Wegenutzung im Siebengebirge

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Präsi schrieb:
Zu Deinem Hinweis zur ADFC-Seite: Die Aussagen des ADFC auf dieser Seite zielen auf die Tourismusförderung ab. Daher Vorsicht !
Seitens des VVS wurde in verschiedenen Gesprächen geäußert, dass man gar keinen zusätzlichen Bike-tourismus in dem kleinen Areal 7G möchte, da das Gebiet durch den naheliegenden Köln-Bonner Raum ohnehin mehr als ausreichend von allen möglichen Waldbesuchern frequentiert sei. Deswegen könnte es kontraproduktiv sein, von Tourismus-Förderung zu sprechen.

Aber der Kölner-Stadt-Anzeiger bietet "Tippeltouren" mit Sonderzug ins Siebengebirge und die Folge ist Chaos im Siebengebirge!!! Echt Klasse!!! Aber wieviel Biker sind am Wochendende wirklich im /-Gebirge unterwegs. Hat die mal einer gezählt.

cu
 
Waschbaer schrieb:
Das Ziel muß sein, das ganze Siebengebirge für uns offen zu halten (bis auf einige wenige Ausnahmen wie das Tretschbachtal vieleicht).

Absolute Übereinstimmung ! Ich hasse Reservate...
Für mich wäre es auch nur der beschriebene allerletzte Ausweg um eine Aussperrung in letzter Konsequenz zu verhindern. Meistens kommen die Behörden übrigens mit derartigen Angeboten.

für das kleine Areal 7G dürfte ein solches Unterfangen aber recht schwer werden, da nicht so viele Wege-Alternativen bestehen.
 
Heimwerker King schrieb:
Aber wieviel Biker sind am Wochendende wirklich im /-Gebirge unterwegs. Hat die mal einer gezählt.

Ich weiß vom Naturpark Hochtaunus, auch einem Naturpark am Rande mehrerer Großstädte, daß dort detaillierte Erhebungen gemacht werden. Sonst hätte Besucherlenkung ("weiche" Besucherlenkung durch Wegweisung/-empfehlung oder auch dort kaum vorh. "harte" Besucherlenkung per Verbot) keine Grundlage. Das sollte also im 7gb auch so sein (oder etwa nicht ;) ). Ich werde also mal nachfragen.
 
Schutzblech schrieb:
Gerade bezüglich dem, was Präsi etwas weiter oben sagt, dass nämlich der VVS eine weitere Förderung des Bike-Tourismus ablehnt (stand das nicht auch in den Studie oder zumindest in dem GA-Bericht darüber drin?), sollten wir uns wirklich guuuut überlegen, als was wir auftreten.

Was Biker im 7gb machen, ist Tourismus, zumal, wenn sie von Aachen oder Sonstwo kommen. Tourismusfachlich ist das reichlich egal, als was man dort gerne angesehen würde und praktisch kommt es deshalb auf etwa "Wie" an.

Eine gewisse Systematik der Besucherführung kann dabei nicht schaden. Dabei ist besagte Praxis oft Maßstab genug denn auch Wanderer haben "Geheimtipps", zumal das Betreten des NSG nach Ziff.11 aus §5 Abs.2 der SchutzVO (Entw.) abweichend von landes- und allgemeinforstrechtlichen Betretungsrecht (vgl. §14 BWaldG) außerhalb der .... Wege verboten ist und sich somit ohnehin alles auf die Wege konzentrieren würde. Und es wäre sicher eine Illusion, daß es besonders toll wäre, einen schmalen Weg zu befahren, auf dem einem alle Minute Wanderertrupps entgegenkommen.

Insoweit wäre der DAV nicht als weiterer MTB-, sondern als Wander- und Gebirgsverein interessant.
 
Anbei die Mail an den Naturpark

Jan 29, 2004 07:55 Central European Time
To: VVS GschSt Koenigswinter <[email protected]>
Subject: Besucheranalyse Naturpark Siebengebirge

Tilman Kluge an VVS

Sehr geehrte Damen und Herren,

im Zusammenhang mit der Erstellung einer qualifizierten Stellungnahme zum SchutzVO Entwurf fuer das NSG >>Siebengebirge<< frage ich an, inwieweit statistisch abgesicherte Besucherzahlen-, Besucherverteilungs- bzw. Nutzerstrukturanalysen (Mountain Biker, Skiwanderer, Wanderer, Reiter,....) fuer das in Rede stehende Gebiet vorliegen. Eine Info - ggf. aus mir durchaus nicht fremden kopiertechnischen Gruenden zu Ihrer Entlastung auch gerne lediglich darueber, wo solche Daten (wenn vorh.) eingesehen werden koennten - waere moeglichst frueh vor Ablauf der der Frist fuer qualifizierte Stellungnahmen (12.2.2004) sehr hilfreich.

Mit vielem Dank für Ihre Antwort und den besten Gruessen

29.1.2004

Tilman Kluge
c/o Ludwig Erhard Anlage LRA
61352 Bad Homburg

[email protected]
 
Tilman schrieb:
Was Biker im 7gb machen, ist Tourismus, zumal, wenn sie von Aachen oder Sonstwo kommen. Tourismusfachlich ist das reichlich egal, als was man dort gerne angesehen würde und praktisch kommt es deshalb auf etwa "Wie" an.

Als Tourismus versteht man laut Lexikon die Gesamtheit des Fremdenverkehrs. Die wenigsten der Biker im Siebengebirge sind aber Fremde, sondern in der deutlichen Mehrzahl Einheimische. Also keine Touristen.

Zitat: net-lexikon.de:
Als Tourismus bezeichnet man die Gesamtheit des Fremdenverkehrs. Die französischen Wörter tourisme und tourist wurden als offizielle Begriffe erstmals von der Société des Nations verwendet, um Reisende zu beschreiben, die länger als 24 Stunden im Ausland verbringen.

Gruß, Spur.
 
Juergen S. schrieb:
@Vanillefresser
schade, dass Du nicht kommen kannst, aber ich bin sicher, wir werden das Ergebnis oder die weitere Vorgehensweise hier publizieren.

Hi Jürgen,

wenn es die Umstände zulassen, werde ich versuchen während meiner Patrouille mal kurz vorbei zu schauen. Kann aber nix versprechen ! ;)
 
Da Du den Fremdenverkehr ansprichst: Du würdest Dich wundern, wer alles Femdenverkehrsbeitrag zahlen muß, weil er angeblich vom Fremdenverkehr profitiert. Bei uns in Linz gibt es eine "Friedhofskneipe" die vom touristischen Zentrum Kilometerweit weg ist. Auch die muß zahlen, da unser Friedhof auch aus anderen Ortschaften in unserer Verbandsgemeinde "belegt" ist und die Trauergäste aus den Nachbarorten, die in besagter Kneipe den anschließenden Leichenschmaus abhalten, Fremdenverkehr i.S. dieser Verordnung darstellen.
Was Tourismus oder Fremdenverkehr ist, bestimmt sich immer nach dem anzuwenden Gesetz (und nicht nach der allgemein üblichen Definition).
 
Waschbaer schrieb:
Was Tourismus oder Fremdenverkehr ist, bestimmt sich immer nach dem anzuwenden Gesetz (und nicht nach der allgemein üblichen Definition).

Welches Gesetz definiert wo Tourismus?

Aber um die Sache zu vereinfachen (vgl. auch - Spurs Lexikon in allen Ehren* ;) - Tagestourismus, Städtetourismus,.....) siehe z.B. nach bei der IHK Nordschwarzwald


*) Die Tourismusdefinition der Société des Nations (SDN) erfolgte 1937 für den internationalen Tourismus.
 
XCRacer schrieb:
Für alle zum Selberlesen im Anhang der VO Siebengebirge

Hi XCRacer!

Besten Dank für das Doc.

Mir fällt da ein Plakat ein, das ein paar Jahre lang an der B257 durchs Ahrtal am Ortseingang Hönningen hing. Dabei ging es um die Nichtfreigabe der fertig gestellten Tunnel, weil sich darin zwischenzeitlich eine Fledermauspopulation angesiedelt hatte. Auf dem Plakat stand: Fledermäuse dürfen leben - wir auch?
Zwischenzeitlich sind die Tunnel freigegeben und auch Hönnigen hat seine Ortsumgehung.

@Tilmann: hast Du eine Ahnung was
"Freistellen der Halden, Felsen und Kuppen," heißen mag?

Gruß vom Schutzblech
 
Hallo Leute!
Im Siebengebirge liegen seit Jahren unsere hometrails. Wir fahren dort dh's, enge versteckte singletrails und auch schnelle Wanderwege. In den letzten 7 Jahren gabs vielleicht mal 4-5 Diskussionen mit "Wanderern". Ich glaube, das es sehr schwer sein wird eine solche Verordnung durchzusetzten. Im Endeffekt ist so etwas nur mit grossem Aufwand ( berittene-Polizeipatrouille o. Videokameras, hö hö!) möglich. Man darf ja auch nicht im Mondorfer oder Eschmarer See baden (..was nichts daran ändert, daß es die Leute trotzdem tun!). Der einzige Weg, diese "Debatte" :streit: nicht harte Wirklichkeit werden zu lassen, ist sich rücksichtsvoll zu verhalten. Der Natur und den Wanderern gegenüber!
Ach so, an alle Autofahrer/Wanderer! : Fahrradfahren ist das ökonomischste, ökologischste und vielleicht Gesündeste Fortbewegungsmittel (ausser latschen!) und ich würde mir gut übelegen was ich zu dem Thema sage, in anbetracht der Tatsache, das ganze Jahr über die Umwelt mit Pkw-Abgasen zu verpesten! In diesem Sinne, verbleibe isch mit freundlischen Jrüssen, euer Monsterdre!
 
Von Tilman: "Welches Gesetz definiert wo Tourismus?"

Keines. Hat ja auch keiner behauptet, daß es irgendwo legal definiert wird.
 
Ich verstehe meinen Beitrag auf einmal auch nicht mehr. Aber was ich sagen will: Das ist Tourismus was wir Biker da machen. :hüpf:
 
Tilman schrieb:
Anbei die Mail an den Naturpark

Hallo Tilman

Ich hab' aus der Kölner Studie eine PDF-Seite mit ein paar statistischen Zahlen extrahiert. Z.T. sind diese Daten offiziell bestätigt, z.T. basieren Sie auf der Umfrage der Studenten mit Anzahl der Befragten n=65 (Wanderer) bzw. n=59 MTBler.
Falls Du das gebrauchen kannst - sie hat 173 kB.

In einem weiteren PDF Dokument (337 kB) hab ich das Fazit zusammen gefasst.

Sie sind selbst gezippt zu groß, um Sie hier zu posten, ich schick Sie aber gerne per EMail.

HTH, Schutzblech
 
Hallo Leutz !

Da Norman (Mit-Dimbo) und ich von Freitag bis Sonntag den zweiten Ausbildungsabschnitt der BDR-/DIMB-Bike-Guide-Ausbildung veranstalten, sind wir hoffentlich beim konstituierenden Treffen entschuldigt.

Ich drücke Euch jedenfalls mal feste die Daumen, auf dass Ihr vor lauter geistigen Ergüssen nicht mehr aus den Augen gucken könnt :D
 
Schutzblech schrieb:
@Tilmann: hast Du eine Ahnung was
"Freistellen der Halden, Felsen und Kuppen," heißen mag?

Das heißt, daß man die betreffenden Felsen etc. vor allem vom Gehölz befreit, damit dieses nicht Schaden an den Objekten anrichtet, z.B mit den Wurzeln die Felsen sprengt etc.

Solche Maßnahmen können auch schon mal zu Stunk zwischen verschiedenen Interessentengruppen führen. Ich habe hier im Landkreis einen Felsen (Naturdenkmal), der ist inzwischen vor lauter Moosen (keine besonderen Arten) kaum noch als Fels zu erkennen. Da geraten dann schon mal die Fels-Anblicks- und die Moos-Erhaltungs-Fans aneinander.
 
Tilman schrieb:
Das heißt, daß man die betreffenden Felsen etc. vor allem vom Gehölz befreit, damit dieses nicht Schaden an den Objekten anrichtet, z.B mit den Wurzeln die Felsen sprengt etc.

Solche Maßnahmen können auch schon mal zu Stunk zwischen verschiedenen Interessentengruppen führen. Ich habe hier im Landkreis einen Felsen (Naturdenkmal), der ist inzwischen vor lauter Moosen (keine besonderen Arten) kaum noch als Fels zu erkennen. Da geraten dann schon mal die Fels-Anblicks- und die Moos-Erhaltungs-Fans aneinander.


Danke für die Aufklärung. Falls ich da nichts Essentielles übersehe, so dünkt mir, ist dies ein Ausdruck unseres sehr verzerrten Verständnisses von Natur. Ich denke doch mal, Bäume (und auch das Moos) wachsen dort, wo ihnen die natürlichen Gegebenheiten zugute kommen. Wenn sie meinen auf einem Felsen wachsen zu können - bitteschön. Dem Baum - oder dem Moospolster - nun aber zu sagen, Ey!, das geht aber nicht, Du machst da alles kaputt! ist doch ziemlich hirnrissig. Und ein Eingriff in den Lauf der Natur.
Okay, jetzt ist die ein oder andere Felsklippe nicht auf natürlichem Wege entstanden, sondern durch Steinbruchtätigkeit. Möchte man jetzt unbedingt den Steinbruch - z.B. als Denkmal der Lokalgeschichte - erhalten, hätte ich ein Einsehen. Nun gibt's im Siebengebirge praktisch keine Felsklippe, die nicht durch Steinbruchtätigkeit entstanden wäre. In diesen Felsen hat sich im Laufe der letzten 100 bis 150 Jahre (seit Ende der Steinbruchtätigkeit) eine Fauna und Flora entwickelt. Ohne den Bergbau hätten diese keine Chance gehabt. Ist das jetzt natürlich?

Naja, ist so ein morgendlicher Erguss, der wahrscheinlich hundert Jahre zu spät kommt. Aber damals gab's noch kein IBC-Forum...

Schönen Tag Leute! Schutzblech
 
Schutzblech schrieb:
Danke für die Aufklärung. Falls ich da nichts Essentielles übersehe, so dünkt mir, ist dies ein Ausdruck unseres sehr verzerrten Verständnisses von Natur. Ich denke doch mal, Bäume (und auch das Moos) wachsen dort, wo ihnen die natürlichen Gegebenheiten zugute kommen.

Die Sache hat natürlich (....) zwei Seiten. Um beim Thema, wenn auch möglicherweise nicht beim 7gb, zu bleiben.

Nimm an, ein langsamm durch Gehölze überwachsener Fels o.ä. würde sich nun zum Biken eignen und dem stünde auch aus Sicht der Besucherlenkung und dem Schutz von besonderen Lebensräumen und Arten (vgl. z.B. FFH-Richtlinie) nichts entgegen. Dann sollte man z.B. schon erwägen dürfen, ob man den Fels nicht auch zum Biken freigibt.

Ein etwas weniger bike-mäßige Beispiel:

Eine idyllische kuppige Agrarlandschaft aus Wiesen und Weiden wächst durch Nadelholz zu, das vor 40 Jahren eigentlich nur gesetzt wurde, um Weihnachtsbäume draus zu machen. Die Bäume mögen dort zwar auch weiter gut wachsen und gedeihen und man könnte sie auch in Ruhe lassen, aber ist das ein Grund, nur weil es offensichtlich zu wenig Weihnachtsbaum-Kunden gab, die eigentlich traditionell vielfältigere Kulturlandschaft auf Dauer "aufzugeben"?

Worauf ich vergaß hinzuweisen ist, daß in §1 Bundesnaturschutzgesetz ausdrücklich auch der Schutz und die Entwicklung der Kulturlandschaft festgeschrieben ist.
 
@XCRacer,

vielen Dank für Deine Hilfe zum zippen der VO :daumen: So kann sich jeder dieses Teil durchlesen !!!!

@Monsterdre

Monsterdre schrieb:
berittene-Polizeipatrouille

Das Siebengebirge gehört größtenteils zum Überwachungsbereich des Polizeipräsidium Bonn. Und dort hat die Regierung des Landes Nordrhein-Westfalen, wie bei allen Behörden in NW, die Polizei-Reiterstaffeln aus Kostengründen abgeschafft ! :mad:

Da bleibt nur noch eine Überwachung durch Mountainbike-Streifen übrig !
Ob die grünberockten Mädels und Jungs dafür aber fit genug sind wage ich zu bezweifeln ;)
 
Tilman schrieb:
Die Sache hat natürlich (....) zwei Seiten. Um beim Thema, wenn auch möglicherweise nicht beim 7gb, zu bleiben.
[...]
Worauf ich vergaß hinzuweisen ist, daß in §1 Bundesnaturschutzgesetz ausdrücklich auch der Schutz und die Entwicklung der Kulturlandschaft festgeschrieben ist.

Das das nicht alles Schwarzweiss ist, hab' ich mir schon gedacht. Du hast sicherlich Recht. Jedoch frage ich mich schon, ob "Naturschutz" nicht der Einfachheit halber immer wieder als Totschlagargument genommen wird. Aber sage ich das so, unterstelle ich andere, möglicherweise weniger hehre Absichten. Und da ich jedwelche Absichten mangels Sachkenntnis nicht nachvollziehen könnte, schweige ich lieber stille.

Gruß, Schutzblech.
 
vanillefresser schrieb:
...Da bleibt nur noch eine Überwachung durch Mountainbike-Streifen übrig !...

Bei meinen letzten Touren dort hab ich viele Hubschrauber rumfliegen sehen, wahrscheinlich Flugschule oder so (immer Kreise gedreht und 5 Stück hintereinander). Wozu Reiterstaffeln, wozu MTB-Staffeln wenns auch bequem aus der Luft geht? Werden die Jungs direkt noch in die Handhabung der Infrarot-Suchgeräte eingewiesen, und ab gehts zum fröhlichen Bikerjagen! :lol:
 
Heimwerker King schrieb:
Hi Jürgen,

würde Samstag auch nach Bad Honnef kommen.

Bitte sende mir noch die Anschrifft der Löwenburg.

Gruß
Horst alias Heimwerker King


Hallo Horst,
toll, dass Du auch kommen willst. :hüpf: Der Löwenburger Hof ist der Gasthof direkt unterhalb der Löwenburg. Ist ansich nicht zu verfehlen.

Gruß

Juergen S.
 
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