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firlie: Respekt, das hat schon Stuntzi niveau, fehlt nur noch die passende Kulisse um ihm bei den Selbstauslösern konkurenz zu machen.
Jetzt kommt der bereits mehrmals angesprochene vorletzte Tag
Am 6. Tag wollten wir noch mal so richtig hoch, am besten mal Bikebergsteigen ausprobieren. Doch da der Tag 3 nicht als Ruhetag gezählt haben soll, wurde entschieden uns soweit es geht Hinauf Shutteln zu lassen. Die genauere Planung ergab allerdings, dass wir höchstens die Hälfte des Anstieges mit dem Shuttel erreichen, dennoch oder vielleicht grade deswegen wurde für 14Uhr zugesagt.
Den Vormittag hatten wir also frei zur Verfügung und haben diesen genutzt um auf dem Stilfser Joch etwas spaß mit dem Subaru zu haben
Direkt nach dem Mittag ging es also mit dem Land Rover von 700 auf 1700hm. 2400hm war das minimal Ziel und 3000hm die maximale Höhe.

Wir hatten also fast noch 2/3 vor uns. Nach dem Abladen der Räder erspähten wir unser Ziel.

Oben rechts ist oberhalb der Baumgrenze ein Berg zu erkennen, uns war klar, dass es sich dabei um das kleine Hasenohr mit 3000hm handeln müsste. Bloß gut wir müssen nicht so weit rauf und können dann vorher rechts davon den Trail ins Tal nehmen. Aber es sollte ganz anders kommen!
Auf dem Bild ist außerdem am Ende des Forstweges ein kleiner Pfad erkennbar, dieser geht mal eben die ganze Zeit im rechten Winkel zu den Höhenlinien gefühlt Senkrecht bergauf. Da wussten wir, das wir in den nächsten 3 Stunden wohl etwa 100m mit den Rädern fahren können
Während wir gute Fortschritte auf dem Weg zum Gipfel machten, sind uns an dem Tag sogar 2 Wanderer Begegnet. Auf die Frage wo wir hin wöllten antwortete ich voll überzeugt mit unserem 3000hm. Meine Mitfahrer schüttelten nur mit dem Kopf und wären mit 2400hm schon froh.
Und dann wurde es beschwerlich, doch es ist nicht mehr weit, vor dem Gipfel sollte unser Weg nach rechts führen.

Ich prüfte schnell noch den Track auf dem Navi, wir waren hier direkt auf dem Track und der Weg ging tatsächlich weiter im rechten Winkel zu den Höhenlinien hinauf. Also sind wir hier richtig.
Doch nach 100m steilen aber nicht ungewöhnlichem Anstieg wie auf dem Bild zu sehen, wurde der Weg Steiler plötzlich als normal, da wurde vorsichtshalber ein 2. Blick aufs Navi gewagt. Und tatsächlich, plötzlich waren wir nicht mehr auf der Route unterwegs. Wir wollten den Weg aber nicht umsonst gegangen sein, wir sahen schon eine Stelle wo wir zurück zum Track kommen.
Leider haben wir den Anstieg unterschätzt, ab hier wurde es einfach zu steil:

Wir entschieden uns für die sichere Variante und hatten uns auf den Abstieg gemacht.
Der Ausflug hat uns 75 Minuten Verzug und weiche Knochen spendiert. Damit haben wir die Möglichkeit verpasst heute noch den 3000er zu nehmen. Nach genauerer Prüfung unseres Abstechers ist mir dann aufgefallen das unser 3000hm Gipfel weiter weg sein sollte als das was wir hier vor Augen hatten. Und so war es tatsächlich, unser 3000er war in Wirklichkeit nur eine kleine Erhebung am Fuße des kleinen Hasenohrs auf nur 2400hm. Dahinter muss irgendwo noch ein viel größeres Kaliber stehen.
Mit dieser erschütternden Erkenntnis haben wir uns auf die Suche nach der verpassten Abzweigung gemacht und sind den Berg diesmal auf dem richtigen Weg erneut hinauf geklettert.
Nach 50 Minuten erreichte ich unser minimal Ziel und sah endlich was hier noch 600 weitere Höhenmeter in die Höhe ragte, das kleine Hasenohr:
Wenige Minuten später waren wir dann wieder vollständig
Und waren alle noch top fit
Wir und die Räder genossen die Aussicht
Robert erspähte in der Ferne einen noch viel größeren Berg, bei dem nicht mal die Spitze erkennbar ist weil diese in der Wolkendecke verschwand.

Mit den Ganzen 3000ern um uns herum musste dieser wohl schon fast 4000hm haben.
Da für das kleine Hasenohr eine Zeit mehr gewesen wäre, sind wir ab hier zurück ins Tal.
Die einheimischen hatten uns gesagt dass der Weg gut fahrbar sein sollte, das machte uns Mut und Blick auf unseren Trail sah vielversprechend aus.
Der erste Abschnitt sollte mit etwas Tragen verbunden sein, so war es auch, bis zum Fluss ging es entlang des Hanges mit dem Bike auf dem Rücken.
Und dann ging es endlich los, an den Kühen vorbei am Fluss entlang
Zurück im Wald konnte man nur noch Abschnittsweise fahren.
Die Räder überwiegend in den Händen, hatten wir immer wieder die Worte der Einheimischen im Kopf. Wir schoben alle Trails herunter die andere als gut fahrbar einstuften.
Als es langsam wieder Richtung S2 ging, war Robert immer öfter auf dem Slayer, doch irgendwann ist es dann doch passiert, der Abstieg nach vorne übern Lenker mitten im Steinfeld. Mit Schrammen am ganzen Körper aber ohne Ernste Verletzungen konnte es zum Glück weitergehen.
Gemütlicher wurde es dann erst wieder am Fluss
Es folgte ein Pfad mehr oder weniger parallel zu den Höhenlinien. Es ging die ganze Zeit auf und ab. Leider war der Weg deutlich schlechter fahrbar als eingezeichnet, wir mussten Bergauf schieben und Bergab konnte man nicht fahren. Nach einer weiteren Stunde Quälerei waren wir dann endlich kurz vor dem Flowtrail.
Mit den unerwarteten Schwierigkeiten auf dem Hang Weg hatten wir jetzt alle Zeitpuffer endgültig aufgebraucht. Und fuhren in der Dämmerung.
Mit geprelltem Mittelfinger ist Robert dann etwas langsamer den Berg als letzter herunter. Doch trotz Stopps an jeder Kreuzung ist es ihm doch gelungen einen eigenen Weg zu finden. Zum Glück ist nichts passiert, das Telefonat ergab das er uns irgendwie überholt hat. Da wir uns nicht sicher waren ob er vielleicht nicht doch noch einen 2. ausgeschilderten S2 Flowtrail gefunden hat der nicht kartographiert ist, wollten wir uns an der Unterkunft Treffen.
Im düsteren Wald ging es mit dem Restlicht die letzten Meter den Berg hinab.
100m vor der Straße gab es dann auf dem letzten Steinfeld einen Platten bei Stephan. Nachdem wir das behoben hatten ging es im Dunkeln durch die Apfelplantagen. Das Feld durch welches wir mussten wurde natürlich grade bewässert und so gab es für uns zum Abschluss noch mal eine Abkühlung.
Alle Bilder
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