ZweiZweier-Trail im Stubaital eröffnet

Da gibts noch zwei Punkte zu bedenken:

1. Diejenigen, die früher noch Lobbyarbeit für das freie Wegerecht gemacht haben, haben heute eine Trailbaufirma und kein Interesse mehr am freien Wegerecht. Am freien Wegerecht verdient außer den Bergbahnen, die ein paar Tickets mehr verkaufen, niemand etwas. Von der Anlage und Instandhaltung diverser Bikegetthos kann man dagegen schon leben.

2. Einfach Bahn und Wandersteig funktioniert mit der Klientel, die halt den Großteil der shuttelnden Biker ausmacht, nicht. Wenn da ein paar Biker mit voller Ritterüstung und Mach 2 durch jede Kurve driften, haben die Bahnen sehr schnelle keinerlei andere Kunden mehr. Und die normalen Touristen/Wanderer werden immer die Haupteinnahmequelle bleiben, von Bikern alleine werden nur die wenigsten Bahnen leben können.
Insofern braucht es ganz sicher eigene Strecken, die rein für Biker sind. Für das Angebot in Tirol wäre es aber insgesamt wesentlich attraktiver, wenn alle Bahnen Biker mitnehmen würden. Unter der Voraussetzung, dass die Leute wissen welche Fahrweise man auf einem Wandersteig an den Tag legen sollte, hätte Tirol dann ein kaum zu überbietendes Netz aus Naturtrails plus einigen Bikestrecken.

Leider wird das aber eher an den Bikern scheitern. Heuer hat z. B. wieder eine Bergbahn die Mitnahme von Bikern eingestellt. Da gab es einen megaschönen Wandersteig über 1600 Tiefenmeter, der noch vor ein paar Jahren nur von ein paar wenigen Bikern mit Vertride Fahrtechnik (also Hinterradversetzen) befahren wurde. In den letzten 2-3 Jahren sind da die Massen an Enduristen eingefallen (auch nach Publikmachung des Trails im Internet/IBC) und entsprechend schaut der Weg jetzt auch aus wie Sau: statt Nadelboden nur mehr Schotter und jede Kehre komplett ausgefahren, weil die Leut nur mit blockiertem Hinterrad durch die Kurven durchkommen da sie kein Hinterrad versetzen können.
Eigentlich waren bei der Bahn und auch bei der Hütte alle immer voll nett zu Bikern, aber jetzt ist der Ofen auch hier aus und die Bikemitnahme Geschichte.
 
mit gastro kann man die biker nicht locken

Mich schon. Das hat mich ja an Serfaus (genauer: Fiss) so gestört - in der Bahn Werbung für die tollen Gasthöfe, man darf nur mit dem Rad nicht hin :heul:

wenn ich im chatel beitrag lese das die murmelbahn scheinbar nur im frühjahr fahrbar ist....
Da liegt es doch nahe, dass man die mal tiefbaumäßig baut. Frostkoffer, gute Entwässerung, robuster Deckbelag.

Klingt zwar gruselig, geht aber an solchen Hotspots nicht anders.
Zusätzlich muss man halt noch aufpassen wie man die Wege im Gelände anlegt; in Sölden haben sie das teilweise ganz gut hinbekommen. Die Tschechen oder die Schotten können das aber noch besser...
Negativbeispiel in der Hinsicht sind der HH oder Propain im Vinschgau. Zuviel Fallinie, steile Kurveneinfahrten - das hält nur dauerhaft wenn man asphaltiert.
 
Die meisten Trails = schmale Wege dürften nicht von selbst entstanden sein, sondern wurden irgendwann einmal angelegt.
Ich meinte speziell für Biker angelegt. Die Erosion ist da auch sichtbar und wenn der Boden zwischen den Steinen weg ist, wird der Trail auch anspruchsvoller. Die Frequentierung ist da aber durch schlecht befahrbare Wege sicher niedriger als z. B. in Finale wo man auf Teerstraßen zum Trailhead kommt.



mobil gesendet
 
Klingt zwar gruselig, geht aber an solchen Hotspots nicht anders.

Ich meinte das ohnehin wertfrei.
Das ist wie bei den Forstwegen, wo sich alle aufregen, dass sie wie Autobahnen aussehen, aber wer viel auf solchen Wegen unterwegs ist, bspw. per LKWs, weiß, wie viel gut ausgebaute Wege wert sind.
Das ist bei intensiv genutzten Trails nicht anders.
Wenn ich so dran denk, dann erinnert mich das an Gardasee, wo auch oft Kurven betoniert sind, weil sie sonst aufgrund ihrer Steilheit nicht befahrbar wären.
 
Eine Zeitnehmung wäre echt mal cool.

Gibts doch schon - Strava.

Ich sehe den ganzen Trailbau nicht so negativ.
Fakt ist, wir Biker werden immer mehr. Bei einer gemeinsamen Nutzung von Wanderwegen wird es zwangsläufig früher oder später zu Problemen kommen. Vor allem in der Nähe von Ballungszentren oder sehr gut besuchten Urlaubsgebieten.
Da finde ich eine Trennung von Wanderern und Biker durch aus sinnvoll.
Durch gut gebaute Trails und Flow Trails spricht man halt auch ein größeres Zielpublikum an. So wie es die Petzen vorzeigt, muss es aber nicht das Ende sein. Mit dem Flow Trail hat man sich einen Namen gemacht, und jetzt hat man auch mit dem Thriller einen Trail der wirklich nur für gute Biker geeignet ist. Ich traue mich wetten, dass einige hier im Forum, die über die gebauten Trails sudern, den Thriller nicht sturzfrei runterkommen.

Die Freigabe der Wege für Biker wird nicht an den Tourismusregionen scheitern, die Trails bauen, sondern an den konservativen politischen Verhältnissen im Land. Solange sich da nichts ändert, werden die offenen Wege für uns immer nur Wunschdenken bleiben. Egal ob jetzt künstliche Trails gebaut werden oder nicht. Und solange nehme ich auch gerne die künstlichen Trails in Anspruch und freue mich darüber.
 
Stravanzeige ist eine Zeitschätzung, keine Zeitmessung :lol:
Abgesehen davon kann man man auch seinen Tacho verwenden, der ist zwar genauer, aber geht immernoch total am Thema vorbei.

G.:)
 
Strava ist Placebo. ;)
Technisch absolut ungeeignet zum Messen unter solchen Gegebenheiten.

Geil wär es halt, wenn es so eine Zeitnehmung wie bei Rennen gäbe. Schön mit großer Anzeige im Zielbereich, damit jeder gleich sieht, wie schlecht man wieder mal gefahren ist.
 
Ich hab das eigentlich ironisch gemeint mit Zeitmessung und Videoabdeckung. Aber scheinbar kommt's gut an.

Ich bin dafür sich den berg anzupassen und nicht immer den berg. Sollte allein ausreichen als attraktion. Aber gut, ich hab mit tyro kürzlich über kindergeburtstagseventkultur diskutiert. Was wird man dieser Generation dann alles bieten müssen, bzw vielleicht kehrt sich das ganze wieder um.

Andererseits, wir reden vom Wandel von Kultur in freizeitlandschaft.
 
Also eine Zeitnehmung würde halt den DH Sport wieder ins rechte Licht rücken.

Du kannst dich zwar dem Berg anpassen, aber dann müsstest du auch akzeptieren, dass bestimmte Berge für dich einfach nicht fahrbar sind.
Ist absolut kein Thema für dich.
Aber jene, die in Regionen leben, die vom Tourismus abhängig sind, müssen ihre Infrastruktur halt so gestallten, dass auch genug Kunden kommen.
Im Raum Kitzbühel gibt es Skipisten, an denen du überhaupt nichts anpassen musst. Ich war mal in den Dolomiten - da wurden Skipisten in den Berg gesprengt, weil's sonst dort schlichtweg unmöglich gewesen wäre, Ski zu fahren.

Das mit dem Kindergeburtstag ist echt ein super Abbild der gesellschaftlichen Entwicklung. Und ich dachte, wir wären im Postmaterialismus angekommen.

Wir in Tirol sind ja die globale Nummer Eins im Wintertourismus. Darum ziehe ich den immer gerne als Beispiel heran. Wenn man an Sölden oder Gerlos fährt, sieht man schnell, was der Markt verlangt, oder besser gesagt, womit sich der Markt zufrieden gibt.
Ich finde noch immer, dass das Geld bei uns zu einfach verdient wird. Als Tourist würde ich mir da so einiges nicht gefallen lassen.
 
das krasse ist, für so einen in jahrzehnte langer erosion geschaffenen trail wie auf der linken seite setz ich mich 100km ins auto. und wenn da tausende räder drüberstolpern werden die drei oder vier steine die hinunter rollen von oben wieder nachrollen. fakt ist der mensch kann sowas nicht bauen.

mir kommts so vor als will man eine art marke schaffen. einheitliches vertrautes design auf jeden berg pflanzen. und mir kommts so vor als ist das die neue generation der biker die sowas zu verantworten hat. liest man ja hier im forum auch.
"stolperbiken was soll das, null flow"
"gardasee ist nix zum mountainbiken, viel zu verblockt"
"mir sind da zuviele bremswellen in den anliegern und überhaupt zuwenig anlieger"
"kannst ned laufen lassen so schlecht ist der trail gewachsen, des ist kein enduro mehr"
"meine trailbuildersäge ist top für wurzeln aber der scheiss baum fällt später dann sicher auf den trail ich kann kein bunnyhop mit dem xxxxl reach"
"meine 190er gabel steht ned hoch genug im federweg für des gefälle was der blödsteile berg hat"
"die ganze zeit is ma auf der brems mit dem blöden trail und wenn er doch mal des richtige gefälle hat sind da nur so blöde serpentinen"
"2000hm abfahrt und kei einzige stelle wo man an whip fotografieren kann"


Hier ein Beispiel in Videoform :D

Video ansehen
 
Ich finde noch immer, dass das Geld bei uns zu einfach verdient wird. Als Tourist würde ich mir da so einiges nicht gefallen lassen.

Ich als Tourist habe nur die Wahl zwischen hinfahren oder nicht.
Allerdings sind Gäste aus anderen Ländern nicht so empfindlich; mir sind in zunehmenden Maße Gäste aus den Niederlanden und verstärkt britische Inseln aufgefallen. Für die ist Tirol ein Preisparadies, daheim ist es eher teurer.
 
Ich als Tourist habe nur die Wahl zwischen hinfahren oder nicht.
Allerdings sind Gäste aus anderen Ländern nicht so empfindlich; mir sind in zunehmenden Maße Gäste aus den Niederlanden und verstärkt britische Inseln aufgefallen. Für die ist Tirol ein Preisparadies, daheim ist es eher teurer.

Dann ist es doch aber ganz einfach, nicht hinfahren, nicht konsumieren...;)
 
Es sudert doch niemand gegen die Flowtrails. Gesudert wird, weil Flowtrails errichtet werden, gleichzeitig aber versucht wird, das Fahren auf allen anderen Steigen zu unterbinden. Solche angelegten Strecken sind ja recht nett, aber es gibt halt viele Biker die sich für sowas nicht interessieren.

Ich hab überhaupt nichts gegen ZUSÄTZLICHE Flow Trails oder DH Strecken. Entlastet die Wandersteige und wer sich austoben will hat keine Konflikte mehr mit Wanderern. Wenn man dann aber nur mehr auf Flowtrails fahren kann und plötzlich versucht wird, Steige auf denen man schon seit 15+ Jahren unterwegs ist zu schließen, dann suder ich
Naja, ich fürchte, in Bezug auf die normalen Wanderwege wär's auch ohne die mittlerweile immer zahlreicher vorhandenen liftnahen gebauten Wege nicht besser. Es gibt einfach mehr Mountainbiker als früher bzw. besseres Material.
Womöglich wäre es aufgrund der fehlenden Kanalisierung auf gebaute Wege, auf den normalen Wanderwegen sogar noch problematischer...
 
Naja, ich fürchte, in Bezug auf die normalen Wanderwege wär's auch ohne die mittlerweile immer zahlreicher vorhandenen liftnahen gebauten Wege nicht besser.

Ich meine, das täuscht. Viele gehen erst mit dem Fahrrad zum Lift, seit es speziell für Fahrräder angelegte Wege dort gibt.
Sind die Wege erstmal da, werden sie auch genutzt - d.h. aber nicht das dieselben Leute dann auf Wandersteigen fahren würden.
 
Meine Erfahrung: Die meisten, gerade die, die relativ neu dabei sind, wollen sich eine "beschwerliche" Anfahrt nicht antun.
Beschwerlich ist alles, was etwas weiter weg liegt.
 
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