Tourenberichte aus Sachsen und Vogtland

@firlie - das ist eine der typischen, wunderschönen Diger-Touren und auch noch mit historischer Hintergrundwissensvermittlung. Und so feine Bilder. Du bist übrigens vorgeschlagen für den "Früher-Wurm-Preis" für die besten Bilder in der Morgenröte. Es gibt übrigens keine Konkurrenten.

Bist Du jetzt unter die Übermütigen gegangen oder hat Dich einfach getraut? Super!!!
firlie schrieb:

Allerdings erschrecken sich bei solchen Arrangements meine Sehnerven, deswegen spendiere ich Dir einen


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Gutschein

für 1 (in Worten: ein)

stabiles
HOLZSTÖCKCHEN

zum Abstützen und Präsentieren des Fahrrads
während der Fotopausen
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Ich denke immer zuerst, es ist was passiert und jetzt ist bestimmt das schöne Radl kaputt :(

Die Stoppelfelder, die beginnenden Farben und auch das etwas flachere Licht lassen mich schon Schlimmes erahnen - obwohl es eine tolle Stimmung ist.
Nutzen wir den Rest!
Grüße,
CC.
 
@Falco
das sind extrem gute Fotos von extrem interessanten Situationen. Kompliment!
Was mir mal wieder aufgefallen ist... die Sachsen treiben sich zu den unmöglichsten Zeiten in den Alpen rum :D
Das Vinschgau ist das sonnenreichste und zugleich trockenste Tal in den Alpen. Man fährt da gerne im März / April hin, weil dann der Schnee unterhalb 1800m schon weg ist und vermeidet den Sommer mit der Hitze. Es ist allerdings Hardcore im August mit Bergauf-völlig-untauglichen-Geometrien inklusive Vollhelm auf 2300m hinaufzukurbeln. Respekt!

Falco schrieb:

Tolles Bild! Das gelupfte Hinterrad hat noch gefehlt *duck&weg

Das Tolle an (m)einer 100er-Gabel ist, daß sie an solchen Stellen nicht so tief wegtaucht, weil einfach zu kurz. Damit hält sich die Angst in der Hose gerade noch so in Grenzen :cool:
Übles Gelände seid Ihr da gefahren. Und "nur" einen Platten...
Nochmal Respekt!
CC.

*hab ich den Namen des Kameramodells übersehen?
 
Das Kameramodell steht in den EXIF-Daten Zusammen mit dem Objektiv, der Auslösezeit, dem Auslöseort, der Einstellung für Fokus und Belichtungsmessung, sowie der Akkuladezustand zum Zeitpunkt der Aufnahme :lol:

Stephan hat war vor dem Urlaub auf schnäppchen jagt. Irgend ein Onlineshop hat gleich 3 Schläuche als Set für besonders anfällige Biker angeboten, da wurde zugeschlagen.
Platten gab es ironischer weise 3 bei Stephan:
Am 3. Tag...
...Keine 10minuten später gab es dann die nächste Pause, gesponsort bei Stephan, der uns zeigen konnte wie ein Ventilabriss ausschaut.

Tag 4...
...übrig bleibt der, der dort kein Tubless fährt.

und der 3. Platten vom Stephan kommt noch. Ich und Robert hatten Tubless, daher kein Problem. Nur am Anfang hatten wir es mit dem niedrigem Luftdruck doch etwas zu sehr auf die Spitze getrieben, so das der Reifen bei zu vielen Durchschlägen immer mal ein paar cm³ Luft verloren hat und wärend der Abfahrt nachgepumpt werden wollte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wirklich allerhöchsten Respekt! Was für eine Sony nutzt du? Mir ist das immer zuviel, alles aus dem Rucksack rauszukramen. Zumal die Mitfahrer auch immer warten müssen. Vielleicht hilft da die Action-Fotografie dazu zu überreden. :)

Achso: Natürlich auch Hut ab an Firlie und Co. für das stetige Engagement, die tollen Bilder und Berichte!!!
 
Wirklich allerhöchsten Respekt! Was für eine Sony nutzt du? Mir ist das immer zuviel, alles aus dem Rucksack rauszukramen. Zumal die Mitfahrer auch immer warten müssen. Vielleicht hilft da die Action-Fotografie dazu zu überreden. :)

Am besten noch anhalten, "hier fährst du nicht runter, die Ausrüstung ist noch nicht ausgepackt!"
Spaß bei seite, das kann man doch keinen Antun. Einfach in einer Tasche am Rucksack uns los gehts.

Meine 1. Sony NEX-3 mit 16-50mm rechts am Körper.


Meine 2. Sony NEX-3 mit 30mm auf der linken Seite, da wird die Kamera Cross Draw mäßig mit rechts gezogen ;)
 
Gutschein

für 1 (in Worten: ein)​

stabiles
HOLZSTÖCKCHEN

zum Abstützen und Präsentieren des Fahrrads
während der Fotopausen​


Mein lieber CC. !

Gern bin ich für den Tipp rund ums Fahrrad von einem Rat schlagenden und weisen Biker offen !
Aber warst nicht du es, der sein Radl eilig und ungesichert, weil die Nahrungsberaterin verführerisch auf der Lichtung winkte, vor großer Schlucht an ein Bäumchen stellte, um kurze Zeit später, erschrocken über soviel Dummheit, mit ansehen zu müssen, wie es in der Tiefe verschwand ???
Warst nicht du es, der die Helden auf heldenhafter Tour vor dieser Torheit warnte und wenige Zeit später auf der "Grenzplatte" versuchte, seinem Bock zwischen wildem Felsgestein einen Halt zu geben, um dann wiederholt festzustellen, dass dies nicht geht und dein fast neues Riesenrad deutlich sichtbare Blessuren bekam ???

Lieber Freund,
ich nehme dankbar den Gutschein für ein "stabiles Holzstöckchen" um mich stets daran zu erinnern, wie man es nicht machen sollte und an den zu denken, der es unter Opfern probierte.
Doch siehe, just auf meiner Reise zu den Spreequellen hatte ich eine leichte Vorahnung auf das, was mich nun hier im Fred ereilte.
Und so habe ich vor 2 Tagen intuitiv ein Bild geschossen, um zu beweisen, dass ich wenigstens eine Sache (auch ohne Holzstöckchen) besser kann, als DU !!!



Es grüßt dich der Held
-firlie-
 
Heimatkundiger Tour zu den Spreequellen

Teil 3

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So, genug der Wörter-Schwulst und weiter im Bericht

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Ich hatte, wie ihr euch vielleicht erinnern könnt, gerade den Turm auf dem "Schlechteberg" bestiegen, die grandiose Aussicht bei herrlichstem Wetter genossen und bin, für euch nicht sichtbar, schon wieder auf dem Rad um mich der ersten, von insgesamt drei Spreequellen zu nähern. Vom letzten Mal wusste ich, dass bei der Abfahrt bis nach Neugersdorf ein schöner Weg auf mich wartet. Ein kurzer Stopp, bei ach so wunderbarem Flow, um euch zu zeigen, wie die Beschaffenheit dieses Wegleins ist.




Wie am Anfang schon gesagt, quirlig und sprudelig wie eine Quelle sein sollte, ist keine der Spreequellen.
Auch will ich hier nicht mit Historie, Daten etc. langweilen. Es gibt da genug Seiten, wo´s besser geschrieben steht und außerdem möchte ich euch die Sache nur ein bisschen schmackhaft machen.
Schaut`s euch selber an !

Hier "Spreeborn Nr. 1"
Fein eingefasst, abgedeckt, mit allerlei Tafeln geschmückt. Spreewasser bekommt man nicht zu sehen.




Hier Spreequelle Nr. 2 im selben Ort, ca. 1 km von der ersten Quelle entfernt.
Die Quelle ist eingefasst, sichtbar sprudelt es ein wenig. Kinder oder dumme Menschen haben kleine Schottersteine ins Becken geworfen.




Auf dem Weg hinaus aus "Neugersdorf", versuche ich eine Abkürzung und meinem Navi zu folgen. Ein feiner Radweg denke ich und:





Auf der anderen Straßenseite auch ein Radweg, mit selbem abrupten Ende. Die Brücke die eine Eisenbahnschien quert war offensichtlich zu schmal. Falsche Planung und/oder das Geld hat nicht gelangt.
Ich fahr auf der Straße über die Brücke und gelange so wieder auf den Radweg, der mich zum "Kottmar" bringt.





Unten am Berg bin ich nicht mehr der Einzige. Ein paar Wanderer und Jogger, die tatsächlich den "Kottmar" hoch- und runterlaufen, treffe ich auf der zunächst kerzengeraden Schotterstraße bis zur 3. Quelle.





An diesem letzten Born angelangt, überrascht dieses, für mich bisher unbekannte Verbots - Schild.





Unter ständiger Gefahr erschlagen zu werden, fotografiere ich für euch die letzte Quelle.
Das Wasser scheint auch hier nicht viel zu tun. Nur leise hör ich´s glucksen.








Bis zum Gipfel ist´s dann nicht mehr weit. Ich wähle auch hier den asphaltierten Weg, denn da fährt sich´s bekanntlich leichter.
Wie schon bei den Quellen, will ich hier nicht mit Historie anfangen.
Nur soviel, der Turm steht schon eine ganze Weile und würden die Erbauer den heutigen Zustand sehen ....





....dass die gesamte obige Anlage ein einziges Trauerspiel ist, seht ihr auf den Bildern. Der Turm geschlossen, das Gasthaus verwaist.











Ich halte mich dann auch nicht lange auf, schieße noch das eine und andere Foto von einem wunderbaren Foto...





... und Jung´s, da ist er wieder !!!
Ich weiß nicht, was für ein feines Pflänzchen mein Frauchen am Abend zuvor in die Kräuterbutter gemixt hat, auf jeden Fall bin ich an diesem Tage sehr, sehr mutig.
Lacht nicht.

Natürlich ist das Bildchen mit denen eines "FALCO" nicht zu vergleichen.
Mir fehlen ganz einfach die ganzen Foto-Jünger, die an gefahrvoller Stelle auf ihren Herren warten.
So habe ich nur 10 Sekunden um die 50 %ige Steigung hinaufzukraxlen, auf´s Rad zu hechten und dabei noch gut auszusehen.
Das bitte, soll erst mal einer nachmachen !






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Fortsetzung ist in Arbeit.

Grüße
-firlie-
 
@Falco
das sind extrem gute Fotos von extrem interessanten Situationen. Kompliment!
Was mir mal wieder aufgefallen ist... die Sachsen treiben sich zu den unmöglichsten Zeiten in den Alpen rum :D
Das Vinschgau ist das sonnenreichste und zugleich trockenste Tal in den Alpen. Man fährt da gerne im März / April hin, weil dann der Schnee unterhalb 1800m schon weg ist und vermeidet den Sommer mit der Hitze. Es ist allerdings Hardcore im August mit Bergauf-völlig-untauglichen-Geometrien inklusive Vollhelm auf 2300m hinaufzukurbeln. Respekt!



Tolles Bild! Das gelupfte Hinterrad hat noch gefehlt *duck&weg

Das Tolle an (m)einer 100er-Gabel ist, daß sie an solchen Stellen nicht so tief wegtaucht, weil einfach zu kurz. Damit hält sich die Angst in der Hose gerade noch so in Grenzen :cool:
Übles Gelände seid Ihr da gefahren. Und "nur" einen Platten...
Nochmal Respekt!
CC.

*hab ich den Namen des Kameramodells übersehen?

In Anbetracht Deiner letzten Posts: Heißt Dein Alter EGO zufällig Henri (Lesewitz)? Und arbeitet bei der Bike als Kolumnist und Extrem-Tester?
 
Zuletzt bearbeitet:
Allein für deinen 10 Sekunden Sprint und Downhill bekommst du nen Orden! Sollte olympische Disziplin werden! :)

Auch wieder ein schicker Bericht und tolle Photos!!! :winken:
 
@firlie: Respekt, das hat schon Stuntzi niveau, fehlt nur noch die passende Kulisse um ihm bei den Selbstauslösern konkurenz zu machen.


Jetzt kommt der bereits mehrmals angesprochene vorletzte Tag

Am 6. Tag wollten wir noch mal so richtig hoch, am besten mal Bikebergsteigen ausprobieren. Doch da der Tag 3 nicht als Ruhetag gezählt haben soll, wurde entschieden uns soweit es geht Hinauf Shutteln zu lassen. Die genauere Planung ergab allerdings, dass wir höchstens die Hälfte des Anstieges mit dem Shuttel erreichen, dennoch oder vielleicht grade deswegen wurde für 14Uhr zugesagt.
Den Vormittag hatten wir also frei zur Verfügung und haben diesen genutzt um auf dem Stilfser Joch etwas spaß mit dem Subaru zu haben :)

Direkt nach dem Mittag ging es also mit dem Land Rover von 700 auf 1700hm. 2400hm war das minimal Ziel und 3000hm die maximale Höhe.

Wir hatten also fast noch 2/3 vor uns. Nach dem Abladen der Räder erspähten wir unser Ziel.

Oben rechts ist oberhalb der Baumgrenze ein Berg zu erkennen, uns war klar, dass es sich dabei um das kleine Hasenohr mit 3000hm handeln müsste. Bloß gut wir müssen nicht so weit rauf und können dann vorher rechts davon den Trail ins Tal nehmen. Aber es sollte ganz anders kommen!
Auf dem Bild ist außerdem am Ende des Forstweges ein kleiner Pfad erkennbar, dieser geht mal eben die ganze Zeit im rechten Winkel zu den Höhenlinien gefühlt Senkrecht bergauf. Da wussten wir, das wir in den nächsten 3 Stunden wohl etwa 100m mit den Rädern fahren können :D

Während wir gute Fortschritte auf dem Weg zum Gipfel machten, sind uns an dem Tag sogar 2 Wanderer Begegnet. Auf die Frage wo wir hin wöllten antwortete ich voll überzeugt mit unserem 3000hm. Meine Mitfahrer schüttelten nur mit dem Kopf und wären mit 2400hm schon froh.
Und dann wurde es beschwerlich, doch es ist nicht mehr weit, vor dem Gipfel sollte unser Weg nach rechts führen.

Ich prüfte schnell noch den Track auf dem Navi, wir waren hier direkt auf dem Track und der Weg ging tatsächlich weiter im rechten Winkel zu den Höhenlinien hinauf. Also sind wir hier richtig.
Doch nach 100m steilen aber nicht ungewöhnlichem Anstieg wie auf dem Bild zu sehen, wurde der Weg Steiler plötzlich als normal, da wurde vorsichtshalber ein 2. Blick aufs Navi gewagt. Und tatsächlich, plötzlich waren wir nicht mehr auf der Route unterwegs. Wir wollten den Weg aber nicht umsonst gegangen sein, wir sahen schon eine Stelle wo wir zurück zum Track kommen.
Leider haben wir den Anstieg unterschätzt, ab hier wurde es einfach zu steil:

Wir entschieden uns für die sichere Variante und hatten uns auf den Abstieg gemacht.


Der Ausflug hat uns 75 Minuten Verzug und weiche Knochen spendiert. Damit haben wir die Möglichkeit verpasst heute noch den 3000er zu nehmen. Nach genauerer Prüfung unseres Abstechers ist mir dann aufgefallen das unser 3000hm Gipfel weiter weg sein sollte als das was wir hier vor Augen hatten. Und so war es tatsächlich, unser 3000er war in Wirklichkeit nur eine kleine Erhebung am Fuße des kleinen Hasenohrs auf nur 2400hm. Dahinter muss irgendwo noch ein viel größeres Kaliber stehen.
Mit dieser erschütternden Erkenntnis haben wir uns auf die Suche nach der verpassten Abzweigung gemacht und sind den Berg diesmal auf dem richtigen Weg erneut hinauf geklettert.

Nach 50 Minuten erreichte ich unser minimal Ziel und sah endlich was hier noch 600 weitere Höhenmeter in die Höhe ragte, das kleine Hasenohr:


Wenige Minuten später waren wir dann wieder vollständig


Und waren alle noch top fit ;)


Wir und die Räder genossen die Aussicht


Robert erspähte in der Ferne einen noch viel größeren Berg, bei dem nicht mal die Spitze erkennbar ist weil diese in der Wolkendecke verschwand.

Mit den Ganzen 3000ern um uns herum musste dieser wohl schon fast 4000hm haben.

Da für das kleine Hasenohr eine Zeit mehr gewesen wäre, sind wir ab hier zurück ins Tal.
Die einheimischen hatten uns gesagt dass der Weg gut fahrbar sein sollte, das machte uns Mut und Blick auf unseren Trail sah vielversprechend aus.


Der erste Abschnitt sollte mit etwas Tragen verbunden sein, so war es auch, bis zum Fluss ging es entlang des Hanges mit dem Bike auf dem Rücken.
Und dann ging es endlich los, an den Kühen vorbei am Fluss entlang


Zurück im Wald konnte man nur noch Abschnittsweise fahren.


Die Räder überwiegend in den Händen, hatten wir immer wieder die Worte der Einheimischen im Kopf. Wir schoben alle Trails herunter die andere als gut fahrbar einstuften.
Als es langsam wieder Richtung S2 ging, war Robert immer öfter auf dem Slayer, doch irgendwann ist es dann doch passiert, der Abstieg nach vorne übern Lenker mitten im Steinfeld. Mit Schrammen am ganzen Körper aber ohne Ernste Verletzungen konnte es zum Glück weitergehen.

Gemütlicher wurde es dann erst wieder am Fluss


Es folgte ein Pfad mehr oder weniger parallel zu den Höhenlinien. Es ging die ganze Zeit auf und ab. Leider war der Weg deutlich schlechter fahrbar als eingezeichnet, wir mussten Bergauf schieben und Bergab konnte man nicht fahren. Nach einer weiteren Stunde Quälerei waren wir dann endlich kurz vor dem Flowtrail.
Mit den unerwarteten Schwierigkeiten auf dem Hang Weg hatten wir jetzt alle Zeitpuffer endgültig aufgebraucht. Und fuhren in der Dämmerung.


Mit geprelltem Mittelfinger ist Robert dann etwas langsamer den Berg als letzter herunter. Doch trotz Stopps an jeder Kreuzung ist es ihm doch gelungen einen eigenen Weg zu finden. Zum Glück ist nichts passiert, das Telefonat ergab das er uns irgendwie überholt hat. Da wir uns nicht sicher waren ob er vielleicht nicht doch noch einen 2. ausgeschilderten S2 Flowtrail gefunden hat der nicht kartographiert ist, wollten wir uns an der Unterkunft Treffen.
Im düsteren Wald ging es mit dem Restlicht die letzten Meter den Berg hinab.


100m vor der Straße gab es dann auf dem letzten Steinfeld einen Platten bei Stephan. Nachdem wir das behoben hatten ging es im Dunkeln durch die Apfelplantagen. Das Feld durch welches wir mussten wurde natürlich grade bewässert und so gab es für uns zum Abschluss noch mal eine Abkühlung.

Alle Bilder http://fotos.mtb-news.de/s/62215
 
Zuletzt bearbeitet:
Heimatkundiger Tour zu den Spreequellen

4. und letzter Teil

Hatte ich geschrieben 50 % ?
Na es können auch 49 Steigungsprozente gewesen sein. Zumindest kam es mir im letzten Jahr so vor, als ich, ortsunkundig, mein Rad da hoch geschoben habe.
Wer die ganze Sache mal nachmachen will und meinen GPS Track nutzt wird feststellen, dass ich oben mehrmals auf selbem Weg gefahren bin. Am Sonntag war ich in Entdeckerlaune und wollte diesen und jenen Weg probieren, aber so wie es aufgezeichnet wurde ist es gut zu fahren.






Neben der Spreequelle bietet der "Kottmar" auch andere Attraktionen. So gibt es da die "Schanzenanlage", an der man unweigerlich vorbei muss, wenn man die asphaltierte Auffahrt nimmt.
Mit der Höhenangst habe ich keine Probleme, das Türchen der kleinen Schanze quietscht leicht offen im Wind und so ist es ganz natürlich, dass ich - verbotenerweise - mal da hoch krauche.





Da ich gerade von der Schanzenanlage spreche, will ich nicht versäumen die zukünftige-deutsche-Skisprungelite zu erwähnen. Die armen Kerlchen und Kerlienen hatten bei meiner 2. Gipfelankunft gerade begonnen zu trainieren - und das in ihrer Winterkluft und + 25°C !!!





Es ist ein unbedingtes MUSS die Aussicht "Dreiländereck" auf der Süd-Ost Seite des Berges zu besuchen.
Hier genehmige ich mir ein spartanisches Frühstück und genieße dabei die wunderherrliche Aussicht auf´s: Lausitzer-Zittauer-Jeschken- und Isergebirge.









Ein letztes Mal geht es hochzu, denn da gibt es noch einen Pfad den ich erkunden will.
Aber gleich am Anfang ist dieses "Schänzchen" der Vollhelmfraktion, dass ich natürlich umfahre, denn ich will "Black Steve" nicht unnötigen Gefahren aussetzen ;) !





Auf schmalem Pfad geht´s weiter





Ob ich dabei den ultimativen Weg gefahren bin, weiß ich nicht. Auf jeden Fall bringt mich, nach dem gerade erwähnten Single Trail, ein schön zu fahrender Forstweg meinem Tagesziel erheblich näher und schon bald sehe ich, was ihr bereits aus dem Fotofred als Bildchen kennt:









Leider komme ich einen Tag zu spät.
"Mähdrescher und Kottmarmühle" hätten ein gutes Foto-Motiv abgegeben.
Das was der Müller herstellt kenne ich allzu gut und deshalb interessiert mich das in der Mühle befindliche Museum nicht allzu sehr.





Allein die Aussicht ist wieder sehr schön. Hier ist der "Löbauer Berg" zu sehen, den ich schon im letzten Jahr mit dem Rennrad erradelt habe.





Nach "Kottmarsdorf" geht es zügig über einen Plattenweg, dem später ein kurzes Stück Straße folgt.
Ein letzter Blick auf das höchste eroberte Ziel des Tages.








Plattenweg, Forstweg, Straße.
Das klingt zunächst nicht nach Fahrspaß. Natürlich hat auch jeder eine andere Vorstellung einer MTB-Tour.
Ich meine aber, mit dieser Streckenführung eine ganz passable Route zusammengezaubert zu haben, die genügend Single Trails enthält und wo es auf den eben erwähnten Wegen ganz ordentlich zur Sache geht.
Im Ausgangsort beschließe ich, nochmals den Pfad an der Spree zu fahren, wo ich mich kurze Zeit später heldenmutig die schon in Teil 1 dokumentierte Treppe hinunter stürze.





Etwas über 40 km ist die Tour lang. Wer es zur Tagestour ausbauen will, soll´s zweimal fahren oder sich ein bisschen mit der Heimatkunde befassen. Und so will ich zum Schluss das "Reiterhaus" nicht unerwähnt lassen. Es befindet sich in "Neusalza-Spremeberg" direkt an der B96 und beherbergt ein Museum. 300 Meter weiter hatte ich übrigens mein Auto stehen (Tankstelle).





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So, das soll´s gewesen sein. Es sind über 40 Bilder die ich präsentiert habe. Geschossen habe ich natürlich wesentlich mehr. Ihr könnt euch an den Fingern abzählen, was das für ein Scheiß - Job war, immer vom Rad runter ...
Nee, Nee natürlich nicht. 2 oder 3 sehr Gute sind immer für die eigenen Memoiren sprich für´s Fotobuch und da der Fred zur Zeit wieder mal ganz ordentlich flutscht, hoffe ich auch mal auf ne GPS-aufgezeichnete, nachfahrbare "Heimatkundiger" Tour.
Meinen Track binde ich später ein, muss den noch bissl "radieren"

Am Nachmittag war dann "Familytime" und am späten Abend gab´s noch diese Belohnung:





Prost
-firlie-
 
@ Falco

Mensch Falco !!!!
Hätte ich gewusst, dass ihr ein halbes Jahr da unten wart und du jetzt immer noch einen Bericht in petto hast, hätte ich gewartet.
Bitte deshalb das nächste Mal ein kleiner Hinweis :) !

-firlie-
 
@firlie, die Kottmarbaude ist in der Tat ein Jammer - der ehemalige Betreiber ist jetzt übrigens Betreiber (und Eigentümer) der Nonnenfelsenkneipe in Jonsdorf. Als damaliger Kottmar-Pächter hat ihm der Eigentümer (Stadt Löbau) wohl ganz schon verar.... er ist jedenfalls stinkesauer diesbezüglich. Nebenbei gesagt ist er in seiner Jugendzeit (als gebürtiger Obercunnersdorfer) dort wettkampfmäßig Ski gesprungen....nur so am Rande.
Ansonsten, firlie, schöne Runde und schöne Bilder (ich kann den Aufwand durchaus nachvollziehen und anerkennen).
@Falco, starke Sache euer Vinschgau Trip. Vorallem die Bilder sind erste Sahne.
 
Sicherlich hat Falco jetzt noch einen "alles-andere-in-den-Schatten-stellenden-letzten-Tag-Bericht", trotzdem auch von mir mal ein paar kleinere regionale Ausflüge,wenn ich schon mal unterwegs war (und bevor die Erinnerungen vollends verblassen):

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Tag 1, Mittwoch (14.08.2013)




Kurz vor Acht, Lugstein.
Welchen Monat haben wir gleich noch mal? Mitte August...? Mir scheint es eher wie November: Wenige °C über dem Gefrierpunkt, eisiger Wind aus West und dazu dicker Nebel.
Trotzdem ist die Stimmung alles andere als unterkühlt – liegen doch 4 freie Tage vor mir, natürlich auf dem Rad.
Sicher habe ich schon ein paar Pläne was und wohin ich fahren könnte, allerdings bin ich mir durchaus bewusst, dass mein Fitness- und Fahrtechniklevel auf Einsteigerniveau liegt. Also Ball flachhalten und mal sehen wie's läuft. Sicherheitshalber will ich in bekannten Regionen mit diversen Auskneifmöglichkeiten bleiben, wenn es gar nicht gehen sollte...
Zuerst mal aus dem Novembergrau raus, durch Zinnwald und entlang des Aschergrabens fahre ich nach Geißing, wo zumindest schon mal der Nebel weg ist.





Weiter führt mich der Blaustrich-Wanderweg durch Lauenstein und Liebenau in den Oelsengrund bzw. ins Gottleubatal.





Dieses ist mir gut bekannt, jedoch staune ich jedes mal, wie ewig dieses sich bis Bad Gottleuba hinzieht und vorallem, wie anstrengend man bei der Talsperrenumfahrung hochfahren muss. Kein Wunder, mittlerweile ist es gleich 10 und es wird Zeit für das zweite Frühstück. Auf dem Augustusberg wird das dann realisiert indem ich mir, springend von einem zum anderen Sonnenstrahl die mittlerweile durchs Wolkengebälk stoßen, ein paar Müsliriegel einwerfe.



Für eine längere Pause ist es immer noch zu kalt, wenn auch die Temperaturen mittlerweile in den zweistelligen Bereich gestiegen sind.



Deshalb geht es den Blaustrich zügig weiter und war ich bis jetzt meist allein, sind schlagartig mit dem Eintritt ins Bielatal eine ganze Menge Wanderer, Radfahrer und natürlich Kletterer unterwegs. Das ist nach der einsamen Fahrt regelrecht befremdlich und so nehme ich am Ottomühlenimbiss nur einen kleinen Mittagssnack.







Dann verziehe ich mich rasch ein Stück Richtung Rosenthal, wo genauso schlagartig wieder die Einsamkeit vorherrscht. Genau richtig für ein Mittagsschläfchen...


Frisch ausgeruht rollere ich anschließend die Lampertsstraße runter bis zur Ladewegbrücke...Moment mal, werden jetzt die Kenner fragen, warum vernichtet der die ganzen schönen Höhenmeter einfach so auf einer langweiligen Asphaltpiste?... Zugegeben, es ist nicht die beste Idee, im Umfeld gibt es zahllose trailigere Möglichkeiten. Allerdings ist diese Lampertsstraße mit dem Grünstrich-Wanderwegzeichen markiert und somit Bestandteil des Wanderwegs der deutschen Einheit (WDE) von Görlitz nach Aachen. Nun habe ich nicht vor den gesamten Weg abzufahren, aber mal so den einen oder anderen Streckenabschnitt...manche fahren EB, manche irgendeinen Kammweg und mir hat's eben der WDE angetan, wobei das am allerwenigsten am Namen liegt. Auf eben dieser Lampertsstraße habe ich mir allerdings schon die Frage gestellt, warum die WDE-Erfinder die wiedervereinigten Wanderer mit diesem stupiden Asphalthatsch so gnadenlos abstrafen...
Der nachfolgende Uphill auf dem Ladeweg lässt mich dann aber auch sofort zum Wanderer werden und auf dem Quirlrundweg muss ich ebenfalls ab und zu schieben oder tragen. Mit dem ganzen Gepäck ganz schöner Stress.





Nach Wasserfassen und Übersetzen in Königstein entferne ich mich das erst Mal vom WDE – dieser würde direkt hoch nach Ebenheit führen, wahrscheinlich nicht fahrbar, vorallem aber ist der Weiterweg mit Nationalparkrestriktionen belegt. So geht es nationalparkkonform und schwer transpirierend durch das Grahlenwäldchen hoch auf die Höhe, mittlerweile ist die Sonne Alleinherrscher am Himmel, fast könnte man glauben, der Lilienstein hält wie eine Bastion die Wolken von der rechtselbischen Seite fern.



Der wiedererreichte WDE führt mich zur Walthersdorfer Mühle, wo es dann das erste wohlverdiente Tourbier gibt – ist es zugleich auch noch mal ein Motivationsschluck für den Weiterweg. Der WDE führt jetzt durch das Polenztal – Radfahren streng verboten. Alternativen um nach Hohnstein zu kommen, wären einmal die Ziegenrückenstraße oder die Straße durch den Tiefen Grund, beides total absurd. Die dritte, von mir gewählte Alternative ist allerdings, im Nachhinein betrachtet, nicht weniger absurd – ich bergbikesteige tragend, schiebend, schwitzend, fluchend den Schulzengrund hinauf bis zur Brandstraße. Darf man im Nationalpark eigentlich ein Rad derart bewegen? Ist ja eigentlich nur das Fahren untersagt...
Oben angekommen schnell die Kleiderordnung wieder hergestellt und im (fast) Tagesziel eingerollt – die Brandbaude.



Aufs Beste abgefüttert und -gefüllt, strebe ich meinem letzten Tages-Highlight entgegen – der Napoleonschanze. Spätestens dort verwerfe ich meinen Plan (eigentlich war es ja nur so eine Idee), am nächsten Tag weiter via WDE in die Laußitz zu fahren – in der Sächsichen Schweiz war ich so lange nicht mehr und hier ist es gerade so schön...





Die Sonne steht schon tief und Hohnstein liegt schon im Schatten als ich mich dann aufraffe, um in Hohnstein einer wohligen Dusche zuzustreben.



Fortsetzung folgt...
 
So sieht also die Methode aus, um deinen:

[URL="http://www.mtb-news.de/forum/member.php?u=203780" schrieb:
Th.[/url] ]meine 3 Weiber (+ 1 Gast"Weib")

zu entfliehen!
Dachte mir gleich, dass du bei dieser Menge mal ne Auszeit brauchst :D !

Was mir bei deinen Bildern sofort ins Auge fiel, ist das vollbepackte Rad.
Das sieht nach echtem "Survival-Adventure" aus !
Ich frage mich nur, was du unter der Querstange montiert hast:

A - ein 3,50 m Teleskop-Foto-Stativ ?

B - Camping Equipment

C - ein Schießeisen und einen Säbel für´s "Napoleon-Biwak"

Ich freue mich auf die Fortsetzung und die Auflösung. Am Sonntag soll´s regnen, da käme das gerade recht !
Nachdem die Mädels dem heimkehrenden Helden fahneschwenkend (?) gewunken haben, gibt´s den "Spreequellen-Track".

Grüße
-firlie-
 
Bevor ich morgen in den nächsten Bikeurlaub verschwinde, noch ein paar Zeilen zum letzten Tag.

Man kann es eigentlich kurz fassen, es war heiß, zu heiß...
Daher wollten wir am letzten Tag auch keine Experimente machen, sondern haben uns den Flowtrail vom 3. Tag vorgenommen. Diesmal aber die Asphaltrampe hinauf.



Auf dem Weg zur Einkehr wurden wir auf den letzten Metern mal wieder von einer Ladung Bike Shuttle Touristen überholt. Nach einem Ausgiebigen Mittag haben wir ein paar davon wieder getroffen. Die 50hm hinauf zum oberen Einstieg in den Trail, sind wir allerdings trotzdem alleine gefahren.

Die Abfahrt war am letzten Tag auf jeden Fall anders, es lag nicht an der Strecke, sondern eher daran das wir stöhnend vor Schmerzen und Erschöpfung in den Rädern hingen.
Dementsprechend war auch keine Kraft mehr da zügig vom Rad zu steigen um noch ein paar Bilder zu machen.

Einmal hat sich der Robert hingestellt


und einmal ich


Schon war es das mit den Fotos. Die letzten Meter ging es diesmal nicht über das vermooste Steinfeld, sondern über den etwas entspannteren Weg ins Tal.
Auf dem Radweg angekommen gab es dann noch mal die Höchsttemperatur des Tages...

Zum Abschluss dann noch das Auto vollgepackt und den Tag so beendet. Gemütlich und ohne Stress ging es erst am nächsten Tag zurück in die Heimat.
 
Huch... hier ist ja richtig was los. Weiß gar nicht, auf was ich zuerst schauen soll!

Nachdem ich jetzt nach der heftigen Stöckchen-Gutschein-Retourkutsche mühsam wieder aufgerappelt habe, muß ich sagen.... @firlie hat vollkommen Recht.
Wobei das Stöckchen im speziellen Unglücksfall angewachsen war:

(Letztes Bild... RIP ... heul)

Jetzt werde ich mir Ständer an jede Seite des Rades bauen und die Problematik ist gegessen :p

@Falco: extravagante Ausflüge & geile Bilder, allerdings mit der typischen Flachlandtiroler Komponente: verschätzte Entfernungen, Zeiten und Kräfte :-)
Aber warum sollte es Euch anders gehen, als all den Vielen vor Euch, mich inklusive? Viel Spaß im nächsten "Urlaub"!
@Th.: es fährt wieder!!! Hast Du es wieder flott gekriegt? Sind die Mühen jetzt endlich ausgestanden? Und dann gleich eine 4Tages-Tour mit Gepäck! Der Fluchtimpuls muß recht stark gewesen sein *duck

Feine Beschreibung, feine Bilder, feine Landschaft, interessante Routenführung *schwärm Da freu ich mich doch auf mehr Bilder, mehr Bericht!
Geißing , Laußitz
sind ziemlich weit außeinander! *nochmalduck

Der Firlie wundert sich über das Gepäck von Th.? Ich erinnere mich, daß er auf dem Zschirnstein, neben dem massiven Stativ - Modell "Lokomofeilowitsch" -, der bereits dampfenden Feldküche, auch ein vollständiges Ersatzwetter aus seinem Gämbingbeudel zauberte :lol:
...aber immer noch keinen Druck auf dem Hinterrad z'amgekriegt hat...

So eine Runde zu den Spreequellen (Dank einem alten Bericht, wußte ich jetzt sogar, wo die ungefähr zu finden sein sollten) ist schon schön zu lesen und anzuschauen. Gerüchteweise sollen die Hauptstädter schon seit Jahren mit dem Wassergeld gegeizt und dafür recht freizügig mit dem klaren Naß umgegangen sein, daß ihnen die Lausitzer kurzerhand die Quellen reduziert haben :cool:

Mehr Berichte, mehr von Allem!
Grüße,
CC.

*der heute mit seinem Muskelkater nicht laufen kann, weil er gestern seinen Traumtrail durchgebolzt hat.
 
@Th.: es fährt wieder!!!
Gefahren ist's immer.
Hast Du es wieder flott gekriegt?
Naja...
Sind die Mühen jetzt endlich ausgestanden?
Nicht wirklich.
Und dann gleich eine 4Tages-Tour mit Gepäck!
Der Schein trügt.
Der Fluchtimpuls muß recht stark gewesen sein *duck
Die Damen sind geflüchtet :cool:
Ooch, nicht so kleinlich. Lausitz, Laußnitz...da kann man schon mal durcheinander kommen.

firlie schrieb:
Was mir bei deinen Bildern sofort ins Auge fiel, ist das vollbepackte Rad.
Das sieht nach echtem "Survival-Adventure" aus !
Ich frage mich nur, was du unter der Querstange montiert hast:

A - ein 3,50 m Teleskop-Foto-Stativ ?

B - Camping Equipment

C - ein Schießeisen und einen Säbel für´s "Napoleon-Biwak"

D - Rahmentasche, gefüllt mit diversen Zeugs wie Ersatzschlauch, Sanipack, Not-Regenjacke, bissel Kleinkram und sinnloserweise ein Abus Bordo.

Schlafsack war erst im Rucksack, später am Lenker. Isomatte, ein paar Wechselsachen, Zahnbürste etc., Müsliriegel + 1l Wasser im Rucksack.
Unnützerweise hatte ich noch 'nen Biwaksack dabei (auf dem Oberrohr - später Rucksack).
Ich hatte in der Tat vor, irgendwo eine Nacht draußen zu schlafen - allerdings hatte ich mich ja dann entschieden in Hohnstein zu bleiben (Schlafsackquartier vorhanden). Erstens war das Gepäckfahren nicht so prickelnd und zweitens fand ich es nachts schon recht frisch für meinen dünnen Sommerschlafsack. Und eine warme Dusche ist am Tagesende doch ganz nett - man ist eben verweichlicht.
Also nix mit Laußnitz oder Lausitz - Hohnstein und Umgebung mit kleinem Gepäck ist angesagt.
 
Tag 2, Donnerstag


Hohnstein, am Nordrand der Sächsischen Schweiz liegend, hat für den Mountainbiker den Nachteil, dass es unmittelbar an den Nationalpark grenzt – Radfahrverbot nahezu flächendeckend. Hält man sich allerdings an der Nationalpark Nordgrenze, gibt es m.E. eine ganze Menge lohnender Möglichkeiten: Trails, aussichtsreiche Wege und Sträßchen und vorallem deutlich weniger Wandersleut'.
Und so zog ich in morgendlicher Frische mit kleinem Gepäck los, um mir das mal wieder näher anzusehen.





Mittels eines hübschen, von der Nationalparkverwaltung übersehenen Pfades wurde Hohnstein nordseitig umfahren, um nach nur kurzer Straßennutzung, einem alten Wegweiser folgend über die alte Glasstraße Lohsdorf zuzustreben.







Ein wunderbares Bergabgerollere in der Morgensonne und, . ..wie schon ein weltberühmter Betroffenheitslyriker vor Jahren feststellte: „Es müssten einfach mehr Straßen bergab gebaut werden...“.





Leider wurde seine bahnbrechende Vision nicht weiter verfolgt und so fand ich mich kurz darauf schwer bergaufhechelnd, schon mittelschwer in der Vormittagssonne transpirierend auf dem blau bepunkteten Wanderweg nach Krumhermsdorf. Nun soll ja bekannterweiser niemand hungern ohne zu frieren – sinngemäß dessen ging es nicht nur bergauf, der Untergrund war entsprechend wechselweise mit faustgroßem Geröll und kniehohem Gras präpariert.
Mit einem tiefen Aufatmer erreichte ich die als Inlineskaterstrecke markierte Straße Ulbersdorf – Krumhermsdorf...doch irgendwie gings immer noch schwer...



...aha.
Kann man eigentlich 20 Steigungsprozente hoch-inlinern? Bzw. wie bremst man das bergab – ohne hydraulische Scheibenbremsen? Fragen über Fragen.
Schwer beeindruckt wählte ich den ausgeschilderten Radweg auf den Ungergipfel. Dieser entsprach, verglichen mit dem Vorangegangenem, eher einer Mittagspause und so hielt ich mich dort oben gar nicht lange auf. Der Turm ohnehin gesperrt, Aussicht gibt es keine und fürs Wirtshaus war es deutlich zu früh.
Vom benachbarten Gerstenberg führt dann ein ganz netter Trail nach Sebnitz. Im letzten Jahrhundert war ich dort mal mit der 18-Gang cantilevergebremsten CrMo-Starr-Speerspitze von Biria unterwegs – die Erinnerung an einen „Holytrail“ hatte sich mir irgendwie eingeprägt. Nun ja, mittlerweile mit Alu-fullsuspension und diversem firliefanz, genaugenommen auch schon wieder ein (26er)Fossil, war der Trail zumindest eben nett.











So langsam kam Appetit auf Mittagessen auf - na, wenn man so nah dran ist, da gibt es eigentlich keine Alternative: Gulᚠs houskovým knedlíkem a jedno pivo, prosim...also wurde noch schnell an der Forellenschänke vorbei geradelt, noch ein Stück und dann meist schiebend der Tanzplangipfel erreicht. Zwischenzeitlich hatte ich mich dann doch noch anders entschieden: Jedno pivo prosim, a jedenkrát smažený sýr s hranolkami a tatarskou omáčkou.




Die vorangegangene Schiebepassage hatte den Vorteil, dass ich mich schon mal mit der Abfahrt vertraut machen konnte – ich wusste es ja schon vorher, der Tanzplandownhill ist Sahne (hatte ich kurz vor dem Jahrtausendwechsel schon mal elastomergefedert getestet...ok, später auch noch mehrfach).








(uups)



Diesmal bog ich allerdings zwischendurch mal links ab nach Thomasdorf (Tomášov), um dann die Weiterfahrt perfekt über das Waldhaus und die mich immer wieder faszinierende Hohe Straße fortsetzen zu können.











Von Lichtenhain fuhr ich dann auf der Staatsstraße S154 bis Mittelndorf (ja, genau so wie es klingt fährt sich's da auch), um da ins Sebnitztal abzubiegen und mal nach dem Rechten zu schauen...



Dann vielleicht lieber doch nicht...
Noch ein Stück weiter auf der S154 – wollte ich doch schon immer mal einen Weg versuchen...











...muss man nicht kommentieren.
Ja, damit war meine Runde fast zu Ende, das Sebnitztal bis zum Tiefen Grund, auf geheimen Pfaden zur Brandstraße und nochmal in der Brandbaude eingekehrt. Diesmal nur 'ne Kleinigkeit, es gab ja schon zu Mittag reichlich...


(verdammt, wo ist mein Bier hin...?)

Danach noch abendliches Abchillen auf der Napoleonschanze, Dämmerung, Quartier, Dusche....feine Runde, feiner Tag.







Bis morgen...
 
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Th. schrieb:
und diversem firliefanz

Th. - ich bitte dich !!!!

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Ich denke, ich spreche im Namen aller, wenn ich von dir ein Bild einfordere, dass dich schwitzend, die Zunge bis zum Boden ...zeigt, wie du - wenigstens einen der vielen Stiche, nach oben schiebst.
Junggebliebene Leute wie CC. und auch das ganze Downhillgeschwader wittern hier den ultimativen Fahrspaß, der es, man sieht´s auf deinen Bildern, auch ist, aber soweit ich mich erinnern kann und du hast es auch geschrieben, gibt´s da mehr als eine Schiebepassage.

Hab so Dies und Das auf deinen Fotos wiedererkannt.
Seinerzeit hattest du mir nach meinem Bericht über den "Tanzplan" ( http://www.mtb-news.de/forum/showpost.php?p=10193995&postcount=138

die Tanzplangegend ist wirklich Klasse - bin dort auch gern unterwegs.

... attestiert.
Das kommt nun von mir Retour und gilt selbstredend auch für das Hohnsteiner Gebiet :) !
Sollte ich vielleicht auch mal mit den dicken Reifen da versuchen, liegt gerade so in Reichweite, um mal nach Arbeit ...

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Ansonsten stelle ich fest, dass du das Leben lebst und wahrscheinlich ohne den ganzen Weiberschwarm unheimlich genießt !
Da gibt es öfters ein feines Fresserchen und danach ein längeres Nickerchen.
So muss das sein :daumen:.

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Wir werden doch noch über die einzelnen Streckenlängen informiert-oder ???

Feiner Bericht und feine Art zu reisen. Gefällt dem -firlie- !

Grüße und Wochenende
 
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Tag 3, Freitag

Bei 4 Tagen lohnt sich ein Ruhetag eigentlich nicht, dennoch wurde für den 3. Tag kein konkretes Ziel angesetzt – bissel rumfahren und mal ein paar von mir lange nicht mehr besuchte Orte ansteuern...
Lange nicht mehr von mir aufgesucht wurde beispielsweise die Napoleonschanze ;) – zumindest früh, ich wollte mal den Ausblick mit Licht von der anderen Seite haben.







Weiter ging es dann wieder auf der Glasstraße, allerdings nicht nach Lohsdorf, sondern vorher rechts weg zum Gickelsberg. Ich meinte mich zu erinnern, dereinst von der Nordseite recht weit aufgefahren zu sein...OSM wie auch meine Papier-Kompasskarte schweigen dazu und auch Bauer Horst, der gerade da Heu wendete, verwies mich kopfschüttelnd auf den einzigen Aufstieg südseitig. Mit Rad ist dieser ein Elend – sausteil, sauschmal, sauanstrengend - harte Schiebearbeit. Ich bezweifelte zwischendurch schon, dort überhaupt wieder runterfahren zu können.





Der Ausblick oben ist eher enttäuschend, die Sichtschneise ist zwar sehr schön und die Blickrichtung Sächsische Schweiz/Erzgebirge genial – leider aber nur so 15% einer Rundumsicht von so einem markanten Berg der weit aus allen Richtungen zu sehen ist.
Die Abfahrt gelang mir im Schritttempo, wobei ich mich immer wieder fragte, bleibst du jetzt mit dem Lenker rechts am Kuhzaun hängen oder links im Gestrüpp oder kippst du vornüber... Fazit: Nur was für Fans.




Hinter Goßdorf war plötzlich die Luft raus, Schlauch entlang dieses Mittelstoßes aufgeplatzt. Jaja, „Tubeless!“ werden jetzt viele einwerfen... Wie auch immer, war schnell repariert und ich steuerte das Goßdorfer Raubschloss an. Fuhr sich zunächst prima...




...wurde aber alsbald zu einer langwierigen Schlepperei über einen Felskamm. Vor vielen Zeiteinheiten war ich mal zu Fuß dort – hatte ich so gar nicht mehr in Erinnerung.








Zurücktragen wollte ich aber keinesfalls mehr und so trug ich den Bock weiter die engen Holzstufen ins Tal. Ungläubige Blicke einer Wanderfamilie inklusive.
Fazit: Muss nicht sein.
Schwarzbachtal.
Was nun?
Richtung Kohlmühle und evtl. nach Bad Schandau und weiter linkselbisch wollte ich nicht (schon der Gedanke abends wieder irgendwie hoch nach Hohnstein zu müssen...).




Logischerweise fuhr ich deshalb das Schwarzbachtal hoch, weiter durch Krumhermsdorf-Neuhäuser, um dann mal einen Weg durch das Hohe Birkigt zu testen. Dieser war mir beim Studium der Kompass-Karte als Wanderweg aber ohne Markierung mit einer Zickzack-Routenführung aufgefallen. Dieser sollte mich dann ins obere Polenztal bringen. Zu meiner Überraschung war der Weg in natura Grünstrich-markiert und immer mal wieder die Bockmühle ausgewiesen. Ich glaube ich hätte den Weg ohne Markierung nicht gefunden...
















Dieser Weg entpuppte sich allerdings als ein echtes Kleinod – mal 'n Stück Forstautobahn, dann wieder handtuchschmaler Trail, Wiesenpfade, verwurzelte Abfahrten, überraschende kurze knackige Ansteige, Aussichten...nie langweilig und noch was für die Allgemeinbildung (Wer kennt Professor Guido Lamprecht?).
Fazit: Hat sich gelohnt.




Erwartungsgemäß spuckte mich dieser Weg an der Bockmühle aus und so inspizierte ich noch mal das mittlere Polenztal. Nicht mehr im Nationalpark liegend, fällt es somit auch nicht ins diesbezügliche Fahrradverbot. Trotzdem sollte man bei der Befahrung Augenmaß haben. Besonders zur Märzenbecherblüte oder an Wochenenden halte ich das für ungeeignet.








Ansonsten ist dieser Abschnitt nicht mit dem unteren, nationalparkbesetzten Stück zu vergleichen: Ständiges auf und ab, schmale felsdurchsetzte Trails, geröllige Passagen, Bachüberquerungen auf teilweise maroden Knüppelbrücken.
Fazit: Im Endeffekt anstrengend aber sehr lohnendswert.




In der Rußigmühle gab es dann das verdiente Mittag, oder Vesper, oder schon Abendbrot...? Egal, es hat geschmeckt und danach konnte ich noch gemütlich die alte Hohnsteiner Straße raufkurbeln, um dieses mal noch bei schönstem Sonnenschein an meinem Quartier anzukommen.




Abends gab es dann noch ein paar Leckerlies und Besuch.





Der openstoker und Denis66 gaben sich die Ehre – sorgten sie sich scheinbar um mich...

Und, wem ist was aufgefallen?...
...Genau, kein Mittagsschläfchen - elende Hetzerei!

(36km, 600Hm)

Fortsetzung folgt...
 
@ Th.

Die Euphorie geht mal wieder mit mir durch, denn da sind ne Menge Sachen, die ich kenne, auch schon gefahren bin. Deshalb bin ich wahrscheinlich der Einzige der hier kommentiert :confused:.

[URL="http://www.mtb-news.de/forum/member.php?u=203780" schrieb:
Th.[/url] ]Gickelsberg....sausteil, sauschmal, sauanstrengend - harte Schiebearbeit ....




Der Ausblick oben ist eher enttäuschend


Richtig, richtig, aber man muss es mal gemacht haben!

Hab auf meiner Garmin Karte und auf der Wanderkarte außer deinem genommenen Weg auch nur rudimentäre Wegelchen verzeichnet. Und vielleicht kannst du dich an meinen Bericht aus dem Wonnemonat Mai erinnern!?
http://www.mtb-news.de/forum/showpost.php?p=10630310&postcount=374

Habe damals einige deiner im Bericht erwähnten Wege befahren. Allerdings in der Gegenrichtung (In Bezug auf den letzten Satz sei für Schlitzohr CC. gesagt, NEIN, den Gickelsberg hab ich so genommen wie Th.

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[URL="http://www.mtb-news.de/forum/member.php?u=203780" schrieb:
Th.[/url] ] (Wer kennt Professor Guido Lamprecht?).





Also kennen tue ich DEN natürlich nich und du wirst bestimmt auch schon gegoogelt haben:

http://www.wandern-saechsische-schweiz.de/Brand_Lamprecht_Kreuz.htm

und vielleicht nehme ich dir auch ein Bild für die "Rätselfreunde" voraus, aber:
sing: "Diesen Weg bin ich oft gegangen, Vöglein sangen..."

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Der openstoker und Denis66 gaben sich die Ehre – sorgten sie sich scheinbar um mich...


Angesichts des Bildes bin ich ernsthaft am Überlegen ob ich nicht doch:


@firlie - bitte Deine Fußzeile erweitern um "und Hüttenromantik" :D
Ride on!
tanztee

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Zum Schluss wieder neugierige Fragen:

Warum "elende Hetzerei" :confused:
Nutzt du kein Navi :confused:
Wo ist der von mir, für heute angekündigte Regen :confused:

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Hat der Th. wieder glänzend gemacht :daumen:

Grüße
-firlie-
 
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