Nur am Rande, wenn Du Zugriff auf die vorläufigen Umfrageergebnisse hast u. gleichzeitig hier mitdiskutierst, schmälert das die Aussagekraft des Endergebnisses ganz gewaltig...
		
		
	 
Es habe momentan nur die Ergebnisse dieser IMBA Studie. Ich persönlich hatte 2014 die Fragestellung eingebracht ob eine Gefahr für das Betretungsrecht gesehen wird. Die anderen Fragen waren von der IMBA. Ich habe davon nur die Endauswertung für Europa und Deutschland bekommen. Die Rohdaten habe ich nicht.
Ich vermute es wird in 2-3 Jahren eine neue Umfrage geben. Dazu laufen aber aktuell keine Vorbereitungen.
Richtig ist aber, ich bin einer von zahlreichen Meinungsmachern. Das ist eine hohe Verantwortung.
Ich sehe mich persönlich als einen sehr Oldschool Fahrer. Bis vor kurzem noch mit 26er Hardtail mit V Brakes unterwegs, habe ich mich dieses Jahr modernisiert und fahre ein 29er Alu Hardtail der niederen Preisregion. Ich komme eher aus der sportlich orientierten Ecke, fahre in Lycra und steige bei S2 - S3 oft ab. Also so mal garnicht die Pedelec Zielgruppe.
Was will ich damit sagen: Ich bin persönlich sehr skeptisch gegenüber dem Pedelec Boom eingestellt. Ich bin ganz sicher keiner der hier eine Entwicklung vorantreibt, sondern eher der Bremser und Mahner. Auf manchen Kongressen habe ich das Gefühl dass man meine Wortmeldung lieber nicht hören möchte, weil ich ein bisschen die Spassbremse in der Verkaufsmaschinerie bin.
Ich habe mich eine Menge mit dem Thema auseinander gesetzt. Die Dinger Probe gefahren und auf mögliche Risiken abgeklopft. Am Ende der Diskussion muss ich als Verbandsvertreter aber zu der Meinung kommen, dass nicht das Pedelec als solches das Problem ist. Dazu ist die Leistung zu gering. Es gibt kein hartes Argument, warum ich Pedelecnutzer aus dem Wald ausschliesen sollte. Ihr Impact auf den Wald ist annähernd der gleiche wie der eines normalen Bikers. Argumentiere ich gegen Pedelec, dann argumentiere ich auch gegen normale Biker.
Wenn es ein Problem geben sollte, dann dadurch dass wir ein Mehr an Nutzer im Wald bekommen. Gerade ich, der sich um das Betretungsrecht bemüht, muss hier natürlich wachsam sein.
Ich werfe hier mal einen Begriff von mir in den Raum. MTB Pedelec = Personal Bikepark -> Welche Konsequenzen ergeben sich daraus?
- Kommen jetzt andere Bevölkerungsgruppen auf das Rad, die im Wald einen anderen Umgang pflegen?
- Werden die Trails jetzt 5mal statt nur 2mal am Tag befahren?
- Wie erkläre ich einem Kind, dass es selbst voll treten muss, weil der Papa ihm kein Pedelec kaufen kann?
Ich sehe Werbeartikel wie "Alpencross mit Pedelec" sehr kritisch. Das Pedelec soll ein zusätzliches Angebot sein. Es sollte nicht eines Tages dazu führen das normales MTB nicht mehr attraktiv ist. Ich kann aber auch schlecht argumentieren, dass 5mal am Tag einen Trail bergabfahren schlecht ist. Dann würde ich ja einräumen, dass Trails bergabfahren schlecht ist. Wer zieht die Grenze wie oft man am Tag das machen darf. Und was ist mit Leuten die Shutteln? Ich komme da argumentativ nicht weiter, ohne am Ende auch normale Mountainbiker anzuprangern.
Am Ende geht es deshalb darum diese Entwicklung, die hier stattfindet, in sinnvolle Bahnen zu lenken. Einen Appell an ALLE zu richten, sich an die Verhaltensregeln zu halten und nicht zu überziehen. Und das können wir als Verband nur, wenn wir für das Thema sensibilisieren und möglichst breite Unterstützung aus Handel und Industrie bekommen, damit wir weiterhin für das Betretungsrecht für alle Biker kämpfen können.