Mein schlimmstes Heimschieb-Erlebniss ist schon "ein bisschen" her.
(Das muss so etwa '96 gewesen sein.)
Da hatte ich so grade mit dem biken angefangen (seit '94 dabei) und wollte halt mal was neues ausprobieren, als "nur" Singletrails und Forstautobahn zu fahren.
Ein Kumpel berichtete mir, dass so gut 12 km von Zuhause an einem Hang ein überdimensionaler Bombenkrater zu finden sei. Da liesse sich schön springen und so.
Wir also nichts wie hin.
Für einen Bombenkrater war das Dingen dann echt ganz schön gross.
Halt von einem mässigen Hang in ein kräftiges Gefälle (15-20m), das dann langsam ins ebene ausäuft (nochmal knapp 20m) danach dann ein, vor Allem für Anfänger, kräftiger Table (1,70m hoch 4m lang). Die Schwierigkeit besteht aber darin, dass direkt hinter dem Table ein Anlieger (Also der Gegenhang vom Krater) kommt.
Haben uns dann langsam an Absprung-Geschwindigkeit und so herangetastet, aber immer nur im Flat auf dem Table gelandet. Weiter/Schneller haben wir uns nicht getraut.
Kurze Zeit später kamen zwei weitere Jungs in unserem Alter (so um die 12-15) an, den einen (Benny) kannte mein Kumpel, das war der, der ihm die Stelle verraten hatte, den anderen (Phillip müsste das gewesen sein) kannten wir nicht.
Benny sprang jedenfalls auf Anhieb sauber über den Table, bei Phillip sah das noch nicht so sauber aus, er musste den Table aber wohl schon gekannt haben.
Jedenfalls haben sich die zwei gegenseitig aufgezogen und wollten halt immer schneller über den Table. (Wieso auch immer, für meinen damaligen Blick war der Landepunkt knapp hinter dem Top im Abwärthang schon ganz super.
Ende vom Lied war, dass Phillip schon im Hang beschleunigt hat, viel zu schnell (und unkontrolliert) abgesprungen/rauskatapultiert wurde und HINTER dem Table im Flat aufkam und frontal in den Anlieger geflogen ist.
Da Phillip's Handgelenke in einem etwas ungewhnlichem Winkel abstanden, er nur noch Grunzlaute von sich gegeben hat und auch nicht mehr wirklich ansprechbar war

, haben wir es vorgezogen einen Krankenwagen zu rufen (Ohne Handy und mitten im Wald garnicht so einfach...).
(Im Nachhinein haben sich folgende Verletzungen herausgesellt:
- Beide Handgelenke gebrochen
- Schlüsselbein "abgerissen"?
- Hüftprellungen
- Schleudertrauma
- Gehirnerschütterung
Ohne
Helm wäre er wohl in nem schwarzen Plastik-Sack aus dem Wald getragen worden...)
Als Phillip (zusammen mit Benny, der bei ihm geblieben ist) dann endlich versorgt und weggebracht wurde war da halt noch das Problem, wie die zwei Räder, bzw. wie das eine Rad von Benny, und das, was von Phillip's Rad übrig war, wieder nach Hause kommen sollten.
Abgesprochen war, die beiden Räder im lokalen Bike-Shop zu deponieren, dessen Besitzer uns bereits kannte und auch wusste, wem die Räder gehörten.
Nur lagen halt noch gut 12km für zwei Personen, drei Mountainbikes und ein Bike-Knäuel (Vorderrad komplett verbogen, nicht mehr drehbar, Lenker verbogen/angerissen, Hinterrad platt und Achter drin, aber drehte sich wenigstens noch bedingt) vor uns.
Das heile Rad war ja kein Thema. Das eigene fahren, das andere am Vorbau packen und neben her rollen lassen, aber das kaputte...
Mein Kumpel und ich haben uns dann für den Weg mehrfach abgewechselt, und, je nach Wegbeschaffenheit, ein Rad geschoben und das kaputte getragen, oder auf Asphalt/Forstautobahn, das eigene gefahren und das kaputte am Vorbau hochgehalten und "den Rest" hinter uns her geschleift und gezerrt. Meisstens klappte das, ab und zu aber auch nicht (*schepper*).
Naja, wir haben für die 12km gut 2 Stunden gebraucht. Und die folgende Woche hatte ich von tragen, schieben und zerren einen so derben Muskelkater in den Oberarmen, Unterarmen und Schultern, ich konnte gar nix mehr.