Druckpunktwandern Shimano XT m8000

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Eigenartig aber tatsächlich, dass das Problem bei einem bergab Trail schlimmer auswirkt, als ich es im normalen Rollen in der Ebene provozieren kann, auch wenn ich es dort will.
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Diese Erfahrung habe ich auch gemacht und kann mir keinen Reim drauf machen ...:ka:
Gibts dazu auch schon eine Theorie? :confused:
Im Übrigen finde ich eure "Labortests" SUPER! :daumen:
 
[*]Wegen der Elastizität der Bremsleitung kann der Geberkolben die Schnüffelbohrung kurzzeitig zwischen zwei Bremsbetätigungen freimachen, und aufgrund des dann niedrigen Drucks fließt Bremsmedium nach. Dadurch wandert der Druckpunkt nach außen.
[/LIST]
Das ist konsistent mit mindestens diesen bisher gemachten Beobachtungen:


  • Glaube nicht das die so elastisch sind, dass es sich hier Auswirkungen zeigt.
 
@Jan_1968:

Ich habe erwartet, dass mit der dickeren Leitung das Problem schwächer wird, aber nicht verschwindet - obwohl ich glaube, dass eher das dünnere Bionol die Verbesserung gebracht hat ;)
Genauso war zu erwarten dass mit dünnerem Öl der Druckpunkt etwas "definierter" wird. Die "Trailer" verwenden dazu auch Wasser habe ich gelesen und müssen aber aufpassen bei Gefrieren und Überhitzen und sich Sorgen um die Schmierung machen - klarerweise. (Aber off-topic)

Und ja, ich habe bisher nur die (dünnere) Schnüffelbohrung am Anfang des Geberkolbens als Ursache betrachtet und nicht die (dickere) Ausgleichsbohrung am Ende des Geberkolbens (bei Hebel ganz entspannt).

Und das Reproduzieren am Stand geht am Besten, wenn man den Hebel schnell bewegt aber dabei nicht ganz los läßt, sodass die Ausgleichsbohrung noch nicht freigegeben wird und die Schnüffelbohrung schon.
Damit lässt sich auch das Verhalten am Trail (ruppige Verhältnisse und nicht ganz loslassen das Hebels) reproduzieren.
Wie gesagt am Besten und immer geht es bei Temperaturen um 0 Grad. Man schafft es dann auch, wenn man den Hebel ganz frei gibt und schnell pumpt.

Interessant wäre, die Bohrungen und ihre Lage im Geberkolben zu kennen entlang des Kolbenwegs.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke nicht das eine mögliche Dehnung der Bremsleitung eine Rolle spielt, die ist zu gering, da ändert sich kaum was am Volumen.
Nun bleiben wirklich nur noch die Schnüffelbohrungen. Die obigen Erklärungen dazu klingen plausibel. Hierzu wird allerdings noch die Ausgleichsbohrung komplett vergessen, die ja noch vor den Schnüffelbohrungen liegt, und erst freigegeben wird, wenn der Geber sehr weit oder sogar ganz zurück gezogen wird. Vmtl. reicht dann der Gesamt Querschnitt aller Bohrungen für einen Rückfluss des kalten dicken Öls aus. Das würde erklären, weshalb man im Stand das Problem schlechter provozieren kann. Selbst bei schnellen Pumphüben gibt man alle Bohrungen frei. Auf dem Trail hingegen lässt man ztw. situationsbedingt den Hebel nur halb zurückkommen, und langt schon wieder rein, d.h. man passiert nur die zu kleinen Schnüffelbohrungen, und die Ausgleichsbohrung nicht. ...ich denke, ich werde mich opfern, und die Schnüffelbohrungen mal bei der hinteren Bremse aufbohren...
Vorsicht beim Aufbohren, du musst unbedingt die Bohrung im Geber sehr gut entgraten, sonst schädigst du die Geberkolbendichtungen!
Eventl. bekomme ich in den nächsten Tagen eine ältere Shimanobremse, die aber wohl nicht von dem Problem betroffen ist. Das werde ich aber testen.
Mal sehen welche Experimente ich damit machen kann.
 
Für den genauen Ablauf des Aufpumpvorganges hab ich folgende Theorie:
Wenn ich den Bremshebel drücke, verschiebe ich die Bremsflüssigkeit (sobald die Schnüffelbohrung verschlossen ist) Richtung Nehmerkolben. Durch die große Hebelübersetzung spielen hier Viskositäten und Leitungsquerschnitte erstmal keine Rolle, da wird alles durchgepresst Richtung Nehmer. Die Menge an unter Druck stehender Bremsflüssigkeit beim (aller)ersten Ziehen des Hebels ist immer gleich! (Vorausgesetzt die Nehmerposition im Bremssattel ist gleich)
Die Krux beginnt auch noch nicht mit Loslassen des Hebels, sondern mit dem Zeitpunkt und der Geschwindigkeit des 2. Ziehens!
1. Fall "warm":
Die Flüssigkeitssäule ist dünnflüssig genug so dass die Nehmerkolben durch die Rückstellkraft die Flüssigkeit sehr schnell zurückdrücken Richtung Geber. Nehmen wir mal den Idealfall an, die Nehmer drücken das Öl genauso schnell zurück wie der Geberkolben zurückgedrückt wird. Dann wird durch die Schnüffelbohrung (sobald sie offen ist) weder Flüssigkeit zu- noch abfliessen. Jetzt ist es egal ob der Hebel sofort erneut gezogen wird, die Menge an Bremsfluid im System bleibt konstant, damit auch der Druckpunkt.

2. Jetzt wirds lustig, Fall "kalt":
Beim allerersten Drücken des Bremshebels verhält sich alles analog zu Fall "warm". Es ist die gleiche Menge an Bremsfluid im System! (Mit System meine ich die unter Druck stehende Menge). Auch hier gilt, erst wenn die Schnüffelbohung verschlossen ist, bewegen sich die Nehmerkolben, somit bleibt die Menge "im System" konstant. Wenn ich jetzt den Hebel zurückschnalzen lasse, passiert m.m.n. folgendes: Die Nehmer versuchen das Bremsfluid durch die Rückstellkraft zurückzudrücken. Durch die lange Bremsleitung hinten und das zähe fluid entsteht bei Kälte soviel Strömungswiderstand, dass der Geberkolben deutlich schneller als die Nehmer in seine Ausgangsposition zurück geht. Genau hier @Luci_11 hast Du glaube ich einen Fehler in Deiner Theorie :)
Nun entsteht nämlich tatsächlich ein Unterdruck im "System" da die zähe Fluidsäule der schnellen Rückwärtsbewegung des Geberkolbens nicht folgen kann! Durch diesen Unterdruck wird nun zusätzliches Fluid durch die Schnüffelbohrung ins System gesaugt! Wäre soweit immer noch kein Problem, würde man nun erst mal warten bis die Nehmerkolben endlich die zähe Brühe zurückgedrückt hätten. Diese würde sich dann nämlich direkt durch die Schnüffelbohrung wieder gepflegt aus dem System Richtung AGB verabschieden.
Wenn wir aber leider etwas hektisch am Hebelchen rumzupfen, passiert genau das Abfliessen in den AGB nicht. Wenn die Nehmer noch nicht komplett zurückgestellt haben, um das zusätzliche fluid wieder rauszudrücken, wir aber jetzt erneut am Hebel reissen, werden wir die Schnüffelbohrung wieder verschliessen mit MEHR fluid im System, ergo der Druckpunkt wandert weg!
Das funktioniert beim zweiten mal Hebel ziehen analog, bei weiteren Zyklen (ziehen-loslassen-ziehen) wird der Effekt immer schwächer, weil die Kolben sich dann fast schon nicht mehr von der Scheibe wegbewegen, eine Volumenvergrößerung im System also quasi nicht mehr möglich ist.

Warum wandert der Druckpunkt nicht schon beim ersten Zyklus komplett vom Hebel weg?
=> weil der Durchfluss (angetrieben durch das entstandene Vakuum) durch die Schnüffelbohrung das in der Kürze der Zeit nicht zulässt. Wäre die Schnüffelbohrung größer würde das wohl schon beim ersten Zyklus gelingen.
Längere Bremsleitung heisst größere Trägheit beim Rückstellen, deshalb das Problem bevorzugt hinten.

Was ich noch nicht verstanden habe ist das mit der Ausgleichsbohrung bei vollständig zurückgestelltem Geberkolben. Hat da jemand mal ein Bild o.ä.? Dann würde das zutreffen was Luci_11 sagt, (das Gefühl habe ich nämlich auch, konnts mir aber nicht erklären) dass das Aufpumpen noch besser funktioniert wenn man den Bremshebel nicht komplett freigibt.
 
2. Jetzt wirds lustig, Fall "kalt":
Beim allerersten Drücken des Bremshebels verhält sich alles analog zu Fall "warm". Es ist die gleiche Menge an Bremsfluid im System! (Mit System meine ich die unter Druck stehende Menge). Auch hier gilt, erst wenn die Schnüffelbohung verschlossen ist, bewegen sich die Nehmerkolben, somit bleibt die Menge "im System" konstant. Wenn ich jetzt den Hebel zurückschnalzen lasse, passiert m.m.n. folgendes: Die Nehmer versuchen das Bremsfluid durch die Rückstellkraft zurückzudrücken. Durch die lange Bremsleitung hinten und das zähe fluid entsteht bei Kälte soviel Strömungswiderstand, dass der Geberkolben deutlich schneller als die Nehmer in seine Ausgangsposition zurück geht. Genau hier @Luci_11 hast Du glaube ich einen Fehler in Deiner Theorie :)
Nun entsteht nämlich tatsächlich ein Unterdruck im "System" da die zähe Fluidsäule der schnellen Rückwärtsbewegung des Geberkolbens nicht folgen kann! Durch diesen Unterdruck wird nun zusätzliches Fluid durch die Schnüffelbohrung ins System gesaugt! Wäre soweit immer noch kein Problem, würde man nun erst mal warten bis die Nehmerkolben endlich die zähe Brühe zurückgedrückt hätten. Diese würde sich dann nämlich direkt durch die Schnüffelbohrung wieder gepflegt aus dem System Richtung AGB verabschieden.

Gebe dir zu deinen Ausführungen soweit recht, wo es grün markiert ist. Auch der Unterdruck ist schlüssig und widerspricht nicht meinen Ausführungen. Ich sehe das genau so. Nur entscheidend ist - und ich betone das jetzt wiederholt:
Der Unterdruck mit Saugeffekt kann erst dann passieren, wenn die Schnüffelbohrungen zum AGB frei geben und das kann nur dann passieren, nachdem die Nehmerkolben bereits ihre Ausgangsposition erreicht haben (bei zäher Brühe eher langsamer). Das hast du auch geschrieben und ist oben grün markiert.
Entscheidend ist also, ob die Schnüffelbohrungen schon etwas früher frei werden können bevor die Nehmerkolben in der Ruheposition sind (wo von unten nichts mehr nach oben gedrückt wird) ?? Ich nehme mal an: nein. Wenn ja, würde es den Effekt noch besser erklären und der Durchmesser der Schnüffelbohrungen wäre eher nicht so relevant. Und auch hier spielt der grosse Leerweg im Vergleich zu anderen Herstellern die entscheidende Rolle, dass man das mehr spürt, denn die zähe Brühe und lange Leitungen haben andere auch.
Und ja, der Effekt kann genau nach 1.5 Zyklen reproduziert werden: Ziehen-Loslassen-Ziehen (schnell genug bei 0 Grad).

Edit:

Je mehr ich so überlege, desto mehr glaube ich daran, dass die Schnüffelbohrung (bzw. die erste Bohrung die frei wird) durch die Geber vor der Ruhelage der Nehmerkolben freigegeben wird. (Sicherheitsfeature?!) Kann das wer bestätigen ?

Je nachdem wie lang diese Distanz ist, kann genau dieser Hub an Flüssigkeit das System sukzessive aufpumpen bis zu 0 Leerweg. Vorausgesetzt die Nehmerkolben sind langsamer als der Geberkolben. Das ist natürlich bei zäher Brühe, Flusswiderstand, schwergängige Kolben, träge Dichtungen, lange Leitungen, Kälte, etc. der Fall.
Ich denke, zu dem Schluß ist auch @KäptnFR gekommen ?

Soweit wäre der Fall dann klar würde ich meinen.
Lösung: Bremse optimal warten und (i.B. im Winter) dünneres Öl verwenden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Entscheidend ist also, ob die Schnüffelbohrungen schon etwas früher frei werden können bevor die Nehmerkolben in der Ruheposition sind (wo von unten nichts mehr nach oben gedrückt wird) ?? Ich nehme mal an: nein. Wenn ja, würde es den Effekt noch besser erklären und der Durchmesser der Schnüffelbohrungen wäre eher nicht so relevant. Und auch hier spielt der grosse Leerweg im Vergleich zu anderen Herstellern die entscheidende Rolle, dass man das mehr spürt, denn die zähe Brühe und lange Leitungen haben andere auch.
Und ja, der Effekt kann genau nach 1.5 Zyklen reproduziert werden: Ziehen-Loslassen-Ziehen (schnell genug bei 0 Grad).

Gibts da ein Bild von den Schnüffelbohrungen oder eine Zeichnung ?
 
Wenn ich es mir nochmal überlege verstehe ich dich auch Luci_11, du gehst quasi davon aus, dass auch wenn der Geberkolben schneller zurückstellen will er das nicht kann, weil er kein wirklich richtiges Vakuum im System erzeugen kann (zu wenig Kraft).
Dadurch geht der Geberkolben zurück soweit es der Nehmerkolben zulässt.
Sobald der Geberkolben die kleinen Schnüffelbohrungen überschreitet kann er schneller zurückgehen und saugt auf dem Restweg von Schnüffelbohrungen bis Ausgangsstellung zusätzliches Öl zwischen Geber- und Nehmerkolben. Richtig?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab mal ein bißchen rumgerechnet mit der Elastizität. So ganz irrelevant ist sie sicher nicht, denn die Bremsflüssigkeitsmenge um die es hier geht, ist extrem klein. Um das mal zu illustrieren: Der Druckpunkt wandert um einen Millimeter nach außen wenn 0.0106 Milliliter mehr Bremsflüssigkeit auf Nehmerseite stehen. (Rechnung basiert auf 10mm Geberkolbendurchmesser und einer mechanische Übersetzung von 7.4:1.) Um das mal ins Verhältnis zu setzen: in ein Meter Bremsleitung mit 2,1mm Innendurchmesser passen 3,5ml Bremsflüssigkeit - das ist etwa das 300fache. D.h. schon eine Volumenänderung der Leitung um gerade mal ein 300stel würde den ganzen Effekt erklären.

Und obwohl ein 300stel nach sehr wenig klingt habe ich keine gute Erklärung, wo das herkommen soll. Angenommen, es käme nur aus der Ovalisierung der Leitung, dann entspräche das einer Abplattung um etwa 0.1mm, und das erscheint mir doch sehr viel, bzw. ich kann mir kaum vorstellen, dass das bißchen Unterdruck für die hierfür notwendigen Kräfte sorgen kann. (Überschlagsmäßig stehen höchstens 2N pro cm Leitungslänge an "Quetschkraft" zur Verfügung, danach ist eh Vakuum in der Leitung. An alle, die schonmal einen Geber zerlegt haben: Wie stark ist denn die Rückstellfeder vom Geberkolben?) Ovalisierung, und damit wohl auch Elastizität, ist also nur ein Teil der Erklärung.

Gut, ich hab noch eine Idee: Im Prinzip fast genau so, wie es @KäptnFR erklärt hat. Allerdings, warum sollte sich der Nehmer erst bewegen wenn die Schnüffelbohrung (oder Ausgleichsbohrung) schon vollständig verschlossen ist? Öl fließt in die Bremsleitung sobald Druck anliegt. Und Druck liegt an, sobald sich der Geber bewegt, unabhängig davon ob die Ausgleichs-/Schnüffelbohrung verschlossen ist. Zu Beginn der Bewegung wird halt ein Teil des bewegten Ölvolumens in den AGB geleitet, aber der restliche Teil landet beim Nehmer. Und genau dieser Teil existiert auf Nehmerseite als Überschuss, wenn man nach der Bremsung den Bremshebel wieder entspannt. Deshalb öffnet der Geberkolben die Schnüffel-/Ausgleichsbohrung schon bevor der Nehmer in Ruhelage liegt. Wenn nun die nächste Betätigung in ausreichend kurzem Abstand erfolgt ist ein Überschuss an Bremsflüssigkeit im System und der Druckpunkt verschiebt sich.

Übrigens: Ich habe keine Ahnung davon, wieviele Bohrungen zwischen AGB und Geberkammer vorhanden sind. Über eine (womöglich bemaßte) Skizze, die das Innenleben des M8000-Bremshebels erklärt würde ich mich freuen.
 
@Seightx doch ich glaube Luci hat da nicht unrecht, er hat da n Stück weiter gedacht als ich :)
Ich bin davon ausgegangen dass sich der Geberkolben selbst bei noch geschlossener Schnüffelbohrung UNABHÄNGIG von den Nehmern in seine Ausgangsposition zurückbewegt. Dazu müsste die Rückstellfeder des Gebers kräftig genug sein um quasi eine kleine Vakuumblase im System aufzuziehen (die dann von durch die S-Bohrung nachfliessendem Fluid gefüllt/kompensiert wird) und das scheint fraglich. Andererseits ist der Geberkolben ja recht klein, heisst er entwickelt recht großen (Unter)Druck bei relativ geringer Kraft. Weiters müsste man das von Luci erwähnte verzögerte Rückstellen des Gebers doch dann am Bremshebel spüren?
Das wäre mir so jetzt nicht aufgefallen.
Die Schnüffelbohrung zu vergrößern hatte ich mit Yoda ;) auch besprochen, die Essenz war: lieber nicht.
Der Kolben ist sicherlich beschichtet, heisst da könnte selbst mit sorgfältigstem entgraten ein blöder Übergang von nicht-mehr-eloxiert-weil-gebohrt zu noch-eloxiert bleiben. Jener würde dann bei jeder Hebelbetätigung am Dichtring rumsägen. Wenn meine Theorie oben so zutrifft löst eine vergrößerte S-Bohrung das Problem nicht, es könnte es sogar noch verschlimmern.

Edit, das folgende wäre eine plausible Erklärung, Bravo :daumen:
Allerdings, warum sollte sich der Nehmer erst bewegen wenn die Schnüffelbohrung (oder Ausgleichsbohrung) schon vollständig verschlossen ist? Öl fließt in die Bremsleitung sobald Druck anliegt. Und Druck liegt an, sobald sich der Geber bewegt, unabhängig davon ob die Ausgleichs-/Schnüffelbohrung verschlossen ist. Zu Beginn der Bewegung wird halt ein Teil des bewegten Ölvolumens in den AGB geleitet, aber der restliche Teil landet beim Nehmer. Und genau dieser Teil existiert auf Nehmerseite als Überschuss, wenn man nach der Bremsung den Bremshebel wieder entspannt. Deshalb öffnet der Geberkolben die Schnüffel-/Ausgleichsbohrung schon bevor der Nehmer in Ruhelage liegt. Wenn nun die nächste Betätigung in ausreichend kurzem Abstand erfolgt ist ein Überschuss an Bremsflüssigkeit im System und der Druckpunkt verschiebt sich.
Das hiesse dann möglicherweise wieder dass eine größere S-Bohrung helfen könnte, da dann (vielleicht?) kein Bewegen der Nehmer bevor die S-Bohrung nicht geschlossen.
Hihi, langsam wirds philosophisch :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum kann die Schnüffelbohrung deiner Meinung nach erst frei werden, wenn die Kolben wieder in Ausgangspossition sind?
Da sehe ich den Zusammenhang irgendwie nicht.

Ich sehe es genauso wie KäptnFR.

Edit:

Wenn ich es mir nochmal überlege verstehe ich dich auch Luci_11, du gehst quasi davon aus, dass auch wenn der Geberkolben schneller zurückstellen will er das nicht kann, weil er kein wirklich richtiges Vakuum im System erzeugen kann (zu wenig Kraft).
Dadurch geht der Geberkolben zurück soweit es der Nehmerkolben zulässt.
Sobald der Geberkolben die kleinen Schnüffelbohrungen überschreitet kann er schneller zurückgehen und saugt auf dem Restweg von Schnüffelbohrungen bis Ausgangsstellung zusätzliches Öl zwischen Geber- und Nehmerkolben. Richtig?

Genau, du hast oben bei beiden Punkten recht und es insbesondere unten so verstanden wie ich es meine.

- Ja, die Schnüffelbohrungen können auch vor Ruhelage der Nehmerkolben öffnen - so wie es eben designed ist (ich hatte es schlecht formuliert und daraus ergab sich kein Zusammenhang)
- Ja, Erst ab dem Punkt, wo die Schnüffelbohrungen öffnen, kann der Geberkolben schneller werden als der Nehmerkolben.

@Bikecolours: Ich habe leider keine Konstruktionszeichnungen von Shimano sonst bräuchten wir hier nicht empirisches Reverse-Engineering und Blackbox-Tests machen zur Fehlerbehebung ;-)
 
Das hiesse dann möglicherweise wieder dass eine größere S-Bohrung helfen könnte, da dann (vielleicht?) keine Bewegen der Nehmer bevor die S-Bohrung nicht geschlossen.
Hihi, langsam wirds philosophisch :)
Ich glaube, das mit der S-Bohrung ist ein zweischneidiges Schwert: Wenn man die vergrößert baut sich bei der ersten Betätigung zwar eventuell weniger Überschuß auf Nehmerseite auf. Aber im Gegenzug läuft auch beim Entspannen mehr Flüssigkeit nach. Da bräuchte es ein Rückschlagventil, oder wenigstens eine ausgeklügelte Geometrie in der Bohrung, damit der Strömungswiderstand Richtung ABG deutlich niedriger ist als Richtung Geberzylinder.
 
Ich glaube, das mit der S-Bohrung ist ein zweischneidiges Schwert: Wenn man die vergrößert baut sich bei der ersten Betätigung zwar eventuell weniger Überschuß auf Nehmerseite auf. Aber im Gegenzug läuft auch beim Entspannen mehr Flüssigkeit nach. Da bräuchte es ein Rückschlagventil, oder wenigstens eine ausgeklügelte Geometrie in der Bohrung, damit der Strömungswiderstand Richtung ABG deutlich niedriger ist als Richtung Geberzylinder.

Jetzt wird's aber zu kompliziert - das ganze dann noch viskosotätsabhängig ;-)

Du hast natürlich auch recht mit dem Überdruck beim Betätigen des Gebers.

Ich denke, die Schnüffelbohrung sollte möglichst in der Nähe der Ruhestellung des Hebels liegen um eine gleichbleibende Druckpunktposition bei allen Verhältnissen zu schaffen.
Bei einem langen Leerweg (Luftspalt) erhöht sich aber auch der Geber-Hebelweg. Bei langsamen Nehmerkoben/Viskosität Bremsflüssigkeit (Kälte) wird dann aber auch der Hebel beim Rückstellen langsam auf seinem Weg bis die Schnüffelbohrungen öffnen.
Als Kompromiss könnte die Schnüffelbohrung bei Shimano irgendwo in der Mitte liegen.
Das erklärt dann auch diverse Druckpunktverschiebungen hier, wenn etwas nicht ganz in Ordnung/schwergängig ist und bei Kälte und auch eher HR als VR Bremse. Im Prinzip: Schuld ist der grössere Leerweg - man kann halt nicht alles haben ;-)
 
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Danke Luci 11.
Also ich hab nur eine Ausgleichsbohrung,die liegt unter dem kleinen "Pin" auf dem Vorratsbehälter.
In Kolbenruhelage ist diese Ausgleichsbohrung gerade offen.Aus der Erinnerung geschätzter Durchmesser 1,5 mm.
Eine Schnüffelbohrung habe ich nicht.

N.m.M. gibts allerdings auch ohne extra Schnüffelbohrung einen wegabhängigen Druckausgleich.
Die Primärdichtung des Gebers dichtet nur wenn auf Nehmerseite Überdruck herrscht,entsteht beim Zurückschnellen des Hebels dort Unterdruck fliesst über den Außenmantel des Kolbens Öl aus dem AGB nach.
Ich hab das nicht überprüft aber die Beschaffenheit des Kolbens und der Dichtungen legt das nahe.Das wirkt also wie eine Schnüffelbohrung.

Leider hab ich die Bilder dazu gelöscht weil ich im Sommer glaubte mein Druckpunktwandern gelöst zu haben.
Durch die Kälte tritt es jetzt wieder auf.

Die Theorien können also weiter entwickelt werden.
 
1913676-fhf8vjqazs1g-shimanoschnffelbohrung-large.jpg

(Quelle: @Symion http://www.mtb-news.de/forum/t/druckpunktwandern-shimano-xt-m8000.771314/page-2#post-13309219)

Hier sieht man mal die Bohrungen bei einer Zee.
Ob das bei Saint, XTR, XT M8000 etc. genauso aussieht kann man natürlich nicht sicher sagen.
In die neuen einteiligen Hebel lässt sich schlecht hineinschauen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Gutes Bild von Seite 2. Da hat man auch schon diverse Überlegungen und Feststellungen gemacht, auch bezüglich der Schnüffelbohrungen.
Ein aktuelles genaues Design von XT,XTR,Saint,.. haben wir jetzt nicht.

Was wir aber heute festhalten können ist folgendes:

  • Nehmerkolben im Sattel immer leichtgängig halten/pflegen
  • Bei Kälte < 10 Grad hilft nur ein dünneres Öl, wo die Viskosität nicht schlechter wird als von Shimano Mineralöl bei etwa 10 Grad, je dünner um so besser auch bei Normaltemperatur.
Vielleicht kommen dazu noch weitere Infos oder Testergebnisse von @Mr. Tr!ckstuff..
 
Zuletzt bearbeitet:
Also stutzig macht mich bei den letzten Theorien aber immernoch, weshalb dann bei -betroffenen- Bremsen die Free Stroke Einstellung nicht immer das Problem enorm merklich verstärkt oder mindert (leider habe ich bis jetzt immer nur kpl. geschlossenen Free Stroke getestet). Die Free Stroke Schraube verändert doch die Geberkolben Ruhelage Position eben auch in Bezug auf die Ausgleichs- und Schnüffelbohrungen.
 
Hier mal ein Schnitt durch einen Juicy Geber:


Das sieht bei dem Shimanogeber ja ähnlich aus.
Sobald der Geberkolben die große Schnüffelbohrung überfahren hat wird wohl ein gewisser Druckaufbau möglich sein.
In dem Bereich spielt sich auch die Leerwegverstellung (FreeStroke) ab.
Hier spielt dann auch das Tempo eine Rolle. Die drei Löcher sind sehr klein. Drückt man langsam baut sich kein Druck auf.
- Daher dann auch das Aufpumpen bei schneller Betätigung des Hebels.

Da hat Shimano bei der Konstruktion ein paar ungünstige Toleranzen erwischt.
Durch eine Vergrößerung einer der drei Bohrungen dürfte das Problem entschärft werden.
Übrigens sind die Geber innen nicht eloxiert.
Die Zylinderbohrung im Geber ist bei den meisten Bremsen aus technischen Gründen blankes Alu, nicht eloxiert. Dort entsteht der schwarze Abrieb; das ist also Alu, nicht Gummi oder gar Farbe...
Das ist unschön, aber auch unschädlich.

Es ist nur wichtig das innen gründlich zu entgraten.

 
Zuletzt bearbeitet:
Dass man ne Shimano der neueren Generationen seit der 785 durch Pumpen zum verhärten bringt ist mir schon klar.Gab schon Seitenlange Threads deswegen vor Jahren hier,da der Rücklauf der Schnüffelbohrung wohl kleiner Dimensioniert ist als bei anderen Herstellern Bremsen.Nichtsdestotrotz eine Superbremse die bei richtiger Handhabe ihren Dienst verrichtet ohne darüber nachzudenken,das geht einfach in Fleisch und Blut über,halt mal die Schnüffelbohrung freizugeben anstatt quasi immer am Schleifbremsen zu sein.
Ist so nö.

Einige kommen klar damit andere nicht,und das ist halt meine Sicht der Dinge,muss auch mal gesagt werden.



Ich hab meine 9000er XTR grad mit dieser Anleitung entlüftet.
Grad vorn kam sehr viel Luft raus.
 
Kann ich noch nicht sagen, ist ja grad dunkel. Im Stand krieg ich es bei der XTR eh nicht hin die aufzupumpen.

Wobei es hier auch nur hinten das Problem gab. Wobei vorn ja Luft im System war.

Meine XT kann ich im Stand aufpumpen.
Die nehm ich mir dann morgen noch vor.
 
Habe jetzt auch Putoline in die XTR hinten eingefüllt.
Rad steht seit 4 Std.in der Kälte draußen
Das Wandern ist nicht weg,hat sich aber deutlich verringert,ca.die Hälfte wie vorher auf etwa 1 cm am Außenende des Hebels gemessen.Ein verschieben des Druckpunkts hab ich nicht festgestellt.
 
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