Ich vertrete ja die These, dass der Begriff "Trailbike" im deutschsprachigen Raum eine Umdeutung erfahren hat, als die Freeride 2016 oder 2017 Bikes mit 150/140mm getestet hat. Plötzlich wurden Bikes, die das Schwestermagazin BIKE unter "All Mountain" hätte laufen lassen, cool durch die Luft befördert und ohne jede Andeutung von "Tour" oder "Alpencross" abgefeiert. Das war, für meine Wahrnehmung zumindest, relativ neu in der Medienlandschaft. Und ehrlich gesagt hat mich dieses Verständnis von Biken auch brutal angesprochen. Da wurde mir klar, dass ich eigentlich gar kein Enduro will (weil ich so krasses Zeug nicht fahr und Rennen mir kackegal sind), aber klassische Touren mir auch weitgehend wumpe sind. Klar, hätte man auch unter "All Mountain" einbauen können, aber das war für die Freeride halt zu nah an der BIKE dran.
...und weil die Freeride da auch gleich mal ein Propain Tyee zerlegt hat, gingen auch die Ansprüche an die Stabilität (und somit das Gewicht) nach oben. Keiner will in einem Magazin solcher Reichweite sehen, dass sein Bike wegen Rahmenbruchs aus der Wertung genommen wurde. Völlig egal, dass dieser Crash bei einem 4m Drop passiert ist, der sogar laut Tester eigentlich nix mit "Trail" zu tun hatte.
Letztlich sind Definitionen eh zweitrangig, aber mein Spectral 27,5 verstehe ich (dank 140mm hinten, vergleichsweise kurzem Radstand, Spieltrieb und akzeptablen 13,7kg mit Schläuchen) durchaus als Trailbike - mit leichter Tendenz zu Enduro. Das 29er Spectral lässt mich ob der Einstufung als Trailbike aber schon die Stirn runzeln. Low, slack, looong - 160/150. Donde está la diferencia al Enduro?
