Welche Distanzen und Geschwindigkeiten für Rennrad-Anfänger?

Grundlage davon ist IMMER seine Watt und Pulsbereiche zu kennen
Ich würde nich sagen "immer", sondern eher "wenn ich ambitioniert bin". Geht auch ohne, aber dann halt mit dem Risiko, dass man in den falschen Bereichen fährt.

Ich habe bei dem Test vor zwei Jahren das über die Laktatmessung machen lassen. Es ist wohl die aussagekräftigste Art, an seine Watt- und Pulsbereiche zu kommen. Die Laktatmessung war extra zu bezahlen, ich meine es waren 140 €, den Rest hat die Krankenkasse übernommen. Für mich war das Geld gut investiert.
 
Alleine bei der Vorgeschichte ist das mehr als wichtig. Der Körper meint, Puls 160 wäre GA1, da er vorher das doppelte Gewicht stemmen musste...
 
Hi,

will Dich nicht demotivieren, aber den Enztalradweg als ambitioniertes Ziel auszugeben bei einem vorhandenen (wie auch immer falschem oder gutem) Training macht mich grad bisschen sprachlos.

Bin die Strecke die Du als ambitioniertes Ziel ausgibst von Enz-Quelle bis Mühlacker mit meinem 7jährigen Sohn an einem entspannten Nachmittag ohne Pulsmesser mit MTBs und mit Spielplatzaufenthalten gefahren...

Ich schliess mich allen Vorrednern an, dass Du das alles nicht so ernst nehmen solltest und wenn Du da drauf Bock hast auch 30km flach mit nem 15er Schnitt auf nem Aero-Rad fahren kannst.
Aber WENN Du schon öffentlich fragst und soviel Zeit auf die Streckenplanung, die Fragen in nem Forum, wahrscheinlich auch die ganzen Technikfragen verwendest, dann sag ich Dir mal meine Einschätzung:
  • Wenn Du wirklich eine Pause brauchst nach 2 Stunden lockerer Fahrt, dann stimmt was nicht
  • 1000hm auf einer Tour MÜSSEN für jeden Menschen ohne massives Übergewicht/Herzfehler etc. und nach über 4 Wochen Training einfach drin sein
  • Und konkret in Deiner Region: Würmtal ab Mühlhausen Richtung Pforzheim auf nem Rennrad ist alles unter 25km/h eine glatte 6. Und alles unter nem 30er Schnitt ne 4

Wie gesagt, es ist mir wirklich völlig egal wenn Du im Rapha-Outfit mit Zipp-Laufrädern schiebst oder nen 15er Schnitt fährst (ich finde es sogar im Gegenteil ziemlich cool). Aber es so ernst zu nehmen wie Du es scheinbar tust mit solchen Zielen und Daten ist einfach nur krass.

Um den Bogen zum Familienbeginn zu schliessen und Leuten wie Dir einfach mal glasklar zu sagen: "MACH'S DOCH MAL EINFACH!"
Mein Großvater ist in den 50ern die Strecke Pforzheim-Freudenstadt mit seinem Eingang-Herren-Fahrrad und Strassenanzug mit Hut am Wochenende zum Besuch seiner Familie gefahren. Und abends die gleiche Strecke wieder zurück. Hatte allerdings auch keinen Wattmesser.....
Dein Opa muss ja der Größte gewesen sein, was für ein Held!! So ein Schwachsinn. Und dann noch ohne Helm...
 
Das war beim Laufen. Beim Radfahren meldet sich mein Knie nicht. Damals hatte ich, obwohl ich schmerzhaft-langsam begonnen habe, ein "Läuferknie" entwickelt. Ich war dann irgendwann beim Orthopäden. Der meinte so viel wie "Hmja, da könnte was sein oder auch nicht. An einer Stelle gibt es einen erhöhten Verschleiß durch eine Bein- und/oder Fußfehlstellung." Joa, hilfreich. Jedenfalls habe ich das Okay zur vollen Belastung, solange ich keine Schmerzen habe. Ein größerer Schaden besteht also offenbar nicht.
Yoga, Kieser, Aerobics, Schwimmen oder Rudern. Such dir was aus. Plus Übungen für beide Knie; in meinem video oben wird der Zusammenhang gut erklärt, den dein Orthopäde meinte.
Oder du fährst jetzt einseitig viel Rad, wirst da erstmal so mittelfit, und kommst in einigen Jahren nochmal auf das Thema der Fehlhaltungen zurück. Oft brauchen wir einfach mehrere Anläufe und Entzündungen, bis wir mal Doktor Youtube anschmeißen und gezielt ins Handeln kommen.

Fitnessstudio mit den normalen Übungen und Maschinen ist ein Umweg. Viel mehr als dicke Hauptmuskelgruppen fehlt uns eine ausgewogene Skelettmuskulatur & Haltung. Auch hier wieder: Die meisten brauchen erstmal ein Impingement, bis sie den Fokus klüger setzen. Ich war da keine Ausnahme.
 
Dein Opa muss ja der Größte gewesen sein, was für ein Held!! So ein Schwachsinn. Und dann noch ohne Helm...

Nur weil Du Dir das aus heutiger Sicht der Wohlstandsgeneration nicht vorstellen kannst, ist das so schwachsinnig nicht.
Nach dem Weltkrieg hatten in den 50er viele noch kein Auto und da gab es für alle Wege nur das (einfache) Fahrrad. Bus, Eisenbahn, Motorrad, Telefon etc? Fehlanzeige.
Und wenn man die (entfernte) Familie besuchen will, um Kontakt zu halten, versetzt man Berge.
Und das Tragen von Anzug und Hut außer Haus gebot so was wie der Anstand. Oft hatte man dafür aber auch nur einen für alles.
Und man war froh keinen "Helm" mehr tragen zu müssen!;)

War eben ne andere Zeit. Heute fahren sie ungerührt 100m mit dem Auto zum Bäcker und haben dabei die vollgeranzte Jogginghose an.
 
Wie ambitioniert bin ich bereit meine Ziele zu verfolgen? Was bin ich bereit auf mich zu nehmen? Reicht es nur zum Gelegenheitsradler oder ist da noch mehr drin?
Vieles davon kann ich zu diesem Zeitpunkt einfach noch nicht wissen. Mit anderen Worten: Ich weiß nicht genau, wo ich eigentlich hin will, verkopfe mich dabei aber in (noch) nicht relevanten Fragen, statt einfach schonmal loszulaufen bzw. fahren.

Du hast ja schon einiges erreicht. Deine Gewichtsabnahme ist gigantisch. Viele geben da vorher auf. Hut ab.
Deshalb ist es auch echt schwer zu sagen wo Du stehst. Für einen normalen 40 jährigen ohne Deine Geschichte hätte ich jetzt gesagt Du bist nicht der Fitteste. Aber mit der Vergangenheit ist das total anders zu bewerten.
Das Alter würde ich mal vergessen, ich bin 44. Sicher gewinnt man da keinen Radmarathon mehr, aber man kann doch noch ganz gut mitfahren.
Die Frage ist wirklich was will man und was lässt die Lebenssituation zu. Es gab bei mir Jahre da konnte ich 10000km fahren, es gab auch Jahre da ging das halt nicht. 40 - 50 Jahre ist für viele ,wie auch bei mir, doch eine der stressiststen Lebsensphasen. Kinder, Haus, Job, dieses Jahr kam noch Corona mit Schul- und Kindergartenausfällen dazu, ......
Meine Erfahrung ist, ein richtig konsequenter Trainingsplan hilft aber Du kannst auch so gut in Form kommen. Schaue was die Familie und Dein Tagesablauf wann zu lässt. Plane es etwas vorraus so dass Du halt 3-4 mal die Woche fährst. Gib davon einmal die Woche etwas mehr Gas und mache danach 2 Tage Pause.
Reichen die 2 Tage Pause nicht und die Beine sind noch richtig schwer machst nach denen 2 Tagen halt nur eine ganz lockere Runde oder gehst halt etwas zügiger spazieren, so dass die Muskeln mehr gelockert als beansprucht werden. :)
Verbeis Dich in nichts, sonst verlierst Du den Spaß.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir scheint auch die kalorienzahl mit 2000 zumindest für die radtage deutlich zu wenig. Vor langen, ambitionierten Einheiten ggf auch schon den Tag davor aufstocken.

Habe ich wohl überlesen. Ist meines Meinung nach definitiv zu wenig. Auch falls das Gewicht weiterreduziert werden sollte würde ich höchstens noch mit einem Kaloriendefizit von 500 pro Tag planen. Bei 2000 ist das ja schon ohne Sport gegeben. 2500 verbrauche zumindest ich ohne Radfahren. Meine Pendelstrecke sind aktuell 60km am Tag. An Tagen an denen ich das fahre sind 4000 Kalorien über den Tag verbraucht.
 
Servus zusammen.

Ich wüsste gerne mal, welche Distanzen und Durchschnittsgeschwindigkeiten für einen Rennrad-Anfänger von 40 Jahren (ja, ich weiß, im Profil steht das falsche Alter. Ich muss das demnächst mal melden) als normal gelten.
Bisher fahre ich Distanzen von bis zu 55km mit wenigstens einer längeren Pause von etwa 30 Minuten. Dabei bewege ich mich, je nach Geländeprofil, mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 20-25 km/h. Bisher komme ich höchstens auf 100km in der Woche.
Das ist mein erstes "Rennrad" und ich fahre erst seit ein paar Monaten.

Bisher empfand ich das als nicht allzu unsportlich im Großen und Ganzen. Wenn ich dann aber lese, dass manche Einsteiger nach relativ kurzer Zeit schon 100km (und mehr) fahren, diese dann auch noch am Stück und häufig deutlich schneller als ich, verlässt mich ein wenig der Mut. Klar, man soll sich nicht zu sehr mit anderen vergleichen. Es soll ja auch Spaß machen und mit kontinuuierlichem Training wird man immer besser. Trotzdem, wenn es um sportliche(re) Ausfahrten geht, dann orientiere ich mich lieber nach oben als nach unten.

Geplant als erste (für mich) "längere" Tour ist nun diese. (Link zu Komoot) Ich dachte, dass ich unterwegs nach jeweils etwa einem Drittel der Strecke eine kleine Pause mache und etwas esse und trinke. Am Zielort wollte ich eine Nacht verbringen und am nächsten Tag die gleiche Strecke wieder zurück.

Ist das zu unambitioniert?

Ganz objektiv, wenn möglich: Welche Distanzen und Geschwindigkeiten sind für einen Anfänger normal/sinnvoll/angemessen?

Liebe Grüße,
Michi

Als jemand der mit 31 im letzten Winter begonnen hat zu fahren und vorher ein recht unsportlicher Mensch war kann ich berichten:
Der Schnitt verbessert sich (wie die meisten Dinge) Plateauartig: der Einfachheit halber nehme ich meine Wiener Donauinselrunde von 41km. (flach) Hab begonnen mit einem 22er Schnitt im März und bin jetzt (letzten Samstag) bei 31 gelandet. Vor 2 Monaten hätt ich noch gesagt 30er Schnitt no way.

Extrem geholfen hat mir ein gescheiter Radcomputer (polar v650 in meinem Fall ) mit guter Auswertungsmöglichkeit.

Die Frage ist auch: was ist dein Ziel? Ich fahre nur für mich und das auch nur zum Spaß. Bin auch schon mit Kollegen gefahren, denen ich technisch zwar unterlegen bin (hab ein Titan Gravelbike mit 9,5kg) aber iregendwie kommt man schon mit.

Lass dir den Spaß nicht verderben - das ist das wichtigste denk ich.
 
Ich schätze, dass dies auch davon abhängt, wie fit Sie sind :)
ich schätze, dass etwa 20-30km/h für viele Leute machbar ist. Aber ich glaube, nur mit dem Flow gehen, egal wie schnell du bist am Anfang. Versuch nur für dich schneller zu sein.
 
Welche Distanzen und Geschwindigkeiten sind für einen Anfänger normal/sinnvoll/angemessen?
1.) nicht hin und am nächsten tag zurück, sondern die erste lange runde wär sicher besser eine, genau: runde.

tempo = deutlich langsamer als du denkst, dafür konstant. distanz ist wurscht
 
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