Unterschiedliche Speichenspannung links und rechts?

donpedro

Peter
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Hier im Forum habe ich gelesen, dass die Speichenspannung links und rechts (einmal auf der Seite des Zahnkranzes, ein weiteres mal auf der Seite der Bremsscheibe) höher sein soll, als auf der anderen Seite.

Niemand kann mir sagen, wie hoch der Unterschied sein soll. Es muss doch hier Erfahrungswerte geben. Also wenn ich die Speichen mit angenommen mal 1200 kg festschrauben soll, wieviel sollen es dann auf der linken und wieviel auf der rechten Seite sein.

Kann mir niemand helfen?

Peter
 

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Re: Unterschiedliche Speichenspannung links und rechts?
Wie sich die Speichenspannungen auf der linken Seite ergeben, hängt davon ab, wie stark sie rechts gespannt wurden und von der Geometrie der Hinterradnabe. Je unterschiedlicher der Winkel, in dem die Speichen zur Felge stehen (wenn du über den Reifen peilst, siehst du das gut), desto unterschiedlicher ist die Speichenspannung. Deswegen kann man das nicht verallgemeinern. Als ganz grobe Hausnummer kann man sagen, so ca. 60-70% der rechten Seite.

Beim scheibengebremsten Vorderrad ist es ähnlich: Die Speichen auf der Scheibenseite werden etwas stärker angezogen, weil der Winkel zur Felge etwas steiler ist. Der Unterschied ist hier aber nicht so groß wie beim Hinterrad.

Und die Speichen bitte nicht mit "1200 kg", höchstens mit 1200 N vorspannen ;). Achtung, Herstellerangabe beachten !
 
Zuletzt bearbeitet:
welche nabe hast du?

dann kann ichs dir über die nabengeometre ausrechnen.
der wert nützt dir nur nix, weil er sich eben aus der spannung auf der steilen seite ergibt.

spanne diese auf 1000N vor und dann siehst du, was die gegenseite hat - ändern kannst du es nicht, wenn das rad mittig bleiben soll.

ansonsten ists genauso, wie garbel erklärt hat

felix
 
welche nabe hast du?

Nabe: DT Swiss 240s
Felge: ZTR Olympic


dann kann ichs dir über die nabengeometre ausrechnen.
der wert nützt dir nur nix, weil er sich eben aus der spannung auf der steilen seite ergibt.

spanne diese auf 1000N vor und dann siehst du, was die gegenseite hat - ändern kannst du es nicht, wenn das rad mittig bleiben soll.

ansonsten ists genauso, wie garbel erklärt hat

felix

Peter
 
je nach nabe.
bei eine symmetischen felgenbremsnabe sind die spannungen recht und links gleich

bei einer assysrischen disc-naben gilt das selbe prinzip wie bei der hinteren.

felix
 
Bei meinem Laufrad, das ich gerade bearbeite, kommt mir da auch etwas spanisch vor diesbezüglich:

Nabe: Campa Record; Felge DT Swiss RR1.1

Das Laufrad ist soweit fertig, aber die Speichenspannung re beträgt schon 1200Nm und links nur 650/700Nm. Das ist doch sehr wenig, oder?

Andreas.
 
Da scheint etwas faul zu sein.
Was für einen Zentrierständer benutzt du, ist der vielleicht außermittig? Hast du das Rad mal andersrum eingespannt?
 
Bei meinem Laufrad, das ich gerade bearbeite, kommt mir da auch etwas spanisch vor diesbezüglich:

Nabe: Campa Record; Felge DT Swiss RR1.1

Das Laufrad ist soweit fertig, aber die Speichenspannung re beträgt schon 1200Nm und links nur 650/700Nm. Das ist doch sehr wenig, oder?

Andreas.

ich würde mich bei der Campa-nabe fast wundern, dass du auf der nichtantriebsseite so viel spannung drauf hast.
Da Campa-Freiläufe sehr breit sind und der linke Flansch recht weit herauserückt ist, ergibt sich mit diesen naben imemr ein recht ungünstiges Speichenmuster.

wundere dich also nicht, dass du zu wenig hast, freu dich, dass es so viel ist.
Allerdings solltest du die einfach geösten DT R1.1 nur bis max. 1000N spannen.

Felix
 
frogmatic: Ich verwende zusätzlich zum Zentrierständer eine Lehre, die mir sagt, ob die Felge mittig zur Nabe sitzt oder nicht.


ich würde mich bei der Campa-nabe fast wundern, dass du auf der nichtantriebsseite so viel spannung drauf hast.
Da Campa-Freiläufe sehr breit sind und der linke Flansch recht weit herauserückt ist, ergibt sich mit diesen naben imemr ein recht ungünstiges Speichenmuster.

wundere dich also nicht, dass du zu wenig hast, freu dich, dass es so viel ist.
Allerdings solltest du die einfach geösten DT R1.1 nur bis max. 1000N spannen.

Felix

Hi Felix,

danke für deinen Hinweis. Ich habe trozdem nochmal alles gelöst und neu zentriert, aber es wird nicht viel besser mit der Spannungsverteilung. Jetzt weiß ich auch warum. Habe anfangs gedacht, ich habe falsch angefangen: Der Schröder meint in seinem Buch, man soll die Felge zu Beginn so weit wie möglich nach recht ausrichten und dann zum Ende des Zentriervorganges erst nach links hin einmitten. Kann aber doch nicht viel Unterschied machen, oder? Mittig ist Mittig.

Die DT R 1.1 ist bei mir doppelt geöst.

Wie misst du die Spannung? Ich habe zum Beispiel nun eine Speiche, nämlich genau die neben dem Felgenstoß auf der rechten Seite, die ich sehr hoch spannen muss, damit ich alle Schläge ausgleichen kann. Soll ich diese Speiche als Referenz nehmen. Wenn ich den 3 oder 4 mal messe und dann das Mittel nehme, ist diese eine Speiche schon oben auf 1300Nm oder sogar höher!!
Hat die Felge wahrscheinlich nicht die gewohnte Qualität?



Beste Grüße, Andreas.
 
Hi

es gibt fälle, da richte ich die Spannung auch an einem aussermittigen Rad.
Speziell bei Messerspeichen und solchen Radgeometrien, ist man schnell am untersten Ende der Skala.
Deine Referenz sollte 1200N (zugelasen bei der doppelt geösten) sein.
Alle antriebsseitigen Speichen sollten möglichst nahe an diesen wert herankommen.
ich versuche sehr genau auf ca. 2-3% genau zu spannen.
Da badarf es schon einiger angleichender Schritte. Gerad ebei so mittelsteifen Felgen kann es sein, dass man etwas verändert was am anderen Ende Einfluss nimmt.
Spannung und Rundlauf zu vereinen klappt leider nur sehr selten im ersten versuch.

Dass Felgen ab Werk eine Unwucht haben, oft am Felgenstoß kommt vor.
Bis zu einem gewissen Grad muss man hier oftmals Kompromisse in Rundlauf und Speiochenspannung eingehen.
Werdne diese Kompromisse zu groß, speiche ich die Felge aber wieder aus und schicke sie zurück. Nur aus Qualitativen Teilen kann man hochwertige Räder bauen.

Felix
 
frogmatic: Ich verwende zusätzlich zum Zentrierständer eine Lehre, die mir sagt, ob die Felge mittig zur Nabe sitzt oder nicht.

Bin auf mich selber reingefallen, bei RR erschien vor meinem geistigen Auge ein Vorderrad...
Beachte mich einfach gar nicht, und lies aufmerksam was Felix schreibt ;)

Wieviele, und welche Speichen hast du benutzt?
Bei so ungleichen Verhältnissen drängen sich dünnere Speichen links förmlich auf.
 
Der Schröder meint in seinem Buch, man soll die Felge zu Beginn so weit wie möglich nach recht ausrichten und dann zum Ende des Zentriervorganges erst nach links hin einmitten. Kann aber doch nicht viel Unterschied machen, oder? Mittig ist Mittig.

Wie, der schreibt jetzt auch Laufradbücher?

Ja, zum Schluß ist mittig = mittig, aber es ist einfacher, die (zum Schluß) stärker gespannten Speichen zuerst mit Spannung zu beaufschlagen und dann das Laufrad mit den schwächer gespannten Speichen in die Mitte zu ziehen als umgekehrt.
 
Wie, der schreibt jetzt auch Laufradbücher?

Ich meinte natuerlich den Schraner, eh schon wissen...

frogmatic:

In der Tat habe ich rechts mit DT Comp 2,0/1,8/2,0 und linksmit DT Revos 2,0/1,5/2,0 eingespeicht. Dennoch ist mir ein derartiger Spannungsunterschied bei meinen uebrigen Raedern, die ich auf gleiche Weise gebaut habe noch nicht aufgefallen.

Ich finde die Erklaerung von felixthewolf logisch.

Beim Abdruecken des Laufrades bemerke ich jedoch, dass das Laufrad noch nicht steht, trotz schon wieder sehr hoher Speichenspannung rechts. Bin schon wieder auf ca. 1100 Nm oben. Das macht mir auch noch Kopfzerbrechen. Woran kann denn das wieder liegen?

Bin jetzt eh eine Woche weg und lasse das ganze einmal ruhen und dann geh ich nochmal ran!!

Also, Gruesse aus Czeskz Krumlov derweil und danke fuer eure Hilfe, da Andreas.
 
du meisnt, wenn beim abdrücken die Antriebsseite nach oben liegt und die in Richtung gegenseite belastest, schaffst du es diese Speichen vollständig zu entlasten und die Felge defert durch?

Das liegt eben an der extrem geringen breite von Campa-Nabe.
Die haben oft nur 16-17mm von der Nabenmitte zum Flansch.
Eine MTB-Disc-Nabe hat hier ca. 20mm - das ist schon ein gewaltiger unterscheid.

Bedenke auch, dass längere Speichen auch mehr flexen als kürzere.
Aber keine sorgen, wennd as laufrad mittig ist, hast du nicht falsch gemacht.
zentriere es aus und fahr' es.
Solche Seitenlasten wie beim Abdrücken simmuliert hast du mein Fahren kaum.

Gruss, Felix
 
du meisnt, wenn beim abdrücken die Antriebsseite nach oben liegt und die in Richtung gegenseite belastest, schaffst du es diese Speichen vollständig zu entlasten und die Felge defert durch?

Das liegt eben an der extrem geringen breite von Campa-Nabe.
Die haben oft nur 16-17mm von der Nabenmitte zum Flansch.
Eine MTB-Disc-Nabe hat hier ca. 20mm - das ist schon ein gewaltiger unterscheid.

Bedenke auch, dass längere Speichen auch mehr flexen als kürzere.
Aber keine sorgen, wennd as laufrad mittig ist, hast du nicht falsch gemacht.
zentriere es aus und fahr' es.
Solche Seitenlasten wie beim Abdrücken simmuliert hast du mein Fahren kaum.

Gruss, Felix

Danke für den Tip, das hilft und beruhigt enorm!!:daumen:

Grüße, da Andi.
 
Hallo Zusammen,

bin neuling in Sachen MTB.
Habe gerade Eure Postings gelesen.
Wie/Womit könnt Ihr die Newton-Angaben so genau messen?
An meinem Bike ist die Speichenspannung gefühlt eher mäßig.
Müssen die MTB-Speichen nicht ziemlich stramm sitzen?
Ach, und noch was: Die Luise-Disk im Vorderrad macht leichte laufgeräusche (je nachdem, ob ich im linken oder rechten Pedal stehe, mehr oder weniger) , wenn man nicht bremst. Kann man da was machen?

Danke & Gruss
marlasdad
 
Hallo,

die Speichenspannung wird mit einem Tensiometer gemessen. Die gibt's von Parktool (für's Volk) oder am anderen Ende der Preisskala von DT.

Wenn die Scheibe solche Probleme macht, ist irgendwas zwischen Bremssattel und Scheibe lose.

Dazwischen wären folgende Verdächtige:

- Bremssattelbefestigung an der Gabel
- die Gabel an sich (flext je nach Modell recht ordentlich)
- Schnellspanner
- Lagerung der Nabe
- Befestigung der Scheibe an der Nabe (sollte keine Probleme machen)

Gruß Martin
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke, schnelle Antwort!

Was meinst Du mit "flext"?
Die Gabel ist eine Mazzocchi Bomber ETA 150mmm, wenig gefahren, also praktisch neu.
Und was könnte zwischen Belag und Scheibe Probleme machen und wie krieg ich das raus?
Kannst Du was zu den Speichen/Spannung sagen? Ich habe das MTB neu und mein 28"Treckingrad hat die Speichen 200% strammer.

Danke &GRUSS!
 
So, ich muss mal den alten Thread herauskramen. Ich möchte mir folgendes Laufrad einspeichen: Tune Lefty cannonball Nabe mit einer ZTR Olympic disc Felge.
Welche Speichenspannung benötige ich links (Antriebsseite) und rechts (Zahnkranzseite)? Bzw. gibt es ein Tool, wo die optimale Speichenspannung brechnet wird und woher bekommt man das?
 
hi,
bei einem scheibengebremsten vorderrad, ist die bremsscheibenseite die mit den stärker vorgespannten speichen, da diese bedingt durch die nabengeometrie steiler stehen.
bei der ztr olympic solltest du die 1000nm nicht überschreiten. Die vorspannung der gegenseite ergibt sich aus der geometrie der nabe.

grüße

thomas
 
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