Walliser Wundertüte

tiiiiiip top Info.
Danke.

Sollte also passen. Is grün.
Habe zur Schaltkompatibilität Apex 12fach mit Eagle Schaltwerk diese FAQ bei Sram gefunden:

Are 12-speed Apex mechanical shift levers compatible with Eagle mechanical rear derailleurs?​

Yes. Apex mechanical shifters work with all Eagle mechanical rear derailleurs when also paired with an Eagle cassette and Eagle chain.

.... all should be fine, so far 😊
 
Ich berichte dann ein andermal noch ein bisschen mehr
Nach drei Jahren ist es vielleicht doch mal an der Zeit, dieses Versprechen einzulösen Ich mache gleich mal eine Cutthie-Übersicht, und das im Rahmen einer Tour.

Tourstart ist um 5h morgens. Bei der Marienstatue bei der Teufelbrücke setze ich gleich den unschönsten Teil ins beste Licht: die Flasche am Unterrohr sieht nicht so toll aus, und sie wird dort natürlich auch ordentlich schmutzig. Aber da die Rahmentasche meistens voll ist, wüsste ich nicht wohin sonst damit. Und der Dreck ist fast kein Problem, denn zum Trinken halte ich meistens an und schraube die Flache auf.
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Ziel der Tour ist die Tita da Terra Naire, der kleine schwarze Gipfel rechts der Bildmitte.
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Schneeberge im Südwesten.
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Le Sérac. Nach dreien Versuchen habe ich ihn letztes Jahr endlich geschafft 😅
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Den Spritzschutz bringe ich irgendwie nicht horizontaler hin. Schützen tut's auch so, und der C-Wert ist ja für mich Bergfahrer nicht so relevant :dope:
Die Rahmentasche hat nun doch schon ein paar Jährchen auf dem Buckel und wird langsam löchrig, aber ich finde sie nach wie vor sehr praktisch. Ich habe immer das Flickzeugs drin, und je nach Tour noch andere Sachen: Isomatte, Jacke, Essen, Schuhe, Zeltgestänge, etc. Einzig bei starkem Wind kann sie echt unangenehme Auswirkungen haben...
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Wallis, ins Herz gemeisselt 🫶
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Wenn ich mich richtig erinnere, ging's in diesem Faden vor allem ums Selberschrauben und die Bremsschalthebel. Es schraubt nach wie vor alles das Team von Ciclissimo - ich mag die Jungs dort. Für selber Hand anzulegen fehlt mir die Lust und vor allem auch die Zeit...
Vor drei Jahren habe ich ja für die Schalterei auf AXS umgestellt, und ich hab's nie bereut. Ich find's vor allem praktisch, wenn ich das Cutthie für den Transport im TGV zusammenlegen muss: das kabellose Schaltwerk einfach abschrauben und irgendwo am Rahmen in Sicherheit zu bringen, schaffe sogar ich mit meinen zwei linken Händen. Das einzige was mir jeweils Probleme macht sind die Verdrehungen in der Kette, wenn ich das Cutthie wieder zusammensetzne will. Wenn da vielleicht jemand einen Tipp hat?
Einziger Nachteil der AXS: die Akkus gehen doch recht schnell kaputt. Jedenfalls habe ich schon 2x Ersatz kaufen müssen. Aus diesem Grund habe ich immer einen Ersatzakku dabei (das natürlich auch, um für eine ungeplante Leere gewappnet zu sein).
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Das Problem der festsitzenden Sattelstütze habe ich schon seit Jahren mit diesem Teil von Ritchie gelöst. So kann ich den Sattel so verstellen, dass auch meine Tochter das Cutthie verwenden kann.
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Was ziemlich neu ist, sind die Pedale. Diesen Frühling war ich im Bikefitting, und der Fitter hat mir dringend zu Klickpedalen geraten. Ich war noch nicht bereit für den ganz grossen Schritt und habe mich daher für Wechselpedale entschieden.
Das Klicken ist schwer in Ordnung, aber bei gemischten Touren mit hohem Wanderanteil bin ich noch am Ausprobieren. Beim Dreitäger in die Südschweiz habe ich mal wieder die Tekkingschuhe mit der harten Sohle (aber ohne Klick) versucht - nicht so toll, denn ich war auf den Wanderwegen doch unsicher, und auf dem Velo fand ich's auch nicht ideal. Daher heute mal die Kombi von Klick- und Trailschuhen.
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Zurück zur Tour. Blick auf den Arpelistock.
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Derborence.
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Ok, für einen steilen Schuttgipfel wie Tita da Terra Naire sind die Trailschuhe doch zu wenig, daher breche ich auf ca. 2400 m.ü.M. ab. Das nächste Mal packe ich glaub die grossen Wanderpellen ein.
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Mich beisst's meistens nicht gross, wenn ich einen Gipfel nicht schaffe: die Aussicht ist ja trotzdem schön, und ich finde es ein Privileg, in den Bergen unterwegs sein zu dürfen.
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Nochmal der Gipfel. Bei den meisten Bergen sehen die Aufstiege aus der Ferne schwieriger aus, als dass sie am Ende sind. Bei der Tita da Terra Naire ist's mal andersrum.
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Tsanfleuron :love:
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Bei der Alp will ich noch Ziger kaufen, aber ich habe dummerweise kein Bargeld dabei. Der Hund findet meinen Besuch trotzdem toll: er ist total begeistert von meinen Stöckchenwürfen 😅
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Tja, und ich bin nach wie vor begeistert vom Cutthroat! Klar, wie haben inzwischen beide unsere Gebresten, aber ich bin nach wie vor sehr gerne damit unterwegs :love:

So, das war's auch schon wieder. Schönen Abend allen 😘
 
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Leute, ich weiss gerade nicht wohin mit meinen Bildern, darum fahre ich einfach mal hier weiter. Gut möglich, dass das hier zu einer Art Walliser Wundertüte mutiert 😇
Hier ist ja die MTB-WM, und dieses Wochenende war Eröffnungsfeier in Sion. Gestern war Castle Ride, ein Rennen für Urban Downhiller und Slopestyler 🤟
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Flug übers Illhorn und das Flüsschen Sionne!
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Ich geb's zu: am Donnerstag habe ich mich noch genervt. Nicht so sehr, weil die Sprungelemente die Hauptachse für Velofahrer durch die Stadt versperren, sondern weil weder Stadt noch Organisatoren eine Umleitung signalisierten. Nicht so angenehm, in der Stadt umherzuirren, wenn zu Hause das Kind wartet...
Aber der Event war wirklich geil, da ist mein Ärger komplett verraucht.
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Auf dem Rückweg nach Hause musste ich an das hier denken:
Das Kaff hat schönes Panorama
Mal abgesehen davon, dass Sion kein Kaff ist 😅: das Panorama ist wirklich schön :love:
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Und heute Morgen ging's gleich weiter mit schönem Panorama: 04:30 mit dem Cutthie los für den Sonnenaufgang auf dem Prabé. Vor Mayens-de-la-Zour kreuzte ich einen Dachs, und ein bisschen weiter oben zickzackte ein Hase vor mir her.
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Im Mont-Blanc-Massiv geht die Sonne ein bisschen früher auf.
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Dent Blanche und Weisshorn.
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Ich verstehe die Religionen, die die Sonne verehren :anbet:
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Einfach schön dort oben :love:
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Rechts der Mitte die Tita da Terra Naire von letzter Woche. Deren Erde ist wirklich sehr schwarz!
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Falls jemand auf Partnersuche ist: auf dem Gipfel wurde ein Berg-Tinder eingerichtet 😅
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Geschützt wird die Kontaktbörse von einem umgedrehten Blumentopf. Man beachte das aufgemalte Herz 🖤
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Und heute Nachmittag nochmal in die Hauptstadt, dieses Mal für die Slopestyle-Demo 🤗
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Und nochmal der Flug über die Sionne!
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Sion ist einfach schön 😍
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Und zurück nach Hause.
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Cooler Trick mit der Sattelstütze, könnte so manchen Rahmen retten 👍
Ich habe so tatsächlich 3-4 cm Sattelhöhenvariabilität zurückgewonnen 🤗
 
Das Leben ist schon erstaunlich: so ein Faden heisst plötzlich nicht mehr "Das Cutthroat ist am [A]rsch - öh sorry, am A[R]sch", sondern "Walliser Wundertüte". Und der Junge, der doch eben erst noch als frisch befruchtete Eizelle in der wunderbaren Mutter schwebte, will nun für ein Bikerennen angemeldet werden 😅

Samstagmorgen purzeln wir nach Sion, am Horizont die ewige Begleiterin des Walliser Wundertütenlebens: die Dent Blanche :anbet:
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Mit dem Zug nach Sierre, und dort auf das Postauto nach Vercorin. Unter dem Perrondach wird Crans-Montana von der Sonne geweckt - dort findet nächstes Wochenende die Cross-Country-WM statt.
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Heute ist ebenfalls ein WM-Anlass. Der traditionsreiche Grand Raid von Verbier nach Grimentz ist dieses Jahr auch das WM-Rennen im Cross-County-Marathon.
Cool ist: an diesem Anlass gibt's auch für die Kids ein Rennen. Das geht zum Glück nicht wie der Marathon über 125 km und 5000 Hm, sondern nur von Vercrorin nach Grimentz - 16 km und 615 Hm. Ebenfalls sehr cool ist die Motivation der Kids 🤗
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Dank einer Abkürzung kann ich noch ein bisschen die Landschaft geniessen, bevor die Fahrerinnen und Fahrer vorbeisausen. Das Val d'Anniviers ist einfach schön :love:
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Und dann kommen sie schon!
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Ich verpasse tatsächlich meinen Jungen, weil er so schnell ist 😅 In Grimentz fahren mir nochmal ein paar Athleten vor die Linse.
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Der Junge ist sehr zufrieden mit seinem Resultat, und ich verdrücke vor lauter Stolz eine Träne. Der Bub ist definitiv kein Kleiner mehr (obwohl er in seiner Kategorie zu den Jüngsten gehört) 🤗

Im Zielgelände freut mich ein Gravelbiker, der die Kurztrecke Evolène - Grimentz zurückgelegt hat. Was ich am Grand Raid witzig finde: der Pas de Lona, der Höhepunkt der Strecke, wird in Gravelrichtung zurückgelegt: rauf schiebend auf Trails (die im Downhill ziemlich geil wären), und runter auf graveltauglichen Alpstrassen.

Nach einer Weile ziehen wir mit Postauto und Standseilbahn nach Tignousa weiter. Unser Tagesziel ist der weisse Klotz links im Bild: das legendäre Hotel Weisshorn, in dem heute Abend die Schwiegerfamilie zusammenkommt.
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Zum Glück kommt uns der Schwager mit dem E-Bike der Schwiegermutter entgegen, sonst wäre das ein zäher Aufstieg geworden. Aber so können wir die Aussicht auf das Weisshorn geniessen.
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Witzigerweise sieht man vom Hotel Weisshorn aus das Weisshorn gar nicht, dafür ist der Blick auf die Dent Blanche umso schöner :love:
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Sasseneire, Becs de Bossons, Roc d'Orzival, La Brinta.
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Alt aber gut: Hotel Weisshorn :love:
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Rothorn, Bella Tola und die Aiguelles du Meiden. Wir sind hier auf der Sprachgrenze, darum heisst ersteres auch Phare de Griolet und letzere Meidspitz. Die Landschaft war übrigens nicht ganz so sehr in rot getaucht: zwischendurch gibt die Velvia-Filmsimulation der Fuji fast ein bisschen zu fest Gas bei der Farbwiedergabe...
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Nach dem leckeren Essen fallen wir todmüde ins Bett.
 
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Sonntagmorgen in den Bergen - was für ein Glück, hier sein zu dürfen!
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Auf dem Morgenspaziergang treffe ich einen hochmotivierten Nachwuchsrennfahrer 🤗
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Le Toûno schwebt schon ewig auf meiner Wunschliste. Was ich noch immer nicht herausgefunden habe: wie man den Namen korrekt ausspricht 😅
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Auch hier blüht die Heide.
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Val d'Anniviers :love:
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Meine Schwiegerfamilie ist eine heterogene Truppe, und so ende ich als freies Elektron auf einer kleinen Solorunde. Mich zieht's nach Roua, eine der schönsten Ecken des Wallis.
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Leicht murksig traverisere ich vom Lac de Bella Tola zum Lac d'Armina.
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Hinten leuchtet weiss die Bella Tola.
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Dieser namenlose See haut mich dann fast aus den Socken - wunderschön :love:
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Als Fahrtechnikpfeife bin ich mal wieder mit der gewählten Route überfordert - aber schön ist sie, hübsch an einer quirligen Suone entlangführend.
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So wie eigentlich auf jeder Tour verspäte ich mich... In Tignousa wartet geduldig mein Sohn, und gemeinsam fahren wir noch die Jumpline nach Saint-Luc ab. Als Fahrtechnikpfeife passiert, was passieren muss: bei einem der letzten Sprünge (bei dem ich wie bei allen vorherigen Sprünge nicht abhebe 😅) überschlägt es mich. Ok, da wird ein neuer Helm und ein neues Shirt fällig - und eine Entschuldigung bei der Schwiegerfamilie: im Nachsturzflash bringe ich die Zeiten durcheinander und sause mit dem Sohn nach Sierre runter, in der festen Überzeugung, dass wir den anderen hinterherfahren. Aber die sitzen in Saint-Luc gemütlich in der Beiz und warten auf uns 🙈
Am Ende kommen alle gut nach Hause. Mit der hereinbrechenden Nacht schaut noch der Blutmond vorbei 🥰
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Schöne Woche allen 😘
 
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Da kam mir direkt Ansel Adams in den Sinn 🤯
Das Val d'Anniviers ist wirklich eindrücklich schön! Leider wird in Grimentz ziemlich gebaut. Ich fürchte, am Ende bleibt nur das Val d'Hérens als Tal mit vernünftigem Tourismus übrig...
Das Bild gibt's auch noch ein bisschen weitwinkliger, da hat auch die Dent Blanche Platz. Im Vordergrund glaub eine Spur zu dunkel 🤔
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aber ist das Thema in Technikforum inzwischen nicht falsch am Platz?
Als typischer Grübler habe ich mir das natürlich auch überlegt, aber
  1. finde ich es einen schönen Gedanken, dass der Osterhase in diesem Faden zwischendurch ein paar Bilder versteckt
  2. mag ich meinen Tourplunder aus Gründen nicht immer in den Unterwegsgaleriefäden zeigen
  3. finde ich es wichtig zu zeigen, dass Technik und ihre Anwendung untrennbar zusammengehören
  4. haben die ersten paar Tourbilder in diesem Faden ein paar Likes und Kommentare von netten Menschen erhalten - es scheint sie also nicht zu stören
  5. hat Deine Frage kein Like erhalten - ergo scheint sie den Lesern nicht so wichtig zu sein
  6. wüsste ich z.B. nicht wohin mit dem Bild vom Blindentandem von letzter Woche:
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Es ist nun doch schon ein paar Jahre her, seit mein erster Stoker verstorben ist, aber zwischendurch vermisse ich ihn noch immer ziemlich heftig. Ich habe Zweifel, dass ich nochmal einen so witzigen, entspannten und abenteurlustigen Begleiter finde...
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Nebst der ersten Blindentandemfahrt seit Jahren ist letzte Woche noch etwas anderes passiert: mein Sohn hat sich in unserem Teil des Vorkellers eine kleine Velowerkstatt eingerichtet :love:
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Kann also durchaus sein, dass es hier bald wieder mehr um Technik gehen wird 😅
 
5 Uhr morgens. Ich fahre durchs Dorf und entzünde dabei wie magisch die Laternen. Zwischen den Dörfern stehen die Sterne am Himmel, und ich denke an den Artikel über das Nichts im Magazin Horizonte. Ich mag den Kitzel der grenzenlose Weite und bodenlosen Leere, die man beim Nachdenken über das All und seiner Grenzen spürt.
Beim Lesen des Artikels begriff ich nicht viel, und während ich pedaliere, frage ich mich, wie viel der Autor wirklich von der Materie verstanden hat. Und die Forscher, kommen die mit ihrem Verständnis irgendwann an den Punkt, wo die Lösung der universalen Gleichung wie das Klatschen einer einzelnen Hand tönt - schlicht und einfach, weil das Universum geistig unerfassbar ist?
Wie so oft führen mich solche Gedanken zu einer wahren Songzeile:
Verlore wiene Gagu
Schwäbeni durch ds'lääre All
O us däm all da gits ke Uswäg
Will das huere All isch überall.


Meine Funzel erhellt die Strasse, es geht leicht abwärts, und für ein paar Meter werde ich eins mit dem Moment: die Kälte auf der Haut, das Sirren des Freilaufs, mein Atem.

Dann wird es warm auf der Haut, denn es geht aufwärts. Und in Crans beginnt der Tag.
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Auf der Alpstrasse liegt ein halb erfrorener Regenwurm. Ich lese ihn auf und wärme ihn während dem Fahren in der Hand auf. Nach einer Weile taut er auf, und ich spüre seine kräftigen Muskeln. Zugleich spüre ich meine Beinmuskeln arbeiten, und ich bin hin und weg von der Idee, dass da ganz ähnliche Muskelproteine am Werk sind. Der Wurm, mein Bruder :love:
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Weisshorn und Dent Blanche.
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Der Grand Combin könnte durchaus mal Thema für einen Mehrtäger werden.
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Gestern montiert, heute schon dringend notwendig: die 29er-Reifen. Ok, hier geht es noch...
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...aber hier waren sie dann vor allem in der Abfahrt nützlich.
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In der Nähe der Felswand geht ein regelrechter Steinregen nieder, und ich überlege kurz, umzukehren. Aber weiter oben sieht es weniger nach Steinschlag aus - die Steinböcke werden wohl wissen, wo man sich hinstellen darf.
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Ich schiebe meistens, denn die Piste ist zu grob und zu steil, und irgendwann kommt auch noch der Schnee ins Spiel.
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Bei der Abzweigung zum Tubang liegt der Schnee so hoch, dass ich das Cutthie zurücklasse.
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Nach einer Weile erreiche ich den Col du Sex Mort. Dort gibt es keinen toten Sex, sondern wunderschöne Ausblicke auf den Glacier de la Plaine Morte.
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Ich steige auf die Pointe de la Plaine Morte. Im Westen liegt das Wildhorn, der Rohrbachstein und der Lac de Huiton.
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Bietschhorn und rechts vorne der Sex Mort, dazwischen diskret der Trubelstock.
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Savièser Hinterland.
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Es ist immer das Gleiche bei der Erstbesteigung von Gipfeln: ich erblicke weitere Gipfel, die ich auch noch anstreben könnte, z.B. den Wildstrubel.
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Während meiner Jugend sah ich sie tagein tagaus: Niesenkette :love:
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Nochmal das Weisshorn.
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Der Abstieg zum Cutthie gestaltet sich dank des Schnees sehr angenehm. Die Abfahrt auf der Schotterpiste ist dann wie eine Rede Trumps: eigentlich unterhaltsam, aber halt auch total Scheisse...
Total schön: verblühendes Langblättriges Weidenröschen.
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Ich bin froh, wird in tieferen Lagen noch während ein paar Wochen Freund Herbst regieren :love:
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Zu Hause bin ich dankbar, ist mal wieder alles gutgegangen auf Tour. Und ich freue mich darüber, dass es im Tourverzeichnis ein weiteres Sternchen gibt 😅
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Letztes Wochenende montierte ich nach einem Platten die profilierten 29-Reifen, da ich noch ein paar eher alpine Touren durch gröberen Schotter vorgesehen hatte. Aber jetzt hat es auf den Schnee von letzter Woche nochmals Schnee gegeben, daher wird das wohl nächstens nichts mit allzu alpinen Touren.
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Tja, so geht das halt im Herbst...
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Die Vormittagsrunde absolvierte ich noch auf den 29ern. In der Auffahrt nach Mayens-de-la-Zour stellte ich fest, dass ich letzte Woche gelogen habe 😅
Meine Funzel erhellt die Strasse, es geht leicht abwärts, und für ein paar Meter werde ich eins mit dem Moment: die Kälte auf der Haut, das Sirren des Freilaufs das Brummen der 29er, mein Atem.

In einem Anflug von geistiger Umnachtung beschloss ich, über die Trails abzufahren. Wegen der Feuchte (und weil ich offensichtlich ein Hosenscheisser geworden bin 🙈) wurde es ein Schiebemassaker.
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Nach dem Mittagessen beschloss ich, wieder auf die Pathfinder in Breite 47 umzustellen. Die waren seit dem Sommer 2024 Tubeless montiert. Im Dezember stellte ich auf dem Weg an den Atlantik dann auf Schlauch um. Die 47er sind wahrscheinlich der beste Kompromiss für das Cutthie, ausser vielleicht noch der Vittoria Terreno in 29x2.1 wenn's noch ein bisschen gröber wird. Letzterer hat sich vor allem auf dem Weg durch die französischen Voralpen bewährt; ich glaub ich muss den mal wieder bestellen. Falls jemand gute Alternativen zum Terreno kennt: her damit!
Ich probierte auch gleich zum ersten Mal die Hängevorrichtung. Klar, das Gewackel ist Blödsinn, aber so in der Höhe zu werkeln ist schon ganz nett. Vielleicht gönne ich mir doch mal einen Montageständer🤔
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Aber seien wir realistisch: ich fahre halt schon viel lieber, als dass ich werkle 😂
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Auf einer alten Scheune in Arbaz wurde durch Abraspeln des Holzpatina ein Mural geschaffen.
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Mit den besten Grüssen in den Süden Hamburgs 😘
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Schöne Woche allen!
 
Hm, weite grüne Matten, im Hintergrund Nebelgesocks - passt das in die Walliser Wundertüte?
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Natürlich, denn vom Mont d'Or aus erblickt man die Walliser Gipfel.
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Den Samstag hatte ich im Seeländer Nebel verbracht, wo zum Glück wenigstens die Gesichter beim Kindergeburtstag wie die Sonne strahlten.
Eigentlich wollte ich schon am späteren Nachmittag in den Jura hochfahren, aber dann führte mich mein Bruder ins Lenkdrachenfliegen ein. Ist wohl ein bisschen wie Fischen: nicht so spannend zum Zuschauen, aber vollgeil zum selber machen 😍

Sonntagmorgen konnte ich mich schliesslich doch noch lösen, und ich nahm den Zug nach Sainte-Croix. Nicht sehr motiviert kämpfte ich mich Richtung Mont d'Or, wo mich nicht nur Walliser Gipfel und das Nebelmeer, sondern auch das wunderschön weite Vallée de Joux anlachte.
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Insgesamt war die Überschreitung des Mont d'Or nicht so prickelnd, denn es war in der Tat eine Überschreitung.
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Aber wenn der Wald so herrlich leuchtet, spielt ein bisschen Schieben eigentlich keine grosse Rolle.
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Ok, Leuchten und Fahren ist natürlich noch besser 😅
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Ich war zwar noch nie in Norwegen, aber ich könnte mir vorstellen, dass die Schweiz nirgends so norwegisch aussieht wie am Lac de Joux.
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Bis hierher hatte ich nicht sooo Spass an der Tour, und ich liess mich nicht sooo motiviert von der Bise am Ostufer des Lac de Joux nach Süden schieben. Eigentlich wollte ich zu einer Hütte beim Mont Tendre, aber dafür brauchte ich Wasser - und bisher hatte ich nur non contrôlée und non potable gefunden.
100 m nach der Abzweigung Richtung Mont Tendre sprudelte am Strassenrand ein Brunnen, dass es eine Freude war. Ich fragte rasch zwei Einheimische, ob das Wasser trinkbar sei, und dann soff ich grössere Mengen und füllte meine zwei Flaschen.

Mit einem Wasserbaucht stieg ich die Juraweiden hoch - wunderschön :love:
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Weniger schön fand ich die Warnungen vor Wildsäuen und Wölfen bei einer Hütte - und auch das unerreichbare Zisternenwasser machte mich nicht frischer. Aber dann traf ich weiter oben eine doppelt angetriebene Mountainbikerin: ein Motor und zwei Hunde halfen ihr dermassen flott über die Juraweiden, dass ich mir erlaubte, sie um ein bisschen Wasser anzubetteln.
So erreichte ich mit 1.5 l Wasser und ohne jeglichen Durst mein Heim für diese Nacht.
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Die Hütte lag etwas 150 Hm unter dem Gipfel, also parkierte ich das Cutthie und stieg weiter bergauf. Dabei beherzigte ich natürlich meine Österreich-Lektionen: ich packte eine Extralampe und die Powerbank ein und checkte die Karte nach Wildruhezonen.
Oben erwartete mich der Weisse Berg und das Weisse Meer.
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Und natürlich jurassiche Trockenmauern.
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Der Nebel hatte das Vallée de Joux zurückerobert.
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Auf dem Gipfel verwickelte mich ein junger Mann in ein Gespräch. Wir waren ziemlich gegensätzlich - er Auto- und Töffberggänger, Motorenliebhaber und Transkontinetalflieger; meine diesbezüglichen Positionen kennt ihr ja 😅 - und trotzdem war das Gespräch von Freundlichkeit und Respekt geprägt. Ich finde es immer wieder überraschend und wohltuend , die Schönheit der Menschen ausserhalb der eigenen Bubble zu entdecken 🙏
Und als sich dann noch herausstellte, dass er der Ex der Tochter eines früheren Arbeitskollegen von mir ist, merkte ich mal wieder, wie verbunden wir eigentlich alle sind.

Was uns natürlich auch verband, war die Freude an der Aussicht.
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Die Sonne ging langsam unter und ich langsam runter.
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Mit dem Eindunkeln kam mir mal wieder meine blühende Fantasie in die Quere: was, wenn sich ein Wolf zwischen mich und das Cutthie oder die Hütte stellt? Aber alles ok, ich erreichte problemlos das Cutthie...
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...und die Hütte.
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Nach dem Beitrag von Dominik und ein bisschen Werbung geht's weiter mit Tag 2.
 
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Ach, was für eine unruhige Nacht! Ich hörte draussen ein Geräusch und dachte an den Wolf - aber es war bloss das Cutthie umgefallen. Die Schlafmatte auf dem Tisch? War keine super Idee, denn der Tisch war schmal und mein Hintern breit. Aber wenigstens merkte ich nach einer Stunde, dass der Tisch nicht am Boden angeschraubt war, und so konnte ich auf dem Boden einen Schlafplatz einrichten.
Vielleicht lag die Unruhe dieser Nacht auch daran, dass die Hütte früher ein Bus war. 1929 transportierte ein Saurerlastwagen die Karosse auf die jurassischen Höhen, wo sie fortan als Gerüst für die Hütte diente. Cooles Upcycling 🤗
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Nach dem Frühstück machte ich mich auf den Weg zum Grand Cunay, um dort den Sonnenaufgang und vor allem auch das Nebelmeer zu schauen.
Für die folgende Bildstrecke habe ich zwei Musikvorschläge: hier ein leicht abgehobener Klassiker, neu interpretiert von Stephan Eicher. Und hier etwas für die Freunde von Kinderliedern 😂
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Ich habe das Nebelmeer während vielen Jahren von unten gesehen, und ich fand's jeweils nicht so lustig. Aber von oben, frisch ins Sonnenlicht getaucht? 🤩😍🥰

Eigentlich wollte ich zum von @dominik_bsl erwähnten Mont Risoux, denn dort hat es bei der Roche Champion ein unerreichtes Quadrat. Aber wenn die Quadrate im Nebel liegen, muss man die Quadrate auch mal Quadrate sein lassen, und so zog auf den Col de Marchairuz und von dort weiter durch die Combe des Amburnex. Nach einer heissen Schokolade im Passhotel auf leicht abfallender Strasse durch den Morgennebel schweben? Das gibt gleich nochmal 🤩😍🥰
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Im August 2011 waren wir hier zu dritt runtergeradelt und hatten in der Hütte von Les Pralets übernachtet. Am nächsten Morgen war die Kleine startklar für die nicht ganz einfache Traverse zum Col de la Givrine. Ich kann mich noch erinnern, wie glücklich wir waren, als wir dort ohne grössere Probleme ankamen 😅
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Auch dieses Mal ging alles gut, auch wenn ich mich mal verfuhr und zwischendurch das Geräusch von fallenden Bäumen hörte.
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Frau, Leben, Freiheit! Angesichts des unglaublichen Muts der Iranerinnen und Kurdinnen komme ich mir mit meiner Jagd nach Quadraten und schönen Stimmungen ziemlich lächerlich vor...
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Immerhin fügt die Quadratejagd dieser Welt kaum Leid hinzu. Wenn ich zum Beispiel sehe, wie die nördwestlichen Hänge von La Dôle für die Skianlagen zugerichtet worden sind, spielt es keine grosse Rolle, ob da noch ein Velofahrer rumstolpert...
Weil der Nordwesten so hässlich zugerichtet ist, schaute ich von der Dôle lieber nach Südosten.
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Im Süden leckte der Nebel über den Col de la Faucille, und mit dem Crêt de la Neige lockte der höchste Gipfel des Jura.
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Die vollgeile Abfahrt Richtung Lac Léman versüsste mir die Ankunft im Nebel: perfekte Neigung, perfekte Strassenbreite, perfekter Belag 🥰
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Zum Schluss sauste ich noch nach Nyon, und von dort brachte mich die Bahn zurück ins sonnige Wallis.
Nach zwei Tagen im Waadtländer Jura schliesse ich mich @dominik_bsl an:
Karte.
 
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Roche champion bitte sehr.
Gruss Oppede
 

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