Heute hatte ich mal ein Wanderer-Erlebnis der ganz unangenehmen Sorte, sowas ist mir bisher noch nie untergekommen, ich könnte mich echt immer noch aufregen, wenn ich daran denke...
War heute mit 3 anderen Bikern auf dem Hochsträss unterwegs. Wir fuhren gerade auf dem Waldrandtrail (südliches Ende vom Maienwäldle/Klosterwald), wer sich dort auskennt, weiß bestimmt, was ich meine. Plötzlich taucht eine Wanderin auf, Ende 50-Anfang 60, mit einem Schäferhund im Schlepptau. Sie ruft uns zu: "Na, tut ihr mal wieder den Wald umgraben". Wir haben es zunächst ignoriert, aber sie war wohl auf Konfrontation aus, machte weiter mit: "Ihr wisst schon, dass das illegal ist? Das ist eine Unverschämtheit was ihr da macht, ihr seid Naturzerstörer, das nimmt überhand, man sollte euch alle anzeigen, ihr dürft das gar nicht, dass ist eine Sauerei, was ihr da macht, schaut ins Waldgesetz, das ist illegal hoch drei etc. etc."
Ich hab versucht, irgenwie dagegen zu argumentieren, aber das hat sie einfach abgekanzelt, indem sie mich als "vorlautes, freches Bübchen" bezeichnet hat, ich solle jetzt mal die Klappe halten und ihr zuhören, das wäre doch eh alles erlogen und falsch, was ich sage. Diskutieren konnte man mir ihr leider gar nicht, da sie völlig ignorant auf ihrem Standpunkt beharrte ("ich kenne mich aus hier im Wald, ihr habt doch alle keine Ahnung"), und sie war dermaßen aggressiv, dass ich echt schon Angst hatte, sie würde gleich handgreiflich werden.
Es fielen Sätze und Vorwürfe wie (kleine Auswahl):
"90% aller MTBler sind doch Arschlöcher, die nehmen keine Rücksicht, man kann hier gar nicht mehr spazieren gehen, ohne überfahren zu werden" (nachdem ich sagte, dass 90% aller Biker sehr wohl vernünftig und rücksichtsvoll sind)
"Wenn der Jäger oder der Schütz euch erwischen, kriegt ihr richtig Ärger, die machen euch den Garaus, da zahlt jeder von euch 85€ Strafe, mit denen legt ihr euch besser nicht an" (Bußgeld in dieser Höhe glaube ich schon mal gar nicht, vor allem: Wer zwingt uns, dem Jäger unsere Namen, Daten etc. zu geben?!)
"Ihr verscheucht die Rehe, es ist gerade Brut- und Nistzeit, ich sehe ständig Rehe flüchten, die von Radfahren aufgescheucht werden, und die brechen sich die Beine in den Löchern, die ihr mit euren Rädern in den Boden fräst, und die ihr buddelt, um eure Rampen zu bauen" (welche Löcher?! und vor allem: Es gibt Studien, die besagen, dass MTBler und Wanderer ähnliche störende Auswirkungen auf das Wild haben, siehe DIMB-Open-Trails-Flyer. Hab ich ihr auch gesagt, darauf kam "Ach hör auf mit deinen verlogenen Studien, stimmt doch alles nicht". Und vor allem: Als ob ihr Schäferhund die Rehe nicht genauso aufscheuchen würde. Und mal ehrlich: Auf den - legalen - Schotterwegen störe/verscheuche ich die Rehe doch im selben Maße wie auf dem Trail... zumal ich dort wesentlich schneller fahre als aufm Trail, also erschrecken sie sich eher mehr)
"Das ist illegal hoch drei, eine Schande, wie ihr mit der Natur umgeht, das gehört bestraft... usw."
Nach 5 Minuten hatte ich keine Lust mehr, da sie einen nicht mal zu Wort hat kommen lassen und ihr meine Argumente offenbar total egal waren. Ich habe noch nie eine so unverschämte, ignorante und diskussionsunfähige Person erlebt, hoffen wir dass das unter Wanderern die Ausnahme bleibt...
Nehmt euch vor diesem Weib in Acht, rate ich euch, die ist fuchsteufelswild!!!
Mich würde jetzt nur mal interessieren, ob ihr sowas auf den Trails rund um Ulm schon öfter erlebt habt und wie ihr damit umgegangen seid? Für mich war das mal eine ganz neue Erfahrung, die mich echt traurig und nachdenklich macht...