Ist ja doch noch ne schicke Diskussion geworden hier, schönen Dank!
Meine eigene Position ist vielleicht ein bisschen extrem rübergekommen.
Ja, habe ich auch direkt gespiegelt.
Das liegt einfach daran, daß ich Trails nicht als Schaden im Wald sehe, ich finde, der Eingriff, den sie darstellen, ist in 99% der Fälle minimalinvasiv. Zumindest wenn diese Wege mit ein wenig Hirn angelegt sind, d.h. zum Beispiel so, daß sie Erosion nicht unverhältnismässig fördern.
Dem kann ich zustimmen. Daraus würde ich aber nicht das Recht ableiten, so wie ich es zumindest bei dir reininterpretiert hatte.
Und für jeden Bedarf Trailbau gibt es sicherlich auch den Gegenbedarf weniger Wege/ Trails. Unser Sport ist nicht gerade der leiseste und das, selbst wenn wir nicht gerade Party auf dem Bike machen.
Dort, wo Wege einen unverhältnismässigen Eingriff darstellen - etwa, wenn gefährdete Arten dort wohnen - finde ich es auch richtig, dort Schilder aufzustellen und notfalls Wege durch quergelegt Äste und dergleichen wieder auszuwildern. Aber eben auch nur dort.
Finde ich durchaus sinnvoll. Ist aber mit Aufwand verbunden. Und das, wie ich schon schrieb, am Ende unnötiger Aufwand, weil viele Bereiche ja für neue Wege gar nicht interessant/ relevant sind.
Da wäre nachfragen, wie in meinem vorherigen Vorschlag vermutlich einfacher.
Bei mir in der Nähe (Dresden) gibt es die sächsische Schweiz, eine paradiesische Gegend. Leider für Biker zu 100% gesperrt.
Da haben wir zwei unser Problem. Ich schreibe für mein Gebiet in Nordbaden (=BW = 2mR = Thema dieses Thread). Wir sind hier auf schmalen Wegen nur geduldet. Neue Trails bauen könnte bedeuten, dass sich der Konflikt verschärft und hier die Maßnahmen aus anderen BW-Regionen Einzug halten.
Zitat aus Gedachtnisprotokol mit lokaler Politikerin auf FB im Rahmen der Landtagswahl.
Frage: Unterstützen sie die Abschaffung der 2mR
Antwort: Nein, aber sie wissen ja selbst, was gelebte Praxis ist.
= Benhemt euch, ihr seid nur geduldet.
Vor 5 Jahren wäre ich nie auf die Idee gekommen zu fragen. Aktuell sieht es durch Corona und Aufkommen des e-mtb einfach anders aus als früher.
Ich sehe bei mir nur einen kritischen Spot, der Hotspot Weißer Stein. Da geht auf den ersten 200m nur 1 DH ab und der ist schon extrem zerbombt. Anfänger können diese Rinnen teilweise nur noch schieben. Da das auch ein bekanter Wanderweg ist, gibt es hier schon Konfliktpotential.
Es blutet einem das Herz, aber dort rennen Massen an Wanderern durch die Gegend, da will man nicht auch noch Radfahrer drin haben. Das kann ich verstehen. Solange man anderswo fahren kann, solls mir schweren Herzens Recht sein.
Für einen Local der dort wohnt eher nicht verständlich.
Und dann muss man sich ja auch fragen, wie groß denn das Bedürfnis nach MTB Trails ist. Ich kann mir nicht vorstellen, daß bei einer umfassenden Legalisierung auf einmal flächendeckend alle 5 Meter ein Trail entsteht, und die Bäume auf einmal gar nicht mehr wissen, wo sie wachsen sollen.
Ich denke auch nicht, dass es dramatisch wird.
Zumindest hier in der Heide sind zwar einerseits ne Menge Wege entstanden, aber am Ende sind das auch nur vielleicht 4-5 km auf einer Fläche von 61km². Das macht den Wald nicht kaputt.
Relativ
Zum einen geht es halt auch um neue Trassen in nicht erschlossenen Bereichen. Das sehe ich ohne Prüfung durchaus kritisch. Z.B. Ruhezone. DAs war die Begründung für die Sperrung von zwei Trails am Weißen Stein.
Zum anderen werden an Hotspot gerne auch noch neue Linien gezogen. Genau das ist am Weißen Stein passiert. Das war mal ein 1m breiter Wanderweg mit ein/ zwei Ausreißern nach links und rechts. Jetzt ziehen sich da die Linien über eine sichtbare Breite von 20m runter.
Das sich daran Wanderer stören kann ich verstehen.
Und da ich denke, daß solche Wege auch nicht schädlich sind, finde ich, daß man sie halt dulden muss, solange sie nicht siehe oben.
Je nach dem. Siehe mein Beispiel. Dulden ist auch etwas anderes als das Recht auf etwas beanspruchen.
Wenn ein (wild/ illegal) gebauter Trail abgerissen wird, sollten wir nicht jammern. Damit meine ich jetzt nicht einen, der schon 20y existiert.
Aber auch diese Situation könnte es geben. Siehe Bsp Weißer Stein. Wenn da der Forst sagt, jetzt reicht es uns mit der eigenmächtigen Verbreiterung, wir machen hier dicht, stehen wir schön blöd da und haben es uns selbst zuzuschreiben. Das dauert dann Monate und Jahre bis die Situation geklärt ist.
Daher hinkt der Vergleich mit der Autobahnauffahrt. Kinder haben auch kein Betretungsrecht auf der Wiese des Bauern, aber die lassen dort auch ihren Drachen steigen. Einfach weil man sagt, daß die dort auch nix kaputt machen (oho, sie zertrampeln Gras! Also das was der Bauer dort ernten will!). Ein Trail macht i.d.R. genau so viel kaputt.
Mein Beispiel mit der Auffahrt ging in die Richtung, dass der Bedarf auch ein Recht darstellt. Einigen wir drauf, dass Auffahrt und Schmugglerpfad als Beispiel nicht taugen.
Es mag anderswo anders sein. Daß man dort einen tollen wilden Trail hat, dann spricht sich das rum, und auf einmal fallen Horden von wilden Bikern da ein und graben den halben Wald um. Das sind dann die abstoßenden Bilder, die keiner haben will. Das ist alles eine Frage der Verhältnismäßigkeit. Und dementsprechend ist wohl auch die Diskussion hier davon geprägt, was der einzelne so erlebt und schon gesehen hat.
Ja