Warum gibt es so wenige asymmetrische Felgen?

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Nabennarben
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Die Felgen sind sowieso für Scheibenbremsen gebaut und man hat eine ungleiche Speichenlast links/rechts, auch am Vorderrad. Warum gibt es so wenige asymmetrische Felgen um dies auszugleichen?

Nicht einmal Laser/Race Speichen reichen um das auszugleichen. Ausserdem ist die Last am Flansch auf einer Seite viel höher. Ebenso werden die Felgenlöcher unterschiedlich belastet.

Gerade der Trend zu breiten Felgen bietet sich doch dafür an, bis jetzt hat das nur Ryde/Rigida erkannt.

z.B. Ryde Trace Enduro. Mit dem Offset ist die Verteilung 130 zu 100% am Vorderrad. Ohne Offset wäre sie dagegen bei 160 zu 100% bei der gleichen Nabe.
Die Race Speiche ist dagegen nur 1,2x dicker.
 
Die Felgen sind sowieso für Scheibenbremsen gebaut und man hat eine ungleiche Speichenlast links/rechts, auch am Vorderrad. Warum gibt es so wenige asymmetrische Felgen um dies auszugleichen?

Weil in der Praxis die ungleiche Speichenlast links/rechts egal ist und der Reifen und Schlauch (und Procore, ...) nun mal symmetrisch sind.
 
Egal ist die ungleiche Spannung sicher nicht, und mit den Reifen hat das mal gar nix zu tun.

Stimmt aber, für Scheibenbremsen sollten eigentlich alle Felgen asymmetrisch sein. Ich hab mir am Rennrad hinten eine asymmetrische Velocity A23 eingespeicht, das bringt schon einiges auf der linken Seite.
 
WTB hat doch jetzt auch schon asymmetrische Felgen gebruzzelt. Die gibt's nur noch nicht zu kaufen sondern z.Zt. exklusiv für Santa Cruz. Aber sie wären gut beraten, die bald auch für Endverbraucher zugänglich zu machen :p
Die meisten Hersteller kaufen doch eh nur in Taiwan oder China Felgen und kleben ihr Logo drauf, offensichtlich waren die Asiaten nicht so schnell in der Entwicklung. Ich könnte mir aber vorstellen, dass es bald mehr asymmetrische Felgen zu kaufen gibt (sobald die Asiaten auch welche im Programm haben ;)).
Symmetrische Felgen waren ja in Zeiten der Felgenbremse zumindest vorne kein Problem und die ersten Kettenschaltungen hatten auch noch nicht so breite Kassetten wie die heutigen. Deshalb hatte man damals wohl symmetrische Felgen und für die 26" MTBs wurden doch zu Beginn einfach Rennradfelgen quasi "gekürzt".
In der Industrie setzen sich ja nicht unbedingt sinnvolle Entwicklungen/Erfindungen durch. Überleg mal, wie lange es gebraucht hat, bis alle Autos ab Werk mit einem Sicherheitsgurt ausgerüstet waren :D die Industrie ist nur dann schnell, wenn es darum geht, den Kunden neuen Quatsch anzudrehen und damit Geld zu machen (650B etc.). Für alles, was sich erst auf den 2. Blick als sinnvoll und damit eine Investition wert erweist, brauchst du in der Regel kleine Firmen, die den Anstoß geben. Von Speichenspannung will im Laden (so gut wie) keiner was wissen, nur vom Gewicht und von der Optik. Da liegt, denke ich, der Hund begraben...

Edit: das Argument mit den Reifen auf asymmetrischen Felgen greift aber erst bei Tubeless-Montage. Und wie viele Räder, gemessen an allen verkauften/vorhandenen Rädern, sind tubeless aufgebaut?
 
Bei Maro lesen bildet:D Es scheint Patente auf asymmetrische Felgen gegeben zu haben, die aber inzwischen abgelaufen sind. Wohl auch damit ist zu erklären, daß es tatsächlich wieder mehr asymmetrische Felgen gibt. ryde, alex, etc.
 
Von Alex gibts/gabs ja nur Rennradfelgen mit asymmetrisch oder?
Mir kommt eher vor als obs vor ein paar Jahren noch mehr Felgen gab z.B. Ritchey OCR oder von Velocity.

Von Campa, Mavic, Shimano gibts auch noch ein paar Laufräder mit Asymmetrie aber einzelne Felgen weniger.

Ich glaube die meisten erkennen einfach nicht das Potential oder sind unsicher wegen der Speichenlänge.

Eine Ryde Trace stellt ja so ziemlich das Ende der Fahnenstange dar in Sachen Alu, Breite/Stabilität und Gewicht. Vielleicht auch gerade wegen der Asymmetrie.

Wegen Patente, da pfeifen doch viele drauf. Siehe Cane Creek Steuersätze, Galfer Wave Bremsscheiben, Race Face Kettenblatt.
 
Was soll die Frage? Es _ist_ praktisch egal.



Wie schon geschrieben: weil Reifen, Schlaeuche (Procore ...) nun mal symmetrisch sind und der wichtigste Zweck einer Felge das Halten des Reifens ist.

Das ist eben nicht wirklich egal. Richtiger ist, das es auch mit symmetrischen Felgen gut funktioniert. Bei leichten Felgen, die nicht soviel
Spannung abkönnen, ist die Asymmetrie sehr hilfreich, da HR und VL nicht so stark gespannt werden muss und gegenüber trotzdem 100-150N mehr machbar sind. Für den wirklich groben Einsatz halte ich symmetrische Felgen tatsächlich für die bessere Lösung. Hier steckt ein symmetrischer Felgenkasten einfach mehr weg als ein asymmetrischer. Und ob procore sich flächendeckend durchsetzt ist mehr als fraglich. Wirklich nützlich wird das für die wenigsten sein.
 
Das ist eben nicht wirklich egal. Richtiger ist, das es auch mit symmetrischen Felgen gut funktioniert.

Genau das ist die Bedeutung von 'praktisch egal' ;).
Viel wichtiger waere fuer 90% der MTBler erstmal eine tatsaechlich gleichmaessige Speichenspannung auf derselben Seite (auch nach der ersten Ausfahrt), dass das mit asym. Felgen nicht besser wird, hat man ja bei den sym. Naben schon gesehen. Dass das fuer deine Kunden (hoffentlich ;) kein Problem ist, ist mir schon klar.

Und ob procore sich flächendeckend durchsetzt ist mehr als fraglich. Wirklich nützlich wird das für die wenigsten sein.

Das ist richtig. Procore loest halt (hoffentlich) _das_ Problem der Tubelessreifen, waehrend eine asym. Felge das noch verschlimmern koennte (auf jeden Fall nicht verbessert).
 
Bei 150mm Achse hat man wohl nicht ganz ohne Grund symetrische Flansche und verzichtet auf einen noch breiteren Flansch.
Falls es zu einem Trend mit richtig breiten Felgen ala Hugo52 kommt, wärs auch kein Problem die Löcher zu versetzen bei symmetrischen Felgenprofil.
 
z.B. Ryde Trace Enduro. Mit dem Offset ist die Verteilung 130 zu 100% am Vorderrad. Ohne Offset wäre sie dagegen bei 160 zu 100% bei der gleichen Nabe.
Die Race Speiche ist dagegen nur 1,2x dicker.
jetzt rechne das mal fürs hinterrad und dir geht ein licht auf.

asymmetrische felgen sind doch auch nur ein (fauler) kompromis und mehr ein marketinginstrument als das sie wirklich was bringen.
schon früher bei den felgenbremsen galt der "vorteil" nur am hinterrad da die vorderradnaben absolut symmetrisch aufgebaut waren. trotzdem hats die industrie also so toll und laufradversteifend verkauft (stimmte bedingt ja auch, allerdings nur fürs hinterrad, dass das vorderrad sich dadurch schlechter stand wurde verschwiegen).
heute ist es umgekehrt da die disc hinterradnabenflansche nur noch wenig unterschiedlich zur mitte sind, die vorderradnaben dafür mehr offset haben.
einen echten vorteil gibt es in summe betrachtet nicht, es sei denn es werden explizit fürs vorderrad und hinterrad unterschiedliche offsets des jeweiligen felgenmodells angeboten und das wird aufgrund der vielfalt nie passieren.

btw: der spokomat ist klasse, benutze ihn ständig :bier: danke dafür !
 
Zumindest muss eine asymmetrische Felge zweimal in eine Bohrmaschine eingespannt werden. Oder der Bohrroboter muss mehr drauf haben. Ob das ein relevanter Kostenfaktor ist, kann ich nicht beurteilen.
 
Habe zufällig noch die Daten von einer DT 350/Ryde Trace Enduro - Kombination da:

Der linke Flansch hinten hat 33,6mm Abstand zur Mitte, der rechte 20,3mm.

Durch die 3mm Offset wird der Unterschied nicht verschärft, wie Nehcuk meint, sondern auf 30,6/23,3 angenähert. Immer noch bei weitem nicht identisch, aber deutlich besser als mit einer symmetrischen Felge.


An die, die Erfahrungen damit haben: Inwiefern sollte eine asymmetrische Felge zu Problemen bei Tubeless-Montage führen?
 
Ergibt ohne Offset laterale Winkel von 7,48° + 4,52° mit Verteilung 60,43 zu 100% und mit 3mm Offset 6,82° + 5,18° mit 75,95 zu 100%.

Das sind links gut 25% mehr Speichenspannung oder 725N zu 911N wenn rechts 1200N.

Der Speichenunterschied/Spannung ist nur noch 32 statt 66%. Fast optimal für eine 1.8/1.5 Speichenkombi.
 
Habe zufällig noch die Daten von einer DT 350/Ryde Trace Enduro - Kombination da:

An die, die Erfahrungen damit haben: Inwiefern sollte eine asymmetrische Felge zu Problemen bei Tubeless-Montage führen?

Keinerlei Probleme mit Tubeless an der asymmetrischen Trace EN, im Gegenteil, noch nie so Leicht auf Tubeless umgerüstet, tolle Felge!
 
Müsste durch den langen Hebel auf der einen Seite im Hinblick auf die Unterstützungs"fläche", die die Speichen bilden, die Stabilität nicht leiden? Die Speichen mögen durch gleichmäßigere Spannung nun an Stabilität gewinnen, aber die Stabilität des Felgenprofils müsste doch abnehmen, oder?
Da wird doch selbst bei Stillstand schon ein Drehmoment auf das Felgenprofil generiert.
 
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