Wo du das mit den Schaltungen ansprichst. Gut . Kassetten und ketten kein problem. Aber hochwertige Schaltwerke und Griffe wirst nur aus dem Gebrauchtmarkt kriegen. Denke du merkst worauf ich aus will?
Da stellt sich die Frage was ist hochwertig? Habe ich mit einer XTR Trail Icetech etc. einen wirklich ernsthaften Vorteil gegenüber einer SLX? Die Bremskraft bleibt gleich und durch das höhere Gewicht (mehr Material) an der SLX erreicht man sogar eine bessere Standfestigkeit.
Kaum jemand wird sich im Nachrüstmarkt aber für die SLX entscheiden obwohl es, abgesehen vom marginal höheren Gewicht, keine Nachteile gibt. Wie viel dann die paar Gramm wirklich schneller machen ist eh fraglich.
Warst Du in letzter Zeit mal in einem Radladen? 26" Räder im höheren Preisbereich sind im Verkaufsraum Mangelware geworden. Meiner hat Cannondale, Whyte, Giant und da ist ziemlich tote Hose mit 26".

Dann kann man nicht mehr von freier Wahl sprechen. Die Leute die da reinspazieren und ein neues Rad kaufen wollen werden von den Verkäufern natürlich in Richtung eines der lagernden Modelle beraten.
Bei Neuanschaffungen ist die Auswahl geringer geworden, das stimmt. Aber gehen wir mal von den Leuten aus die den Verlust von 26 beklagen. Diese haben auf 26 "gelernt" und schätzen (zumeist ohne einen wirklichen Vergleichstest gemacht zu haben) die Vorteile als zu gering ein. Neueinsteiger in den MTB Bereich steigen direkt mit den größeren Laufrädern ein und profitieren direkt von den Vorteilen und haben auch kein Kompatibilitätsproblem da es eben ihr erstes MTB ist.
Die grundsätzliche Frage ist doch für die 26er Fraktion: Braucht es die Neuanschaffung? Wenn mein Cannondale Super V nicht gebrochen wäre hätte bei mir damals vermutlich erstmal kein Wechsel auf ein anderes Modell stattgefunden. Die Bikes haben, was das Handling und die Fahrwerke angeht, in den letzten Jahren ein sehr hohes Level erreicht. Somit könnte man durchaus mit einem mehr oder minder aktuellen Rad die nächsten fünf Jahre Spaß im Wald haben ohne sich auch nur mit der Idee zu beschäftigen ein neues Bike zu kaufen.
Doch wer will das? Die Entwicklung im Bikesektor mögen nicht mehr so bahnbrechend sein wie eine Gabel mit anständiger Funktion (Marzocchi mit offenem Ölbad statt Elastomer), brutal starken Scheibenbremsen (GustavM) oder wirklich guten Reifen (Michelin). Die Schritte wurden kleiner und ob jemand den Kabelsalat und die Batterien am Bike für einen so großen Vorteil gegenüber mechanischen Lösungen hält und damit mehr Spaß hat wird nur die Zeit zeigen. Aber die Entwicklung bleibt nicht stehen. Vielleicht fahren wir in 10 Jahren auf Nano-Tech-Reifen die ihr Profil je nach Streckenuntergrund anpassen und fragen uns wie wir je mit bloßem "Gummi" Spaß haben konnten.
eine koexistenz von 27,5" und 26" im selben einsatzbereich wird es nie geben. die unterschiede im fahrverhalten sind zu gering, die inkompatibilität zu groß. vielleicht läuft das darauf hinaus, dass es 26" für dh/dirt/slopestyle/4x, 27,5" für enduro und 29 für cc geben wird. das würde auch mit der allgemeinen entwicklungs zusammenpassen, dass sich jede mtb-disziplin immer mehr spezialisiert. wenn ich mir aber anschaue, dass es immer mehr dh bikes in 27,5" gibt, bin ich skeptisch. ich habe schon oft in den interviews gelesen, dass es das erklärte ziel von vielen schwergewichtigen vertretern der industrie ist, 26" durch 27,5" langfristig zu ersetzen.
zu 7, 8, 9 und 10fach: es gibt keine schaltwerke mit gedämpftem käfig für 9-fach. die neuesten technologien sind nur den jeweils aktuellen gruppen möglich. ich glaube, es wird klar, worauf ich hinaus will.
warum schreibst du industrie in anführungszeichen? fahrradindustrie ist genauso eine industrie wie die auto-, öl, oder tabakindustrie.
also bitte: wofür gibts denn werbung? propaganda funktioniert, das ist eine tatsache. durch werbung werden meinungen beeinflusst, das ist doch trivial. das brauche ich Dir als industrie-insider nicht erzählen. wir sind alle mehr oder weniger schafe.
Wenn der Bikeindustrie daran liegt 26 aus dem Programm zu nehmen hat das völlig nachvollziehbare Gründe. Doppelte Entwicklung, mehr Rohrsätze, Lagerkosten... das zieht einen extrem langen Schwanz an Kosten hinter sich her. Im direkten Vergleich ist 27.5 einfach besser als 26 und die Konsequenz ist 26 nicht fortzusetzen. Für mich macht 27.5 und 29 Sinn. Beide Größen sind vom Fahrverhalten weit genug auseinander und 27.5 ist wirklich und schlichtweg besser als 26 ohne wirklich an Verspieltheit zu verlieren.
Nach der vergangenen Saison mit vielen 650 und 29ern im Test, muss ich für mich sagen ich hatte mit den größeren Laufrädern (27.5) mehr Spaß und ich war, wie schon an anderer Stelle erwähnt ein massiver Kritiker der Zwischengröße.
Ich persönlich glaube, dass ein 650er Laufrad im DH vermutlich die bessere Wahl ist. Momentan ist das große Problem der Mangel an Matschreifen. Ohne diese Option braucht man im Worldcup nicht auf einem Rennen erscheinen, weil das ein viel zu großer Nachteil wäre bei nassen Bedingungen.
Meine Prognose wäre aktuell: 650 wird sich im DH Bereich durchsetzen sobald die komplette Palette an Reifen verfügbar sind.
Ich muss mich auch noch einmal zu Wort melden, weils wirklich nervt:
Zach genug, wenn die Industrie einen bombadiert mit Statements wie viel besser 650b wäre. Aber warum man da als Redakteur so intensiv mitspielen muss... Ein Enduro-Racebike sollte also 650b sein. Zwar wird den meisten Leuten ohnehin *******gal sein, ob sie am Hometrail 2 Sekunden schneller oder langsamer sind, aber angenommen das stimmt, dann müsste sich ein eindeutiger Unterschied ja zumindest in den Resultaten der EnduroWorldSeries widerspiegeln.
Also kleiner Check der Top 5:
1. Jerome Clementz - hat dominiert, auf 26" (und wird es wohl auch 2014 fahren)
2. Jared Graves - ist mit seinem SB66c gefahren, auf 26". Hätte wohl von Anfang der Saison an auch auf dem neuen SB75 (allerdings fahren können, also das Schwestermodell in 650b. Hats aber nicht getan. Waren ihm die Sekunden plötzlich egal oder war er nicht schneller? (wobei man sagen muss, dass das SB75 750g schwerer ist als das Carbon-SB66)
3. Fabien Barel - ist wohl einen Teil der Saison auf 26" und einen Teil auf dem Prototypen mit 650b gefahren. Wann er genau welches Rad genommen hat weiß ich nicht.
4. Remi Absalon - da wirds wirklich interessant. Ihm standen von Anfang an 2 Meta AM zur Verfügung, In 26" und in 650b. Beide Alu und er ist ziemlich groß gewachsen. Laut Tenor der Industrie und der Redaktion hier müsste er sich zu 99% für 650b entscheiden, denn wem wenn nicht ihm geht es um die Sekunden und Zehntelsekunden (und nicht zB um Fahrspaß) - UND - Trommelwirbel....26" it is! Hmmmm
5. Nico Vouilloz - 650b Lapierre von Anfang an. Ist aber auch ein ordentlich großer Bär

und 26" stand für ihn aber gar nicht zur Auswahl.
-> ergo: offensichtlich spielts nicht einmal in der höchsten Liga eine entscheidende Rolle, welche Größe die Laufräder haben. Im Gegenteil, jene, die frei wählen konnten (Graves, Absalon) haben sich sogar für die kleineren Räder entschieden. Aber für unsere Kaufentscheidung soll es eine entscheidende Rolle spielen?. Ich hab eh schon ein paar Mal geschrieben, ich würd mir in dem Bereich wirklich nur mehr ein 650b Rad kaufen, aber einfach deswegen, weil 2 vergleichbare Räder am Gebrauchtmarkt in 4 Jahren wahrscheinlich massiv unterschiedlichen Wert haben werden, da die Industrie 650b massiv pushen wird und man mit 26" am Abstellgleis landet, umso mehr wenn man es zB 2016 oder 17 veräußern will.
Wenn wir von der Weltelite sprechen, dann ist das gegenüber uns so ein himmelweiter Unterschied... das lässt sich nicht mal in Worte fassen. Setz die Jungs auf ein komplett starres Bike mit Cantis und die fahren hier jedem um die Ohren, selbst wenn wir auf der "Latest and greatest Technologie" sitzen würden.
27.5 oder vor allem 29 bringen dem Otto-Normal-Biker mehr Vorteile als Nachteile. Die logische Konsequenz ist der Umstieg. Auf der anderen Seite sind wir Fahrradfahrer auch ein seltsames Völkchen und beschränken unsere Technologie selbst mit Absicht um ein anderes Fahrerlebnis zu bekommen. Singlespeed, Fatbikes, Starrbikes, Downhillbikes auf glatten Jumptrails... Hierfür finden sich immer Nischenhersteller die diese Bedürfnisse bedienen werden.
Der Gelegenheitsmountainbiker ohne großen Materialfetisch der einfach nur gerne bisserl durchs Gelände fährt (und das sind mehr als wir uns eingestehen würden) ist mit einem Bike das ihnen Sicherheit und ein "Set and Forget" Fahrwerk bietet weitaus besser beraten als mit einem durchgetunten Bike das geometrieverstellbar ist, ein Fahrwerk mit Federhärte Lo-Highspeed Druck-Zugstufe Endprogression, Shimstack... schnell verschleissenden 3C Reifen für jede Bedingung besitzt, 28 Messerspeichen auf 400g Felgen hat die nach jeder zweiten Ausfahrt nachzentriert werden müssen, und Bremsen die nach jedem Wochenende entlüftet werden sollten.
Das wäre ihnen zu kompliziert, die wollen einfach fahren und nicht schrauben. Ich gestehe, bei manchen Punkten ist mir das ebenfalls zu kompliziert. Nichts hasse ich mehr als ständig Laufräder zu zentrieren oder Bremsen zu entlüften. In Konsequenz fahre ich Sorglosbremsen mit Mineralöl und etwas schwerere Laufräder. Auf der anderen Seite halte ich viel von einem guten Fahrwerk das auf meine Vorlieben abstimmbar ist. Dafür zahle ich auch gerne richtig viel Geld. Wobei diese Teile auch so gar nichts mit den feinabgestimmten Versionen der Worldcupleute zu tun haben. Da komm ich gar nicht auf die Idee mein Material und die Anforderungen daran mit den Sachen von Jerome oder Graves zu vergleichen.
Und warum schreibt man es dann nicht so?
Es kommt eben definitiv nicht so rüber, dass z.B. der zitierte Satz als Empfehlung zu sehen ist. Es klingt eher jedes Mal wie ein Schwachpunkt, wenn ein Enduro nicht auf 27,5 Zoll Rädern steht. Amtlich dominiert meiner Meinung nach 27,5 Zoll bei professionellen Endurorennen noch nicht die Spitze, demnach kann auch ein "Freak Team" nur mit weniger Gewicht schon konkurrenzfähig sein.
So stehts doch im Bericht:
Maxi: Der Float-Link Hinterbau kann genau das gewährleisten, was das Rad in Größe "L" für mich zu einem echten Racer machen könnte, die Betonung liegt jedoch auf könnte. Für einen echten Racer müsste der Rahmen deutlich abspecken und zudem auf größeren 27,5"-Laufräder gestellt werden.
Maxi ist im vergangenen Jahr die komplette EWS mitgefahren und hat jahrelange Erfahrung auf Downhillrennen bis hin zum Worldcup. Ich konnte kurz reinschnuppern bei der Station in Whistler und bin früher bisserl Downhillrennen gefahren würde mich aber nicht im Ansatz als fähig genug einstufen um die komplette Serie ernsthaft und Konkurrenzfähig auf diesem hohen Level mitzufahren. Die Art dort Rad zu fahren ist auf einem dermaßen anderen Level das kann man sich gar nicht vorstellen wenn man es nicht selbst erlebt hat. Fast alle der Stages in Whistler waren härter als jede deutsche Downhill-Piste (ok Wildbad ist eine Ausnahme) und man fährt sie auf Bikes mit Federweg um die 15cm!
Das sind durchaus sehr spezielle Anforderungen an die Bikes. Es sind "Race" Bikes. Und hiervon spricht Maxi.
Heisst nicht, dass 650b nicht gut ist, oder in manch spezifischen situationen vll eventuell wenige vorteile ggü 26' mit sich bringen mag...
Und eben mehr Vor- als Nachteile.
das ist doch ein schönes beispiel. in der übergangsphase hatten die rahmen und gabeln beide aufnahmen drauf. felge für felgenbremse kann man problemlos mit scheibe fahren. naben für scheibenbremsen kann man mit felgenbremse fahren. also kann man beliebig hin und her wechseln. das geht mit 27,5" nicht. wenn das mit dem wechsel von 26" auf 27,5" so problemlos wäre, würde ich mich gar nicht aufregen. und die vorteile von scheibe gegenüber felge brauchen wir hier gar nicht mit den vorteilen von 27,5" gegenüber 26" vergleichen.
ich bin sowieso davon überzeugt, dass 27,5" für mich persönlich schlechter ist. als ich neulich gesehen habe, wie ben reid mit dem blöden laufrädern im vergleich zu füher unterwegs ist, ist mir echt alles vergangen.

und schneller ist er dadurch auch nicht geworden, genauso wenig wie brendog. die ergebnisse von graves und clementz sprechen für sich, dem ist nichts hinzuzufügen.
Unser aller Radbeherrschung (ich pauschalisier uns jetzt mal alle als Otto-Normal-Biker) ist schon auf 26 Zoll so unendlich weit weg von Ben Reid und Kollegen, dass ich mir nie anmaßen würde vom unterschiedlichen Fahrstil der Pros auf 26, 27.5 oder 29 auf meine eigene Fähigkeiten zu schließen.
27.5 oder 29 bieten mir (als langem 26 Verfechter) spür-, und (zeitlich) messbare, Vorteile das ich gerne bereit bin meine Bikes nach und nach alle umzustellen auch wenn das bedeutet, dass ich den einen oder anderen Euro investieren muss.
Soweit mein Wort zum Samstag

. Draußen ists schön also ab gehts!