Shimano Saint M820 - Rätselhaftes Problem (oder: Wohin geht das Öl, oder auch nicht?)

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Seit etwa einem Jahr hat mein Sohn das Mountainbiken als sein großes Hobby entdeckt. Für ihn bedeutet das enorm viel Spaß. Aber... dauernd gibt es etwas, was kaputt geht, verschlissen ist, gewartet, oder neu eingestellt werden muss. Wenn wir für jede Reparatur den örtlichen Fahrradhändler hätten aufsuchen müssen, hätten wir damit die Kosten für das Rad, neben der Anschaffung, schon verdoppelt. Als "alter" Motorradbastler habe ich also auch ein neues Hobby ;-). Bisher war es für mich kein Problem das MTB meines Sohnes im Schuss zu halten.
Heute jedoch bin ich auf etwas gestoßen, was mir den Verstand raubt...

Die Bremsen (Shimano Saint M820) sollten mal entlüftet, und damit direkt mit neuem Bremsöl versehen werden. Also Youtubefilmchen angesehen, Entlüftungsset bestellt, nochmals einige Youtubefilmchen angesehen und losgelegt: Entlüftungsschraube am Bremshebel entfernt, Trichter aufgeschraubt, kleine Schraube am Bremshebel (im Foto mit "C" markiert) halb herausgedreht, volle Spritze mit Mineralöl am Entlüftungsnippel am Bremssattel angesetzt und dieser ein wenig aufgedreht. Egal wie ich auf der Spritze drückte, es ging kein Tropfen neues Öl in das Bremssystem. Auch als ich die Schraube "C" komplett herausgedreht hatte und der Entlüftungsnippel mehrere Umdrehungen gedreht hatte, tat sich nichts. Als ich nach vielem ausprobieren feststellte, dass das gleiche Phänomen sowohl bei der Vorderbremse als auch bei der Hinterbremse auftrat, habe ich die Bremsleitung am Bremshebel losgedreht um zu sehen, wo die "Verstopfung" sitzt. An der Leitung und am Bremssattel liegt es nicht, die sind komplett offen. Am Bremshebel jedoch, geht kein Öl oder Luft durch. Wenn ich das richtig sehe, soll Öl beim Entlüften bei "A" in den Hebel hereingehen, und bei "B" wieder heraus. Diese Verbindung ist jedoch komplett zu...

Im Internet finde ich nirgendwo einen Hinweis, wie dieser Bremshebel aufgebaut ist. Meines Erachtens (und das wird auch durch die Entlüftungsanleitungen im Netz so gesehen) muss die Verbindung zwischen "A" und "B" offen sein, aber leider ist das zumindest bei unserem Bremshebel nicht der Fall.

Hat jemand eine Idee, was wir falsch machen?

Ron

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Re: Shimano Saint M820 - Rätselhaftes Problem (oder: Wohin geht das Öl, oder auch nicht?)
Bei Shimano muss man meistens eigentlich nur am Hebel entlüften: Trichter aufsetzen, Öl reinkippen und am Hebel schnalzen. Dann steigen ein paar Bläschen auf, und wenn nix mehr kommt ist gut. Die Strokeschraube kannst du dabei ignorieren.

Bei deinem Aufbau würde ich darauf tippen, dass die Schraube am Sattel eventuell nicht weit genug aufgeschraubt war?
 
Seit etwa einem Jahr hat mein Sohn das Mountainbiken als sein großes Hobby entdeckt. Für ihn bedeutet das enorm viel Spaß. Aber... dauernd gibt es etwas, was kaputt geht, verschlissen ist, gewartet, oder neu eingestellt werden muss. Wenn wir für jede Reparatur den örtlichen Fahrradhändler hätten aufsuchen müssen, hätten wir damit die Kosten für das Rad, neben der Anschaffung, schon verdoppelt. Als "alter" Motorradbastler habe ich also auch ein neues Hobby ;-). Bisher war es für mich kein Problem das MTB meines Sohnes im Schuss zu halten.
Heute jedoch bin ich auf etwas gestoßen, was mir den Verstand raubt...

Die Bremsen (Shimano Saint M820) sollten mal entlüftet, und damit direkt mit neuem Bremsöl versehen werden. Also Youtubefilmchen angesehen, Entlüftungsset bestellt, nochmals einige Youtubefilmchen angesehen und losgelegt: Entlüftungsschraube am Bremshebel entfernt, Trichter aufgeschraubt, kleine Schraube am Bremshebel (im Foto mit "C" markiert) halb herausgedreht, volle Spritze mit Mineralöl am Entlüftungsnippel am Bremssattel angesetzt und dieser ein wenig aufgedreht. Egal wie ich auf der Spritze drückte, es ging kein Tropfen neues Öl in das Bremssystem. Auch als ich die Schraube "C" komplett herausgedreht hatte und der Entlüftungsnippel mehrere Umdrehungen gedreht hatte, tat sich nichts. Als ich nach vielem ausprobieren feststellte, dass das gleiche Phänomen sowohl bei der Vorderbremse als auch bei der Hinterbremse auftrat, habe ich die Bremsleitung am Bremshebel losgedreht um zu sehen, wo die "Verstopfung" sitzt. An der Leitung und am Bremssattel liegt es nicht, die sind komplett offen. Am Bremshebel jedoch, geht kein Öl oder Luft durch. Wenn ich das richtig sehe, soll Öl beim Entlüften bei "A" in den Hebel hereingehen, und bei "B" wieder heraus. Diese Verbindung ist jedoch komplett zu...

Im Internet finde ich nirgendwo einen Hinweis, wie dieser Bremshebel aufgebaut ist. Meines Erachtens (und das wird auch durch die Entlüftungsanleitungen im Netz so gesehen) muss die Verbindung zwischen "A" und "B" offen sein, aber leider ist das zumindest bei unserem Bremshebel nicht der Fall.

Hat jemand eine Idee, was wir falsch machen?

Ron

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Freestroke ganz rein und die Schraube, bzw. Mutter am Bremssattel weiter öffnen. Wenn es bei beiden Bremsen auftritt liegt das Problem sicher nicht bei der Bremse. Irgendwo machst du was nicht richtig.
 
Der TE schreibt doch extra, dass er den Entlüftungsnippel (am Bremssattel) mehrere Umdrehungen geöffnet hat. Da reicht normalerweise eine Viertel-Umdrehung. Wenn er alles so gemacht hat, wie er schreibt, hat er alles richtig gemacht. Andererseits: Verstopft kann der Geber im Inneren auch nicht sein, sonst hätte die Bremse zuvor nicht gebremst.

Geht der Geberkolben denn komplett in seine Nullstellung zurück, oder klappert der Hebel leer rum? Vielleicht liegt hier ja mal wieder ein Fall von klemmendem Geberkolben vor, wie recht oft bei Shimanos. Wenn der Geberkolben nicht komplett zurückfährt, ist die Schnüffelbohrung verschlossen und es kann kein Öl durchströmen.
 
Der TE schreibt doch extra, dass er den Entlüftungsnippel (am Bremssattel) mehrere Umdrehungen geöffnet hat. Da reicht normalerweise eine Viertel-Umdrehung. Wenn er alles so gemacht hat, wie er schreibt, hat er alles richtig gemacht. Andererseits: Verstopft kann der Geber im Inneren auch nicht sein, sonst hätte die Bremse zuvor nicht gebremst.

Geht der Geberkolben denn komplett in seine Nullstellung zurück, oder klappert der Hebel leer rum? Vielleicht liegt hier ja mal wieder ein Fall von klemmendem Geberkolben vor, wie recht oft bei Shimanos. Wenn der Geberkolben nicht komplett zurückfährt, ist die Schnüffelbohrung verschlossen und es kann kein Öl durchströmen.

Doch nicht bei beiden gleichzeitig:spinner:. Da hängt es irgendwo an der Bedienung.
 
Alsoooo... Erstmal vielen Dank für die Schnelle Reaktionen :blah:! Ich kann gar nicht so schnell Reagieren als das ihr hier mein Problem schon am Diskutieren seid... ;)

Ich versuche mal kurz auf eure Vorschläge einzugehen.
Das mit den Schrauben habe ich schon richtig gemacht, Stopfen in Trichter: Sehr lustig, ich benutze aber eine leere Spritzenhülle als Trichter, Bremshebel habe ich nicht mit einem Gummi festgehalten, Hebel und Sattel kann ich schon auseinanderhalten, ebenso habe ich kein Links/Rechts-Problem :D.
Ich habe irgendwann, als mir nichts logisches mehr eingefallen ist, alle erdekliche Schraubenkombinationen in verschiedenen Stellungen ausprobiert. Es tat sich nichts. Erst danach habe ich den Bremshebel abmontiert und durch Pusten (Bremsöl schmeckt nicht wirklich gut :p) festgestellt, dass keine Luft dvon A nach B strömt.
Ich habe dabei den Kolben auch in verschiedenen Stellungen geschoben, aber auch dabei tat sich nichts. Der Kolben geht meiner Meinung nach geht wohl ein wenig schwer, aber vielleicht muss das so, ich kann das nicht einschätzen).
Auf jeden Fall hat die Bremse bis zum Anfang meiner Entlüftungssession mehr oder weniger gut funktioniert.

Ach ja, wo finde ich denn die Schnüffelbohrung?
 
Alsoooo... Erstmal vielen Dank für die Schnelle Reaktionen :blah:! Ich kann gar nicht so schnell Reagieren als das ihr hier mein Problem schon am Diskutieren seid... ;)

Ich versuche mal kurz auf eure Vorschläge einzugehen.
Das mit den Schrauben habe ich schon richtig gemacht, Stopfen in Trichter: Sehr lustig, ich benutze aber eine leere Spritzenhülle als Trichter, Bremshebel habe ich nicht mit einem Gummi festgehalten, Hebel und Sattel kann ich schon auseinanderhalten, ebenso habe ich kein Links/Rechts-Problem :D.
Ich habe irgendwann, als mir nichts logisches mehr eingefallen ist, alle erdekliche Schraubenkombinationen in verschiedenen Stellungen ausprobiert. Es tat sich nichts. Erst danach habe ich den Bremshebel abmontiert und durch Pusten (Bremsöl schmeckt nicht wirklich gut :p) festgestellt, dass keine Luft dvon A nach B strömt.
Ich habe dabei den Kolben auch in verschiedenen Stellungen geschoben, aber auch dabei tat sich nichts. Der Kolben geht meiner Meinung nach geht wohl ein wenig schwer, aber vielleicht muss das so, ich kann das nicht einschätzen).
Auf jeden Fall hat die Bremse bis zum Anfang meiner Entlüftungssession mehr oder weniger gut funktioniert.

Ach ja, wo finde ich denn die Schnüffelbohrung?

Wenn sie vorher funktioniert hat und du an beiden Bremsen das gleiche Problem hast MUSS das Problem von dir verursacht werden. Setz dich noch mal in Ruhe hin und denk nach. An den Bremsen wird es nicht liegen.
 
Hast Du die richtige Bremsflüssigkeit verwendet?

Ich zumindest Fülle oben am Trichter erstmal etwas Bremsflüssigkeit ein, nicht das der Geber Luft zieht. Wenn Du hier DOT drin hattest, können die Dichtungen ja aufquellen.

Ansonsten, wenn Du in B Öl einfüllst und am Hebel ziehst - kommt dann bei A was raus?
Wenn Du die Tülle aufsetzt und befüllst, fließt dann nach gewisser Zeit Öl bei A raus oder tut sich da gar nichts? Was passiert, wenn Du dann am Hebel ziehst.

Du schreibst, daß Du eine leere Tülle als Trichter am Hebel verwendet hast. War die zu tief in die Bohrung „eingeschraubt“. Und wie geht das, da ist ja kein Gewinde an der Tülle. Würde dadurch etwas beschädigt?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hatte ich auch schon. Da ist die Gebereinheit defekt. Falls noch Garantie besteht einschicken.
Sonst wird's kompliziert, entweder klemmt der Kolben oder die Bohrungen haben sich zugesetzt. Leider leiden die Shimanos sehr unter internem Abrieb.
 
Hatte ich auch schon. Da ist die Gebereinheit defekt. Falls noch Garantie besteht einschicken.
Sonst wird's kompliziert, entweder klemmt der Kolben oder die Bohrungen haben sich zugesetzt. Leider leiden die Shimanos sehr unter internem Abrieb.

Das mit dem Abrieb ist bekannt, ja. Aber doch nicht bei beiden gleichzeitig wenn die vorher problemlos funktionierten.
 
Muss nicht. Meine haben auch noch gut funktioniert aber nach dem Belagswechsel nicht mehr entlüftbar da von unten kein Öl mehr durchgedrückt werden konnte. Neue Geber und alles war in Butter.
 
...
Ich habe dabei den Kolben auch in verschiedenen Stellungen geschoben, aber auch dabei tat sich nichts. Der Kolben geht meiner Meinung nach geht wohl ein wenig schwer, aber vielleicht muss das so, ich kann das nicht einschätzen).
Auf jeden Fall hat die Bremse bis zum Anfang meiner Entlüftungssession mehr oder weniger gut funktioniert.

Ach ja, wo finde ich denn die Schnüffelbohrung?
Der Geberkolben geht im allgemeinen recht leicht. Du drückst (mit dem Hebel) quasi nur gegen die Federkraft.
Wenn der Geberkolben hakt / schwer geht, dann ist der Geberkolben gequollen.
Wie du den ausbaust kann ich dir im Detail leider nicht sagen.
Zur Instandsetzung guckst in Kapitel 13.3 im Scheibenbremsen Kompendium, downloadlink in meiner Signatur.

Edit, Bilder:



Ist zwar ein anderer, aber der Aufbau ist ähnlich.
 
@Schildbürger:
Genau solche Bilder habe ich gesucht :daumen:! Jetzt weiß ich wenigstens wie ein Bremsgeber aufgebaut ist. Ich wusste zum Beispiel nicht, dass dort eine Feder drin ist. Ich vermute mal, dass der Kolben im ausgebauten Zustand nach betätigen des Hebels immer wieder vonselber zurückgedrückt wird oder? Wenn das so sein sollte, gehen meine Kolben extrem schwer. Man muss schon Kraft aufwenden um diese zurück zu drücken...:(. Ich frage mich wirklich wie das so einfach passieren kann?

@PORTEX77: Daran hatte ich auch schon gedacht. Wenn sich meine Befürchtung, dass die Kolben kaputt sind, aber bestätigt, wird das Durchpusten mit Druckluft leider nichts bringen.
 
@Schildbürger:
Genau solche Bilder habe ich gesucht :daumen:! Jetzt weiß ich wenigstens wie ein Bremsgeber aufgebaut ist. Ich wusste zum Beispiel nicht, dass dort eine Feder drin ist. Ich vermute mal, dass der Kolben im ausgebauten Zustand nach betätigen des Hebels immer wieder vonselber zurückgedrückt wird oder? Wenn das so sein sollte, gehen meine Kolben extrem schwer. Man muss schon Kraft aufwenden um diese zurück zu drücken...:(. Ich frage mich wirklich wie das so einfach passieren kann?

@PORTEX77: Daran hatte ich auch schon gedacht. Wenn sich meine Befürchtung, dass die Kolben kaputt sind, aber bestätigt, wird das Durchpusten mit Druckluft leider nichts bringen.
Das stimmt, aber schaden kanns dann auch nix mehr, von b nach a durchzupusten, oder?
P.S.: die Saint funktioniert auch mit SLX Gebern ganz wunderbar :)(um Kosten gering zu halten)
 
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