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Trek Slash 9.8 im Test
Enduro-Blitz mit Warnweste

Trek Slash 9.8 im Test: Die 29″ Enduro-Rennmaschine der Amerikaner wurde für die Saison 2018 weiterentwickelt. So werden die 150 mm Federweg am Heck nun vom neu entwickelten, Trek-eigenen Thru Shaft-Dämpfer kontrolliert – geblieben sind hingegen der ABP-Hinterbau und der hochwertige Carbon-Rahmen. Wir konnten dem aktuellen Topmodell der Reihe, dem Trek Slash 9.8, auf den steinigen Trails Kataloniens und im deutschen Mittelgebirge auf den Zahn fühlen.

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Steckbrief: Trek Slash 9.8

EinsatzbereichEnduro
Federweg160 mm/150 mm
Laufradgröße29ʺ
RahmenmaterialCarbon
Gewicht (o. Pedale)14,1 kg
RahmengrößenS, M, L, XL
Websitewww.trekbikes.com
Preis: 5.499 Euro

Das Trek Slash ist das absolute Enduro-Race-Flaggschiff des amerikanischen Herstellers und platzt vor lauter neuartigen Technologien nur so aus allen Nähten. In einem ähnlichen Zustand sollten sich die Geldbeutel interessierter Kunden befinden, denn obwohl die feuerrote High-End-Version 9.9 nicht mehr zur Verfügung steht, ist das Mittelklasse-Modell Trek Slash 9.8 kein Schnäppchen. Für 5.499 € bekommt man bei Trek allerdings ein potentes 29″-Enduro mit äußerst hochwertigem OCLV-Carbonrahmen, ABP-Hinterbau, verstellbarer Geometrie und Trek-eigenem Thru Shaft-Dämpfer. Die Ausstattung ist durch die Bank weg funktionell und solide, mit vielen Anbauteilen der Hausmarke Bontrager sowie SRAM GX Eagle-Schaltung und Fox 36 Performance-Federgabel. Wie rennfertig ist das Slash 9.8? Wir haben es herausgefunden.

# Das Trek Slash 9.8 ist die aktuelle Enduro-Maschine des amerikanischen Herstellers und wandert beim Händler des Vertrauens für 5.499 € über die Ladentheke - die Ausstattung ist eher im mittelpreisigen Segment angesiedelt – dafür bekommt man jedoch einen extrem edlen Carbon-Rahmen mit vielen versteckten Features.
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Geometrie

In Sachen Geometrie bewegt Trek sich mit dem Slash im aktuellen Mainstream rennorientierter 29″ Enduro-Bikes. Mit einem Reach von 459 mm in Größe L war unser Testbike durchaus geräumig, aber keinesfalls riesig. Sehr große Fahrer sollten jedoch wissen, dass bei 481 mm Reach und Größe XL Schluss ist. Der Sitzwinkel von 74,1° könnte für sehr langstelzige Besitzer ebenfalls etwas zu flach ausfallen. Mit 65,6° fällt der Lenkwinkel nicht extrem aus, kann jedoch dank Mino Link-System um 0,5° abgeflacht werden – eine Einstellung, die wir während des Tests bevorzugt haben. Im flachen Setting wandert auch das sonst um 21 mm abgesenkte Tretlager in etwa um weitere 10 mm nach unten. Ein unter Umständen unerwünschter Nebeneffekt könnte jedoch sein, dass die Reach-Werte sich dabei etwas verkleinern. Mit 434 mm Länge in allen vier Größen fallen die Kettenstreben für einen 29er mittellang aus.

GrößeSMLXL
15,5"17,5"19,5"21,5"
Geometrieposition HochHochHochHoch
Sitzrohr 394 mm419 mm468 mm522 mm
Sitzwinkel 64,8°64,8°64,8°64,8°
Effektiver Sitzwinkel 74,1°74,1°74,1°74,1°
Steuerrohrlänge 100 mm100 mm110 mm120 mm
Lenkwinkel 65,6°65,6°65,6°65,6°
Effektives Oberrohr 590 mm605 mm635 mm661 mm
Tretlagerhöhe 352 mm352 mm352 mm352 mm
Tretlagerabsenkung 21 mm21 mm21 mm21 mm
Kettenstrebenlänge 433 mm433 mm433 mm433 mm
Radstand 1171 mm1186 mm1219 mm1247 mm
Überstandshöhe 793 mm784 mm778 mm776 mm
Reach 416 mm431 mm459 mm481 mm
Stack 608 mm608 mm618 mm631 mm
# Dank des gut versteckten Mino Link-Flipchips kann man die Geometrie schnell und leicht anpassen - auf den harten und steinigen Testtrails in Spanien bevorzugten wir die flache Einstellung mit 65,1° Lenkwinkel und tiefem Tretlager.

Ausstattung

Das Trek Slash 9.8 ist mit 5.499 € eines der günstigeren Modelle in unserem Test, was sich auch in der gewählten Ausstattung reflektiert. Während am Heck der hochspezielle RockShox Deluxe RT3-Dämpfer mit Re:aktiv und Thru Shaft-System arbeitet, muss man sich an der Front mit einer günstigen Fox 36 Performance-Federgabel zufriedengeben. SRAM Guide RS-Bremsen mit 4-Kolben-Sätteln und die allseits beliebte 12-fach SRAM GX Eagle-Schaltung runden das Zulieferer-Paket ab. Der Rest der Ausstattung stammt beinahe komplett vom hauseigenen Komponenten-Hersteller Bontrager. Während der Line Elite 30-Laufradsatz einen hochwertigen und soliden Ersteindruck hinterlässt, waren sich die Tester bei der qualitativ etwas billig wirkenden Sattel- und Sattelstützen-Kombination und dem ungewohnt geformten Lenker nicht ganz sicher, was sie davon halten sollen. Im Gegensatz zur Serienvariante war unser Trek Slash 9.8-Testbike mit Schwalbe Magic Mary-Reifen vorne und hinten ausgestattet. Alles in allem bietet das Trek Slash 9.8 eine funktionelle und solide Ausstattung, die auch für den Renneinsatz absolut geeignet sein sollte.

BikeTrek Slash 9.8Trek Slash 9.7Rahmenset Trek Slash
FedergabelFox 36 EVOL Float Performance GRIPRockShox Yari RC
DämpferRockShox Deluxe RT3 Thru Shaft (230 x 57,5 mm)RockShox Deluxe RT3 Thru Shaft (230 x 57,5 mm)RockShox Deluxe RT3 Thru Shaft (230 x 57,5 mm)
VorbauBontrager Line Pro (50 mm)Bontrager Line (50 mm)Bontrager Line Pro (50 mm)
LenkerBontrager Line Pro Carbon (780 mm)Bontrager Line (780 mm)
GriffeBontrager RhythmBontrager Rhythm
Sattel Bontrager Evoke 2Bontrager Evoke 2
SattelstützeBontrager Drop Line (S: 100, M: 125 mm, L/XL: 150 mm)Bontrager Drop Line (S: 100, M: 125 mm, L/XL: 150 mm)
BremsenSRAM Guide RSSRAM Guide R
Brems-scheibenSRAM Centerline (200 mm / 180 mm)SRAM Centerline (200 mm / 180 mm)
SchalthebelSRAM GX EagleSRAM NX
SchaltwerkSRAM GX EagleSRAM NX
KassetteSRAM GX Eagle 10-50TSRAM NX 11-42T
KetteSRAM GX EagleSRAM NX
KurbelnSRAM Descendant 7k EagleSRAM Descendant 7k Eagle
FelgenBontrager Line Elite 30Bontrager Line Comp 30
NabenBontrager Line Elite 30Bontrager Line Comp 30
ReifenSchwalbe Magic Mary / Schwalbe Magic MaryBontrager SE4 Team Issue / Bontrager SE4 Team Issue
Gewicht14,08 kg (Größe L, Tubeless, ohne Pedale)14,50 kg (Herstellerangabe, mit Schläuchen)2,71 kg (Herstellerangabe)
Preis5.499 €3.999 €3.699 €
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# Die Fox 36 Performance-Federgabel mit GRIP-Kartusche an der Front des Trek Slash 9.8 war das günstigste Modell in unserem Testfeld - sie überraschte uns jedoch mit ihrem sanften Ansprechverhalten und der funktionalen Dämpfung sehr positiv. Die große EVOL-Luftkammer sorgt für ein gutes Ansprechverhalten. Der Druckstufen-Einstellknopf wirkt jedoch etwas billig.
# Am Heck fanden wir einen ungewöhnlich aussehenden RockShox Deluxe RT3-Dämpfer vor - dieser wurde um das von Trek entwickelte Through Shaft-System und die Re:aktiv-Dämpfung erweitert und soll dadurch deutlich feinfühliger ansprechen.
# Wie an allen anderen Bikes in unserem Vergleichstest findet man auch am Trek Slash die beliebte SRAM Eagle-Schaltung - allerdings in der günstigeren GX-Ausführung …
# … diese hat kaum nennenswerte Performance-Nachteile und verfügt über dieselbe Bandbreite wie die teureren Versionen.
# Hier werden keine Gefangenen gemacht: Truvativ Descendant-Kurbeln und eine MRP-Kettenführung mit Bashguard deuten darauf hin, dass das Trek Slash 9.8 im Downhill so einiges auf dem Kasten hat.
# SRAM Guide RS-Bremsen mit Vier-Kolben-Sätteln sorgen für die nötige Verzögerung.
# Die Sattelstütze stammt wie viele weitere Anbauteile von der Hausmarke Bontrager - während der Hebel recht ergonomisch ausfällt …
# … besitzt die Stütze von Anfang an etwas Spiel und fährt eher langsam aus - zudem sitzt man auf dem etwas Bananen-förmigen Sattel nicht sehr bequem.
# trek-slash-9
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Im Detail

Mit seinem wuchtigen Unterrohr und der knallig-orangen Lackierung sticht das Trek Slash 9.8 deutlich aus der Masse heraus. Die Qualität des hochwertigen OCLV-Carbonrahmens konnte uns bereits beim Test des 2017er Trek Slash 9.9 RSL überzeugen. Das gerade Unterrohr ist nicht nur ein ziemlich Hingucker, sondern soll auch für den idealen Kompromiss aus geringem Gewicht und Steifigkeit sorgen. Der Nachteil dieser Konstruktion ist, dass die Gabelkrone beim Überdrehen des Lenkers anschlagen könnte. Um das zu verhindern, setzt Trek auf einen speziellen, Knock Block genannten Steuersatz. Dieser schränkt den freien Einschlagwinkel des Lenkers ein und lässt einen fast meinen, auf einem Downhill-Boliden zu sitzen.

Das Thru Shaft-System soll die Reibung im Dämpfer reduzieren.

Lässt man den Blick Richtung Heck gleiten, fallen einige signifikante Änderungen zum knallroten Modell auf. Zwar setzt Trek weiterhin auf das bereits bekannte ABP-Hinterbausystem mit Mino Link-Flipchip, allerdings sind die Kettenstreben im Gegensatz zum Rahmenkit und der 9.9-Variante, die mittlerweile nicht mehr erhältlich ist, aus Aluminium. Zudem verbauen die Amerikaner nun einen RockShox Deluxe RT3-Dämpfer, der um das hauseigene Re:aktiv-System mit Thru Shaft erweitert wurde. Dieses System ermöglicht es, auf den bei den meisten Dämpfern verbauten Kolben mit dahinter liegender Stickstoff-Kammer zu verzichten. Da stattdessen der Schaft aus dem Dämpfer austritt, wird zwar eine weitere Dichtung notwendig – summa summarum soll der Dämpfer jedoch weniger Reibung und somit ein besseres Ansprechverhalten besitzen. Hier findet ihr eine genauere Erklärung des Trek Through Shaft-Systems.

# Das Trek Slash 9.8 verfügt über denselben edlen und leichten Carbon-Rahmen wie das Rahmenkit - dank des massiven Unterrohrs und der knallorangen Farbe ist man auf dem Trail jedenfalls nicht im Stealth-Mode unterwegs.
# Alle Züge und Leitungen werden formschön und klapperfrei intern geführt.
# Dank Treks “Control Freak”-Führungssystem ist das Trek Slash 9.8 auf dem Trail absolut leise.

Mittlerweile beinahe ein Standard und dennoch jedes Mal wieder eine Freude zu sehen, ist der Gummi-Schutz an der Kettenstrebe und am Unterrohr. In Verbindung mit den sauber und vor allem ratterfrei im Inneren verlegten Zügen macht dies das Trek Slash 9.8 zu einem extrem leisen Rad. Die Züge treten lediglich knapp oberhalb des Tretlagers für einen kurzen Moment ans Tageslicht, bevor sie schnell wieder in den Alu-Kettenstreben verschwinden. Eher unordentlich fanden wir hingegen die Kabellänge und Führung vor dem Cockpit – hier ist erstmal Kürzen und Sortieren angesagt.

# Der Name ist Indiz: Bei Treks Thru Shaft-System tritt der Dämpfungsschaft tatsächlich aus dem Dämpfer aus, was das lange Zwischenstück zwischen Kolbenstange und Dämpferauge erklärt - durch den durchgehende Schaft nimmt dieser im Dämpfer immer gleich viel Platz ein und verdrängt beim Einfedern kein zusätzliches Ölvolumen. Dieses müsste normalerweise über einen weiteren beweglichen Kolben aufgenommen werden, der nun wegfällt. Noch nicht ganz verstanden? Weiter oben ist eine umfassendere Beschreibung verlinkt.
# trek-slash-9
# trek-slash-9

Auf dem Trail

Der erste Kontakt mit dem Trek Slash 9.8 fällt durchaus positiv aus. Das Cockpit befindet sich im Auslieferungszustand bereits auf einer angenehmen Höhe und auch der flache Sitzwinkel stellt sich für unsere drei Testfahrer von etwas über 1,80 m Körpergröße als relativ unproblematisch heraus. In der Ebene macht sich der ABP-Hinterbau durch sanftes Wippen bemerkbar, was für ein Rad dieser Federwegsklasse jedoch absolut im Rahmen liegt. Dafür bietet der RockShox-Dämpfer zwar keinen vollkommenen Lockout, jedoch insgesamt 3 Plattform-Einstellungen (offen, mittel, geschlossen), die problemlos für Ruhe sorgen. Reguläre Schotterstraßen-Anstiege sind mit dem Slash angenehm, auch wenn man hier vermutlich eher keine Strava-Bestzeiten einfahren wird – die fallen dafür auf dem Weg nach unten mit Sicherheit. Die Schwalbe Magic Mary-Reifen tragen ihren Teil dazu bei, denn neben viel Grip bieten sie auch einen nicht unerheblichen Rollwiderstand. Auf anspruchsvolleren Trail-Uphills ähnelt das Rad eher einem Traktor, denn es schiebt sich mit viel Grip am Hinterrad und dank des exzellenten Überrollverhaltens der 29″-Laufräder kontinuierlich nach oben. Enge Passagen benötigen hingegen etwas Input und auch auf Zwischensprints verzichtet man an Bord des Trek Slash lieber. Geht es steil nach oben, kann das Vorderrad durchaus den Bodenkontakt verlieren – ein tieferes Cockpit könnte hier helfen, würde sich jedoch bergab negativ bemerkbar machen.

# So möchte das Trek gerne bergauf: Locker, entspannt, die Seele baumeln lassend …
# … technische Uphills hingegen fordern etwas Arbeit. - alles in allem ist es für ein Enduro-Racebike jedoch aboslut im Rahmen.

Während die Uphill-Fähigkeiten für ein Race-Enduro dieser Klasse absolut in Ordnung gehen, sind flache, verwinkelte Trails nicht nach dem Gusto des Trek Slash 9.8. Nicht, dass es sich schlecht fahren würde – das sehr aktive Fahrwerk lässt es jedoch geradezu auf dem Boden kleben und unterdrückt jedes Feedback sehr effizient. Zudem verfügt die Bontrager-Sattelstütze zwar über einen ergonomischen Hebel, fährt jedoch sehr langsam aus, was auf Trails mit viel Auf und Ab etwas stören kann. Aus engen, langsamen Kurven heraus benötigt das Slash Nachdruck, um wieder auf Geschwindigkeit zu kommen. Insgesamt gewinnt man relativ schnell den Eindruck, dass es einfach unterfordert ist und nach mehr schreit.

Mehr ist gar kein Problem, denn unser Test-Areal in Spanien hat so einiges an ruppigen und steinigen Baller-Trails im Angebot. Hier erwacht das Trek dann richtig zum Leben. Durch das hohe Cockpit hat man das Gefühl, sehr entspannt hinter dem Lenker zu stehen und kann das Rad einfach für sich arbeiten lassen. Thru Shaft-Dämpfer hin oder her, Fakt ist: Der Hinterbau arbeitet extrem sensibel und lässt das Hinterrad nur so auf dem Boden kleben. In Verbindung mit den großen 29″-Laufrädern scheint das Trek Slash 9.8 große Steine und Wurzeln einfach nur so aufzufressen. Auch die günstige Fox 36 Performance mit Grip-Dämpfungskartusche hat ihr Potenzial zwar in der Vergangenheit bereits angedeutet, kann uns auf ruppigen Trail dennoch mit ihrer Performance überraschen. Sie bietet ein sehr sanftes Ansprechverhalten mit einer funktionellen Dämpfung und kann annähernd mit dem High-End-Hinterbau mithalten.

# Während man auf engen Trails etwas das Feedback vermisst, wacht das Trek Slash 9.8 bei höheren Geschwindigkeiten sofort auf - dank des potenten Fahrwerks und der Kettenführung würde es auch kein schlechtes Parkbike abgeben …
# Auf steinigen Baller-Trails wie diesem, könnte man meinen, man säße auf einem Downhill-Bike …
# … hier ist das Trek Slash zuhause und vermittelt eine Menge Vertrauen und Sicherheit.

Trotz des beinahe Downhill-Bike mäßigen Gefühls in der Abfahrt lässt sich das Trek Slash 9.8 durchaus in die Luft bewegen und zeigt sich dann sehr stabil und ausgewogen. Es benötigt zwar etwas Druck im Absprung – da man in den meisten Fällen jedoch ein ganz erhebliches Tempo drauf hat, ergibt sich dieser fast von selbst. So fanden wir uns in der Lage, auch flache oder etwas merkwürdige Hucks und Hüpfer ohne Probleme durchzuführen. Übertreibt man es mit dem Vertrauen ins Rad mal etwas und landet dann doch ungünstig, verzeiht das Trek erwartungsgemäß viel und liegt schnell wieder satt auf dem Boden. Um das Optimum aus dem Hinterbau herauszuholen, empfehlen wir jedoch, die Anzahl der Volumenspacer im Dämpfer aufzustocken. In starken Kompressionen – oder bei harter Fahrweise auch bei dem ein oder anderen regulären Manöver – schlägt dieser bei etwas unter 30 % Sag nämlich relativ leicht durch. Mit etwas mehr Progressivität im Hinterbau könnte man das verhindern und gleichzeitig das sehr satte Aufliegen auf dem Trail bewahren.

# Obwohl es nicht das verspielteste Rad im Testfeld ist, hat das Trek eine solche Geschwindigkeit auf dem Trail, dass man gar keine Probleme hat, an kleinen Wellen wie dieser abzuspringen.
# Wenn man diesen Stepdown überspringt, nickt der Kopf ganz ordentlich, begleitet von einem lauten metallischen Schlag-Geräusch … wir haben es getestet. - Es benötigt jedoch keine solchen Dimensionen, um das Trek Slash zum Durchschlagen zu bringen: Wir empfehlen, einige Volumenspacer zu installieren und etwas unter 30 % Sag zu bleiben.

Das ist uns aufgefallen

# Es ist nicht alles Gold was glänzt - während uns die hochwertig wirkende Lackierung des Trek Slash 9.8 gut gefallen hat, mussten wir leider registrieren, dass sie ihren Glanz recht schnell eingebüßt hat.
# Der Knock Block-Steuersatz wird benötigt, um zu verhindern, dass die Gabelkrone mit dem voluminösen Unterrohr kollidiert - in der Praxis hat er uns nicht gestört. Der Lenkeinschlag ist immer noch so groß, dass man auch beim Einladen ins Auto kaum Probleme bekommen sollte.

Fazit – Trek Slash 9.8

Das Trek Slash 9.8 ist ein Race-Enduro, wie es im Buche steht: Es trägt einen eher gemächlich aber sicher den Berg hinauf, brennt auf dem Weg nach unten jedoch ein beeindruckendes Feuerwerk ab. Wir waren vor allem vom potenten Fahrwerk und der beeindruckenden Geschwindigkeit auf dem Trail angetan. Lediglich die Ausstattung könnte etwas hochwertiger ausfallen.

Pro / Contra

Pro

  • potentes Fahrwerk
  • hohe Geschwindigkeit auf dem Trail
  • ausgewogene Geometrie
  • angenehme Fahrposition

Contra

  • für die Ausstattung relativ teuer
# Das Trek Slash 9.8 wird eher keine Preise für seine Uphill-Performance einkassieren, kann jedoch mit seinem potenten Fahrwerk und seiner Geschwindigkeit auf dem Weg nach unten beeindrucken. - Wer ein echtes Race-Enduro für harte, anspruchsvolle Trails sucht, ist hier goldrichtig.

Hier findest du alle weiteren Artikel unseres Enduro Race Bike-Vergleichstests 2018:


Testablauf

Im Rahmen unseres Enduro Race Bike-Vergleichstests mussten sich alle sieben Fahrräder im Testfeld eine Woche lang auf den harten und schnellen Trails in Santa Coloma de Farners beweisen. Jedes Bike wurde von mehreren Fahrern getestet, aus eigener Kraft bergauf und bergab bewegt und mehrere Abfahrten im Renntempo gefahren. Getestet wurden alle Fahrräder zunächst in der Serienausstattung – anschließend wurden je nach Bedarf Veränderungen vorgenommen, um das Potenzial des jeweiligen Modells optimal auszureizen.

Hier haben wir das Trek Slash 9.8 getestet

Tester-Profil: Gregor Sinn
Körpergröße 183 cm
Schrittlänge 85,5 cm
Oberkörperlänge 60 cm
Armlänge 61 cm
Gewicht 68 kg
Gregor fährt gerne Fahrräder jeglicher Kategorie, von Mountainbike bis Rennrad. Am liebsten ist er jedoch auf Downhill- und Enduro-Bikes unterwegs – gerne auch unter Zeitdruck im Renneinsatz.
Fahrstil
verspielt
Ich fahre hauptsächlich
Downhill, Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
unauffällig, hinten progressiv, wenig Druckstufe
Vorlieben bei der Geometrie
hinten nicht zu kurz, vorne geräumig, Lenkwinkel nicht zu flach

Tester-Profil: Oliver Sonntag
Körpergröße 182 cm
Schrittlänge 85 cm
Oberkörperlänge 62 cm
Armlänge 73 cm
Gewicht 82 kg
Oli fährt am liebsten Enduro, Downhill, Dirt Jump und Crosser – er hat auf jedem Rad seine Gaudi. Primär geht’s ihm um das schnelle Bergab fahren – ob im Bike Park oder auf selbst erklommenen Trails, am allerliebsten aber im Renn-Einsatz.
Fahrstil
schnell und aggressiv
Ich fahre hauptsächlich
Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
hart und progressiv, langsamer Rebound
Vorlieben bei der Geometrie
lang und flach, aufrechte Fahr- und Sitzposition

Tester-Profil: Moritz Zimmermann
Körpergröße 186 cm
Schrittlänge 85 cm
Oberkörperlänge 61 cm
Armlänge 61 cm
Gewicht 93 kg
Moritz ist seit vielen Jahren auf dem Mountainbike unterwegs – vor allem auf Enduro- und Trailbikes, gerne aber auch im Bike Park.
Fahrstil
Räder auf dem Boden, saubere Linienwahl
Ich fahre hauptsächlich
Trail, Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk
relativ straff mit viel Dämpfung, Heck eher langsam
Vorlieben bei der Geometrie
mittellanges Oberrohr, hoher Stack, lange Kettenstreben, flacher Lenkwinkel

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