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OL-Läufer bezahlen Naturschützer für Wald-Zutritt
Kommt der Ablasshandel auch im Bikesport? Die aktuellen Ausgabe der Weltwoche (Ausgabe 26/2009) deckt eine neue Tendenz im OL-Sport auf: Die Orientierungsläufer bezahlen Naturschützer, damit diese bei Wettkämpfen auf Beschwerden verzichten. Die OL-Aktivisten wollen diesen Deal nicht als Ablasshandel verstanden haben, doch in Wahrheit ist es genau dies: Das erkaufte Recht, den Wald zu betreten. Es ist gut möglich, dass dieses Vorgehen auch in den Mountainbikesport übergreifen könnte.
Dabei sind gerade die Orientierungsläufer ausgesprochen natursensible Sportler und in zahlreichen Situationen ist man dem Naturschutz sehr stark entgegen gekommen. Allgemein sind die Schweizer Orientierungsläufer für ihre Kompromissbereitschaft bekannt. Sie gelten als Vorbilder, was ihre Rücksichtnahme auf Tiere und Pflanzen angeht.
Trotzdem zeigten sich Organisationen wie ProNatura, der Schweizer Vogelschutz oder der WWF unnachgiebig und drohten mit Beschwerden. Ein geplanter OL-Wettkampf kann faktisch nur schon mit dem Einreichen einer Beschwerde (unabhängig ob gerechtfertigt oder nicht) verhindert werden.
Nun haben die Parteien eine Lösung gefunden indem die OL-Läufer über ein erhöhtes Startgeld pro Jahr schätzungsweise bis zu 50'000 Franken in einen Fonds einzahlen. Mit diesem werden Massnahmen der Waldbewirtschaftung finanziert, die dem Überleben bedrohter Vogelarten helfen.
Auf den ersten Blick erscheint dieser Handel pragmatisch und sinnvoll. Doch könnte er auf beiden Seiten fatale Folgen haben. OL-Läufer und mit ihnen andere Natursportarten wie Klettern, Wandern, Gleitschirmfliegen, Skifahren oder Mountainbiken könnten künftig bei jedem Anspruch, der dem Naturschutz nicht genehm ist, zur Kasse gebeten werden. Andererseits stellt sich die Frage, wie glaubwürdig Naturschutz-Organisationen sind: Die angebliche Gefährdung ist die selbe, ob mit oder ohne Zahlung. Doch fliesst das Geld, scheint auch die Bedrohung nicht mehr ganz so drastisch zu sein. Dem scheinbar bedrohten Auerhuhn geht es mit der Zahlung keine Spur besser.
Die Weltwoche bringt den Sachverhalt treffend auf den Punkt: «Die Zahlungen sind ein gefährlicher Präzedenzfall: Finanzielle Abgeltungen könnten im OL-Sport bald zur Regel werden. Auch in anderen Waldgebieten der Schweiz lassen sich bedrohte Pflanzen und gefährdete Tierarten finden, für deren Förderung zusätzliche Mittel wünschbar sind. Da jede sportliche Betätigung in der Natur diese ein Stück weit belastet, ist es einfach, diesen Sport als Bedrohung von Tieren und Pflanzen hinzustellen.»
www.weltwoche.ch/index.php?id=535385
OL-Läufer bezahlen Naturschützer für Wald-Zutritt
Kommt der Ablasshandel auch im Bikesport? Die aktuellen Ausgabe der Weltwoche (Ausgabe 26/2009) deckt eine neue Tendenz im OL-Sport auf: Die Orientierungsläufer bezahlen Naturschützer, damit diese bei Wettkämpfen auf Beschwerden verzichten. Die OL-Aktivisten wollen diesen Deal nicht als Ablasshandel verstanden haben, doch in Wahrheit ist es genau dies: Das erkaufte Recht, den Wald zu betreten. Es ist gut möglich, dass dieses Vorgehen auch in den Mountainbikesport übergreifen könnte.
Dabei sind gerade die Orientierungsläufer ausgesprochen natursensible Sportler und in zahlreichen Situationen ist man dem Naturschutz sehr stark entgegen gekommen. Allgemein sind die Schweizer Orientierungsläufer für ihre Kompromissbereitschaft bekannt. Sie gelten als Vorbilder, was ihre Rücksichtnahme auf Tiere und Pflanzen angeht.
Trotzdem zeigten sich Organisationen wie ProNatura, der Schweizer Vogelschutz oder der WWF unnachgiebig und drohten mit Beschwerden. Ein geplanter OL-Wettkampf kann faktisch nur schon mit dem Einreichen einer Beschwerde (unabhängig ob gerechtfertigt oder nicht) verhindert werden.
Nun haben die Parteien eine Lösung gefunden indem die OL-Läufer über ein erhöhtes Startgeld pro Jahr schätzungsweise bis zu 50'000 Franken in einen Fonds einzahlen. Mit diesem werden Massnahmen der Waldbewirtschaftung finanziert, die dem Überleben bedrohter Vogelarten helfen.
Auf den ersten Blick erscheint dieser Handel pragmatisch und sinnvoll. Doch könnte er auf beiden Seiten fatale Folgen haben. OL-Läufer und mit ihnen andere Natursportarten wie Klettern, Wandern, Gleitschirmfliegen, Skifahren oder Mountainbiken könnten künftig bei jedem Anspruch, der dem Naturschutz nicht genehm ist, zur Kasse gebeten werden. Andererseits stellt sich die Frage, wie glaubwürdig Naturschutz-Organisationen sind: Die angebliche Gefährdung ist die selbe, ob mit oder ohne Zahlung. Doch fliesst das Geld, scheint auch die Bedrohung nicht mehr ganz so drastisch zu sein. Dem scheinbar bedrohten Auerhuhn geht es mit der Zahlung keine Spur besser.
Die Weltwoche bringt den Sachverhalt treffend auf den Punkt: «Die Zahlungen sind ein gefährlicher Präzedenzfall: Finanzielle Abgeltungen könnten im OL-Sport bald zur Regel werden. Auch in anderen Waldgebieten der Schweiz lassen sich bedrohte Pflanzen und gefährdete Tierarten finden, für deren Förderung zusätzliche Mittel wünschbar sind. Da jede sportliche Betätigung in der Natur diese ein Stück weit belastet, ist es einfach, diesen Sport als Bedrohung von Tieren und Pflanzen hinzustellen.»
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