Wie muss ich Kurven fahren?

1. + Edit : Da muss noch ne Komponente fehlen, der Schwerpunkt spielt auf jeden Fall ne Rolle. Schau dir Straßenmotorräder im Rennbetrieb an. Meinste die machen die Tunerei, weil die lustig sind?

Habs rausgefunden. :)
Bei Motorrädern spielt die Höhe des Schwerpunktes eine Rolle, wenn die Reifen breit sind. Bei breiteren Reifen wandert der Auflagepunkt am Reifen nach außen.
Theoretisch reicht bei diesen Bildern hier 40,5 grad schräglage. Praktisch wirds mehr von links nach rechts: 45, 47, 53
popup01.jpg


"Je höher der Schwerpunkt, desto weniger Schräglage muss bei gleicher Kurvengeschwindigkeit gefahren werden, was auch der Handlichkeit zugute kommt. Dies ist mit ein Grund, warum bei Renn*maschinen der Schwerpunkt bis zu etwa 150 Milli*metern höher liegt als bei Straßenmotorrädern."

http://www.zweiradsicherheit.de/popup01.html

Hier steht auch vieles drin:
http://www.zweiradsicherheit.de/downloads-sonderheft.html

PS: ich würde sagen, das ist eher irrelevant fürs Fahrrad. Die armen Fatbikes. :D
 

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Re: Wie muss ich Kurven fahren?
Ich machs eher so wie beim Tiefschneefahren (mit den Schi) nämlich dass ich das Radl während einer Entlastungsphase drehe und dann vollgas draufsteig und in den Boden hämmer. Beim Umlegen schaut das Vorderrad bedingt durch die Schwerkraft und de n erhöhten Druck am kurveninneren Ende des Lenkers kurz in die "falsche" Richtung...
 
Hallo,
ich habe mir vor lauter Langeweile ďen ganzen Faden durchgelesen. Ich finde Kurvenfahren versteht man viel besser, wenn man die Perspektive wechselt und die ganze Sache von der Zentripetalkraft her sieht. Keine Kurve ohne Schräglage, erst durch die Schräglage entsteht die Kraft, die Rad und Fahrer in die Kurve führt. Wir lenken also mit dem Grad der Schräglage des Gesamtsystems. Auf Ski habe ich dazu gern in der Skilehrerausbildung Selbstversuche durchgeführt und durchführen lassen, insbesondere wenn Aspiranten der Ansicht waren, Ski führen in und um die Kurve, weil sie eine Taillierung haben. Dabei muss man sich zwar mächtig verrenken, die Ergebnisse sind aber eindeutig, ein aufgekanteter Ski ohne die passende Schräglage des Gesamtsystems shreddelt einfach über die Kante geradeaus. Beim Fahrrad habe ich arge Bedenken, ob man die tief verwurzelten Muster überhaupt überwinden kann und außerdem fehlt mir hier der Mut zu Selbstversuchen.
Ich glaube, jede Kurve auf einem Zweirad wird mit einem kurzen Gegenlenken eingeleitet, mit welcher Technik auch immer man sie dann weiterfährt. Es ist einfach die effizienteste Art Schräglage zu erzeugen. Natürlich könnten wir auch einfach den Arm raushalten, um die Fahrtrichtung anzuzeigen, wär doch auch mal was auf dem Trail, um den KSP in Richtung Kurvenzentrum zu bewegen, oder mit anderen Worten, Schräglage zu erzeugen.
Was die Kurventechnik mit dem Drücken und dem Gewicht auf dem kurvenäußeren Pedal angeht, würde ich schon mal sagen, sie funktioniert. Liegt auch meines Erachtens an dem vergleichsweise starken Aufkantwinkel der Reifen bei gegebener Schräglage des Gesamtsystems Fahrer/Fahrrad. Weiterhin führt die dabei vorhandene Rotation im Körper zu einer hohen Körperspannung, die Rad und Fahrer zu einer Einheit verschmelzen lässt.
Das Bild von Marc zeigt das Ganze ja sehr schön, vor allem sieht man darauf aber gut, dass im Kurvenverlauf, in dem das Bild ja aufgenommen wurde, eben nicht gegengelenkt wird. Der kurveninnere Arm ist zwar fast gestreckt, Vorderrad und Lenker sind jetzt aber dennoch dem Kurvenverlauf entsprechend ausgerichtet. Die Haltung der Arme ergibt sich schlicht aus der Positionierung des Körpers.
Auf Asphaltabfahrten mit dem Rennrad benutze ich diese Technik allerdings nur äußerst selten, doch auch dann merkt man, welch einen Einfluss die Körperspannung hat, wenn man diese mal ganz bewusst erhöht.
Zu höheren und tieferen Schwerpunktlagen sage ich jetzt mal nur soviel: Mein neues Rad hat eine Variostütze und das ist was richtig, richtig feines, egal ob Kurve oder steiles Terrain, zumindest hier am Rande des Mittelgebirges.

Einen schönen Tag

paule
 
Um nochmal auf den Aspekt des "Countersteering" einzugehen: Wie verhält sich das bei euch auf dem Trail? Ich habe jetzt bei der letzten Ausfahrt mal genauer darauf geachtet, konnte aber nicht feststellen, dass ich vor Kurven "gegenlenke".
 
Um nochmal auf den Aspekt des "Countersteering" einzugehen: Wie verhält sich das bei euch auf dem Trail? Ich habe jetzt bei der letzten Ausfahrt mal genauer darauf geachtet, konnte aber nicht feststellen, dass ich vor Kurven "gegenlenke".
Kommt sehr auf die Kurve drauf an: eben, bergauf, bergab, schräg nach innen hängend, schräg nach außen hängend ... Kurz vor einer überhöhten Kurve (Berm) oder dem in Videos so beliebten Hinterradshreddern wird man wohl Gegenlenken nutzen.
 
Vor Kurven lenkt man auch nicht gegen. Gegenlenken ist die Lenkbewegung wenn das Heck bereits im Drift ist um Übersteuern zu verhindern bzw zu kontrollieren. Vor der Kurve macht man höchstens einen Skandinavian Flick machen um das Heck gezielt in Bewegung zu setzen (wer auf sowas steht...). Zählt trotzdem nicht als "Gegenlenken".

In Kurven auf Trails kann ich das bei mir recht oft feststellen das ich reflexartige Gegenlenkbewegungen mache, insbesondere derzeit mit dem ganzen Laub. Um eben Drifts zu vermeiden.
 
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