Hallo zusammen,
hier noch ein paar Infos zum Thema Lenker.
Erstmal jeder kann sich ans Bike hinschrauben was er will!
Ich fahre seit 21 Jahren Radrennen hauptsächlich in den technischen Disziplinen, wenn es gut läuft gewinne ich auch mal welche, habe Sport studiert und gebe seit 1993 Fahrtechniktipps
Von Beginn an empfehle breite Lenker (680 780mm je nach Einsatz) und eine optimale Lenkerposition, seitdem habe ich hunderte von Spacertürmen entfernt. Ausgenommen sind natürlich Biker mit Rückenprobleme.
Zur Lenkerposition (tief-hoch / vor-zurück):
Die Position des Lenkers ist verantwortlich für die Position des Bikers (im Stehen fahrend).
Ideal ist es wenn der Körperschwerpunkt (KSP ist gleich Bauchnabel) über den Beinen ist, denn dann wird Haltearbeit auch vom Knochenapparat der Beine übernommen und die Muskulatur weniger beansprucht.
Wenn man in der Ebene rollt, sollten die Arme weder auf Druck (Position zu weit vorne) oder auf Zug (Position zu weit hinten) belastet sein. Kleiner Trick: Richtig fühlt es sich an, wenn man so auch einhändig fahren könnte. Nur dann sind die Arme einsatzbereit, um sich um Balance, Steuern und Abfedern zu kümmern. Am besten funktioniert dies, wenn die Schulter über den Lenker ist, Arme etwas gebeugt sind und der Lenker nicht zu fest gehalten wird.
Ist die Lenkerposition zu hoch gerät man mit dem KSP in eine hintere defensive Position.
Ich nenne dies dann: Die Beine wimmern und die Arme klammern. Diese schlechte Haltung wird durch zu hohen Muskeleinsatz kompensiert und schon ist es nicht mehr möglich leicht und locker durch den Wald zu flitzen oder elegant und sicher Spitzkehren zu meistern.
Zudem ist es schwieriger Gewicht (Druck) auf den Vorderrad zu bringen.
Und um eine gelungene Kurve zu fahren ist dies die Basis. Hat das Vorderrad keinen Gewichtseinfluß, kann der Stollen sich nicht mit den Boden verbinden. Mit den wachsenden Federwegen sind natürlich auch die Lenkerpositionen flacher geworden um sich nicht zu sehr vom Vorderrad zu entfernen.
Ein aktiver Biker ist in Regel mittig über den Bike und hat auch so sehr gute Vorraussetzung für alle Manöver wie z´.B. Springen, droppen, manual, Kurventechnik etc.
Lenkerbreite:
Natürlich gibt es einen individuellen Fahrstill, klar.
Klar sind auch die Regeln der Physik: langer Hebel, weniger Kraft, weniger Kraft, bessere Dosiermöglichkeit und diese ist beim Kurven fahren absolut relevant.
Wenn wir den gebeugten kurveninneren Arm strecken, kommt das Rad in die Schräglage und fährt dadurch schon eine Kurve, unterstützt wird das vom Einlenken. Durch die Schräglage werden Fliehkräfte kompensiert und man kann das Tempo erhöhen, das Ganze wird vom Traktionsabriß der Reifen eingeschränkt. Sich da ranzutasten ist Präzisionsarbeit und dafür benötigt man gutes Werkzeug. Sprich einen breiten tiefen Lenker.
Zudem haben wir noch Halte- und Balancearbeit mit den Armen über dem Lenker zu verrichten.
Stellt Euch vor Ihr macht eine Liegestütze oder besser Bankdrücken. Habt Ihr die Langhantel im engen Griff, ist die Balance und der muskuläre Einsatz deutlich schwieriger, also greift man die Langhantel weiter außen. Genauso machen wir´s auf dem Bike.
Um sich zu entwickeln muß man offen sein und ausprobieren, dann sammelt man Erfahrungswerte und kann dann für sich entscheiden, wie es besser geht. Und wenn Ihr Neues probiert, gesteht Euch immer einen Umgewöhnungsprozeß zu.
Frohes Rutschen und rutschfreies Radfahren
stefan h.