Irgendwie kommen wir hier vom Thema ab. Der Threadersteller hat nach Erfahrungen mit Einfach-Antrieben gefragt und mittlerweile werden hier schon wieder Grundsatzdiskussionen geführt. Also noch mal zurück zur ursprünglichen Frage:
Ich fahre die Eagle XO1 jetzt seit ca. 900 km mit einem ovalen 32er KB von Absolute Black am 29er Hardtail und bin grundsätzlich sehr zufrieden. Die Bandbreite reicht mir aus, lediglich in den schnelleren Gängen werden die Sprünge mitunter etwas groß, womit ich aber leben kann. Das Schaltverhalten ist sehr direkt und unter allen Bedingungen zuverlässig, die Kette läuft sehr leise auch ohne das neue Sync 2 Kettenblatt und bisher gab es keine Probleme. Bevor ich mir die Eagle gekauft habe, habe ich mich lange und ausführlich mit den zur Verfügung stehenden Gängen auseinander gesetzt und mir war von vorneherein klar, dass ich gegenüber 2x10 nach oben heraus einen gewissen Kompromiss eingehe, mit dem ich aber sehr gut leben kann. Die Einfachheit und die Intuitivität, mit der sich die Eagle schalten lässt ist dagegen schon eine tolle Sache. Insbesondere in ruppigem Terrain weine ich dem Umwerfer keine Träne nach. Auch die Einfachheit und geringere Anzahl an Teilen finde ich klasse.
Darüber hinaus mal ein paar andere Gedanken, weil ja hier oft über Gewicht und Kettenschräglauf nachgedacht wird.
Fakt ist, dass die Eagle-Kassette trotz ihres gigantischen 50er Zahnrads LEICHTER ist als alle anderen 2x10 Kassetten. Das Teil ist zwar sicherlich kein Schnäppchen, aber was
SRAM da abliefert ist schon beeindruckend.
Bei Einfach-Antrieben ist der Kettenschräglauf in den extremen Gängen zwar sicherlich höher als bei 2-fach oder gar 3-fach Antrieben, faktisch habe ich jedoch den Eindruck, dass über eine gesamte Tour hinweg, die Zeit, welche ich mit extremem Schräglauf unterwegs bin, insgesamt GERINGER ist. Das liegt einfach daran, dass sofern man das Kettenblatt passend zum Terrain und seinen Fähigkeiten ausgewählt hat, man den Hauptteil der Zeit in den Gängen in der Mitte der Kassette verbringt. Bisher konnte ich auch noch keinen übermäßigen Verschleiß der Eagle-Kette feststellen, eher das Gegenteil scheint der Fall zu sein.
Auch ich wurde nicht zwangsbekehrt. Als 1x11 auf den Markt kam, war nach einer kurzen Berechnung für mich klar, dass dies nicht mein Antrieb sein würde. Bei 1x12 sieht die Sache zumindest für mich persönlich anders aus. Das alleine war für mich das ausschlaggebende Kriterium. Das Gleiche trifft im übrigen auf 29er zu. Am Anfang habe ich das auch für einen Hype der Industrie gehalten, doch dann habe ich es ausprobiert. Ich war sofort überwältigt davon, wie viel besser ich damit klar kam, so dass ich mir ein solche Bike gekauft habe.
So etwas nennt man Fortschritt und als fortschrittsgläubige Menschen, sind wir von so etwas fasziniert. Insbesondere dann, wenn man den Unterschied so deutlich spüren kann. Warum auch nicht? Eine Felgenbremse würde ich am MTB auch für kein Geld der Welt mehr haben wollen. Am MTB gehört dem Einfach-Antrieb klar die Zukunft. Da bin ich mir sicher.