigentlich fast egal. Wir übernehmen fast keine Bauteile vom alten Rad zum neuen Rad. Wenn sich Standards ändern: Den Kleinen tut es leider mehr weh, uns nicht ganz so – zumindest in der Entwicklung."

Kurz gesagt: Specialized machen eh ihr Ding, und wenn die Welt untergeht - weil sie es können.
Nach dem Flop mit dem verschmähten 27.5 Standard machen sie nun alles wie sie wollen....

Sehr hilfreich, dieses Statement. Da wissen wir ja, wo die Reise hingeht :lol: !
 
äää...ich vermisse irgendwie die Auswirkung von "Standard"-Änderungen auf den Kunden!!??
...der Kunde scheint irgendwie nicht so die Rolle zu spielen!??

Und ich möchte bitte nicht alles auf 29" normiert haben, nur weil sich der Hersteller dann Rahmenvarianten spart??
(wie soll sich das denn bitte fahren??)

interessant finde ich vor allem, dass neue Dämpferlängenstandards nicht so sein Ding sind, weil ja Specialized eh i.d.R. ganz eigene Federlängen nutzt...ohne Worte

eigentlich fühle ich mich bestätigt: es geht nur um die Kohle
einmal halt für Rockshox (neue Längenstandard) und einmal für Specialized (eigens abgestimmte Dämpfer / was anderes passt leider nicht)
 
Worum sonst soll es gehen als die Kohle?
Das wird natürlich im Interview umschifft.
Aber der Mann hat Visionen, und die brauchen wir: Ein neuer Standard (29minus)! Specialized braucht TTIP jedenfalls nicht, wie man im Interview erfährt. Die setzen aufgrund der Marktbeherrschung einfach um, was ihnen passt. Denken sie jedenfalls. Ich konnte mir jedenfalls ein bisschen Schadenfreude nicht verkneifen, als die 29er Geschichte in Europa offensichtlich gefloppt ist und sie dann mit eingekniffenem Schwanz verkündet haben, dass ja 650B doch ganz cool ist.
Aber von wegen ein Rad zu bauen, mit dem man 29er und 27,5Plus fahren kann, sei unmöglich: Was ist mit dem neuen Santa Cruz High Tower? Schönes Rad, finde ich.
 
Das ist doch der, der am liebsten mit e-bikes fährt weil er zu alt für ein normales mtb ist

– Kommentar geändert. Bitte freundlich bleiben. – Jens
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Er kann ja nicht sagen das die Bikes an nem Punkt angekommen sind wo eigentlich alles perfekt ist,dann bräuchte er ja Montag nicht mehr zur Arbeit gehen/kommen.
27,5 hatt aber wohl gezeigt das der Markt auch grenzwertige Innovation braucht.Ironischwerweise zeigt grade 27,5 das eine "große" Firma sich dann doch dem Markt beugen muss.
Man hatt wohl bei Specialized gedacht wie kann das passieren??das wir einen Trend verschlafen haben??da muss gleich ein Innovationszentrum her und jetzt wird einfach alles neu gebaut und gut vermarktet,steht ja jeden Tag ein Dummer auf.
Sorry aber bei 650b plus irgendwas,da hörts bei mir einfach auf.Da kann man noch so argumentieren das ist Käse einfach.Wenn jemand nicht Rad fahren kann ,kann ers damit auch nicht.
Falls die Aussage mit 650plus irgendwas ironie war,hab ich nicht verstanden.sry.
Natürlich ist Stillstand schlecht ,aber gerade Specialized zeigt doch auch das es anderst geht,finde die Aussparung im neuen Stumpjumper für Tool und Schlauch supergeil!
Alles in allem finde ich gut das viel gedacht und 1x11 ist auch einfach genial keine Frage.Kam nicht von Speci,Vario Sattelstütze kam nicht von Speci.
Ihr müsst jetzt mal ein Kracher rausbringen,keine Frage und habt da auch sicher etwas Druck,nur bitte lasst die Laufräder in Ruhe!!
Sonst fand ich das Interview sehr gut
 
Finde das Interview auch etwas dünn. Ne klare Aussage kann ich daraus jetzt nicht so richtig erkennen.
Verstehe aber die Aufregung um das Thema nicht so richtig. Die meisten Kunden kaufen sich ein Rad und fahren es, bis die sich wieder ein Rad kaufen. Da interessiert nicht welche Standards verbaut sind, solange der Händler Ersatzschläuche auf Lager hat.
Die paar freaks die am Fahrwerk wirklich selbst Hand anlegen sind für die Industrie ungefähr so wichtig wie Autoschrauber die sich Flügelktüren an ihren Mittelklassewagen schrauben oder neon-röhren unter ihren Reiskocher.
Es ist schön, dass es sie gibt aber die restlichen 99% der Kundschaft halten den Betrieb am laufen.

Und ja.... Natürlich geht s ums Geld. Die Firmen wurden gegründet um Geld zu verdienen. Die haben keinen anderen Zweck!

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insgesamt ein wenig schwach.

vergleich mit dem auto: hinkt derbst. dort wird in der schrauberszene sehr viel angepasst, reifengrössen sind auch nicht egal, verändert man diese zu sehr vom serienmaß, hat man probleme mit dem abrollumfang und -widerstand -> verschlechterung der abgasnorm. dazu dann noch das problem mit dem tüv, da auch oftmals der tacho nicht mehr passt. ebenfalls brauchts da festigkeitsprüfungen und mit serienfahrwerken macht man da auch nix mehr mit fett krass breitreifen... das verschlechtert das fahrverhalten.

das thema mit den dämpferlängen und nachrüsten von dämpfern finde ich lustig. also baut man die räder absichtlich so das der (dumme) kunde nicht mehr an dem "meisterstück" rumbasteln kann. nur dann als frage: wieso will der kunde denn bauen?? scheinbar isser dann mit dem ach so tollen serienmäßigen teil nicht zufrieden.
 
@soil : wo ist 29" hier gefloppt? Jeder Marathoni und XC'ler fährt 29" - quasi.

Ich finde es immer wieder erstaunlich wie sehr man sich über solche Themen aufregen kann. Das sind Industriefirmen, die denken wirtschaftlich, so würde jeder einzelne von euch auch denken wenn seine Kohle oder sein Job daran hängen würde. Es zwingt euch keiner irgendetwas zu kaufen - dass einige Teile vom Markt verschwinden ist klar - es rüstet heute ja auch keiner mehr Trommelbremsen an seinen BMW M5 oder fährt Schaltgetriebe am ultra Sportwagen(weil das doch so authentisch ist)

Ich mache zwar nicht alles mit wie Boost, Fatbikes und und und, aber ein 29er mit XX1 ist eine feine Sache für einen Rennfahrer, also darf der Umwerfer künftig auch tot sein.

Die Kernaussage des Interviews ist für mich eigentlich, dass die Entwickler entwickeln, damit was passiert ist, ob das Sinn macht oder nicht ist meistens wurst..
 
wieso interviewt man einen von nem großen Hersteller zu diesem Thema? Doch nicht wegen der Objektivi/Neutralität, sondern vielleicht eher, damit wir Forums-Tastaturfahrer nen neuen Fred zum draufhauen haben? ;) (das ist natürlich rein hypothetisch *g*)
 
Sein Gelaber zu "29minus" zeigt doch, dass da ein wunder Punkt bei ihm (und seinen Konstruktkionen) liegt.

Da er 27.5 verschlafen hat, hatet er jetzt dagegen und stellt wieder den Radumfang des 29ers mit schmalen Reifen als Nonplusultra heraus.
Wieso sollte es einen so großen Unterschied machen, ob der Reifenumfang bei B+ exakt gleich zu 29er mit schmalen Reifen ist?
5-7mm WTF am Tretlager...?
Das is doch nur deswegen unpraktisch für Specialized, weil die eh so ein ultratiefes Tretlager haben, dass kein normaler Mensch außer blutigen Anfängern damit fahren kann. Daher geht noch tiefer einfach nicht mehr, die Pedale würden auf der Forststraße aufsetzen.
 
insgesamt ein wenig schwach.

vergleich mit dem auto: hinkt derbst. dort wird in der schrauberszene sehr viel angepasst, reifengrössen sind auch nicht egal, verändert man diese zu sehr vom serienmaß, hat man probleme mit dem abrollumfang und -widerstand -> verschlechterung der abgasnorm. dazu dann noch das problem mit dem tüv, da auch oftmals der tacho nicht mehr passt. ebenfalls brauchts da festigkeitsprüfungen und mit serienfahrwerken macht man da auch nix mehr mit fett krass breitreifen... das verschlechtert das fahrverhalten.

das thema mit den dämpferlängen und nachrüsten von dämpfern finde ich lustig. also baut man die räder absichtlich so das der (dumme) kunde nicht mehr an dem "meisterstück" rumbasteln kann. nur dann als frage: wieso will der kunde denn bauen?? scheinbar isser dann mit dem ach so tollen serienmäßigen teil nicht zufrieden.
Du hast den Vergleich nicht verstanden.
Aber um auf deine Frage zu antworten wieso ein paar wenige selbst Hand anlegen.... Manche aus langweile, manche weil sie glauben damit etwas zu verbessern, manche, aber eher wenige, weil sie wissen was sie tun und die meisten einfach nur weil ihnen danach ist ohne jedweden tieferen Sinn.
Das Rad ist hobby, Statussymbol und Sportgerät in einem. Da geht es eher selten um Sinn oder gar Notwendigkeit.

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eigentlich fühle ich mich bestätigt: es geht nur um die Kohle

Worum sonst soll es gehen als die Kohle?
Das wird natürlich im Interview umschifft.

Dennis bringt es ganz gut auf den Punkt:

Ich finde es immer wieder erstaunlich wie sehr man sich über solche Themen aufregen kann. Das sind Industriefirmen, die denken wirtschaftlich, so würde jeder einzelne von euch auch denken wenn seine Kohle oder sein Job daran hängen würde.
...und...
Es zwingt euch keiner irgendetwas zu kaufen

Oder arbeitet ihr alle ohne Gehalt? ;)

Die meisten Kunden kaufen sich ein Rad und fahren es, bis die sich wieder ein Rad kaufen. Da interessiert nicht welche Standards verbaut sind, solange der Händler Ersatzschläuche auf Lager hat.

Man mag es als Zweirad-Enthusiast nicht gerne glauben... aber das entspricht eher der Realität. Alleine Griffe oder Lenker tauschen oder auch nur im Winkel verändern ist für viele schon zu aufwendig. Luft-Federelemente? Einstellen? Was ist eine Dämpferpumpe? Mountainbikes sind für die meisten Nutzer immer noch zu kompliziert. Das ist unumstößlich. Da ändern wir als kleinster "Freak-Anteil" auch nichts dran. Wer das nicht glaubt sollte sich an einem sonnigen Samstag im Frühjahr mal in einen ganz normalen Radladen stellen und die Verkaufsgespräche belauschen.

wieso interviewt man einen von nem großen Hersteller zu diesem Thema?

Weil Specialized mit seiner Systemintegration (You can never be too Specialized) eine sehr strikte Philosophie fährt. Für mich als jemand der tagein tagaus nichts anderes macht als über Fahrräder zu reden und unentwegt an seinen Bikes rumbastelt, ist eine Einschränkung über spezielle Dämpferaufnahmen natürlich ärgerlich. Die Schrauben mit Zoll-Gewinden an meinem SX die ich gerade ersetzen muss stellen mich auch vor eine ziemlich unangenehme Situation, denn: Woher bekommen?

Wie oben bereits erwähnt für die meisten Kunden spielt das keine Rolle und Specialized oder auch Rockshox mit ihren eher einfach einzustellenden Produkten (Autosag, Brain, keine Feinjustage des offenen Modus am Dämpfer etc...) vertreten da eine Seite. FOX, CaneCreek oder Radhersteller mit verstellbaren Geometrien stehen dem gegenüber.

Ich habe kein Problem damit in eine Gabel einen Volumenspacer einzubauen oder mich mit der Feinabstimmung von High- und Lowspeed Zugstufe zu beschäftigen. Viele andere aber schon. Specialized hat das in meinen Augen erkannt und bedient genau diesen Markt.
 
Sein Gelaber zu "29minus" zeigt doch, dass da ein wunder Punkt bei ihm (und seinen Konstruktkionen) liegt.

Da er 27.5 verschlafen hat, hatet er jetzt dagegen und stellt wieder den Radumfang des 29ers mit schmalen Reifen als Nonplusultra heraus.
Wieso sollte es einen so großen Unterschied machen, ob der Reifenumfang bei B+ exakt gleich zu 29er mit schmalen Reifen ist?
5-7mm WTF am Tretlager...?
Das is doch nur deswegen unpraktisch für Specialized, weil die eh so ein ultratiefes Tretlager haben, dass kein normaler Mensch außer blutigen Anfängern damit fahren kann. Daher geht noch tiefer einfach nicht mehr, die Pedale würden auf der Forststraße aufsetzen.
Kulhavy als Anfänger zu bezeichnen unterstreicht deine Allwissenheit

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27,5 ist immer noch scheiße. 29" macht Sinn für einige Bereiche.
Ein Mtb auf alle drei Reifengrößen (26, 27,5, 29) anzupassen, hat den Vorteil, dass der Kunde frei wählen kann, welche Reifengröße er am Rad fährt. Die Performance für den gewünschten Einsatzbereich wird damit rapide in den Keller gehen.
Man stelle sich vor, ein Formal 1 Rennwagen würde so gebaut werden, dass es mit allen gängigen Reifengrößen gefahren werden könnte. Totaler Schwachsinn wenn es um bessere Performance geht.

Natürlich geht es in jedem Unternehmen um Kohle. Es macht aber einen großen Unterschied, wenn es einem Unternehmen nur noch um die Kohle geht. Und je größer das Unternehmen, desto mehr steht das Geld im Vordergrund
 
Liebe Redaktion, lest bitte das:
http://www.duden.de/rechtschreibung/Standard_Norm_Richtmasz_Guete

Und hört endlich auf, das Wort Standard für jedes neue Maß zu benutzen!

Mit den ganzen unterschiedlichen Maßen verhält es sich, wie in einem Restaurant - wenn ich allein 30 Minuten brauche, nur um die Speisekarte komplett durchzulesen, ist mir der Appetit vergangen.

Viele "Innovationen" bieten für den Kunden nur auf dem Papier einen Vorteil, ist beim Fahren überhaupt nicht spürbar. Auch wenn sie als Verbesserung entwickelt wurden, dienen sie tatsächlich hauptsächlich dazu, den Umsatz anzukurbeln. Das ist keine Verschwörungstheorie, sondern Realität.
 
Was soll er anderes zum Thema sagen ?

Er tüftelt halt gerne und hat Plan von der Technik ... dann lasst Ihn und seine Berufsgarde doch neue Standards entwickeln bis die Bikes vor lauter Technik auseinanderplatzen.
Solange es im Wald Vollpfosten gibt die meinen sie kommen ohne den neuesten Standard keine Spitzkehre mehr rum solange wird fleissig weiter getüftelt und jeder schiess auf den Markt geworfen. Ich denk mir nur manchmal: "Die arme Sau die von dem ganzen kram keinPlan hat und dem geschwafel der Verkäufer hoffnungslos ausgeliefert ist !"
 
@Grinsekater beschreibt das richtig. ich stehe dann entsprechend vor dem Problrm das mein schöner vom Laufradbauer gezauberter LRS in keinen der für mich spannenden Rahmen passt. weder ins 5010, Django oder Optic, da nicht boost. aber ich bin eben eher die Ausnahme.
 
War ja klar, dass man bezüglich dieses Themas Speiseeis dazu äußern lässt !
Ausgerechnet die, welche mit den "Standards" ( :lol: ) eh machen was sie wollen und die Rahmen so entwickeln/bauen, dass nur ihre Teile reinpassen.
Speiseeis gehört auf meiner Liste zu den unsympatischsten Bikefirmen mittlerweile.
 
Zuletzt bearbeitet:
@soil : wo ist 29" hier gefloppt? Jeder Marathoni und XC'ler fährt 29" - quasi.

Lass mich überlegen... Trail, AM, Enduro, Downhill? :D

Und so ein Herr Schurter fährt auf 650b auch Kreise um die Konkurrenz ... öhm.

Ich habe kein Problem damit in eine Gabel einen Volumenspacer einzubauen oder mich mit der Feinabstimmung von High- und Lowspeed Zugstufe zu beschäftigen. Viele andere aber schon. Specialized hat das in meinen Augen erkannt und bedient genau diesen Markt.

Guter Punkt an den bestimmt viele nicht denken. Ich finde manche Lösungen von Specialized oder Cannondale super: Kaufen würde ich dennoch nicht bei denen ;)
 
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