Fakt ist: der LSR hat auch in tiefen Hubregionen einen bedeutenden Einfluss auf das "Federverhalten", schließlich findet immer ein Richtungswechsel statt, bei dem der Kolben zwischenzeitlich auch tief im Hub langsamer unterwegs ist. Vom Druck auf Lenker mal ganz zu schweigen.... wenn man aktiv oder passiv die Gabel am ausfedern "behindert".
Man kann LSR und HSR nicht unabhängig voneinander betrachten (schon garnicht einen Einsteller komplett zu und den anderen aufdrehen) und auf einen Federwegsbereich festnageln! Stichwort ist Highspeed und Schaftgeschwindigkeit, dies kann auch bei weniger Hub der Fall sein bzw. umgekehrt mit lowspeed. Zu beachten wäre speziell hier im Thread dass die Coil beim ausfedern nicht durch eine Negativkammer zusätzlich abgebremst wird (vor dem top out).
Ich bin letztens beim Schieben des Bikes über eine ausgebrochene Asphaltkante gerollt - max 1,5-2cm - und da hat die HSR bereits "gepfiffen"

Mit den Händen am Lenker brauch ich auch kaum mehr als 2-3cm bis diese pfeift...
Und nach der ganzen Theorie kommt man dann in der Praxis auch nicht viel weiter
Speziell die Zugstufe lässt sich relativ verlässlich durch bracketing bzw. Ausprobieren sehr gut, auch ohne Telemetrie usw., einstellen. Dies benötigt natürlich etwas Zeit und Willen - es ist nicht mal so auf einer Feierabendrunde erledigt (v.A. wenn irgendwann auch noch die Druckstufe dazu kommt, dann wird es schon komplizierter).
Wie bereits erwähnt, einfach einen Trail suchen der verhältnismäßig anspruchsvoll fürs Fahrwerk ist, auf dem man aber mental problemlos zurecht kommt. Anfangswerte anhand der Fox Tabelle entnehmen und dann alle Varianten 1-3 clicks nach zu und auf durchspielen (entweder click für click oder mittels bracketing +\- 3/2/1) und sich dabei notizen machen (immer nur an einem Versteller drehen pro run). So weit weg liegt die Empfehlung von Fox meist auch nicht und nach ein Paar Sessions hat man dann auch was brauchbares gefunden.
Leider gibt es dann noch ein Problem, die Druckstufe! Will man dann mal pushen oder laufenlassen, wird es u.U. schnell ungemütlich. Es muss nicht zwangsläufig die Zugstufe sein, vielmehr aber die Druckstufe! In 99% der Fälle wo ich zum rebound-Versteller griff, lag es an der Druckstufe, v.A. wenn es schnell, hart und draußen sehr warm wurde.
Ziel ist es selbstverständlich ein gutes setup zu erfahren, der übergeordnete Profit liegt aber im Lernprozess bzw. dem Gefühl wie sich ein gut eingestelltes Fahrwerk anfühlen kann! Wenn man das mal erlebt hat, tut man sich in Zukunft viel einfacher bzw. findet schneller ein gutes setup! Ansonsten bleibt noch die Zuhilfenahme eines Profis bzw. Telemetrie.