Was wenn man ein 120er Tourenfully mal härter rannimmt?

Dinge wie Geschwindigkeit und Sprünge kennt diese Skala nämlich nicht, dabei machen die einen Großteil der Belastung aus.
Das ist doch der Punkt. Ich fahr regelmäßig so 2-4 mal die woche S0/S1 Trails mit Stellen S2 (hab mir nochmal die Singletrailskala genau durchgelesen und angeschaut). Und das mit nem 7 Jahre alten 26" 120 mm Fully, bei dem die Gabel auch noch zu hart eingstellt ist und de facto gerade mal 60 mm Federweg nutzt (bin zu faul, das zu ändern, funktioniert auch so prima). Keine Probleme. Aber ich fahr kontrolliert, bin bergab nicht (mehr) der Schnellste und auf größere Sprünge hab ich keinen Bock.
Ist also (ein qualitativ gutes Bike mit guten Komponenten - bei mir Fox-Fahrwerk z.B. - vorausgesetzt) eher ne Frage Deines Fahrstils und wie stark Du es krachen lassen willst/kannst.
Im Übrigen glaube ich, daß nur sehr wenige Biker nen längeren S2-Trail wirklich runterballern können/wollen. Die meisten wirds unterwegs zerlegen. Mich nervt das Gerappele nach ner Weile, und ich fahr solche Stellen lieber gemächlich. Ich hab aber auch nicht mehr den jugendlichen Ehrgeiz, bei sowas unbedingt Erster sein oder irgendwelchen Kumpels/Mädels imponieren zu wollen :)
 
Sehe ich genauso. Ich freue mich bereits wenn ich S2-Trails flüssig runterfahre und nicht zum Stolperbiker mutiere.
 
Ich würde dem Rad einfach nicht sagen, dass das jetzt ein S2 Trail ist... dann sollte das ohne Probleme gehn ;-)
Ne im ernst... ich seh da kein Problem. Es wird eventuell nicht so "Komfortabel" und plüschig sein, wie mit einem Rad, das mehr Federweg hat.

Ich finde die Fragen auch immer wieder toll wie " Mein Rad hat 140mm - kann ich damit einen 80cm Drop springen?" Natürlich nicht, denn nach 75,8cm bricht der Rahmen :D :spinner:

Edit: Was mir grad noch einfällt:
Ich würde das allegemein nicht am Federweg, sondern eher an der "qualität" der Parts ausmachen... Ich denk mal, dass ein Baumarkt Rad mit 100mm Federweg schneller aufgibt als ein hochwertiges Rad.
Genauso wird eine Fox 32 mit 140mm schneller an die Grenzen kommen wie eine 36 mit 140mm...
 
Mittlerweile haben sich ja außerhalb des Gravitybereichs drei gängige Federwege etabliert (bzw. wurden von der Industrie etabliert):

120 XC/Tour
140 AM
160 Enduro

Aus Gewichts- und Geogründen möchte ich für meinen Zweck (60% Forstautobahn / 20% S0-S1 Trails / 20% Straße) unbedingt ein 120er Tourenfully.

Jetzt mal angenommen, ich ballere mit dem Teil ausnahmsweise mal einen S2 Trail runter. Wäre die einzige Konsequenz, dass diese Fahrt eben unkomfortabler wäre als mit 140-160mm oder würde das auch aufs Material gehen weil die Gabel weniger schluckt? Bei den Materialstärken des Rahmens gibt es ja bei vielen Herstellern keinen Unterschied zwischen 120 und 160mm.
Einteilung passt. Ausnahmen bestimmen auch hier die Regel.

Du kannst mit jedem Rad jeden erdenklichen Trail fahren. Kein Problem. Mit dem 120mm Tourenrad wirst du automatisch langsamer fahren als mit dem 160er Enduro.

Kritisch wird es höchstens auf angelegten Strecken mit schön gebauten Hindernissen, eine Landung mit schrägem Hinterrad macht ein leichtes 120mm Tourenrad halt nur nicht so oft mit wie ein 160mm Enduro.
 
Ich würde das allegemein nicht am Federweg, sondern eher an der "qualität" der Parts ausmachen... Ich denk mal, dass ein Baumarkt Rad mit 100mm Federweg schneller aufgibt als ein hochwertiges Rad.
Genauso wird eine Fox 32 mit 140mm schneller an die Grenzen kommen wie eine 36 mit 140mm...
Richtig. Wobei ich beim Biken immer noch überrascht werde, was meine 32er Fox bei meinem Gewicht (ca. 95-100 Kg Gesamtgewicht inkl. Bike) fahrtechnisch im verblockten Gelände so alles wegsteckt - wenn ich mal wieder ne saubere Linie verpaßt habe und "das Stolpern überraschend" losgeht. Ich denke, bei vielen normalgewichtigen Bikern wirds ähnlich sein wie bei mir: die persönlichen Fahrtechnikkünste limitieren mehr als die Biketechnik.
 
Man versucht halt alles irgendwie inzuordnen... klappen wird das nie. 60cm Flat Drop ist immer schlimmer wie 1m Drop in ne gute Landung.
Ein Sprung sauber in die Landung oder gegen die Landung knallen.
Es kommt halt doch immer auf den Fahrer an.
 
Mittlerweile haben sich ja außerhalb des Gravitybereichs drei gängige Federwege etabliert (bzw. wurden von der Industrie etabliert):

120 XC/Tour
140 AM
160 Enduro

Aus Gewichts- und Geogründen möchte ich für meinen Zweck (60% Forstautobahn / 20% S0-S1 Trails / 20% Straße) unbedingt ein 120er Tourenfully.

Jetzt mal angenommen, ich ballere mit dem Teil ausnahmsweise mal einen S2 Trail runter. Wäre die einzige Konsequenz, dass diese Fahrt eben unkomfortabler wäre als mit 140-160mm oder würde das auch aufs Material gehen weil die Gabel weniger schluckt? Bei den Materialstärken des Rahmens gibt es ja bei vielen Herstellern keinen Unterschied zwischen 120 und 160mm.

Fahr halt runter. Solange Du keine großen Sprünge machst, ist alles in Ordnung.
Ich bin fahrtechnisch eher noch Anfänger, bin aber im Urlaub mit meinem Trailhardtail mit 120 vorne in den Dolomiten ein paar Mal 400 hm S2 runtergefahren. Das war natürlich kein Ballern, sondern bedächtiges Abfahren, das war aber eher meiner noch fehlenden Fahrtechnik geschuldet. Das Rad hätte auch deutlich schneller ausgehalten. Klar, ist rumpeliger als mit einem AM oder Enduro, aber die Fahrtechnik schult man so besser. Und Spaß hat es allemal gemacht, auch wenn es mich zweimal recht ordentlich hingelegt hat.
Dem Rahmen ist das eher egal, der Federgabel sollte man das aber nicht tagtäglich zumuten.
 
Ich halte diese ganzen "bike-Kategorien" auch für wenig hilfreich. Dazu kommen noch die bescheuerten Angaben mancher Hersteller zum Einsatzzweck der Bikes (z.b. bei Canyon, Last, ...). Sowas zum Beispiel:

Category 4 - This is a set of conditions for operation of a bicycle that includes Conditions 1, 2, and 3, or downhill grades on rough trails at speeds less than 40 km/h (25 mph), or both. Jumps are intended to be less than 122cm (48“).

Obendrauf sind doch inzwischen fast alle total Federwegs-geil. Hauptsache man fährt ein "Enduro"" mit "160mm Federweg!". Das die Reifen mies sind und das Fahrwerk nie richtig eingestellt wurde. Geschenkt. Die Auswirkungen von Geo und passender Größe werden total unterschätzt, der reine Federweg extrem überschätzt.

Total außen vor gelassen wird dabei was man persönlich eigentlich braucht. Wie sehen meine Trails aus, wo und wie oft fahre ich auswärts? Ist es dort anders? Bleibt es bei diesem Einsatzzweck oder plane ich mich in eine bestimmte Richtung zu entwickeln? Mag ich eher verspielte bikes oder muss es tempofest sein. Mag ich es panzerartig-plüschig und kann mit trägem verhalten bergauf und auf flachen Trails leben oder will ich ein eher straffes, agiles bike das auch dort Spaß macht, aber eben bei harten Downhills oder Sprüngen etwas vorsichtiger gefahren werden muss?

Ich für mich hab entschieden das ich viel Federweg nicht brauche. Viel hilft eben nicht viel. Es ergeben sich auch Nachteile daraus. Meine Radl Fuhrpark sieht daher wie folgt aus:

0mm Starrgabel 29er HT mit leichten Reifen - für die schnellen Trainingsrunden zu Hause. Trails im flachen Wald, Forstwege, Wintereinsatz. Auch mal nett auf ernsthaften Trails wenn es im Sommer schön trocken ist. Fahren sollte man schon können, schult aber ungemein.

130mm 29er HT mit mittleren Reifen - für normales Trailfahren, schneller Runde, flowige Sachen, rumgehüpfe. Auch ein super Winterbike um das Fully zu schonen. Je nach setup kann man damit eigentlich schon alles fahren. Prominentes Beispiel: Ich könnte damit auch ohne groß Verzicht eine Woche Urlaub in Saalbach machen. Das bike ist da kein limitierender Faktor. Eher Reifen, Bremsen und natürlich ICH.

130/105mm 29er Fully mit dicken Reifen - für alles von normalen Trails über Stolperbiken und alpines Gelände bis Parkfahren. Das Rad ist solide aufgebaut und hat auch genug "Fleisch" am Rahmen das es sowas aushält. Limitierender Faktor auch hier eigentlich nur ICH. Würde man es leichter bereifen wären damit auch leichte Trails oder Kilometerfressen kein Problem. Das Rad limitiert da nicht.

Von daher lös dich von den ganzen Kategorien und Schubladen. Überleg dir was du so brauchst und fährst. Von dem was ich so lese würde ich dir statt zu nem Tourenfully grundsätzlich erstmal zu nem HT raten (Neudeutsch: Trail HT mit moderner Geo und 120/130mm). Damit macht man wenig falsch und deckt für relativ kleines Geld nen großen Einsatzbereich ab. Das was du da beschreibst kannst du grundsätzlich mit jedem Radl fahren. Auch unterhalb der von dir genannten "Tourenfullys" - auch mit nem typischen Race HT oder Fully.
 
Zuletzt bearbeitet:
Von dem was ich so lese würde ich dir statt zu nem Tourenfully grundsätzlich erstmal zu nem HT raten (Neudeutsch: Trail HT mit moderner Geo und 120/130mm). Damit macht man wenig falsch und deckt für relativ kleines Geld nen großen Einsatzbereich ab.

Amen. Jetzt kann hier zu.
 
Hab das hier jetzt nicht alles durchgelesen aber gerade die neueste Generation Bikes sind doch Räder mit tendentiell wenig Federweg aber trotzdem bergabtauglicher Geo.

Scott Spark
Transition Smuggler
Devinci Django
Radon Skeen Trail

Die Liste kann man unendlich lange fortführen.

Ich fahre seit diesem Jahr ein Lapierre Zesty XM mit 120mm FW hinten weil ich auch keine Lust mehr hatte die 160mm Gummikuh bergauf zu trampeln und damit habe ich bergab immernoch viel Spass. Ob auf Mittelgebirgstouren, Alpentouren oder Trailtrophy Rennen und das ist viel leichtfüssiger als ein dickes Enduro.

Ein "Tourenfully" muss doch nicht imme XC geo haben bzw ich denke die XC Fullys werden in Zukunft langsam auch vernünftige Geos bekommen. Ein 72 Grad Lenkwinkel mit 120mm Vorbau hat einfach keinen einzigen Vorteil beim MTB fahren.
 
Ich halte diese ganzen "bike-Kategorien" auch für wenig hilfreich. Dazu kommen noch die bescheuerten Angaben mancher Hersteller zum Einsatzzweck der Bikes (z.b. bei Canyon, Last, ...).

Von daher lös dich von den ganzen Kategorien und Schubladen. Überleg dir was du so brauchst und fährst. Von dem was ich so lese würde ich dir statt zu nem Tourenfully grundsätzlich erstmal zu nem HT raten (Neudeutsch: Trail HT mit moderner Geo und 120/130mm). Damit macht man wenig falsch und deckt für relativ kleines Geld nen großen Einsatzbereich ab. Das was du da beschreibst kannst du grundsätzlich mit jedem Radl fahren. Auch unterhalb der von dir genannten "Tourenfullys" - auch mit nem typischen Race HT oder Fully.

Mit den Bike Kategorien kann man sehen auf welche Belastungen die Hersteller die Bikes konstruieren. Gerade weil es inzwischen nicht mehr dringend vom Federweg abhängt. Es gibt 140mm Fullys in Kategorie 3 und 4. Welches besser zum Ballern geeignet ist kann man sich selber ausmalen.
 
Jetzt kommt schon wieder das Hardtail, obwohl er ein Fully sucht bzw. wissen will was das 120er Fully aushält. :lol: :facepalm:

Das 120er Fully ist ein Top-Allrounder. Passt.
 
Jetzt kommt schon wieder das Hardtail, obwohl er ein Fully sucht bzw. wissen will was das 120er Fully aushält. [emoji38] :facepalm:

Das 120er Fully ist ein Top-Allrounder. Passt.
Aber wirklich.
Vlt versteh ich es nicht, aber für mich sind diese Enduro/Trail Hardtails eher was für Individualisten, Minimalisten, oder Leute die klassische Rahmenformen am ästhetischsten finden.
Leute die das ursprüngliche, rohe am Hardtail fahren lieben.
Für alle anderen seh ich keinen signifikanten Vorteil bei Preis, Gewicht, und Stabilität.

Gesendet von meinem MotoG3 mit Tapatalk
 
Bist du schon mal so ein Trail HT gefahren?

.
seh ich keinen signifikanten Vorteil bei Preis, Gewicht, und Stabilität.

Preis: Ca. 500 Euro Ersparniss
Gewicht: Ca. 1-1,5 Kg Ersparniss
Stabilität: Ja. Besser. Vor allem Steifigkeit und auch wenn man sie mal härter rannimmt trau ich ihnen mehr zu als jedem "Tourenfully"
 
Zuletzt bearbeitet:
Bist du schon mal so ein Trail HT gefahren?
Bin jahrelang mit meinen Fourcross hardtail (130mm) hometrails und alle strecken im bikepark gefahren.
Klar sind die neuen hardtails anders, besser.
Will ja auch gar nicht sagen, dass die schlecht sind, im Gegenteil.
Ich sehe nur keinen gravierenden Vorteil, ausser man hat einfach Bock auf hardtail fahren.


Gesendet von meinem MotoG3 mit Tapatalk
 
Wenn ich den Typen da oben im Video durchs Bild holpern und seinen Hinterbau hin und her springen sehe, stelle ich mir die ganze Zeit vor wie viel harmonischer, flüssiger und spassiger das mit einem Fully wäre.
 
Ich sehe nur keinen gravierenden Vorteil, ausser man hat einfach Bock auf hardtail fahren.

Ich kann da nur bei meinen beiden Rädern direkt vergleichen. Banshee Phantom 29 Fully vs Dartmoor Primal 29 HT. Beide sehr ähnlich in der Geo. Das HT ist:

- Besagte 1,5kg leichter bei gleicher/ähnlicher Bereifung
- Klettert merklich besser (das dürfte am Gewicht liegen)
- Fährt sich nochmals agiler
- Lässt sich erheblich verspielter fahren, besser abziehen, drücken, etc.
- Hat einiges weniger an Lagern und ist damit ein optimales Winterbike (siehe Profilbild)
 
Bist du schon mal so ein Trail HT gefahren?



Preis: Ca. 500 Euro Ersparniss
Gewicht: Ca. 1-1,5 Kg Ersparniss
Stabilität: Ja. Besser. Vor allem Steifigkeit und auch wenn man sie mal härter rannimmt trau ich ihnen mehr zu als jedem "Tourenfully"
500? Ein schönes Trail-Hardtail (vorzugsweise Stahl), das wirklich mehr aushält ist mit Neuteilen aufgebaut auch nicht billiger.
Steifigkeit??? Im Heck, ja. :D

Mein AM-Hardtail klettert nicht besser als mein Tourenfully.
Fährt sich agiler weil viel kürzer.

@sb9999
meinst du dieses Alu-Bike ohne Federgabel?

Trail-HT? :confused:
 
500? Ein schönes Trail-Hardtail (vorzugsweise Stahl), das wirklich mehr aushält ist mit Neuteilen aufgebaut auch nicht billiger.
Zeig mir mal ein bespiel für ein brauchbares Fully, egal ob wir es jetzt Touren- AM- oder Trail-fully nennen wollen, welches du unter 1500 Euro neu bekommst. Bei Trail HTs ist das kein Problem - Beispiel Orbea Loki.

Steifigkeit??? Im Heck, ja. :D
nein. Insgesamt. Einteilig. Deutlich weniger Lager und bewegliche Teile. Gerade am Heck.

Mein AM-Hardtail klettert nicht besser als mein Tourenfully.
Fährt sich agiler weil viel kürzer.
Äpfel mit Birnen vergleichen?

@sb9999
meinst du dieses Alu-Bike ohne Federgabel?

Trail-HT? :confused:
Natürlich nicht. Bevor du Quatsch postest und ungefragt fremde Bilder verlinkst nimm dir doch einfach 5 Sek. mehr Zeit und schau genauer hin!?
 
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