Was man nicht so alles im Wald findet...

Jo, Harvester gehören leider zur modernen Forstwirtschaft dazu...

@HandyEntsperrer: Die Spuren von deinen Fotos sind lächerlich klein, wenn so ein Harvester durchs Gelände fährt gräbt der sich schnell einen halben Meter oder mehr in den Boden. Ich hab da mal einen Förster getroffen der mich verjagen wollte weil ich mitm MTB den Waldboden zerstöre. Interessanter Weise auf genau so einer Harvesterspur. Und das Waldstück dass der gerodet hat... da sind die Spuren gleich tief, schön alle 15m eine.

Ich hab den Idioten einfach ignoriert. Ich würde da ja vorschlagen: Wer einen Harvester einsetzt darf auf seinem Grund und Boden 10 Jahre lang das Mountainbiken nicht verbieten. Denn 10 Jahre würds dauern bis wir mit dem Bike diese Spuren eingeebnet hätten.

mfg
 
Bei uns muss es noch nicht mal ein Harvester sein, ein Traktorfahrer der sein Gefährt nich richtig beherrscht oder auch gerade in letzter Zeit oft anzutreffen, Privat PKW mit Hänger zum Holz machen, reicht auch schon um den Weg umzupflügen und bei entsprechender Witterung für Wochen unbefahrbar zu machen :(
 
Der deutsche Wald ist ja eigentlich nur eine große künstlich angepflanzte Fichten-Monokultur. Was es da an der Flora wertvolles zu schützen gäbe (ausser vielleicht Orchideen) soll mir mal jemand erklären.

Da sollte man wohl eher mit der Störung des Wildes argumentieren.

In den Bergen kann ich das mit Erosion und Pipapo aber verstehen.
 
Uns wurde mal nen Trail eingeebnet.. begründung der unteren NSB . "Durch das befahren mit Mountainbikes wird der Waldboden erheblich verdichtet, was zu Wachstumsstörung des Wurzelwerks der Bäume führen kann. Die dadurch resultierende Verhinderung des Wurzelwachstums kann zu mangelnder Standfestigkeit der betroffenen Bäume führen. Da dies eine Gefahr für Personen , die den Wald begehen darstellt. Untersagen wir hiermit jegliches Befahren mit fahrrädern in diesem Bereich.........von einer Anzeige wird abgesehen...blaaaa....blaaaa...blaaaa...":D

BÖÖÖÖÖÖSEEEEEE Fahrradfahrer immer!!!:lol::lol::lol:
 
Also, ich kann das echt nicht mehr hören dieses ewige Gejammer über Harvester.

Die Gassen und Wege auf denen die Fahren sind extra dafür angelegt, damit die nicht kreuz und quer im Wald rumfahren, wie es im Privatwald noch jeder Bauer macht.

Und das man Harvester nur zum Roden hernimmt mag in USA und Russland stimmen, in Deutschland kann man dagegen (wenn der Waldbesitzer mitmacht, der Förster und der Harvesterfahrer was von ihrem Handwerk verstehen) sogar richtig schön bestandsschonend arbeiten.

Uns hat letztens ein Waldbesitzer, nachdem wir eine Durchforstung zusammen mit der FBG in seinem 120 Jahre alten, ungepflegten Bestand (hat bisher immer nur Brennholz gemacht) gemacht haben zu dem sehr schönen Ergebnis gratuliert und dass er das so nicht erwartet hätte. Wenn ich's nicht vergesse, stell ich morgen mal Bilder von dem Einsatz rein. Der Witz an dem ungepflegten Bestand war, nachdem 100 fm/ha entnommen waren, standen immer noch 500 fm drauf. Für einen 120 Jahre alten Wald viel zu viel. Aber die 100 fm/ha waren eh schon an der Obergrenze (ca. 80 fm waren für diese Art der Durchforstung geplant; sind halt 20 mehr geworden)

Es ist nunmal auch eine wirtschaftliche Entscheidung, ob man mit Harvester arbeitet (Abrechnung idr. 15 €/fm inkl. Rücken) oder mit Waldarbeiter und Schlepper (umgerechnet etwa 40 €/fm). Bei z.B. 200 fm (unter 100 fm lohnt sich ein Harvester idr. eh nicht) und einem derzeitigen Preis von ca. 50 €/fm ist das ein Plus des Harvesters gegenüber der motormanuellen Aufarbeitung von 5000 €.

Man muss aber auch fairerweise sagen, das Harvester eigentlich nur in Nadelholzbeständen eingesetzt werden, da sie die starken Laubbäume nicht entasten können und zuviel Schäden an den wertvollen Stammstücken verursachen würden.. Für die wertvolle Laubholzernte werden dann immer noch die Waldarbeiter und entsprechende Forstschlepper eingesetzt. Hier bekommt man aber auch mehr für den fm.

Leider ist es aber auch oft so, dass Forstbetriebe Subunternehmer oder einfach schlechte Firmen einsetzen, die sich im Wald und bei schlechter Witterung übernehmen und es dann zu solchen Panzerspuren kommt. Das finde ich auch nicht in Ordnung. Ein guter Einschlagsunternehmer hört bei entsprechender Witterung auf, wenn er weiss, dass sein Harvester und der Rückezug solche Schäden verursachen würden.
 
Zuletzt bearbeitet:
@silberwald
dann gibt es bei uns nur subunternehmer und schlechte firmen....

was extremst nervt ist die ungleichbehandlung und das völlige außerachtlassen der folgeschäden von waldarbeiter im vergleich zu den mtber.
 
@silberwald
dann gibt es bei uns nur subunternehmer und schlechte firmen....

was extremst nervt ist die ungleichbehandlung und das völlige außerachtlassen der folgeschäden von waldarbeiter im vergleich zu den mtber.

Das meinte ich als ich von wirtschaftlichen Interessen schrieb: das eine bringt halt Kohle, das andere ist ohnehin unbeliebt und brotlos, also sucht man einen Vorwand, das eine zu verbieten, während man das andere großzügig toleriert.
 
Jo so seh ich das auch, leider finde ich die Begründungen, die da immer erfunden werden mehr oder weniger seeeeeehr fadenscheinig oder einfach nur zum lachen. Ich hab nix dagegen wenn mir jemand sagt" hier darfste net fahren, weil hier grad Setzlinge oder sowas gepflanzt wurden oder oder...." würde ich sogar einsehen. aber ohne n ordentlichen grund komme ich mir da immer iwi verarscht vor. Ungefähr so, als wenn ich nem Kind sagen würde " Den lolli darfste net haben weil der is nix für dich";)
 
Hier sieht man noch besser die Effektivität:

--> [nomedia="http://www.youtube.com/watch?v=ZtJT_cKBppg"]YouTube- John Deere 1470D[/nomedia]


Unglaublich, wieviel der in nur 5 Minuten fällt, entastet und zurechtsägt. Die sprichwörtliche "Axt im Walde"... :eek:



@HandyEntsperrer
Yo, so schauts bei uns derzeit auch aus. Auf verdichteten Waldwegen gehts noch, beim Rest wie schon angemerkt eher eine Schiebepassage. Nerven tut mich aber eher das Kleinzeugs auf den Wegen. Ich hab da letztens mal einen 1,50m-Ast mit dem Hinterrad aufgesammelt - zum Glück längs. Quer hätte es mit die Speichen ruiniert...
 
Hier mal ein Beispiel, wovon überhaupt die Rede ist:

YouTube- John Deere 1270E harvester in the forest


Eigentlich sind die ja noch recht klein. Bei DMAX läuft doch diese US-Holzfäller-Serie, die haben da richtige Bagger mit ner 1m Kreissäge dran und machen da ganz andere Kaliber platt. Allerdings sieht der Wald bzw das, was davon übrig ist, hinterher auch aus wie ein Truppenübungsplatz nach einem Panzermanöver...:rolleyes:
Dagegen kommt einem das Harvesten hier vor wie ein mirkochirurgischer Eingriff. Aber drüben ist ja auch Platz ohne Ende.
 
Auf der "anderen Seite" machen sie sich keine Gedanken darüber, das das zuvor aus der Natur vertriebene Wild, auch Lebensraum braucht. Deswegen auch die "Sensationsmeldungen" von Wildschweinen etc. in den Städten. Es gibt meines Erachtens nur ein "böses" Tier und ein Unkraut, das ist die menschliche Rasse bzw. gewisse Teile derselben.
 
Schwarzkittel (Wildsau) werden nicht unbedingt durch Ausforstungsmaßnahmen vertrieben. Die wandern enorme Strecken und sind stets auf der Suche nach leckeren Futterstellen.
Hoher Wildbestand ist auf die Mastjahre (Stichwort Eichelmast, Bucheckernschwemme) vergangener Jahre zurück zu führen. Und dann können die Bestände stark anwachsen, zumal es wegen der hohen Intelligenz recht schwer ist ein Wildschwein zu erlegen. Häufiges Ansitzen ist nötig bis das Schwein erlegt worden ist - manche Jäger schaffen gerade mal 1 oder 2 Schweine pro Saison zu erlegen. Bedingt durch Überalterung und Gebrechlichkeit der jagenden Person - schiessen direkt aussem Auto ist halt nicht waidmännisch ;) Mit Rollator/Gehilfe schaffens nur wenige Jäger auf den Hochsitz. Und bei kleinteiligen Jagdrevieren ist oft das erlegbare Wild bereits auf Nachbars Grund wenn dann doch der Schuß platziert werden könnte....

Vernünftiger Einsatz vom Harvester kann schon schonender für den Wald sein - wird aber in der Regel durch brachiales Vorgehen vom Lohnunternehmer, Zeitdruck vom Besitzer und Unverständnis der einteilenden Person ins Gegenteil verkehrt.

Schlimm sind Schäden die bei nasser Bodenbeschaffenheit entstanden sind. Dann ist der Waldbauer gefordert die Kuhlen zu beseitigen - mangels Arbeitshelfer wirds oft bis zum SanktNimmerleinsTag aufgeschoben :rolleyes: Waldbesitzer sollten in Generationsabständen denken - nicht in kurzen Wirtschaftszyklen.
Die Bäume die mein Vater vor 30 Jahren gesetzt hat - darüber werden sich meine Enkel freuen wenn dann der Baum hiebreif ist :daumen:
 
Bei uns ist der Harvester immer noch im Einsatz. Dank der tagelangen Regenfälle schaut es jetzt so aus:








Mit dem Rad gehts, zu Fuß dank Sportschuhen eher nicht, da wären eher Stiefel angebracht... ;)



Ein Forwarder stand da übrigens auch noch rum:





 
Also, ich kann das echt nicht mehr hören dieses ewige Gejammer über Harvester.

Die Gassen und Wege auf denen die Fahren sind extra dafür angelegt, damit die nicht kreuz und quer im Wald rumfahren, wie es im Privatwald noch jeder Bauer macht.

Schön. Unsere Trails werden aus den genau gleichen Gründen so angelegt, und werden in 100 Jahren nicht so tief wie eine Harvester-Spur.

Mit einem Harvester kann man bei gefrorenem Boden in der Ebene halbwegs schonend fahren, sobald die Bedingungen nimmer passen (und das ist regelmäßig der Fall) sorgen sie für unglaubliche Bodenerosion. Besonders wenns steil wird werden da Hänge regelrecht abgetragen, samt Wurzelwerk und allem was drüber war. Da wächst Jahrzehnte nix mehr.

Ich werde bei Zeiten mal Fotos machen wie es bei uns in der Gegen so aussieht wenn ein Harvester gefahren ist... Halbe Meter tiefe Spuren in dichtestem Abstand, der gesamte Boden mit "Abfall" bedeckt (Fratten, Geäst, alles was halt kein Geld bingt), auf mehreren tausend Quadratmeter steht kein einzige Baum mehr.

mfg
 
Paß aber auf das Dir keiner vorwerfen kann das Du mit dem Bike dabei nicht zu tiefe Spuren im Waldboden hinterläßt:lol:
 
.... sorgen sie für unglaubliche Bodenerosion ...

Sie richten noch viel mehr Schaden an, wie eine Langzeitstudie gezeigt haben. Das reicht vom Pilzbefall benachbarter Bäume über Wurzelschäden bis hin zur Reduzierung nützlicher Bakterien durch die massive Bodenverdichtung. Sogar Hochwasser- und Klimaschäden stehen zu befürchten.

Ist hier ganz gut zusammengefasst:

http://www.br-online.de/bayerisches...issen-wald-erntemaschinen-ID1224187680823.xml

Grüße

Sentilo
 
Bei uns ist auch ein Stück das du nicht umfahren kannst und durch zentimetertiefen Schlamm und Matsch schieben musst...
 
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