Umstieg von SuSE auf Mandrake?

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Hab vor ein paar Monaten mal spasseshalber SuSE parallel auf meinem rechner installiert in der hoffnung mich schnell dran zu gewöhnen und M$ den rücken zuzukehren.
leider hat suse mir mehr steine in den weg geräumt, als mir lieb war.

konkret: ich konnte sogut wie keine software aus dem netz installieren.
(rpmpackage, yast).
fast immer hat irgendeine datei gefehlt, wo ich keine ahnung hatte, was er eigentlich von mir will und wo ich diese dateien herbekommen soll.

nun biete easylinux eine DVD mit Mandrake Linux 9.2 an. (suse war nur auf einer CD).
lohnt sich der umstieg denn?

was wird anders?
kann sich die software die fehlenden dateien nicht selbst irgendwo besorgen?
im hinblick auf softwareinstallation wurde mir mal mitgeteilt, dass suse da im speziellen nicht optimal ist.
 
Chriz schrieb:
Hab vor ein paar Monaten mal spasseshalber SuSE parallel auf meinem rechner installiert in der hoffnung mich schnell dran zu gewöhnen und M$ den rücken zuzukehren.
leider hat suse mir mehr steine in den weg geräumt, als mir lieb war.

konkret: ich konnte sogut wie keine software aus dem netz installieren.
(rpmpackage, yast).
fast immer hat irgendeine datei gefehlt, wo ich keine ahnung hatte, was er eigentlich von mir will und wo ich diese dateien herbekommen soll.

was wird anders?
kann sich die software die fehlenden dateien nicht selbst irgendwo besorgen?
im hinblick auf softwareinstallation wurde mir mal mitgeteilt, dass suse da im speziellen nicht optimal ist.


Du hast vielleicht nur vergessen, die Paketabhängikeiten zu überprüfen:
rpm -qR -p Paketname.rpm
rpm -q --requires -p Paketname.rpm
 
Chriz schrieb:
leider hat suse mir mehr steine in den weg geräumt, als mir lieb war.

konkret: ich konnte sogut wie keine software aus dem netz installieren.
(rpmpackage, yast).
fast immer hat irgendeine datei gefehlt, wo ich keine ahnung hatte, was er eigentlich von mir will und wo ich diese dateien herbekommen soll.

Diese Probleme kennt wohl jeder Benutzer einer Distri basieren auf RPM, (SuSE, RedHat, Mandrake, Fedora...)
Abhilfe schafft, wie du bereits angedacht hast, eine andere Distribution. Leider ist Mandrake nicht besser in der hinsicht. Ich persönlich finde YaST sogar besser als die Mandrake Tools.
Mein Vorschlag wäre ein ganz anderer und zwar Gentoo!

Gentoo ist eine geniale Linux Distribution mit dem geilsten Paketmanager überhaubt. Voraussetzung ist eine flotte Inet Verbindung, da alle Pakete (natürlich die neusten) aus dem Inet runtergeladen werden. Dabei werden allerdings keine Binaries (schon kompiliert) runtergeladen sondern nur der Sourcecode. Das hat fast nur Vorteile:
- Software ist nicht so groß
- Alles wird für deinen Prozessor kompiliert -> extreme Geschwindikeitsvorteile
- Du kannst selbst bestimmen, was das Paket für Funktionen, Protokolle etc. unterstüzt.

In der Praxis sieht das so aus:
Du willst zum Beispiel Gimp (Bildbearbeitungsprogramm) installieren.
Erstmal musst du eine Konsole aufmachen:
$ su //Damit bekommst du root Rechte
# emerge sync //Du lädst die Liste der aktuellsten Pakete runter (ich machs nur so ca. 1 mal pro Woche
# emerge gimp //Dauert ca. 30min und dann kannste einfach Gimp starten :)

Jetzt denkst du wahrscheinlich, warum nicht jeder Gentoo benutzt. Es gibt einen einfachen Grund: Gentoo wurde für die Leute konzipiert, die genau bestimmen wollen, was ihr System macht, können soll und so weiter. Dadurch ist die Installation sehr schwierig und nimmt viel Zeit in Anspruch. Zum Glück gibt es sehr gute Dokumentationen, wo du wirklich jeden Schritt erklärt bekommst. Bis dein System mit Grundsystem und grafischer Oberfläche läuft, kannst du schon 3-4 Tage dauern.

Lohnen tut es sich auf jeden Fall!!! Mein Gentoo System läuft seit 1 Jahr ohne Probleme und ist wirklich viel schneller als andere Distris wie SuSE.

Für weiter Informationen: http://www.gentoo.de

VIEL Spass :)
 
cyclon3 schrieb:
- Alles wird für deinen Prozessor kompiliert -> extreme Geschwindikeitsvorteile

Naja, so krass sind die Unterschiede nicht ... auf keinen Fall "extrem". Das Gentoo schneller ist als SuSE liegt wohl hauptsaechlich nicht an CPU-optimierten Code, sondern an fehlendem Ballast. Den schleppen SuSE & Co. naemlich zu hauf mit sich rum. Da wird standardmaessig schon mal Apache, MySQL, PostgreSQL, irgendwelche FTP-Server und haufenweise anderer Kram installiert, den der Normaluser einfach mal nicht benoetigt. Wozu eigentlich?

Die Paketverwaltung von Gentoo ist sehr gut, Gentoo ist aber nichts fuer Leute, die gerade anfangen. Fakt. Du sagst ja selber, dass es einige Tage dauern kann, bis man etwas lauffaehiges hat.

Eine sehr gute und ausgereifte Paketverwaltung, die sich um alle Abhaengigkeiten kuemmert ist die von Debian. apt-get install blabla und fertig ist die Geschichte. Zumal die hier die Wahl zwischen fertigen Binaries und Sourcecode-Paketen hast.

RPM hat in der Hinsicht Schwachstellen.

Gruesse, Marcus
 
rikman schrieb:
Naja, so krass sind die Unterschiede nicht ... auf keinen Fall "extrem". Das Gentoo schneller ist als SuSE liegt wohl hauptsaechlich nicht an CPU-optimierten Code, sondern an fehlendem Ballast. Den schleppen SuSE & Co. naemlich zu hauf mit sich rum. Da wird standardmaessig schon mal Apache, MySQL, PostgreSQL, irgendwelche FTP-Server und haufenweise anderer Kram installiert, den der Normaluser einfach mal nicht benoetigt. Wozu eigentlich?

Ich bericht ja nur von meiner eigenen Erfahrung und ich war wirklich extrem von dem Leistungsunterschied überrascht und Benchmarks haben mein Gefühl bestätigt. Es kann gut sein, dass die CPU Optimierung nicht der einzige Grund ist, aber ich denke mit den richtigen CFLAGS kannst du noch einiges an Leistung rauskitzeln.
Ja stimmt.. ein Normaluser braucht erst mal keinen Mailserver etc. und diese Freiheit genieße ich auch bei Gentoo: Ich kann installieren, was ich will und nicht das, was die Distri will ;)

rikman schrieb:
Eine sehr gute und ausgereifte Paketverwaltung, die sich um alle Abhaengigkeiten kuemmert ist die von Debian. apt-get install blabla und fertig ist die Geschichte. Zumal die hier die Wahl zwischen fertigen Binaries und Sourcecode-Paketen hast.

Debian find ich auch nicht schlecht, jedoch ist Debian meiner Meinung nach eher für Server wegen der Aktualität konzipiert. Bei einem Desktop PC will ich aktuelle und einigermaßen stabile Pakete haben und nicht zum Beispiel Gnome 1.4 :D
Klar kann ich auch Debian komplett auf unstable umrüsten, jedoch find ich da Gentoo immer noch eleganter ;)
 
rikman schrieb:
...Da wird standardmaessig schon mal Apache, MySQL, PostgreSQL, irgendwelche FTP-Server und haufenweise anderer Kram installiert, den der Normaluser einfach mal nicht benoetigt...

genau das lies sich nicht installieren.
nur aus diesem zweck wollte ich linux: als entwicklungsumgebung für PHP und MySQL
 
Chriz schrieb:
genau das lies sich nicht installieren.
nur aus diesem zweck wollte ich linux: als entwicklungsumgebung für PHP und MySQL

Jep, dafür nutze ich auch mein Gentoo System:
- Apache2 als Webserver mit PHP, SSL und anderen Extensions
- MySQL administriert über phpMyAdmin
- Vim und Bluefish als Editor (gphpedit ist auch nicht schlecht)

Alles läuft so, wie es soll!
 
cyclon3 schrieb:
Debian find ich auch nicht schlecht, jedoch ist Debian meiner Meinung nach eher für Server wegen der Aktualität konzipiert. Bei einem Desktop PC will ich aktuelle und einigermaßen stabile Pakete haben und nicht zum Beispiel Gnome 1.4 :D
Klar kann ich auch Debian komplett auf unstable umrüsten, jedoch find ich da Gentoo immer noch eleganter ;)

Musst ja nicht gleich auf Sid (unstable) gehen, gibt ja auch noch Sarge (testing). Und da ist Gnome 45 (2.4) dabei. Habe ich auf dem Notebook zu laufen, ist sehr lecker und macht keinerlei Probleme. Ueberhaupt war die Installation auf dem Notebook das unkomplizierteste, was ich je bei irgendeinem Linux gesehen habe. Alles, ich meine wirklich alles bis hin zur PCMCIA-Netzwerkkarte hat auf Anhieb funktioniert (inkl. XFree mit korrekter Aufloesung, Farbtiefe usw.). Auch nach dem dist-upgrade auf Sarge blieb es dabei.

Gruesse, Marcus
 
Techniker schrieb:
Du hast vielleicht nur vergessen, die Paketabhängikeiten zu überprüfen:
rpm -qR -p Paketname.rpm
rpm -q --requires -p Paketname.rpm

was's das? :confused:
ich dachte sowas macht yast für mich bzw. dieses komische installationsprogramm, dessen namen ich gerad vergessen habe. (rpmpackage, kpackage..?)


ps: sauge mir gerad gentoo, hört sich ja ganz gut an.
 
cyclon3 schrieb:
Diese Probleme kennt wohl jeder Benutzer einer Distri basieren auf RPM, (SuSE, RedHat, Mandrake, Fedora...)
Abhilfe schafft, wie du bereits angedacht hast, eine andere Distribution. Leider ist Mandrake nicht besser in der hinsicht.

Du kennst urpmi ?

urpmi bildet die Funktionalität von apt für rpm nach, somit kann auch Mandrake automatisch Abhängigkeiten auflösen. Nur mal am Rande.
 
Slackware ist ebenfalls ne sehr nette Distribution. Jedenfalls kochen die Kollegas da nicht ihr eigenes Süppchen sondern halten sich an die Regeln...

Und zum automatischen Softwareupdate gibts für Slackware Swaret

Wir nutzen Slackware hier im Betrieb auf div. Rechnern und zu Hause läufts auch gut...


Soll jetzt nicht heissen, dass Slackware das einzig Wahre ist, sondern soll vielmehr die hier aufgezählte Palette der Alternativen abrunden.
 
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