Es hat friedlich angefangen und beide hatten die gleichen Rechte. Hat auch soweit gut funktioniert.
Danach wurden es aber immer mehr Biker und aus dem kleinen elitären Kreis kamen durch immer günstiger werdende Bikes (Stichwort Canyon, YT) viel "einfache Leute" aufs Bike gelockt, die sich dann auch entsprechend benommen haben.
Die Konsequenzen liegen irgendwie nahe, weil eine Gruppe der Biker das Vertrauen in eine nachhaltige Benutzung der Wege sowie den höflichen Umgang mit anderen Wegbenutzern maßlos ausgenutzt haben und sich und somit der ganzen Gruppe bzw. sich selbst ins Fleisch geschnitten haben.
Nein. Ist es nicht.
Gute Bikes sind deutlich günstiger geworden, und durch Ebikes kommen auch Menschen in den Wald die es ohne Unterstützung nicht schaffen würden. Es gibt einfach deutlich mehr Biker, als z.B. vor 10 Jahren.
Das bedeutet schlicht das auch der (kleine) Anteil der Idioten stetig wächst. Genauso wie bei jedem Führerscheinneuling ein potenzielles Arschloch mehr ein Kraftfahrzeug steuert.
Zusätzlich dazu, agieren mehr Menschen egoistischer als noch vor ein paar Jahrzehnten.
Ich habe vor 5 Jahren aufgehört mit dem Mtb Sport (s.h. Rennen fahren, viel trainieren etc., nicht das biken ansich), weil es hier vom miteinander deutlich schlimmer geworden war. Mittlerweile fahre ich nur noch unter der Woche mit dem Mtb, da hab ich meine Ruhe um Wald. Es gibt einfach mehr unnötige Konflikte. Z.B. Neulinge, Ignoranten die an schönen, sonnigen Sonntagen, mit viel Waldbesuchern, über Trails jagen welche voll sind mit Wandern und Familien, vorallem dicht an Ballungsplätzen wie Gasthöfen/Naturfreundehäuser/usw.. Vielleicht nicht aus purer Absicht, aber wenigstens aus Unverständnis, ohne Verstand und ohne Rücksichtnahme. Gleiches gilt auch für wildes, illegales gebuddel auf Trails, meist von Jungspunden. Sowas muss einfach nicht sein. Vermutlich liegt das Problem im Trentino auch nur an ein paar Touristen, welche in ihren paar Tagen Urlaub einen Fick auf Gepflogenheit geben. Von anderer Stelle setzt dann eben der Verstand aus, es wird pauschalisiert und dann eben kurzfristig gehandelt. Ohne auf lange Sicht zu planen, siehe Wintersport.
Apropos: Ein weiterer Punkt wäre noch die Entwicklung, wie sie auch der Wintersport erlebt hat.
Spezielle Wege und Parks auf denen man als "Sportler" eingezwängt wird. Wie oft ich schon den Satz gehört habe:
"Da bei (...) hat es doch extra Wege für euch, warum müsst ihr dann hier fahren?!" Oder auch:
"Ey! da hats nen Radweg, verpiss dich von der Strasse mit deinem Rennrad!"
Biken ist Lifestyle, wie Wintersport. Nur das das Groh der "Sportler" keinen Sport betreibt sondern ein Hobby mit Hilfsmitteln (Ski, Board, Bike) auf Eventgeländen und -orten ausübt. Zwischendrin noch regelmäßig für schlechte Fotos für Socialmedia posieren. Die 08/15 Follower müssen ja auch alles mitbekommen.
Und das Sahnehäubchen sind dann die Radfahrer (allgemein), die es nicht schaffen sich ordentlich zu organisieren. Und die Kirsche darauf, die Hersteller, die sich auch einen scheiß um Lobbyarbeit scheren, obwohl diese von mehr Radverkehr auch nur profitieren würden.