Der Spacer war tatsächlich gestern schon in der Post (Danke,
@Sasha!) und ich konnte es nicht abwarten und habe ihn gleich montiert. Also Gabelschaft gekürzt, nach kurzem Probieren noch mal kurz abgeschliffen und dann mit Gleitgel (in diesem Falle Spüli) den Spacer aufgepresst. War ein bisschen tricky, denn das Stück Plastik (POM) wollte ich jetzt auch nicht direkt mit dem Hammer malträtieren. Aber letztlich sitzt das Teil dort, wo es soll und es sieht noch dazu gut aus. Da muss ich den Konstrukteur mal loben.
Und nun weiß ich nicht recht, ob ich weinen oder lachen soll.
Die Gabel (verkauft als "BMX"-Gabel, mit 100 mm Achsaufnahme und Postmount-Bremsaufnahme) hat für 16"-Räder eine Reifenfreiheit um die 50 mm. Das heißt, der
Schwalbe Mad Mike passt nur gerade so zwischen die Gabelholme, wenn er etwas unrund läuft oder sich das Rad z.B. in einer Kurve etwas verzieht, schleift der
Reifen. Ärgerlich.
Aber es kommt noch besser: Die Aufnahme für die Scheibenbremse ist PM6", d.h. 160-mm-Scheiben sollten adapterlos zu montieren sein, kleinere gar nicht. Wer fährt denn in einem 16"-Laufrad eine 160-mm-Bremsscheibe?!
Aber bereits die testweise montierte 140-mm-Scheibe schleift innen am Gabelholm, eine Scheibe mit 20 mm mehr Durchmesser müsste man schon arg verbiegen, um nur das Laufrad montieren zu können! An die Montage einer Bremse ist dann natürlich gar nicht mehr zu denken.
Das heißt, um die Gabel dem gegebenen Zweck entsprechend zu verwenden, muss sie gehörig nachbearbeitet werden, um Freiheit für
Reifen und Bremsscheibe zu schaffen. Außerdem muss die Bremsaufnahme um 10 mm gekürzt werden, um mit dem ohnehin maximal vorstellbaren 140-mm-Rotor zu harmonieren. Mal sehen, wieviel Gewinde dann noch übrig bleibt.
Eigentlich ist das Teil, so wie es aus der Form kommt, schon nutzloser Carbon-Schrott, reine Verschwendung von Arbeit, Material und Energie. Dieser unbenutzbare Müll wird dann noch von China nach Deutschland geflogen, um hier dann direkt in der Tonne zu landen, wenn sich niemand die Arbeit macht, den Ausschuss zu korrigieren (falls das überhaupt möglich ist). Was treiben die Konstrukteure denn da? Testen tun sie ihre Produkte offensichtlich nicht.
Zum Glück habe ich für das Ding nichts bezahlt, weil ich schon die falschen Maßangaben des Verkäufers/Herstellers (Gabelhöhe gut 10 mm weniger als angegeben) und die mangelnde Maßhaltigkeit des Gabelschaftes (unterer Schaft 29,8 mm statt 30 mm) reklamiert hatte.