Radon-Gründer Chris Stahl im Interview: “Wenn man selber emotional wird, ist man direkt unprofessionell.”

Vom Verkauf von Hi-Fi-Anlagen und Katalog-Rädern am Wochenende bis zum Geschäftsführer eines der führenden deutschen Fahrrad-Konzerne: Das ist Chris Stahl. Und 30 Jahre deutsche Fahrradgeschichte hat er nebenbei auch noch mitbekommen. Wir haben uns mit ihm über seine bescheidenen Anfänge, die aktuelle Lage der Marke Radon und seine Zukunftspläne und -visionen unterhalten – und überraschend offene Antworten erhalten.


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.....Das E-Bike, das ist einfach … ob wir es mögen, ob wir es nicht mögen: Es ist die Zukunft, fertig! Die werden immer besser, die werden immer leichter, die Akkus werden immer integrierter, haben eine höhere Laufdauer, die Motoren werden stärker!.....

Alles richtig, aber was hat das noch mit Fahrradfahren zu tun?:(
 
Die zukünftige Entwicklung wird aber vor allem von den Produkten abhängen. Wenn die E-MTBs irgendwann in Punkto Performance und Spaßfaktor den unmotorisierten MTBs weit überlegen sein werden, dann wird auch dort die Entwicklung hingehen, denke ich - auch wenn das für mich persönlich unvorstellbar erscheint bzw. keine schöne Vorstellung ist.

Dann lieber Totalverbot aller Bikes im Wald. Diese grenzenlose S*** kotzt mich an. Klar war es ohne E-Bikes eine natürliche Selektion und hat im Gebirge und oder Wald der Natur genügend Luft gelassen. Dann lauf ich halt wieder mehr. Trailrunning macht auch Spaß, wenn auch deutlich weniger als Biken.
 
Der Sport verändert sich derzeit erheblich. Irgend jemand hat das doch letztens in einem Interview gesagt: "Die Seele geht ein wenig verloren". Das ist bei jedem Sport so, der in die Breite wächst. War letztens auch irritiert, wohi sich das Freeskiing entwickelt hat.

hab das mal korrigiert.....:D

Der Sport verabschiedet sich derzeit erheblich. Irgend jemand hat das doch letztens in einem Interview gesagt: "Die Seele geht ein wenig verloren". Das ist bei jedem Sportler so, der in die Breite wächst. War letztens auch irritiert, wohi sich das Freeskiing entwickelt hat.
 
Herr Stahl hat vollkommen recht, der Deutsche neigt dazu das Neue zu verteufeln das liegt leider in unserem Naturell, sei es Federgabel, Scheibenbremse, (ein Freund hat sich vor paar Jahren eine HT mit V-Brake gekauft, mit dem Argument, man hört ja immer wieder von Totalausfällen...), 27,5", 29", Boost, ach ja fast hätte ich es vergessen, Tapered Gabeln, was wurde hier diskutiert,

zwischen Scheibenbremsen, Federgabeln etc. und dem E-Motor besteht ganz objektiv nun mal ein wesentlicher Unterschied: die eigene Leistung wird durch Energie von außen gesteigert. Und damit wird aus einem bisher relativ umweltfreundlichen Fortbewegungsmittel plötzlich eins, das ziemlich zweifelhaft ist.

Denn die, die ...

... mit der fetten Karre in die Berge heizen, Trails shredden und wieder zurück ...

... werden das auch weiterhin tun, dann aber zusätzlich mit der Unterstützung von Strom aus Kohlekraftwerken und Wegwerfakkus.


Radon selbst? Eine Unmarke, ohne einheltiiches Markenbild, ohne Markenstory. Daher uninteressant.
 
Davon völlig unabhängig ist die Entwicklung des MTB-Sports bzw. der "Beradelung" der aktiven MTBler. Aktuell kann ich mir kaum vorstellen, dass der MTB-Sport irgendwann als eMTB-Sport betrieben werden wird. Da die Aktiven regelmäßig irgendein Faible für die eigene körperliche Leistung bzw. die Grenzerfahrung haben. Das beißt sich mit E-Motor-Unterstützung und ich glaube, dass daher auch diese große Ablehnung der E-MTBler herkommt. Das kommt vielen "gefühlt" wie Doping rüber.

Trugschluß... Genau darum ist es ja so spannend für die sportlichen Biker. "Legal dopen!". eBiken macht Spaß und die Leute messen sich auch da mit wie eh und je. Es kommt halt der Materialfaktor noch verstärkend dazu. Das ist denen egal. Es gibt auch Autorennen, wo man nur gerade aus fährt......

Mit eBikes geht am Trail nun ordentlich was weiter, man hat Power und und und. So wie halt bei jedem Motorsport. Klar leistet man selbst noch viel, wenn man das Ganze als Sport sieht, aber es ist eben am Ende Motorsport. Anstrengend bleibt es natürlich.
Um eBikes zu kritisieren, muss man einfach eine bestimmte Einstellung verfolgen - ansonsten wird man sie natürlich lieben. Ich find's auch geil, wenn ich richtig schwere Wegerl mit 0,5 Bar im Reifen mit sowas rauf fahren kann, weil mir das Schmwalz nicht ausgeht. Dafür muss ich mich eben um Linie usw kümmern. Ohne Motor ging's gar nicht.
allerdings ist mir das beim Biken nicht wichtig. Biken ist für mich schon so extrem vielfältig, dass ich mir durch einen Motor nicht Dinge wegnehmen lassen will.

Es is einfach eine Einstellungssache wo man hin will. Ich kann bei mir daheim in ca 15min bei der Gondel sein mit dem Radl, mit dieser rauffahren und runter glühen. Ich kann aber auch selbst 800hm treten. Ersteres habe ich heuer kein einziegs Mal gemacht, weil ich einfach gern am Radl sitze. Natürlich könnte ich mit eine eBike bei gleicher Gesamtleistung so eine Tour zweimal in der selben zeit fahren. Will ich aber einfach nicht. Das ist einfach nur eine Einstellungssache.
Ich denke schon, dass es in 10 Jahren kaum noch normale Bikes ohne Motor geben wird. Junge Leute die nicht so schrullig denken wie ich, verstehen diesen Aspekt beim Biken nicht. Es wird später eben Leute geben, die fahren einmal mit dem eBike auf den Berg und saugen den Akku leer und dann gibt es die, die fahren 3x auf den Berg bis der Akku leer ist und sind richtig austrainiert. Ich werde einfach im halben bis viertel Tempo von denen weiter cruisen und es genießen wie eh und je. aber wer weiß, vielleicht ändert sich das auch bei mir. Derzeit spricht es mich nicht an. ich bin froh, wenn ich "einfach nur radlfahren gehen kann". Gestern zB war es eine lächerliche 46min Runde. Mit eBike wären da sicher 700hm oder mehr drin gewesen. Doppelte so viele Downhills und Trail Kilometer, yeah! So waren es halt nur 400. Jomei.... es war geil und ich hab in den 46min einfach an gar nichts gedacht, außer an die schönen Dinge an die ich beim Biken denke. Und ich hab mein Radl einfach, dreckig wie es war, genommen und bin los gefahren. Danach habe ich es komplett verschlammt wieder an seinen Platz gestellt. Unkompliziert, analog, langweilig. So wie ich selbst. Und ich steuere das Ding zu 100%. Ich find's angenehm, dass das Ding keinen Akku und kein Display hat.
 
Unfallursache Nummer eins ist in Deutschland überhöhte Geschwindigkeit, da muss man nur eine x-beliebige Statistik der letzten Jahre herauskramen, das darf Dir schon zugemutet werden denke ich ;).

-Ja wenn man nicht nachvollziehen kann woran es lag wird halt überhöhte Geschwindigkeit angegeben, ist halt einfach.
-Oder ein Depp bei Begrenzung von 80KM/h auf der Landstraße mit 180 abfliegt weil er denkt er ist Carlos Sainz.....
-Oder 30 Km/h zu viel waren weil es glatt war....

Das alles ist überhöhte Geschwindigkeit.
Aber liefere mir bitte eine Studie die beweißt, daß mehr Unfälle auf Autobahnen passieren die noch kein Limit von 120 haben....
 
Aber liefere mir bitte eine Studie die beweißt, daß mehr Unfälle auf Autobahnen passieren die noch kein Limit von 120 haben....

Warum sollte ich? Wenn es dich interessiert, such' doch selbst danach. Mir ist das schon lange Latte, weil ich die Straße meide, wo es geht. Und nein, wenn man nicht weiß, woran es lag, wird nicht einfach überhöhte Gescheindigkeit angegeben, wie kommt man denn auf derart bescheuerte Ideen :rolleyes:.

Trotzdem mal kurz geguckt, ist sogar ein Review mehrerer Studien:

https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0001457505001247

"The majority of these studies looked at absolute speed, either at individual vehicle level or at road section level. Respectively, they found evidence for an exponential function and a power function between speed and crash rate. Both types of studies found evidence that crash rate increases faster with an increase in speed on minor roads than on major roads. At a more detailed level, lane width, junction density, and traffic flow were found to interact with the speed–crash rate relation. Other studies looked at speed dispersion and found evidence that this is also an important factor in determining crash rate. Larger differences in speed between vehicles are related to a higher crash rate. Without exception, a vehicle that moved (much) faster than other traffic around it, had a higher crash rate."

Damit dürfte Deiner Forderung ja dann genüge getan sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
-Ja wenn man nicht nachvollziehen kann woran es lag wird halt überhöhte Geschwindigkeit angegeben, ist halt einfach.
-Oder ein Depp bei Begrenzung von 80KM/h auf der Landstraße mit 180 abfliegt weil er denkt er ist Carlos Sainz.....
-Oder 30 Km/h zu viel waren weil es glatt war....

Das alles ist überhöhte Geschwindigkeit.
Aber liefere mir bitte eine Studie die beweißt, daß mehr Unfälle auf Autobahnen passieren die noch kein Limit von 120 haben....

Jetzt wo dus so schreibst. Ich hab ja schoh viele Unfälle auf den autobahnen beim vorbeifahren gesehen, aber ich kann mich an keinen einzigen auf einer schweizer Autobahn erinnern :D

G.:)
 
Jein.
Klar kann man auch ne emotionale Bindung zu einem günstig erworbenenen Freizeitgerät aufbauen. Aber bei nem MTB, für welches man noch zusätzlich finanziell so richtig bluten mußte, ist daß doch ne Ecke wahrscheinlicher.
seh ich überhaupt nicht so.....ich hab mir letztens für 110€ ein Scott Superlite Rahmenset von '91 gekauft in Orig.-Zustand. Dazu eine Exage-Gruppe und ein paar schöne Laufräder verbaut, XT-Kurbel von 94 und ein paar andere Retroparts, die ich noch liegen hatte....Kostenfaktor komplett 220€.

Die "emotionale Bindung" zu diesem Bike ist maximal und das hat auch nichts mit dem Geld zu tun, sondern mit dem Charakter des bikes.

Mein erstes bike war allerdings auch ein Scott...ich verbinde also etwas mit dieser Marke und verehre sie auch ein Stück weit.

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seh ich überhaupt nicht so.....ich hab mir letztens für 110€ ein Scott Superlite Rahmenset von '91 gekauft in Orig.-Zustand. Dazu eine Exage-Gruppe und ein paar schöne Laufräder verbaut, XT-Kurbel von 94 und ein paar andere Retroparts, die ich noch liegen hatte....Kostenfaktor komplett 220€.

Die "emotionale Bindung" zu diesem Bike ist maximal und das hat auch nichts mit dem Geld zu tun, sondern mit dem Charakter des bikes.

Mein erstes bike war allerdings auch ein Scott...ich verbinde also etwas mit dieser Marke und verehre sie auch ein Stück weit.
Dann lies mein Beitrag büdde nochmal richtig, dann wirst Du sehen daß wir uns gar nicht widersprechen. :o

Schickes Baik das Scott, ich kann es nachvollziehen daß Du es liebst. :love:
 
in meiner Gegend gitb's einen Händler, der richtig viele Bikes verkauft. A einem Tag, 5min vor dem Zusperren habe ich ein bestelltes Kinderrad abgeholt. Verkäufer:"Mah, danke dass du heute noch gekommen bist! Das wär der erste Tag gewesen, wo wir mehr eBikes als richige Radln verkauft hätten. Wegen dir is es jetzt ein richtiges mehr!" :D

Die Rechnung geht irgendwie nicht auf.
 
Ich denke schon, dass es in 10 Jahren kaum noch normale Bikes ohne Motor geben wird.

Das glaube ich nicht. Die Einstiegshürden sind so schon hoch und ein taugliches 1000€-Einsteiger-MTB lässt sich nicht mit Motor auf die Räder stellen... auch für den Nachwuchs wird es eher schwierig.
Wenn sich dann noch der Trend zum Fahren auf speziell angelegten Wegenetzen , Trailcentern o.ä. durchsetzt und der Aufwand des Anreisens noch dazu kommt (eine Abdeckung mit solchen Anlagen in der Fläche wird es in absehbarer Zeit nicht geben) ist MTBiken irgendwann wieder was für ein paar Freaks. Gut, das dann weniger Räder teurer verkauft werden, da stimmt wenigstens der Umsatz.
 
Hmm
Echt schlimm was hier für ein Ton herscht! Wenig Toleranz und nur Meckerei sind hier an der Tagesordnung!

Trauriges Forum!

Toleranz für was? Eine Entwicklung die mittelfristig das Biken kaputt macht, da man keine normalen Bikes mehr bekommt (siehe Radon) oder durch Betretungsverbote? Oder die Natur kaputt macht, weil plötzlich 10x oder 100x soviel Radler die Wälder nutzen? (Zunahme lässt sich ja jetzt schon belegen).

Muss ich alles Neue immer toll finden und unterstützen, damit ich kein Nörgler und Meckerer bin? Klar doch, dann bin ich auch ein Nörgler, weil ich gegen Fracking und Schweinehochhäuser bin. Gerne.
 
Ich kann es gar nicht so recht begründen, aber Radon war für mich selbst unter den Versendern schon immer der unattraktivste und mit den Aussagen würde ich erst recht keins mehr kaufen.
Mag sein, dass die E-Bike-Ausrichtung unternehmerisch absolut sinnvoll sein kann. Auch andere (Versender-)Firmen arbeiten an E-Bikes oder haben sie bereits. Dafür beispielsweise DH Bikes aus dem Programm zu nehmen widerstrebt mir zu tiefst.
Mich selbst interessieren E-Bikes nicht ansatzweise und ich begegne ihnen auch hier noch seltenst. Die Begegnungen die ich hatte waren keine positiven: Da wurden beispielsweise Wanderer vom "uphill-Flow" erschreckt, oder ein älterer, untrainierter Herr, der offensichtlich vom MTB-Fahren keine Ahnung hatte, folgte anderen Bikern in einen Trail. Das sah mehr als gefährlich aus. Für mich persönlich gehören die - wie andere motorisierte Fahrzeuge auch - auf die Straße. Verbot für E-Bikes im Gelände - würde ich sehr begrüßen. Das hat auch nichts mit fehlender Toleranz zu tun. Ich denke es ist eine Notwendigkeit.

Ansonsten gehen mir die Dinger am A.... vorbei. Ich befürchte allerdings nach aktueller Lage allgemeine Nachteile wie Fahrverbote für alle Biker. (Wegen zu vielen Leuten auf Trails, Unfälllen, .... )
 
@mw.dd Grazer schreibt, glaub ich, von "normalen" Bikes, also eher nicht MTBs. Und da, denk ich, könnte er Recht haben. Wer will schon als 8-Jähriger ohne "e" unterwegs sein, wenn die Kumpel alle mit Hooverboards unterwegs sind :D
 
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