Also, optisch gefällt mir das Murmur. Und natürlich die Philosophie dahinter. Kleine Firma, sympatisch , simpel usw.
Und kann ja sein, dass degressive Hinterbauten super sind. Persönliche Vorlieben, gefahrenes Terrain, usw. Wippt z.B. wenig wenn entsprechend straff abgestimmt, gibt dann aber doch überraschend bereitwillig viel Federweg frei bei größeren Schlägen. Mann könnte sagen: Fühlt sich sportlich straff an und ist trotzdem schluckfreudig. Andere sagen dazu: Reagiert kaum auf kleine Schläge und rauscht dann durch den Federweg. Aber dann sind wir eben bei den Vorlieben.
Whatever, es ist degressiv. Dass die Firma dazu nicht offensiv steht wundert mich ein wenig. Ist ja nicht schlimm. Ist doch super so.
Dazu jetzt Zahlen:
Bei einem Eingelenker kann man ganz einfach die Kraftverhältnisse anhand der Drehpunkte über die Zerlegung in Kraftvektoren ermitteln:
Anhang anzeigen 1739728
Die eingeleitete Kraft Fx teilt sich auf in die resultierenden Kraftvektoren Fr.
Eingefedert sieht das dann so aus:
Anhang anzeigen 1739729
Hier sieht man anschaulich, dass die resultierende Kraft, die auf den Dämpfer wirkt, am Ende des Federwegs größer ist als am Anfang. (Die hellblauen Pfeile Fr2 werden länger)
Wie viel größer wird die Kraft beim Einfedern? Das ist abhängig von der Winkeländerung zwischen "Dämpfer und Schwinge". (a1 zu a2) und kann berechnet oder zeichnerisch ermittelt werden.
Zeichnerisch durch messen ermittelt ist Fr1 : Fr2 = 3 : 4. Die Kraft Fr2 ist also um ein Drittel, also 33% größer als die Kraft Fr1.
Das Übersetzungsverhältnis ändert sich also beim Einfedern um insgesamt 33% und zwar so, dass die auf den Dämpfer wirkende Kraft kontinuierlich größer wird.
Man könnte auch sagen, die Kinematik ist 33% degressiv.
Rechnerisch gilt Fr = (Fx/2) / (cos(a/2)). Da komme ich mit a1=95° und a2=121° sogar auf 37% degressiv.
Vielleich magst du ja mal nachrechnen,
@Dr.Hossa?
Aber ja, klar, grau ist alle Theorie. Wenn's funktioniert? Wenn man es genauso will? Dann hat der Konstrukteur alles richtig gemacht. Vielleicht wurden aber auch andere Dinge als das Fahrwerk einfach höher priorisiert, wie z.B. simple Konstruktion, auf keinen Fall ein Yoke, gerade Rohre, relativ geringes Gewicht.
Konstruktiv einen nicht degressiven Eingelenker zu bauen geht nur wenn der "Endwinkel" a2 kleiner als 90° bleibt. Das geht am besten mit einem (sehr) kleinen "Anfangswinkel" a1, wie z.B. beim Propain Yuma umgesetzt oder früher mal beim Scott Nitrous.