Erstmal finde ich den Podcast, (auch die vergangenen) sehr gut und unterhaltsam. Großes Lob.
Jetzt muss ich aber was zu meiner heimlichen Lieblingsrubrik "Hassposting des Monats" noch was loswerden.
In den vergangenen Ausgaben war es immer sehr unterhaltsam, teils amüsant, aber stets so, dass ich da komplett eurer Meinung war und die Postings zurecht gewählt. Auch dieses mal bin ich beim Thema Depression und Druck komplett bei euch und da war schon sehr vieles daneben, was geschrieben wurde. Das zweite Hass-Posting besteht ja aus zwei Teilen. Zum einen der Teil mit dem Bückstück, zum zweiten der Teil mit den E-Bikes.
Der Kommentar ist hier zurecht, denn die Canyons Bückstück Formulierung ist daneben und unter der Gürtellinie und auch unbegründet.
Woher der Hass auf Canyon kommt?
Ich denke, der ist mit der Geschichte der Marke verbunden. Sie waren die ersten im Mountainbikebereich wirklich Großen mit Direktvertrieb.
Natürlich war es mal so, dass es bessere Räder und insbesondere Rahmen gab, Canyon aber mit super Teilen zu niedrigeren Preisen auftrumphte. Teilweise war es ja günstiger ein Canyon zu kaufen und den Rahmen zu tauschen als gleich sein Wunschbike im Shop zu erwerben. Aus dieser Zeit, als Canyon der einzige relevante Versender war und Bikes anderer Hersteller noch sehr wenig im Internetshop gekauft wurden, stammt ja auch der Hass auf Canyon, sie machen den Handel kaputt.
Spätestens seit Ende der 00er Jahre/ Anfang der 10er Jahre hat Canyon angefangen, so gute Rahmen zu bauen, dass sie der Konkurrenz ebenbürtig, oder teilweise überlegen sind. Da kam Neid dazu.
Der Neid, sich im Laden (oder Internetshop) sein Specialized Enduro für 4000€ gekauft zu haben, der Kollege kommt auf dem Trail aber gerade mit dem vielleicht sogar besser getesteten Strive für 3600€ ums Eck, das ausgestattet ist wie das Speci Enduro für 5500 und von den 400 Euro gesparten Geld kann der Besitzer noch eine Bikereise machen. Angesprochen auf den Versender kommt, "ich mache mein Bike eh selbst" und Canyon ist super und sogar total erfolgreich im Rennsport. Da macht sich halt bei manchem Anhänger einer alt etablierten, vermeintlich edleren Marke (oder Leuten die immer noch ein Versender-Phobie haben) scheinbar Frust breit. Interessant ist, dass YT beispielsweise deutlich weniger auf die Mütze bekommt. Ich denke, dass liegt aber auch an dem Bereich aus dem die Firma kommt. Früher war das einfach jungen Fahrern aus dem Gravity-Bereich, die keinen Dicken Geldbeutel haben, ordentliches Material zu geben, damit sie den Sport machen können. Das wurde meistenteils in der Szene als löbliche Sache angesehen. Daher hatte die Marke in dem Bereich kein sooo schlechten Ruf und bei dem ist es auch geblieben (oder dieser wurde übernommen) als die Marke sich auch in anderen Bereichen ausgebreitet hat. Gravity Fahrer sind halt doch die besseren Menschen.
Der andere Teil des zweiten Hasspostings ( E-Bike Gurken), war durchaus gerechtfertigt. Das dann noch als drittes Hassposting genannte Posting (Webergrill im Thermomix-Forum) war nicht nur humorvoll und hatte Unterhaltungswert, sonder hat vor allem wie die Faust aufs Auge gepasst.
Den Kommentar hier von Marcus dazu, finde ich voll daneben und überheblich.
Was ihr in "eurem Forum" schreibt ist eure Entscheidung. Ja. Aber "Euer Forum" ist gar kein Forum ohne die User. Dass also der Inhalt eurer Posts in dem dazugehörigen Forums-Thread diskutiert wird, ist daher nicht irgendwie daneben, sondern der Sinn der Sache. Wenn jetzt also zu einem von euch trivial empfundenen Post über 500 Kommentare kommen, die mit sehr großem Teil in die gleiche Richtung gehen, dann solltet ihr euch auch fragen, ob die alle auf dem Holzweg sind, oder Ihr fünf Leute in der Redaktion.
Es zeugt nicht gerade von professionellem Umgang mit Kritik an "eurer Entscheidung", den Leuten am besten gleich in Abrede stellen zu wollen, eure Veröffentlichungspraxis diskutieren zu dürfen, oder Sprüche abzulassen "in wie weit es jemanden etwas angeht, was wir schreiben". Wenn es keinen angeht, dann braucht Ihr es erst gar nicht schreiben, bzw. dann betreibt halt kein Forum.
Es gibt halt genug Leute, die möchten eine Seite zu Mountainbikes und nicht zu E-Bikes. Und sie möchten nicht wie oft genug bereits in Zeitschriften und Co. "mit E-Bikes belästigt werden". Mehr E-Bikeberichte heißt im Klartext: Weniger Berichte und Tests über Mountainbikes und damit weniger Qualität. Das liegt schlichtweg an begrenzten Kapazitäten. Wenn ein Sebastian Beilmann ein Canyon E-MTb testet, dann testet er in der Zeit nix, was hier viele Leute interessiert und sie würden lieber einen anderen interessanten Bericht lesen. Bei euch lässt sich eine saubere Trennung auch ganz einfach bewerkstelligen. Einfacher als bei vielen Konkurrenz-Seiten, da ihr eine eigene E-Bike Seite habt. Wenn also hinterfragt wird, warum jetzt E-Bikes auf MTB-News auftauchen, dann ist das eine durchaus berechtigte Kritik.
Es wurde damals auch gefragt, ob jetzt normale Bikes im E-MTB Forum auftauchen. Und ganau das ist der Punkt. Die haben da genauso wenig verloren, wie umgekehrt.
Man kann dazu dann ja unterschiedlicher Meinung sein, aber der Umgang mit der Kritik eines Herren hier gerade im Podcast, zeugt eher von mangelnder Kritikfähigkeit.
So, dass musste ich loswerden, dass hat mich nämlich schon ein wenig aufgeregt. Ich musste auch nochmal umformulieren, um nicht in der nächsten Ausgabe zu landen.
Die anderen beiden, haben´s ja anders aufgenommen, mit Humor. Lobenswert.
Eine ehrliche Aussage wäre gewesen, dass man halt noch für´s E-MTB Forum Werbung macht (quasi in eigener Sache), weil das im Vergleich zu MTB-News halt keinen interessiert.
Genau dieses penetrante E-MTB-gepushe überall (jetzt nicht speziell bei euch) geht aber vielen Mountainbikern gründlich auf den Sack. Woher der Hass kommt? Schlichtweg weil die Industrie sie in den Markt auch reinknüppelt und weil das E-MTB für den Mountainbikesport durchaus seine Nachteile hat. Wurde schon hundertmal diskutiert und begründet. Wundern brauch man sich da also wirklich nicht.