Servus,
Sorry, ich habe jetzt schon einige Beratungen von Dir gelesen und muss doch immer wieder den Kopf schütteln,
keine Sorge, bei mir braucht man sich weder fürs Lesen noch fürs Kopfschütteln zu entschuldigen. Auch Orby hält von meinen Beiträgen nichts, was durchaus in Ordnung ist. Dass Faby mit dem Occam nun zufriedener als mit dem von euch empfohlenen Spark ist zeigt mir aber, dass meine Einschätzungen und Herangehensweise so verkehrt nicht sein können. Trotzdem wäre es hilfreich wenn man zur Aussage, dass man es schlecht macht auch gesagt bekäme, wie man es besser macht.
Davon abgesehen ersetzt ein Forum keine Probefahrt. Gehe in 3 Fahrradläden und du wirst 5 Fahrräder empfohlen bekommen, wovon möglicherweise nur 2 zu dir passen. Eine Beratung kann immer nur die Richtung weisen. Den Kopf schütteln darfst du dann, wenn das Rad das Einsatzspektrum nicht abdeckt, denn dann gilt es als ungeeignet. Das Trek ist für den Einsatzzweck alles andere als ungeeignet. Ich kenne auch eine junge Dame, welche sehr zufrieden genau dieses Fahrrad als Allrounder nutzt.
Welches Rad es letztendlich wird müssen Kopf und Körper eigenständig entscheiden, denn nicht jeder wird mit dem gleichen Rad auf identischer Strecke glücklich werden.
Allerdings musst Du akzeptieren, dass andere es anders sehen.
Wenn alle der selben Meinung wären, würde das Forum nicht funktionieren, deshalb halte ich die Meinung aller User für wichtig. Damit ich andere Sichtweisen nicht nur respektiere sondern auch akzeptiere, ist allerdings eine hinreichend überzeugende Argumentation von Nöten. Ohne zu hinterfragen und zu diskutieren würde man kein zufriedenstellendes Endergebnis erreichen.
Im aktuellen Fall frage ich mich allerdings worüber du denn mit mir diskutieren möchtest, denn wie ich das sehe ..
Sowohl das Fuel EX, wie das Stumpie, Spark oder Trance sind definitiv laufruhiger bergab, als ein 26er Nerve
.. sind wir doch der selben Meinung?
Aber solange Du davon überzeugt bist, ist es okay.
Dass sich auch ein altes 26" Rad ohne Traktionsprobleme und Unruhe fahren lassen sollte hat wenig mit Überzeugung zu tun, denn viele haben das ihr halbes Leben lang so praktiziert und ich tue das teils noch immer. Dabei steht es außer Frage, dass moderne Räder in dieser Hinsicht besser geworden sind. Ich hielt dennoch für wichtig zu erwähnen, dass das besagte Problem von Fahrtechnik/Fahrwerk/
Reifen(druck) kommen kann und ein neues Rad das nicht automatisch löst. Für viele sind die modernen Geometrien und 29" Laufräder stets eine Lösung für alles, doch das ist nicht der Fall. Die modernen Räder machen vieles besser, manches schlechter und so einiges einfacher. Auch wenn einen das neue Rad bei vielem unterstützt, hat sich die grundlegende Fahrtechnik nicht geändert, sondern sie wird nur in unterschiedlichem Maße ausgeführt. Letztendlich ist es die Kombination aus Rad und Fahrer, welche das Fahrerlebnis beeinflusst.
Das Trance ist übrigens trotz 115 mm Hinterbau gut für S2 Abfahrten zu verwenden.
Ich bin das Trance nie gefahren, kenne aber das Tallboy und weiß was es kann. Man sollte allerdings nicht von sich selbst ausgehen, sondern sich in die Lage der Hilfesuchenden versetzen, sodass dann meist ein anderes Rad rauskommt als man selbst verwenden würde. Das Trance würde ich für S2 nicht empfehlen, wenn man sich auf derartigen Strecken unwohl fühlt und die Fahrtechnik möglicherweise noch nicht passt. Um ehrlich zu sein wäre es auch nicht meine erste Wahl. Die Frage ist natürlich wie häufig solche Strecken vorkommen, denn runter kommt man immer "irgendwie".
Vielleicht solltest Du weniger an Zahlen hängen und dafür ein paar moderne Räder fahren. Hilft vielleicht.
Das schöne an diesem Forum ist, dass es so gescheit ist, dass es sogar weiß wann ich welche Räder fahre und woran ich so hänge. Toll
Zum Thema Zahlen:
Ich bin ein großer Fan von Theorie, da sie hilft gewisse Dinge zu verstehen. Nachdem ich aber keinen Rahmen bauen, sondern primär das Rad fahren und warten muss, ist die Praxis für mich der deutlich wichtigere Faktor, sodass Zahlen weniger ausschlaggebend für mich sind. Beim Thema Fahrrad bin ich in der Theorie deshalb zugegeben auch nur mäßig fit. Es genügt mir zu wissen was sich wie auswirkt.
Zum Thema moderne Räder fahren hilft:
Aus netten Gesprächen ergibt sich häufiger mal die Möglichkeit einer Probefahrt bzw. eines Radtausches auf dem Trail. In jedem Fall bekommt man durch die Gespräche mit wer wann mit welchem Bike zufrieden ist und wer nicht, ob es für den Zweck passt, ob es zu groß oder zu klein ist, overbiked oder underbiked und aus welchen Gründen man sich für dieses Modell entschieden hat. Solche Aussagen sind in Summe viel wert, jedenfalls mehr als einzelne Testberichte.
Da ich selbst kein großes Rad habe und auch keines in den Flieger mitnehme, kenne ich die modernen Geometrien zudem von den Leihrädern. Meine Beratungen basieren auf diesen Erfahrungen und Informationen, welche auch das jeweilige Können berücksichtigen.
Und es gibt genug Beispiele, dass ein modernes 29er auch für kleinere Menschen passt.
Die gibt es bestimmt, aber das ist etwas, was jeder für sich selbst entscheiden sollte. Es geht auch nicht darum ob es passt, sondern darum was besser passt. Der größte Fehler, den man machen kann ist den Trends blind zu folgen. Wie hansmeier und Remux habe auch ich die Erfahrung gemacht, dass sich die meisten kleineren Frauen auf 27,5" Laufrädern wohler fühlen. Diejenigen, welche 29" Laufräder fahren, haben diese meist nur auf Empfehlung gekauft und keinerlei Vergleich zu etwas anderem, was dazu führt, dass sie zufrieden sind. In Nauders habe ich allerdings mal ein zierliches Mädl getroffen, welches 29" für besser empfunden hat. Warum es hauptsächlich andersrum ist liegt daran:
Alle Frauen im Bekanntenkreis inkl. meiner Freundin fühlen sich auf 27,5ern deutlich wohler, da der 29er einfach sehr viel
Reifen in einem kleinen Rahmen ist. Da ändert auch die neueste Geo nichts dran.
das Bike braucht auch sehr gute Uphill Qualitäten, ich will mich nicht die HM rauf quälen müssen.
Allgemein lässt sich sagen, dass die größeren Räder heutzutage deutlich besser den Berg rauf gehen als vergleichbare ältere Modelle. Nichtsdestotrotz bleibt ein Berg weiterhin ein Berg, sodass es hauptsächlich von der körperlichen Fitness sowie der Sitzposition abhängt ob man sich den Berg hochquält oder nicht. Jedes All-Mountain geht in der Regel noch gut den Berg rauf.
Allerdings ist es scheinbar nicht so laufruhig und gutmütig wie das Trek, aber es macht mir auch Spaß, wenn das bike mich ein bisle fordert und ich mit meinem Körper noch arbeiten muss. Es kam mir etwas spritziger/agiler im Antritt vor als das Trek, das gefällt mir
Leider stellt jedes Fahrrad einen Kompromiss dar, sodass man den für sich passenden finden muss. Da dir die Unterschiede nun bekannt sind, musst du dich fragen ob Effizienz/Geschwindigkeit/Vortrieb bergauf oder Sicherheit/Reserve bergab wichtiger sind. Es hängt auch davon ab wie die Auf- und Abfahrten aussehen und wie häufig diese vorkommen. Arbeiten solltest du mit dem Körper allerdings bei jedem Rad.
Gruß