Sehr beeindruckend.
Mit absolvierter Tischlerlehre kann ich ja ein wenig die Materie einschätzen. Der ständige Kostendruck von Gebäude, Energie, Maschinen, Personal, Ausbildung, Materialien. Der Preiskampf, die Rationalisierung, die Mehrwertsteuer. Die laufenden Kredite. Der Druck der Konkurrenz, das Finanzamt, die verfluchte Bürokratie. Gerade im kleinen Unternehmen äußerst schwierig. Ich frage mich, wie Herr Nicolai das alles in den wenigen Jahren aufgebaut hat. Er muss rund um die Uhr arbeiten und hohe Kredite abzahlen. In seiner Person konzentrieren sich ja auch noch 7 Berufe und mehr. Hier ist ein wahrer Meister am Werk. Dazu die Erfindungen.
Nach 3 Jahren geliebter Materie Holz musste ich mich leider aus dem Business zurückziehen und in eine andere Branche wechseln. Der hohe Arbeitsdruck und das Chaos der wirtschaftlichen Bedingungen zogen ihren Tribut. Ich habe nur Kunden erlebt, die entweder zum Tischler gehen um mit den Produkten anzugeben oder aus Langeweile nicht wussten was sie mit ihrem Geld anstellen sollen. Auch die Politik und die Medien haben große Schuld. Es ist schick, zu Ikea zu gehen und billigen Baumarktschrott zu kaufen.
NEIN, es ist nicht SCHICK, es ist ein VERBRECHEN!
Es stirbt die Innovations- und Schaffenskraft eines genialen Landes, die Instrumentenbaubranche ist hier auch als sehr trauriges Beispiel zu sehen. Jakob Stainer würde sich im Grabe umdrehen.
Umso schöner ist es zu sehen, dass in einem kleinen, von unbeugsamen Germanen bewohnten Dorf nicht aufgehört wird, dem Chinaschrott und der Dummheit der Konsumgesellschaft Widerstand zu leisten.
Möge die Firma im Wettbewerb ewig bestehen!
Alles Gute wünsche ich Euch!