Warum Fahren die Fahrradfahrer auf der Straße?

...Argumente wie: Auf dem Radweg komme ich nicht auf meinen Trainingsschnitt sind m.E. ...

erzähl das mal jemand der regelmäßig an rennveranstaltungen teilnimmt.
ich persönlich benutze radwege. auf dem weg zur arbeit oder zum einkaufen. auch wenn die radwege hier in salzgitter eher schlecht sind.
wenn ich aber zum saisonstart ein paar G1 km reißen will fahr ich auf der straße. dann such ich mir aber wenigbefahrene landstraßen aus, wo ich eher ungestört bin.
 
Was glaubt Ihr denn, was ein Autofahrer für eine Schadensliste aufstellt, wenn Du ihm schuldig in die Karre fährst. Da wird für einen Stupser vor die Stoßstange (keine sichtbare Macke) der halbe Motor ausgetauscht, jede Menge Teile in Wagenfarbe lackiert, mehrere Ausfalltage in Rechnung gestellt etc.
Und dann willst Du deinen Schaden von einer bloßen Inaugenscheinnahme beurteilen lassen?

Kopfschüttel…
 
hoffentlich hab ich die besch.... Autonummer richtig notiert...
Na das ist wohl die denkbar schlechteste Lösung....so musst du erstmal über die Polizei die Kontaktdaten herausbekommen. Und ob die die einfach so rausgeben dürfen, ist die andere Sache. Dann führt nix an ner Anzeige vorbei und dann wird der Autofahrer sicher auch stinkig - wär ich auch. Wozu gibts Versicherungen, mit denen man solche Fälle ohne Polizei klären kann?!
Achja, und:
der arbeitet viel mit Metalle und meinte wenn da irgendwas wäre, wäre der Rahmen gebrochen (da Alu) oder Haarrisse und da hätte dann der Lack auch risse.
Der hat in seinem Studium wohl nicht so gut aufgepasst. Gerade weil es Alu ist, muss es nicht brechen, bevor ein Schaden vorliegt. Denn im Gegensatz zu Carbon verbiegen sich Metalle vor dem Bruch - nur Carbon hat eine "endgültige Steifigkeit" und bricht direkt, wenn die Belastung zu groß wird. Haarrisse ist klar, aber selbst eine Delle kann so denkbar schlecht liegen, dass dir das Steuerrohr in der nächsten Steilkurve im Trail wegbricht..... Da legt quasi die Delle die Sollbruchstelle vor!
 
Auch Anwälte können KfZ-Halter ermittlen. Ne Anzeige ist aber so oder so fällig, es sei denn der verunfallte Biker hat den Autofahrer mit den Worten "nee, fahrn se ruhig weiter, ist ja nix passiert, war auch meine schuld" weitergeschickt. Und selbst dann darf ein Autofahrer nicht wegfahren, denn der Radfahrer könnte ja einen Schock haben.
 
Und dann willst Du deinen Schaden von einer bloßen Inaugenscheinnahme beurteilen lassen?

Kopfschüttel…
? Was soll ich denn mehr machen können außer zu einem Radladen zu gehen und ihn das Rad anschauen lassen? Sorry wenn ich jetzt zynisch werde, aber soll ich das Rad mit zum Krankenhaus schleppen und Röntgen lassen? Oder in den MRT?

swe68 schrieb:
Moment - der Autofahrer ist einfach weitergefahren? Ihr habt keine Adressen ausgetauscht oder so? Er hatte doch Schuld! Natürlich muss er für die Folgekosten aufkommen.

Nein er hat angehalten, aber wie gesagt ich war total fertig in dem Moment... neues Rad, er hatte Schuld und ich wollt nur wissen ob alles mit dem Rad in Ordnung ist... ich war soweit in Ordnung und hab mir nur sein Nummernschild aufgeschrieben. Ob mein Verhalten richtig war oder nicht steht hier nicht zur Diskusion.


dickerbert schrieb:
Splisher schrieb:
hoffentlich hab ich die besch.... Autonummer richtig notiert...
Na das ist wohl die denkbar schlechteste Lösung....so musst du erstmal über die Polizei die Kontaktdaten herausbekommen. Und ob die die einfach so rausgeben dürfen, ist die andere Sache.

Darf sie, ich war da und es handelt sich um Körperverletzung/Sachbeschädigung. Stinkig kann der Autofahrer meiner Meinung nach gern sein... er wusste genausogut wie ich dass er Schuld an der Situation war, wenn ihm das alles net passt kann man sich dann gern noch unter 4 Augen unterhalten...

dickerbert schrieb:
Der hat in seinem Studium wohl nicht so gut aufgepasst. Gerade weil es Alu ist, muss es nicht brechen, bevor ein Schaden vorliegt.

Was sollte ich denn machen außer den Radladen und meine nähere Umgebung um Rat zu fragen? Hier habe ich diesen Post auch genutzt und ihr habt mir geraten den Rahmen auf Risse, Beulen oder anderweitige Beschädigungen zu untersuchen. P.S. nach genauem Hinschauen hab ich immer noch nix gefunden *klopfaufholz*.

Backfisch schrieb:
Ne Anzeige ist aber so oder so fällig, es sei denn der verunfallte Biker hat den Autofahrer mit den Worten "nee, fahrn se ruhig weiter, ist ja nix passiert, war auch meine schuld" weitergeschickt. Und selbst dann darf ein Autofahrer nicht wegfahren, denn der Radfahrer könnte ja einen Schock haben.

War der Polizei im nachhinein egal, sie meinte nur zu mir ich hätte sofort die Polizei rufen sollen... sie können jetzt nichts mehr machen außer die oben genannten Straftaten (Körperverletzung/Sachbeschädigung)
Gruß Splish
 
Ich sag auch nur das, was ich weiß. Und wenn dein Bekannter sagt, dass erst ein Schaden vorliegt, wenn das Alu bricht, dann ist das schlicht und einfach FALSCH!
Ich will dir die Risiken aufzeigen und dich nicht irgendwie runtermachen, dass du falsch gehandelt hättest. Wichtig ist, dass du dir jetzt über die Risiken klar wirst und richtig handelst. Und dabei helfen wir ja gerne. Wenn dir in zwei Monaten nämlich der Rahmen bricht, dann hast du nix mehr in der Hand.
Aber gut, du hast nix gesehen, scheinbar ist an deinem Rad noch alles in bester Ordnung!
 
Ich bin auch wirklich sehr dankbar über eure Hilfe, wirklich! Habe wirklich versucht, mir den Rahmen sehr genau anzuschauen, werde aber wie gesagt das Bike heut noch zum Zentrieren bringen und es nochmal vom "Fachmann" überprüfen lassen. Dann werd ich weitersehen. Die Adresse von dem lieben AUTOFAHRER hab ich mir im Bezug auf Kostenrückerstattung schon besorgt.
gruß Splish
 
Ich bin auch wirklich sehr dankbar über eure Hilfe, wirklich! Habe wirklich versucht, mir den Rahmen sehr genau anzuschauen, werde aber wie gesagt das Bike heut noch zum Zentrieren bringen und es nochmal vom "Fachmann" überprüfen lassen. Dann werd ich weitersehen. Die Adresse von dem lieben AUTOFAHRER hab ich mir im Bezug auf Kostenrückerstattung schon besorgt.
gruß Splish

Nach so einem Unfall immer Schadensgutachten erstellen lassen. Viele Radläden sind dazu berechtigt. Das ist auch im Interesse der gegnerischen Versicherung. Sie wollen wissen was auf sie zukommt und nicht später stückchenweise mit Forderungen konfrontiert werden.
 
Unfallflucht wird immer erst hinterher verfolgt, denn wenn man die Leute direkt am Unfallort erwischen würde, wäre es ja noch keine. :rolleyes:

Nimm Dir 'nen Anwalt.

Siehe auch hier:
http://www.mtb-news.de/forum/showthread.php?t=298214

Zunächst mal sollte man sich mit dem §142 StGB im allgemeinen auseinandersetzen. Was soll der Par. bewirken ?! Nun er soll den zivilrechtlichen Schadensersatzanspruch sichern.
Was wäre denn keine Unfallflucht ? Keine Unfallflucht liegt im Prinzip dann vor, wenn die gegnerische Partei alle notwendigen Daten zur Stellung eines Schadensersatzanspruches hinterlegt hat. Ein Zettel hinter der Windschutzscheibe reicht aber nicht. Im Zweifel sollte die Polizei herangezogen werden. Wenn also der Verursacher seine Daten dem Geschädigten übermittelt hat, hat er dem Genüge getan. Wenn der Verursacher also alle notwendigen Daten dem Geschädigten übermittelt hat und z.B. nicht auf die Polizei warten will, so kann der Verursacher nicht wegen Fahrerflucht belangt werden. Dazu gehören dann aber Personalien des Fahrers, des Fahrzeughalters sowie Angaben zum Führerschein. Man sollte dann als Geschädigter die Angaben in den Dokumenten des Verursachers nachprüfen. Falsche Angaben würden dann also automatisch den §142 implizieren, da davon ausgegangen werden kann, dass der Verursacher seine Personalien nicht preis geben will.
 
Es ging ursprünglich um die Frage: "Warum fahren die Fahrradfahrer auf der Straße?"
Dafür gibt es tatsächlich Gründe: z.B. schlechter Zustand der Radwege, höheres Gefahrenpotential bei Benutzung des Radweges, ...
Argumente wie: Auf dem Radweg komme ich nicht auf meinen Trainingsschnitt sind m.E. fraglich.
Bitte Fahrrad nicht auf Sportgerät reduzieren, macht eh nur einen kleinen Anteil aus. Es geht um das Fahrrad als attraktives Verkehrsmittel – sicher *und* schnell. Wer auf Radwegen eingebremst und gefährdet oder auf der Fahrbahn angemacht wird, sucht sich schnell wieder ein anderes Verkehrsmittel.


So einfach ist es aus meiner Sicht nicht.
Der Stau ist aus meiner Sicht ein Symptom, z.B. einer verfehlten Verkehrspolitik ...
Dann hoffe ich, dass Du Verkehrspolitik nicht auf Straßenbau reduzierst - KFZ bedingte Probleme werden damit nur aufgeschoben, Staus verlagert. Nachhaltige Lösungen funktionieren nur mit weniger Autos, z.B. über eine deutliche Erhöhung des Radverkehranteils mittels moderner shared use Konzepte. Die scheinbaren Einschränkungen für KFZ (z.B. niedrigere Höchstgeschwindigkeiten) werden mit Verkehrsfluß und Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer mehr als aufgewogen.



Also locker bleiben - jeder Radfahrer, egal ob auf Radweg oder Fahrbahn, ist dem Auto ein Auto weniger im Weg!
 
Bitte Fahrrad nicht auf Sportgerät reduzieren, macht eh nur einen kleinen Anteil aus.
Genau das versuche ich zu vermeiden.
Schaut man sich aber diese oder andere Diskussionen zum Thema Radwege an, ist ein sehr häufig vorgetragenes Argument: "Ich komme nicht auf meinen Trainingsschnitt." oder "Mit dem Rennrad kann man nicht auf Radwegen fahren.".
Die (mir bekannten) Leute, die das Rad als Verkehrsmittel und nicht als Sportgerät nutzen, also um von A nach B zu kommen, scheinen mit der Benutzung von Radwegen weniger ein Problem zu haben.

Es geht um das Fahrrad als attraktives Verkehrsmittel – sicher *und* schnell. Wer auf Radwegen eingebremst und gefährdet oder auf der Fahrbahn angemacht wird, sucht sich schnell wieder ein anderes Verkehrsmittel.
100% Zustimmung

Dann hoffe ich, dass Du Verkehrspolitik nicht auf Straßenbau reduzierst - KFZ bedingte Probleme werden damit nur aufgeschoben, Staus verlagert. Nachhaltige Lösungen funktionieren nur mit weniger Autos, z.B. über eine deutliche Erhöhung des Radverkehranteils mittels moderner shared use Konzepte. Die scheinbaren Einschränkungen für KFZ (z.B. niedrigere Höchstgeschwindigkeiten) werden mit Verkehrsfluß und Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer mehr als aufgewogen.
100% Zustimmung

Also locker bleiben - jeder Radfahrer, egal ob auf Radweg oder Fahrbahn, ist dem Auto ein Auto weniger im Weg!
:daumen:
 
ich finde radfahrer gehören nich auf die straße und ich bin radfahrer!!!
das bordsteinargument ist vollkommener mist, schonmal was von nem bunnyhop gehört.
in berlin gibt es auch nicht so viele gute radwege und wenn keiner da is fahr ich halt auffm fussweg, is auch noch nie ein problem für mich gewesen und wenn euch fuss und radwege zu kaputt sin holt euch halt n dh fully, hab ich auch neben meinem dirtbike :)
als auch autofahrer verstehe ich die probleme von unserem lkw fahrer vollkommen und stimme mit ihm überein :daumen:
die komische lycra typen und anderen personen, die immer glauben sie müssen auf der straße fahren kann ich einfach nicht verstehen. auf der pasewalker straße sind am rand nur schlaglöcher, so dass die radfahrer immer inna mitte vonna straße fahren, obwohl an beiden seiten sandwege sind, die ich immer ohne probleme benutze, da sie einfach angenehmer zu fahren sind.

radfahrer gehören nicht auf die straße und das sage ich als radfahrer!!!
typen die sich trotzdem sowas einbilden finde ich zum :kotz: :)

p.s. an die rennradfahrer, holt euch doch n 22kg dh bike, dann könnta flüssig aufm radweg und fußweg mitfahren und habt trotzdem euer trainin, wenn das ding bei jedem reintreten in die knie geht :lol: :lol: :lol:
 
So einfach ist es aus meiner Sicht nicht.
Der Stau ist aus meiner Sicht ein Symptom, z.B. einer verfehlten Verkehrspolitik ...
Was ist verfehlte Verkehrspolitik? Etwa das? Hier in der Gegend wurde vor einiger Zeit eine zweispurige Steige vierspurig ausgebaut -- vielleicht in der Hoffnung, ein Nadelöhr zu beseitigen. Seitdem haben die schweren Unfälle (ohne Beteiligung von Radfahrern) auf dieser Strecke aber erheblich zugenommen.

Nein, einfach mache ich es mir bestimmt nicht. Lass mich den von Dir aufgegriffenen Punkt nochmals erläutern.

Die Ursprungsfrage -- "warum fahren Fahrradfahrer auf der Straße" -- wurde inzwischen ja erschöpfend beantwortet. Dass einige Argumente mehr Substanz haben, andere einer eher egoistischen Sicht entspringen: geschenkt. Ist es für uns aber nicht viel interessanter, warum diese Frage überhaupt gestellt wird? Dahinter dürfte ja weniger ein kindliches Sendung-mit-der-Maus-Interesse stecken (wie an "warum haben Spinnen acht Beine"), sondern ein gewisser Unmut. Also: woher dieser Unmut?

Und diese Frage ist tatsächlich nicht einfach. Man könnte eine ganze Reihe von Hypothesen diskutieren. Sachdienliche Hinweise sind hochwillkommen! Hier mal meine Vorschläge:

  • Der Autofahrer sorgt sich um die körperliche Unversehrtheit des Radfahrers und ärgert sich über dessen "riskantes" Verhalten. -- Nun gut, dann herrscht seitens des Autofahrers ein Informationsdefizit, das wir hier ausräumen.
  • Der Autofahrer ärgert sich, dass von ihm (aber auch dem Radfahrer) aufgebrachte Steuergelder sinnlos in Radwege investiert wurden. -- Willkommen im Club, vielleicht sollten wir mal eine gemeinsame Eingabe an die Verkehrsplaner machen.
  • Der Autofahrer fühlt sich zurückgesetzt, weil ein anderer gesünder und billiger unterwegs ist als er. -- Wenn aus dem Ärger Taten werden, willkommen.
  • Der Autofahrer projiziert negative Erfahrungen, die er zB mit seinem früheren Lehrer gemacht hat, auf den Radfahrer vor ihm. -- Halte ich ehrlich gesagt für eine nicht ganz unwahrscheinliche Erklärung.
  • Oder aber der Autofahrer ist sowieso schon zu spät und ärgert sich, dass er den Radfahrer bei Gegenverkehr nicht überholen kann.
Der letzte Punkt ist der unverfänglichste und wird vom Autofahrer am ehesten vorgebracht werden. Gerade deshalb schreit er nach Objektivierung.

Zum Beispiel anhand eines simplen Rechenexempels: Wie viele Sekunden verliert ein Autofahrer, wenn er statt 40 km/h für 10 Sekunden nur 20 km/h fahren kann? Tja, 5 Sekunden.

Oder eben die von Dir kritisierte Feststellung, dass für Zeitverschwendung im automobilen Verkehr der Autofahrer viel mehr selbst verantwortlich ist als der Radfahrer (was fallweise weitere Faktoren ja nicht ausschließt). Gedankenexperiment: Ersetze alle Radfahrer durch Autofahrer. Wird es dadurch nur einen Stau weniger geben? Umgekehrt: Ersetze alle Autofahrer durch Radfahrer. Wird es überhaupt noch einen Stau geben?

Nebenbei: Der automobile Verkehr ist in unseren Städten verantwortlich für...
... zubetonierte Flächen von enormer Größe
... Lärm
... gesundheitsgefährdende Abgase
... Unfallgefahr
... Zeitverschwendung
... Ressourcenverschwendung
kurz: eine enorme Einbuße an Lebensqualität. Darum finde ich das Interesse, sein Auto stehen zu lassen, ein ausgesprochen förderungswürdiges.
 
Am 2. Mai durfte ich arbeiten, und da casual (bin Würgerträger mo-do) angesagt war, bin ich mit Rad auf Arbeit. Dumm, mein direkter Arbeitsweg führt an einer stark befahrenen Straße (Skalitzer und folgende quer durch x-Berg) mit größtenteils gut mit MTB auch mit 25+ km/h befahrbaren Radwegen lang. Trotzdem bin ich auf der Straße gefahren, da diese beknackten Suffis schön Ihre Herrentags-/1.Mai-Hinterlassenschaften auf Geh- und Radweg zerdeppert haben.
Danke an die Autofahrer, nicht einer hat gehupt, gedrängelt oder sonstwas.
 
Was ist verfehlte Verkehrspolitik?
Das hatten wir doch schon im Thread zum Thema Radwegebenutzungspflicht.
Ein sturer Ausbau des Strassennetzes, die einseitige Förderung und Bevorzugung des Autoverkehrs, ... so wie in der Vergangenheit ist es auf jeden Fall nicht!

Hier in der Gegend wurde vor einiger Zeit eine zweispurige Steige vierspurig ausgebaut -- vielleicht in der Hoffnung, ein Nadelöhr zu beseitigen. Seitdem haben die schweren Unfälle (ohne Beteiligung von Radfahrern) auf dieser Strecke aber erheblich zugenommen.
...
Der Autofahrer sorgt sich um die körperliche Unversehrtheit des Radfahrers und ärgert sich über dessen "riskantes" Verhalten. -- Nun gut, dann herrscht seitens des Autofahrers ein Informationsdefizit, das wir hier ausräumen.
NEIN, dieses Informationsdefizit ist bisher nicht ausgeräumt worden. Weder in diesem noch in einem anderen Thread z.B. zum Thema Radwegebenutzungspflicht.
Niemand, aber auch wirklich niemand konnte bisher klarmachen, das Oma Schaluppke und ihr Enkel, mit dem Rad, auf dem Weg zum Aldi auf o.g. 4-spuriger Strasse sicherer unterwegs sein sollen.

  • ...
Der letzte Punkt ist der unverfänglichste und wird vom Autofahrer am ehesten vorgebracht werden. Gerade deshalb schreit er nach Objektivierung.
Hast Du die Ergebnisse einer Umfrage parat, die bestätigen, dass der letzte Punkt am ehesten vorgebracht wird, oder ist diese Aussage eher ein vermutetes Ergebnis?
Die Liste ließe sich beliebig erweitern, aber es ließen sich die Punkte auch umkehren:
  • Der Radfahrer ist sich der Konsequenzen seines Handlens nicht bewusst und ärgert sich über den Autofahrer und dessen vermeintliches "riskantes" Verhalten (aber auch der geübteste Autofahrer kann die physikalischen Gesetze z.B. der Massenträgheit nicht ausser Kraft setzen).
  • Der Radfahrer ärgert sich, dass von ihm (aber auch dem Autofahrer) aufgebrachte Steuergelder in Radwege investiert wurden, auf denen Fußgänger rumptrampeln oder Oma Schaluppke und ihr Enkel seinen Trainingsschnitt versauen.
  • Der Radfahrer fühlt sich zurückgesetzt, weil ein anderer ein viel größeres, bequemers und teureres Fahrzeug fährt als er.
  • Der Radfahrer projiziert negative Erfahrungen, die er zB mit seinem früheren Lehrer gemacht hat, auf den Autofahrer.
  • Der Radfahrer ist sowieso schon zu spät und ärgert sich, dass er auf dem Radweg von Fußgängern ausgebremst wird.
  • Der Radfahrer ärgert sich, dass er auf dem holprigen Radweg fahren muss, während die Autos auf einer schick ausgebauten Strasse entlangrollen.
  • Oder aber der Radfahrer fühlt sich auf dem Radweg in seiner Wertigkeit als Verkehrsteilnehmer "heruntergesetzt".
m.E. bringt das nichts, da wir zwei beide an den tatsächlichen Beweggründen nicht viel ändern können.

Zum Beispiel anhand eines simplen Rechenexempels: Wie viele Sekunden verliert ein Autofahrer, wenn er statt 40 km/h für 10 Sekunden nur 20 km/h fahren kann? Tja, 5 Sekunden.
Nanana, Bremsen und wieder Beschleunigen kosten auch Zeit, die verbringt man lieber stehend an der nächsten Ampel ;)
Du hast aber Recht, der Autofahrer verliert im Grunde genommen NICHTS!
Deswegen tuckere ich mit dem Auto immer ganz brav hinter Radfahrern her, bis sich eine Gelegenheit ergibt, gefahrlos zu überholen...

Oder eben die von Dir kritisierte Feststellung, dass für Zeitverschwendung im automobilen Verkehr der Autofahrer viel mehr selbst verantwortlich ist als der Radfahrer (was fallweise weitere Faktoren ja nicht ausschließt). Gedankenexperiment: Ersetze alle Radfahrer durch Autofahrer. Wird es dadurch nur einen Stau weniger geben? Umgekehrt: Ersetze alle Autofahrer durch Radfahrer. Wird es überhaupt noch einen Stau geben?
Ich habe diese Feststellung kritisiert?
Bei ausreichend vielen Radfahren und zu wenig bzw. "ungünstiger" Verkehrsfläche, wird es auch hier Staus geben.
Um eines klarzustellen: Ich meine damit nicht, dass es noch mehr Verkehrsfläche für Auto's geben soll!

Nebenbei: Der automobile Verkehr ist in unseren Städten verantwortlich für...
...
kurz: eine enorme Einbuße an Lebensqualität. Darum finde ich das Interesse, sein Auto stehen zu lassen, ein ausgesprochen förderungswürdiges.
Du versuchst gerade, eine offene Tür ein zu rennen.

:)
 
Niemand, aber auch wirklich niemand konnte bisher klarmachen, das Oma Schaluppke und ihr Enkel, mit dem Rad, auf dem Weg zum Aldi auf o.g. 4-spuriger Strasse sicherer unterwegs sein sollen.
Die Unfälle sagen es aus.
Die beiden hier fühlten sich bestimmt auch sicher auf dem Radweg.
# 1242
Bei einem Verkehrsunfall in Buch zog sich ein Sechsjähriger Beinverletzungen zu und kam zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus. Der Junge und sein 30-jähriger Vater waren gegen 15 Uhr 30 mit ihren Fahrrädern auf der Schönerlinder Straße unterwegs. Eine 40-jährige „Toyota“-Fahrerin wollte von der Schönerlinder Chaussee nach rechts in die Schönerlinder Straße abbiegen und hielt vorher am Stopschild an. Beim Abbiegen übersah sie offenbar die Radfahrer, die auf dem für beide Richtungen freigegebenen Radweg fuhren, und erfasste den Sechsjährigen. Der Vater des Jungen rettete sich mit einem Sprung von seinem Fahrrad und blieb unverletzt.
Quelle:Pressemeldung der Berliner Polizei

Genau das ist die grösste Gefahr. Denn es erwischt meistens die, die der angeblichen Sicherheit von Radwegen vertrauen. Das subjektive Sicherheitsgefühl, welches Radwege vermitteln, ist wohl die grösste Gefahr.
Auch für Oma Schaluppke und ihrem Enkel.

Die Zeitschrift Radzeit des Berliner ADFC hat festgestellt, daß in Berlin 75% aller schweren und tödlichen Abbiegeunfälle beim Radfahren auf Radwegen registriert werden, obwohl nur 10 Prozent der Berliner Straßen einen Radweg besitzen. Rechne einfach mal hoch wie es aussieht wenn 100 Prozent der Strassen einen Radweg besitzen würden.
 
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