Pyrix - Von Bilbao nach Barcelona... und weiter...

Thema Ortovox und Nachhaltigkeit: Hier gibt es einiges zu lesen wenn man mal wirklich tiefer in die Bericht reinliesst, dann sieht man, dass es doch recht stark je an Produkt schwankt. Also z. B. die Swiss Wool Jacken weit von den "normalen" Shirts made in Vietnam entfernt sind.

Mit der Haltbarkeit bin ich bei Ortovox immer noch zufrieden, auch wenn ich div. neubeschaffte neuere Misch-Shirts (150 Cool Tec, 105 Ultra, …) noch nicht lange genug habe. Wirklich ein Problem ist aber die Maßhaltigkeit der Schnitte, 3 Shirts aus einer Reihe, alle die gleich Größe bis zum 6cm Differenz in der Weite! Und keiner kann es mir zufrieden stellend erklären, warum das so ist.

Btw. ansonsten ist Service und Kulanz ausgesprochen gut!
 
Kaum geht es mir besser, verletzt sich @stuntzi. Tolles Timing. Also ziehe ich alleine in die Schlucht. Wobei von alleine wirklich keine Rede sein kann. Hunderte Leute, viele Familien mit überforderten Eltern. Ist teilweise rutschig und eng, so werden kleine Kinder von genervten Müttern in Sandälchen über die Stufen gezerrt, angestrengte Familienväter versuchen gute Schnapppschüsse fürs Familienalbum zu zaubern, und hysterische Teenager heulen wegen der Flecken auf den neuen weissen Turnschuhen. Aber hey, eigentlich eine coole Schlucht, ich bin nur etwas verwöhnt, mit was ich schon gesehen habe. Ist auf jeden Fall einen Besuch wert!

Hör mir bloß auf. Erinnert mich an die Münchner Hausberge. Genervte Eltern in Klapperln, die ihre Kinder mit der Kraxn (!) über Wege (Fast schon Klettersteige, mit echter Absturzgefahr) zerren, bei denen ich mit meinen Bergschuhen schon seeeeehr vorsichtig bin..werd i nie verstehen!

Weiter im Text, freu mich auf einen neuen Post!
 
24.08. 10:40 Pas de l'Osque, 1922m

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Als wir morgens aufwachen sieht man leider nichts. Alles in Wolken verhüllt. Aber trödeln braucht man auf den Hütten in Frankreich nicht - um 8.00 wird zugesperrt, und vor 15:00 lassen die auch niemand mehr rein. Nix Hüttenzauber, oder mal einen gemütlichen Vormittag dort abhängen und auf Sonne warten.

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Also machen auch wir uns auf den Weg. Ist ja mein persönliches Highlight, Skipisten bergauf fahren oder besser schieben. Im Winter mit zwei Brettln an den Füßen kann es ja nicht steil genug sein, aber diese Schotterwüste bergauf - kein Highlight, oder einfach zu steil für mich.

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Aber auch als wir das Skigebiet verlassen wird es nicht wirklich einfacher.

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Wir wuchten uns und die Räder schiebend und tragend über den recht verblockten Wanderweg.

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Und dann wird es die letzten Meter noch zur Herausforderung. Sich selbst am Drahtseil festhalten oder das Rad?

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Glücklich ist, wer lange Arme und Beine hat.

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Gleich sind wir oben.

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So geht es über den Pas de l'Osque.

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Ein kurzer Ausflug auf den Rocher de l'Osque muss einfach drin sein.

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Aber das Wetter wird minütlich schlechter, da leuchten selbst die lilasten Disteln nicht mehr.

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Dichte Wolken ziehen aus dem Tal herauf. So schlecht war der Wetterbericht doch gar nicht!
 
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Ist ja mein persönliches Highlight, Skipisten bergauf fahren oder besser schieben. Im Winter mit zwei Brettln an den Füßen kann es ja nicht steil genug sein, aber diese Schotterwüste bergauf - kein Highlight
Also für ne Skipiste fand ich den Uphill erstaunlich gut fahrbar. Da geht ja meistens gar nix, aber hier war's eigentlich ganz in Ordnung. Wie auch immer, waren eh nur 250 Höhenmeter von La Pierre... und nur 50 davon über 25% :).

Die verbleibende Eineinhalbkilometer-Isohypsenquerung hinüber zum Pas de l'Osque ist allerdings wirklich zum vergessen. Blöder, garstiger Karst, an fahren ist da nicht im Traum zu denken.
 
24.08. 14:30 Refuge de Aberouat bei Lescun, 1430m

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Leider lädt das Wetter und die mangelnde Aussicht nicht zum Verweilen oder für eine Kaffepause ein. Also rollen und schieben wir weiter zum Pas d'Azun (1.873m).

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Ab jetzt sollte es ja vor allem runter gehen. Der Trail ist aber sehr verblockt und mal mehr (@stuntzi) und mal weniger (ich) zu fahren. Durch den einsetzenden Regen wird es auch noch ziemlich rutschig.

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Aber irgendwann braucht es einfach eine Pause. Auf der Hütte, an der wir vorbeikommen, kaufen wir Käse. Lädt aber nicht zum Bleiben ein, wirkt schmutzig und verwahrlost, und ist nicht auf Besucher eingerichtet. Also suchen wir uns einen Unterschlupf, um halbwegs trocken Kaffee kochen und den leckeren Käse verspeisen zu können.

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Die Nachschublage ist durchaus schlecht. Nicht nur, dass wir kaum mehr Bargeld haben, weil wir verpennt haben rechtzeitig Geld abzuheben. Auch einen Supermarkt haben wir schon länger nicht mehr von innen gesehen. Aber die restlichen Kekse, der Käse und Snickers aus dem Refuge helfen erstmal weiter.

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Inzwischen hat es sich schön eingeregnet. Aber es kommen ein paar wunderbare Stücke zum Runtertrailen. Slalomfahren um Schaf-Scheisse. Es kommen uns nur wenige Wanderer entgegen. Kein Wunder bei dem Sauwetter.

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Aber es ist nicht zu Ende. Der Trail wird wieder verblockter, nass und schlammig.

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Für mich meistens unfahrbar. Grmbl.
 
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Definitiv. Ich hab mich vor vier Jahren mit einmal blöd auf der Treppe umknicken für sechs Wochen ausser Betrieb gesetzt dank doppeltem Aussenbandriss...
Aber ich denke mal die hohen Bikestiefel haben komplett umknicken halbwegs verhindert.
 
24.08. 20:00 Gite d Etape in Etsaut im Tal der Aspe, 600m

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Ja genau du Dreckswetter... SO müssen die Berge hier ausschauen. Heut haben wir ausser Nebelschlonz nix gesehen. Dazu noch der verblockte Bockmisttrail mit nassen Felsen, noch nässeren Wurzeln und reichlich Matsch garniert, das war wirklich kein besonderer Spaß. Vor einigen Jahren bin ich schon mal hier durch und hatte damals irgendeinen Quatsch geschrieben.. von wegen toller Übergang und schöner Trail auf dem Gr10 oder so?! Keine Ahnung welche Drogen dabei im Spiel waren, hab vielleicht was verwechselt. Jedenfalls kann man den Pas de l'Osque und den Pas d'Azuns nicht wirklich empfehlen, auch bei schönem Wetter nicht. Flow kommt hier jedenfalls keiner auf.

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Dem verpissten Sauwetter angemessen gibt's auch für die verbleibenden eintausend Tiefenmeter tief hinab ins Vallée d'Aspe keine Experimente mehr. Die Singletracks lassen wir links liegen und rollen etwas durchfeuchtet auf der Teerstraße nach Lescun und weiter hinab ins Tal. Ausser Spesen nix gewesen. Hatte ich nicht irgendwann mal gesagt, dass man bei Regen einfach nicht biken sollte? Vollkommen richtig. Aber La Pierre St Martin von gestern ist jetzt auch nicht unbedingt ein "Ort", wo man ein bis zwei Tage rumsitzen und abwarten möchte.

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Nass macht hungrig!

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Und nass macht auch warmduschig. Statt irgendwo piratenmäßig am Fluss zu zelten, gönnen wir uns schon wieder ein festes Dach überm Kopf. Wenn das so weiter geht, verderben wir noch den bisher durchaus nicht üblen Camping-Durchschnitt.

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Freilich... kaum sind wird eingecheckt und geduscht und gefüttert, verschwinden die Wolken und die Sonne kommt für ein paar letzte Minuten zum Vorschein, bevor sie hinter den Bergen verschwindet. Na herzlichen Dank... und überhaupt... was wollen wir eigentlich noch in Frankreich? Die Franzosenpyrenäen haben einfach immer Dreckswetter, während in Spanien drüben die Sonne scheint. Ist eben so, quasi ein Naturgesetz. Morgen machen wir wieder rüber über die Grenze, so viel ist sicher. Bei den Rotweintrinkern ist routentechnisch sowieso keine Blumentopf mehr zu gewinnen. Im Osten des Vallée d'Aspe beginnt hier jetzt der weit ausgedehnte "Parc National des Pyrenees", wo man mit dem Bergradl dann doch ein unerwünschter Straftäter ist. Also... erst mal wieder nach Spanien.... und wehe da scheint morgen nicht die fette Sonne!
 
Definitiv. Ich hab mich vor vier Jahren mit einmal blöd auf der Treppe umknicken für sechs Wochen ausser Betrieb gesetzt dank doppeltem Aussenbandriss...
Aber ich denke mal die hohen Bikestiefel haben komplett umknicken halbwegs verhindert.
Ich fahr seit Jahren hohe Stiefel statt Halbschuhe, unter anderem aus diesem Grund. Man knickt zwar immer noch um und tut sich weh, aber es bleibt halt (hoffentlich) bei ner Dehnung.

Ansonsten haut man sich damit auch nicht so oft den Knöcheln an irgendnem depperten Felsen an.
 
Ich fahr seit Jahren hohe Stiefel statt Halbschuhe, unter anderem aus diesem Grund. Man knickt zwar immer noch um und tut sich weh, aber es bleibt halt (hoffentlich) bei ner Dehnung.

Ansonsten haut man sich damit auch nicht so oft den Knöcheln an irgendnem depperten Felsen an.
Ich hab's im Treppenhaus auf dem Weg zum Auto um zum Biken zu fahren hinbekommen. Da hatte ich natürlich keine hohen Schuhe an...
 
25.08. 08:30 Col du Somport, 1600m

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Das Wetterradar sagt eindeutig: Nix wie raus aus Frankreich!

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Das machen wir dann auch direkt: von Etsaut in zwanzig kurzen Minuten mit dem freundlichen französischen Wandererbus für zwei Euro pro Nase auf den Col du Somport: schlappe eintausend erschummelte Höhenmeter, shit happens halt. Sind den Pass ja letztes Jahr schon von der spanischen Seite aus geradelt. Und die Hauptstraße bei den Franzosen ist zumindest bis zum Tunneleingang mit deutlich zu vielen Lastwagen versehen, als dass radeln dort Spaß machen würde.

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Am Pass verläuft die Grenze zu Spanien... und ebenso die Grenze von Sauwetter zu Sonnenschein.

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Auch Berge lassen sich im Land des blauen Himmels auf einmal wieder blicken, hier etwa der Felsriegel des Pico de la Garganta. Frankreich pfui, Spanien hui!
 
Au fein, es geht wieder weiter. Auch ich will gleich, bevor ich verpasstes gelesen habe, meinen ersten Kommentar abgeben. Ich bin immer wieder begeistert wie relaxt es erscheint wenn Stuntzi und Goldkettle unterwegs sind. Toll!
 
Schöne Bilder sind das. Irgendwie sind die Farben so kräftig. Andere Kamera oder ist man durch die Bilder der letzten Tour "fehlsichtig"?

Wie geht es Euch eigentlich mit Ungeziefer: Zecken und in den Hütten Bettwanzen. Letzteres soll ja das riesen Problem geworden sein in den Alpenhütten. Ich habe es noch nie erlebt und wollte mal hören, ob Euch so etwas schon untergekommen ist?
 
14.08. 22:00 Piratenbucht bei Lakeitio, 5m
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Die spätgotische Kirche Santa Maria de la Asunción (15./16. Jh.) am Hafen gilt mit ihrem reizvollen Portal als eine der schönsten der Küste.
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In Lakeitio waren wir auch gerade noch, hat mir fast am Besten gefallen von der ganzen Küste zwischen Bilbao und Biarritz. Im Baskenland war es die meiste Zeit kühl und feucht, als zuhause weit über 30 Grad waren.

Ganz schönes Tempo legt Ihr vor, habe gerade noch die letzten 2 Wochen aus Ladakh gelesen und jetzt hänge ich schon wieder 1 Woche und 15 Seiten zurück :)

Viel Spass beim Reisen, ich werde jetzt erstmal lesen …
 
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