Touren: Fotos, Berichte

Der Beskiden-Schiebespaß hat heute auch für mich begonnen! Folge zunächst der Route vom Carpatia Divide (siehe Bericht oberhalb).
Aber im Urlaubsmodus, nicht als Wettrennen!
Nach langer Zuganfahrt durch die Nacht mache ich heute sowieso nur etwas Streckeneingewöhnung.

@pedal-ritter Respekt, die ersten 25 km haben mir gezeigt, daß die 140er Federgabel und die 2.35er Reifen keineswegs übertrieben sind. Wieviel der Geröllabfahrt von der Czantoria Wielka bist Du mit mit dem Gravelrad gefahren? Und, ggf., hat es Spaß gemacht :confused:

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Der Beskiden-Schiebespaß hat heute auch für mich begonnen! Folge zunächst der Route vom Carpatia Divide (siehe Bericht oberhalb).
Aber im Urlaubsmodus, nicht als Wettrennen!
Nach langer Zuganfahrt durch die Nacht mache ich heute sowieso nur etwas Streckeneingewöhnung.

@pedal-ritter Respekt, die ersten 25 km haben mir gezeigt, daß die 140er Federgabel und die 2.35er Reifen keineswegs übertrieben sind. Wieviel der Geröllabfahrt von der Czantoria Wielka bist Du mit mit dem Gravelrad gefahren? Und, ggf., hat es Spaß gemacht :confused:
Ich erinne mich an ein kleines Schiebestück bergab. 😂👍🏼
Sich auf den ersten Metern langzulegen war es mir dann doch nicht wert.
Die Aussichten entlohnen dagegen so einige Quälerei. 😉
Aber ich habe gerade gesehen, dass dir das Wetter in die Karten spielt!
Viel spaß dir noch auf deiner Tour!
Schön zu sehen, dass mal jemand dort unterwegs ist.
Achja, und Fotos, wir brauchen Fotos!
 
Nun, denn also Fotos.
Los geht es in Ustroń (ca. 350 m) kurz locker, dann kommt gleich eine supersteile Ansage auf Beton. Ich hab das mal mit meiner Steigungs-App (Clinometer) gemessen: 23%, dann S-Kurve dann 27%.
Es geht teils fahrbar, teils Schieber weiter auf ca. 900 m. Kurze Abfahrt zu einer Seilbahnstation, ab da dann viele Touristen, die auf die Czantoria (Čantorija) wollen und vorher hier einkehren.
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Hab mich auch angestellt für die erste Kofola des Jahres. Das ist tatsächlich in Tschechien. Der Weg verläuft jetzt meist entlang der Grenze.
Von der Czantoria Wielka runter dann die bereits angesprochene Abfahrt über kantiges Geröll bis mindestens Kindskopfgröße.
Am eigentlich unspektakulären Auslauf der Abfahrt hab ich vorne den einzigen, diemal runden, Geröllbrocken mit dem Vorderrad mitgenommen, was mir den ersten Tubeless-Durchschlag beschert hat. Sah aber erstmal nicht so aus, da die Luft seitlich aus einer Stolle (?) kam! Von der Größe her, dachte ich, sollte die Milch das schaffen. Nach 3x Nachpumpen hab ich das Werkzeug mit den Würstchen dann doch erstmals genutzt. Irgendwann war mir auch klar, wie ich die Sache angehen muß, seitdem ist vorne Ruhe.
Nach ca. 30 km ab Skoczów bz. 20 km ab Ustroń und ca. 1.200 Höhenmetern war für mich dann an der PTTK-Hütte Stożek Schluß für Tag 1.
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Tag 2 begann dann mit einer Abfahrt. Schön.
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Einige Abschnitte verliefen über Asphalt, die Streusiedlungen liegen hier ca. 750 bis 850 m hoch.
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Nachdem ersten Kaffeepause (Frühstück gibt es in den PTTK-Hütten erst ab 8 Uhr) ist beim Aufsetzen der Trageriemen meines Rucksacks gerissen! Also erstmal Nähzeug raus und den Gurt an den Bauchgurt angenäht. Der später leider auch gerissen ist. Konnte ich auch noch reparieren, was natürlich Zeit gekostet hat.
Bis zur PTTK-Hütte Wielka Racza hab ich es noch in die Dämmerung rein geschafft.
Zusätzlich durfte ich feststellen, daß ich mich, das Rad und die Taschen irgendwo unbemerkt massiv mit Bitumen eingesaut hatte.
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Tag 3 hat mir ein Wegstück beschert, das ich als lehrbuchhaft für anspruchsvolles mountainbiken bezeichnen würde.
Nach einer Abfahrt von 1.236 m geht der Weg bis zur PTTK-Hütte Przegibek immer so zwischen 800 und 1.000 m auf und ab, mit mal steinigen, mal wurzeligen Abschnitten. Perfekt.
Allerdings hatte ich nun auch hinten einen Durchschlag. Die Original-Würste zum Werkzeug zeigten sich als zu dünn für den Schlaaz, die mitgeführten Ersatzwürste waren zu dick für das Werkzeug. Aber immerhin mit der Schere vom Schweizer Taschenmesser schneidbar. Beim 3. Versuch hat dann alles gestimmt.
Wegen der für meine Verhältnisse extremen Häufung von Defekten hab ich mich dann entschieden, erstmal mit dem Zug nach Bielsko-Biała (der Stadt von Lolek, Bolek und Tola!) zu fahren. So bin ich immerhin in 2 ½ Tagen auf die Strecke gekommen, die @pedal-ritter am ersten Tag geschafft hat.
Da bin ich nun in Bielsko-Biała und muß gleich zum Sattler, mal sehen, ob der den Rucksack repariert.
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So, Rucksack ist in 3 Stunden beim Sattler abzuholen, Wäsche wird in der Zeit auch gewaschen, ich gönne mir ein Kompot (ist ab Polen und weiter östlich trinkflüssig mit mehr oder weniger Obst drin, quasi wie Resteverwertung vom Einkochen) in einem veganen Bistro und mache Pläne.
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So, Rucksack ist in 3 Stunden beim Sattler abzuholen, Wäsche wird in der Zeit auch gewaschen, ich gönne mir ein Kompot (ist ab Polen und weiter östlich trinkflüssig mit mehr oder weniger Obst drin, quasi wie Resteverwertung vom Einkochen) in einem veganen Bistro und mache Pläne.
Anhang anzeigen 1336124
Die Strecke fordert Mensch und Material. Glückwunsch zur Leistung. :daumen: Ich drücke die Daumen, dass Du gutes Wetter und keine weiteren Defekte hast. Danke für die tollen Bilder und Deinen Bericht
 
Die Strecke fordert Mensch und Material.
Gewiß, aber beim Rucksack war es einfach eine Fehlkonstruktion. Der hat fast nichts zu tragen, maximal so 3 kg. Sowas habe ich immer dem Billigsegment zugeordnet, nicht einem Markenprodukt.
Egal, hab die Zeit bisher genutzt, um die Stadt etwas besser zu kartieren für die OpenStreetMap. V.a. wichtige Dinge wie Bäcker, Wechselstuben und Frisöre :D


Nebenbei war ich zufällig beim Hersteller eines meiner Schlafsäcke (Pajak) im ehemaligen Showroom, der gerade Platz für eine neue Maschine machen mußte.

Und ich wurde von einem DHL-Boten (!) auf gutem fachlichen Niveau auf mein Rad angesprochen! Der hat mir auch gleich zwei Trails im lokalen Bikepark als Flowtrails empfohlen ( RocknRolla und Twister)

So, noch was von gestern: hier hat mich mein per bikerouter.de etwas angepaßter Track rechts hochgeschickt, statt einfach gerade zu der Siedlung. Gemessene 35%, teilweise möglicherweise mehr, dafür eine ganz nette Abfahrt auf dem roten Wanderweg...
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So, mal wieder eine Meldung.
Nachdem alles abgeholt war, konnte ich mich nicht wie geplant auf den Rückweg in die Berge machen, denn ich war völlig kraft- und appetitlos. Also hab ich mir nochmal eine feste Unterkunft genommen und lange in der Horizontalen verbracht.
Am nächsten Morgen ging es wieder und so war ich nachmittags wieder auf dem Track.
Ich hab es sogar geschafft, an zwei kurz hintereinander liegenden PTTK-Hütten vorbei zu fahren und dann kurz hinter dem bisherigen Höhepunkt von ca. 1.330 m eine dort stehende Hütte (Szałas) für die ausgesucht.
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Mein Nachtlager war bereitet, neben der Hütte, weil die innen etwas ranzig ist. Plötzlich steht da jemand und fragt mich, ob ich keine Angst vor Wölfen habe, hier würde ein Wolfspfad verlaufen.
Dann bot er mir noch an, doch zur nur wenige Minuten entfernten Hütte umzuziehen, Die deutlich besser sei.
Hab ich dann gemacht. So wurde es noch ein polnischer Restabend mit Artur bei Lagerfeuer, frischem Bergtee (Hain-Geiskraut und Minze), Gespräch und tschechischem Pflaumenschnaps.
Artur wohnt in der Nähe, kümmert sich um die Hütte, ist auch oft dort und war auch per Rad mit Bikepacking-Ausrüstung gekommen. Inklusive Silky Bigboy, Werkzeugkoffer und der Flasche Hochprozentigem. Teekessel, Tassen, Schnapsgläsergibt es auf der Hütte Sofas und Betten auch.
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Artur hat dieses Jahr auch an der Carpatia Divide teilgenommen.
Nach einem guten Schlaf gab es noch ein gemeinsames Frühstück mit Artur, der dann zur Arbeit aufbrach.
 
Der heutige Freitag begann mit einem eher kurzen Aufstieg gefolgt von einer langen Abfahrt, ab der Hütte Hala Miziowa erst schön technisch über Wurzeln, Holz und Stein, dann auf zerfahrenem Forstweg und später Asphalt hinab bis Korbielów.
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Nachtrag 1: Arturs Hinweis auf Wölfe (und Bären) in der Gegend wurde später durch ein Erklärschild und den daneben befindlichen vor Wolf und Bären sicheren Müllbehälter betont.
Nachtrag 2: natürlich kam der gestrige Tag nicht ohne eine neue Überraschung aus, von meiner nagelneuen Ortlieb-Rahmentasche hat sich das Klettband gelöst. Ist aber erstmal nicht schlimm.
 
Hinter Korbielów bzw. dem Nachbarort Krzyżowa geht dann der Anstieg Richtung Babia Góra Trails los, auf der Zufahrtsstraße für einige hoch gelegenen Häuser.
Nach einem Schlenker in die Slowakei ist man schon auf dem Wegenetz, hier heißt das aber Babia Hora Trails. Der schmale (Edit, Autokorrektur) gescheiterte geschotterte Verbindungsweg bringt einen dann zum Einstieg des Tabakowy-Trails. Hier natürlich ein Foto davon.
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Der Tabakowy ist ebenso als Verbindungsweg konzipiert und kann in beide Richtungen befahren werden. Mir kam allerdings niemand entgegen.
Eigentlich ein leichter Weg, aber um hier schnell fahren zu können, muß man ziemlich präzise lenken, denn es ggeht teilweise eng und kurvig zwischen Bäumen durch und manche Hindernisse sind ziemlich mittig im Weg, v.a. Baumstümpfe.
Unten in Zawoja angekommen gibt es zwar kein richtiges Trailcenter, aber eine Toilette mit Dusche (kostenlos) und eine Radwaschmöglichkeit.
Neben dem Pumptrack ist noch so ein eigenartiges Objekt mit sinnfreien Installationen, aber auch zwei Wetterschutzdächern und Grill. Das erweckt stark den Eindruck, daß hier die Fördersumme noch ausgeschöpft werden mußte und dann irgendwas mit Förderung des traditionellen lokalen Holzhandwerks in den Antrag geschrieben wurde.
Für mich heute der fast perfekte Übernachtungsort.
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Das ist sie übrigens, die Babia Góra/Hora. Über 1.700 m hoch und nicht legal per Rad zugänglich, Nationalpark und so...
 
Zuletzt bearbeitet:
Fortsetzung.
Die Nacht war gut, es konnte weiter gehen.
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Erstmal auf Babia Góra Trails (BGT) - Podbłędny, Mosorny Groń, Zimna Dziura - den Berg hoch zum Mosorny Groń, der auch Bergstation eines Lifts ist. Neben den BGT ist hier noch ein kleiner Bikepark mit 3 Strecken.
Da es Sonnabend war, war schon früh durchaus Betrieb, mit recht hohem E-Anteil für die Gegend geschätzt 40%.
Zwei E-Biker durfte ich auch an einer kleinen Kante mit folgender Anliegerkurve beobachten, die sind das passiv sitzend (!) abgerollt :oops:

Dank Hinweis von @pedal-ritter hatte ich mir noch frisch eine Ausweichroute für das Tragestück (gelber Weg?) zusammengebastelt, die sich erst als erwartungstreue Abfolge verschieden ausgewaschener Forstwege darstellte, sich dann aber so entwickelte:
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Forstweg mit Aussicht

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Singletrail


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technischer Singletrail, hier mit Kreuz für den Flugzeugabsturz vom April 1969 (siehe auch Fahrt von @pedal-ritter weiter oben im Thread und am Berg).
 
Allerdings würde ich über diesen tollen und langen Trail keine Leute im Rennmodus schicken. Schon bei den optimalen trockenen Bedingungen, die ich hatte, war es teilweise sehr anspruchsvoll bzw. absturzgefährdet. Ohne Zeitdruck ist dieser Weg ein echter Hammer! Die Richtung dürfte einigermaßen egal sein.
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Nachdem ich die offizielle Carpatia Divide-Route wieder erreicht hatte, ging es gemäßigter weiter, wieder mal gerne auf großen losen Steinen.
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Oder über von der Erosion rauspräparierte Platten.
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Irgendwo auf dem langgezogenen Bergrücken bin ich dann abgebogen, da ich bis Sonntag in Krakau sein wollte. Die Bahnstrecke wird momentan erneuert, daher gibt es Schienenersatzverkehr.
Also hab ich mir eine Strecke mit dem Profil "Gravel, mehr offroad" vom bikerouter.de berechnen lassen.
Zunächst ging es mehrere hundert Tiefenmeter auf einem markierten Wanderweg bergab.
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Wie man sieht, der Boden wird weicher.
Auf dieser Abfahrt habe ich meine Fahrtechnik bezüglich solcher V-förmigen Wege deutlich ausgebaut.
 
Weiter ging es über Asphalt und ein paar Hügel, wenig spektakulär aber durchaus noch teilweise sehr steil mit einer Übernachtung auf einem Fußballplatz in schon ziemlich bebauter Gegend und im Zickzack auf kleinen Straßen mit gelegentlichem Pfad durch das ausufernde Umland von Krakau bis auf den Rynek im Stadtzentrum.
Impressionen:
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Genau um 12 Uhr war ich auf dem Krakauer Rynek, hab dann gleich einen Zug nach Katowice genommen und dann weiter nach Wrocław/Breslau. Die Alternativen waren nicht so zahlreich, da die Fahrradplätze ziemlich ausgebucht waren.
So hatte ich noch einen Abend und einen Vormittag in Wrocław.
Rad im Hostelzimmer? Kein Problem!
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Die Typen findet man in der ganzen Innenstadt, Die hatten sogar gerade ihr Festival, wie dem Schild zu entnehmen ist.

Heute morgen war dann noch Zeit für eine kleine Runde von Breslau Altstadt über Manhattan ...
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(dahinten, die weißen Häuser, das ist Manhattan)

... auf den Kilimandscharo
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... in dessen Nachbarschaft sich die pumpende und hüpfende Szene der Stadt trifft
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Mit der Fahrt in Regionalzügen durch das Flachland endet diese Reise unspektakulär.
 
Spannende, und harte Strecken - danke für die Berichte!
Es scheint, ihr stellt du die Postings samt ausführlichem Text auf dem Smartphone her - ist das nicht arg zeitaufwendig und nervig?
Die Ortsangaben, Namen und Begriffe sind - auch wg. massenhaft ŽįęřȘtriçȟłeiń - für meinereins ein wilder Wirbel, der sich allen Speicherversuchen widersetzt.
Damit tät ich mich vielleicht am meisten schwer auf so einer Tour... "war ich da nicht gestern schon?"
 
Danke @pedal-ritter und @jalgrattad für eure sehr spannenden Berichte. Werde mir die Strecke für kommenden Sommer mit einem Freund vornehmen.
Welche Erfahrungen habt ihr sonst noch gemacht beim wilden Campen dort bzgl. Wölfe und Bären? Das ist für mich absolutes Neuland.
 
stellt du die Postings samt ausführlichem Text auf dem Smartphone her - ist das nicht arg zeitaufwendig und nervig?
Ja, schon ein bisschen, aber man kann sich dran gewöhnen. Im Urlaub hab ich auch die Ruhe dafür. Und ich spare mir erstmal jede Menge Dateitransfers, da die Fotos ja auch vom Fon kommen.

Die Ortsangaben, Namen und Begriffe sind - auch wg. massenhaft ŽįęřȘtriçȟłeiń - für meinereins ein wilder Wirbel, der sich allen Speicherversuchen widersetzt.
Damit tät ich mich vielleicht am meisten schwer auf so einer Tour... "war ich da nicht gestern schon?"
Ich kann mich nach einer Tour immer besser in der durchfahrenen Gegend orientieren. Die ł,ó,ą und ę sind irgendwann genauso schwierig wie ä, ö, ü und ß - einfach ein bisschen die Sprache lernen :D
 
Welche Erfahrungen habt ihr sonst noch gemacht beim wilden Campen dort bzgl. Wölfe und Bären?
Im Gebirge, also abseits der Orte, würde ich schon die zahlreich vorhandenen Hütten (Szałas) nutzen, oder ein Zelt. So häufig sind Begegnungen mit Bären und Wölfen nun auch nicht.
Zelt kann man sich aber sparen, wegen der vielen Hütten, bewirtschaftet und unbewirtschaftet.

Das ist das nahe Bergland der Leute aus dem schlesischen Verdichtungsraum (2 Stunden mit dem Zug von Katowice), daher ist Infrastruktur reichlich vorhanden.

Wie es weiter östlich aussieht, kann ich nicht sagen, außer, daß es auf dem rot markierten Beskiden-Hauptwanderweg (Główny Szlak Beskidzki, GSB), auf dem die Strecke immer mal wieder verläuft, regelmäßig Hütten gibt.

Werde mir die Strecke für kommenden Sommer mit einem Freund vornehmen.
Schön.

Noch ein erfreulicher Punkt: es gibt keine Konflikte mit Wanderern, ich hatte jedenfalls null Probleme.
Am Anfang, in der Czantoria-Region waren die meisten Touristen, danach nur noch wenige.
 
Hi, nen krassen Bericht hab ich nicht . Ich war dieses mal aber wieder 3 Wochen schön auf Tour mit meinem kleinen Gossamer 1p Zelt.. von München nach Split rüber nach Italien / Ancona.
Eigentlich wollte ich dann per bike dann weiter nach pompei, Neaples dann Rom. Ich war so fertig dass ich die Strecke dann mit dem Zug gemacht hab.

Warum ich so alle war ist auch der Grund warum ich hier schreibe 😅

Der Wind an der Küste in Kroatien war einfach zuuu krasss. Bis lurze nach Rijeka ging es eigentlich noch sehr gut an dem Tag . Aber die Tage darauf holy shit. Der Plan war an der Küste entlang nach Split dann weiter nach Dubrovnik. Der Blick runter auf's Meer war genial. Und hab mit dem Wind echt gekämpft. Besonders an den Schluchten wo es serpentinenmässig landweinwärts und dann wieder in Richtung Meer ging bin ich von Rad runter und hab geschoben. Das war mit zu scary da an den steilen Küstenabhängen.

Mit der Strategie bin ich bis sagen wir 20km nach Karlobag gekommen (https://www.google.com/maps/place/Karlobag,+Croatia/@44.5284238,15.0728705,3a,75y,90t/data=!3m8!1e2!3m6!1sAF1QipO0caFNYD5KMO3CVHYsjpiqgfKTNYbhsdBWwTL_!2e10!3e12!6shttps://lh5.googleusercontent.com/p/AF1QipO0caFNYD5KMO3CVHYsjpiqgfKTNYbhsdBWwTL_=w203-h114-k-no!7i4276!8i2406!4m13!1m7!3m6!1s0x13355dfc6bbcf517:0xa1798ff631b49f98!2s21000,+Split,+Croatia!3b1!8m2!3d43.5081323!4d16.4401935!3m4!1s0x47622e84b6ba0db5:0x400ad50862bc360!8m2!3d44.5283935!4d15.0728989) .

Und da war diese ein Schlucht wo man den Wind richtig laut dröhnen gehört hat. Und eine Schlucht später war Ende im Gelände. Ich bin vlt. einen halben Meter aus dem Windschatten der Berge iRichtung landeinwärts getreten und der Wind hat mich glatt umgehauen. Gerade noch das Bike vom Wegfliegen abbringen können. Ich hab dann alles versucht kriechen, an der Leitlplanke lang, die andere strassen Seitre versucht. Ich hatte die Hosen voll kann ich nicht anders sagen. So also bin dann wieder nach Karlobag zurück und mir erstmal ne fette Fischplatte gegeben und nach gedacht. Irgendwo wildgecampt, aber weinig gepennt weil der Wind ziemluch heftig und ohne Unterbrechung gegen das Zelt geknallt ist. Am nächsten morgen bin ich aber wieder Richtung Split gestartet bis zur der Schucht. Wieder kein Durchkommen. Also wieder den ganzen Weg zurück nach Karlobag dann weiter nach Prizna (https://www.google.com/maps/place/Trajekt+Prizna+-+Žigljen+(Pag)/@44.6019497,14.9702638,3a,75y,90t/data=!3m8!1e2!3m6!1sAF1QipMfXWcW3NLmsJ1YD4iDS75JZETPErTm4iNK0mpi!2e10!3e12!6shttps://lh5.googleusercontent.com/p/AF1QipMfXWcW3NLmsJ1YD4iDS75JZETPErTm4iNK0mpi=w152-h86-k-no!7i4608!8i2592!4m13!1m7!3m6!1s0x13355dfc6bbcf517:0xa1798ff631b49f98!2s21000,+Split,+Croatia!3b1!8m2!3d43.5081323!4d16.4401935!3m4!1s0x476235c3a3014c05:0x9f325c7178a9f1f3!8m2!3d44.6019497!4d14.9702638)

Die Fähre rüber und weiter nach Süden über Zadar. Das war wirklich schön da zum fahren. Zuerst hatte ich etwas die Sorge dass es auf der Insel genau so heftig werden könnte, weil man ja sehen konnte wie leergefegt die östliche Seite ist praktisch nur Sand und Stein. Aber die andere Seite der Insel war schon etwas begrünter und der Wind war auch absolut ok.

Traumhaft schön war dann hinterher die Abfahrt aus dem 800m hohen Berg runter nach Trogir am Abend. Da hab ich echt noch auf Komoot geflucht warum mich das Teil nach zig Stunden kurz vorm Ziel noch in die Pampa schickt mit keine Ahnung 17% Steigung aber die Abfahrt war wunderschön.

So das war's hoffe es war nicht zu langweilig geschrieben 😅


EDIT: Aber sie habe ich kennengelernt eine hardcore bike packerin die schon in in den 70er unterwegs war. Sie hat mir erzählt wie sie in Afghanistan war und nicht weit von ihr ein Talibanbombe hoch ging. Was sie alles erlebt hat... verdient sehr viel Respekt. Pakistan muss unglaublich schön sein im Frühling. Hier ihre website https://www.escapertravels.nl/
Achtung rant!

ps: leider waren auf den camping plätzen sonst nur einmal bike-packer dabei (das war in Ljubljna sehr sehr schön die Altstadt) Ansonsten sah man nur Autofahrer mit ihren e-bikes oder die üblichen Camping container. Aber in Kroatien selbst habe ich auch kaum Biker gesehen also bis auf touris 1x war das, die sich ihre Räder im Hotel geliehen haben. Vor allem waren nur noch e-bikes unterwegs. In AT war zb. einmal der Pass nicht befahrbar aber es gab nen Bus Shuttle der uns weitergebracht hat. Der Bus war bis in die letzte Ecke mit E-bikes voll. Jedes so gefühlt 20kg (ich musste den helfen das Zeugs in den Bus zu laden). Es gab da nur mich, einen Rennradfahrer und ne Gruppe von 3 Mädels ohne Motor. Ich meine was soll man sich mit den Leuten austauschen welches Hotel den besten Strompreis hat 😂)
 

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Heftig, was Du da beschreibst. Das hört sich ganz nach der berühmt berüchtigten Bura an, der Wind, der auch schon mal einen ganzen Eisenbahnzug umwerfen kann (=>Parenzana).
Gut, dass alles gut ging bei Dir:daumen:
 
Das ist der Wind. Bora. Genau. Darüber hat mich dann jemand auch aufgeklärt - hinterher. Ich frag mich die ganze Zeit, ob der Wind landeinwärts, also weiter östlich im Landesinneren auch so heftig gewesen wäre. Dann hätte ich über diese Route Dubrovnik doch schaffen können. Beim nächsten Mal muss mich schlau machen.

Was traurig zu sehen war, waren die vielen sehr alten Frauen die in Split vom Plastikflaschensammeln leben müssen. (Nicht nur in Split) Ich hab eine Frau gesehen die offensichtlich auch psychisch angeschlagen war und in den Müllcontainern gesucht hat..während ich am Supermarkt mein Zeugs gegessen ha. Ich hab sie verfolgt und immer nach einem ATM gesucht, weil ich keine Kruna mehr hatte. Als ich das Geld hatte hab ich sie leider verloren. Beim Suchen hab ich dann eine ältere Omi gesehen und ihr die 100 Kr in die Hand gedrückt. Sie konnte es kaum fassen wie sie mich angesehen hat. Das war sehr berührend und ich bin auf meinem bike schnell Weg sonst hätte ich noch pipi in den Augen bekommen. Hoffe sie konnte sich an dem Tag etwas ausruhen
 
Der Wind ist Fallwind von den Hügeln zum Meer raus und dort ablandig, im Hinterland gibt es die Bura nicht.
Die Armut bei der nicht arbeitenden Bevölkerung (egal ob Arbeitslos oder Rentner) wird noch schlimmer, sobald Kroatien den Euro einführt, da diese Bevölkerungsgruppe keine entsprechenden Einkommenssteigerung hat. Auch heute schon können viele nur durch Unterstützung innerhalb der Familien überleben.
 
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